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monipenny 17.01.2008 22:44

Hat Elvis die Karateentwicklung in Deutschland beeinflusst?
 
hier der bericht, der mich auf die frage brachte:

Im Oktober setzt die Gruppe einen Lehrgang an: 10 Tage wird von früh bis spät trainiert – im Schloßhof der Freusburg und auf den Waldwiesen. Jeder Teilnehmer hat ein Strohpolster mitgebracht, das erste Training am Makiwara findet statt. Im November besucht der Übungsleiter einen Ausbildungslehrgang in Paris und vermittelt seiner Gruppe den ersten japanischen Lehrmeister – Tetsuji MURAKAMI.

Der große Lehrgang findet 1958 statt, auf den Wiesen des Forellenbades in Bad Homburg-Dornholzhausen. Aber für die 30 Teilnehmer, die aus Deutschland und Österreich einreisten, ist das Gezeigte derart neu und ungewohnt, daß man etwas ratlos nach Hause zurückkehrt. Mit den geringen Anfangskenntnissen kann niemand zurechtkommen. Selbst die aufgeschlossensten resignieren nach einigen Monaten, denn in ihrem Wohnort gibt es keinen Lehrer, und deutsche Fachbücher über diesen Sport sind nicht vorhanden.

Der große Start war ein noch größerer Fehlschlag. Die kleine Gruppe gibt sich jedoch nicht geschlagen. Zwar findet im kommenden Jahr kein weiterer Lehrgang statt, doch das Training wird noch intensiver. Durch ein prominentes Mitglied der Gruppe – Elvis Presley – rückt Karate über Nacht ins Blickfeld öffentlichen Interesses. Man profitiert aus dieser Erkenntnis und reagiert prompt: der Zeitpunkt für eine große Werbekampagne ist gekommen.

In Zeitschriften und Tageszeitungen erscheinen Aufsätze und Berichte, die Propaganda für einen weiteren Sommerlehrgang setzt ein. Rund 60 Teilnehmer reisen dieses Mal an, aber es regnet pausenlos, und das Training muß in den viel zu kleinen Saal einer Gaststätte verlegt werden. Es wird schichtweise unterrichtet, morgens ab 7 Uhr bis nachmittags 19 Uhr. 10 volle Unterrichtsstunden für den Übungsleiter, Tag für Tag.

Lehrgänge dieser Art sollte es dann noch öfter geben; manchmal kamen 40 bis 50 Sportler, oft aber waren es nicht mehr als 7 bis 10. Lehrgänge auf Wiesen, in Gasthäusern, in einem Minidôjô von 60 Quadratmeter. Aber die Karatekas sammelten sich, die ersten Dôjôs entstanden. Unter dem hochtrabenden Namen „Deutsche Karate-Akademie“ trugen sich mehr als 100 Anhänger des neuen Sports ins Register ein.

1961 war dann das Jahr der großen Entscheidung. Wieder fand ein Sommerlehrgang in Bad Homburg statt, zum zweitenmal unter Tetsuji MURAKAMI. Am Ende des Lehrganges beschlossen die Teilnehmer, einen eigenen Fachverband für Karate aus der Taufe zu heben – den Deutschen Karate Bund.“(3) (3) Wendland, Fritz /Fachorgan des DKB 03/86 „25 Jahre Deutscher Karate Bund: 10 Jahre Deutscher Karate Verband“, S. 22


quelle:

http://www.hfk.de/DesktopDefault.asp...59&tabindex=-1

tetsuji murakami mit elvis in paris:

http://i148.photobucket.com/albums/s...inparis195.jpg


grüße

monika

Off-Topic:

der angesprochene fritz wendland war lehrer an meiner schule ;-) - er hat meine schwester sowie meinen schwager unterrichtet.

monipenny 17.01.2008 23:56

hier noch ein beitrag aus der karateszene:

Zitat von einem Trainingspartner aus der damaligen Zeit: "Wir fuhren zusammen nach Paris und vereinbarten ein tägliches dreistündiges Training im Dojo (Karate-Studio) Yoseikan von Meister Murakami, der dort Karate und Kendo Unterricht gab. Es wurde eine recht harte Woche. Das Thermometer zeigte 6 bis 10 Grad unter Null, der Raum war ungeheizt, manche Fenster zerbrochen und notdürftig mit Pappe abgedichtet. Es gab weder Umkleideräume noch Duschen.
Meister Murakami machte jedoch ein so unerbittlich hartes Training, das wir-obwohl barfuss und im dünnen Gi (Karateanzug) die Kälte kaum wahrnahmen. Elvis nahm alles gelassen hin, den schäbigen Raum, das ermüdende Training, den Fußweg in den frühen Morgenstunden vom Hotel zum Dojo und zurück."



quelle: http://www.karatethun.com/4694.html?...session*id*val* (der beitrag steht ganz unten auf der seite - bitte scrollen)

monipenny 18.01.2008 00:09

hier noch ein beitrag aus der bildzeitung vom 20.03.1960. dort wird u. a. von elvis-karateschulen gesprochen.

http://www.chronik-karate.de/images/...20.03.1960.jpg


quelle: http://www.chronik-karate.de/index.p...0&ereignisse=1

gast-20100118 18.01.2008 07:37

klar dass solche Zeitungsartikel diese für das damalige Deutschland recht exotische Sportart populärer zu machen halfen.

Gilla 18.01.2008 09:18

In Marc Hendickx -Elvis A. Presley- steht dazu:


John Corcoran, der Autor von Who's Who in the Martial Arts:

"Elvis verdiente es, noch zu Lebzeiten als Pionier der Karate anerkannt zu werden. Anfang der Sechzigerjahre befand er sich auf dem Gipfel seiner Filmkarriere, und Karate war noch kaum bekannt. Elvis war einer von vielleicht drei Dutzend Amerikanern, die etwas darüber wussten. So, wie er es mit dem Boogie und dem Blues gemacht hat, rückte er diese Randsportart in den Blickpunkt der Öffentlichkeit.

James Cagney ist in "Blood Of The Sun" (1942) das Gleiche mit Judo gelungen.

Elvis hat das mindestens ein Dutzend Jahre vor Bruce Lee getan, durch den die Kampfkünste allgemein bekannt wurden".


Auch der Weltmeister im Mittelgewicht Bill Wallace bestätigt Presleys wichtigen Beitrag: "Er machte viele Menschen mit dieser Kampfkunst vertraut, die sonst nicht damit angefangen hätten. Sie hörten auf ihn, weil er Elvis war".




Habe zu spät gesehen, dass eigentlich Deutschland gemeint ist.:grins:
Vielleicht ist es ja trotzdem interessant



monipenny 18.01.2008 09:42

hat elvis die karateentwicklung in deutschland beeinflusst?
 
ich hätte vielleicht anstatt "de" deutschland ausschreiben sollen, das wäre wohl eindeutiger gewesen ;-).

dein beitrag ist aber auch aussagekräftig, auch wenn er nicht direkt deutschland betrifft, gilla. - danke dafür! :top:


lieben gruß

monika

marquardt72 18.01.2008 09:44

Jetzt fehlt nur noch die alberne Behauptung,daß Elvis in Karate besser als Bruce Lee war...:roll:

Elvis hat übrigens auch das Auto neu erfunden,weil er so viele davon gekauft hat.:lol:

gast-20080405 18.01.2008 09:44

Auch später noch setzte sich Elvis für den Karatesport ein. So finanzierte er für Ed Parker die erste Weltmeisterschaft in Kenpo Karate (1967 glaube ich, auf Hawaii). Elvis' geplanter Karatefilm von 1974 hätte das sicher alles schön dargestellt. Leider kam es nicht dazu :noidea:

Off-Topic:

Dieser Film hätte Elvis mit Sicherheit viel Anerkennung eingebracht und hätte vielleicht den endgültigen Absturz, der genau zu dieser Zeit begann, verhindert, zumindest verzögert. - Es sollte nicht so sein :noidea:

monipenny 18.01.2008 09:45

Off-Topic:

könnte vll. ein admin die überschrift ändern und aus "de" bitte "deutschland" machen? mir ist es leider nicht mehr möglich. dankeschön :brav:

Gilla 18.01.2008 09:47

Zitat:

Zitat von marquardt72 (Beitrag 345833)
Jetzt fehlt nur noch die alberne Behauptung,daß Elvis in Karate besser als Bruce Lee war...:roll:

Elvis hat übrigens auch das Auto neu erfunden,weil er so viele davon gekauft hat.:lol:

Wenn du besser lesen kannst als ich, :grins: wirst du feststellen, dass es in meinem Beitrag nicht darum ging, Elvis' Karatekünste zu beurteilen, sondern wie bekannt diese Sportart durch ihn wurde.:roll:


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