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honeybee 05.02.2019 20:55

11.10.1970 - New York Times
 
Robert Blair Kaiser schrieb einen Artikel über Elvis, der am 11. Oktober 1970 in der New York Times veröffentlicht wurde. Ich hab ihn direkt mal übersetzt:


Die Wiederentdeckung des Elvis

Mit einem Ausweis ausgestattet, welchen mir einer der Filmleute irrtümlicherweise gegeben hatte, schlich ich mich in den barocken Showroom des weltgrößten Resort-Hotels: das International in Las Vegas/Nevada. Dort probte Elvis.
Hätte ich meine normale Arbeitskleidung getragen (einen alten braunen Anzug mit dunkelgrüner Krawatte), wäre ich sofort von Elvis' privater Security enttarnt und hinaus befördert worden. In meiner orangefarbenen Samthose und einem weiten Hemd im indischen Stil, schien ich nicht aufzufallen. Auf der einen Seite Kamera-Leute und Assistenten, die diese Doku "Elvis" für MGM drehten, und auf der anderen Seite ausgesuchte Musiker und muskulöse Männer, die Elvis' Entourage bildeten. Elvis' Leute dachten, ich gehöre zum MGM-Team und das MGM-Team dachte, ich gehöre zu Elvis.

Der Mann war auf der Bühne, und ich dachte richtigerweise, dass es die einzige Möglichkeit sein würde, ihn abseits der tatsächlichen Show zu beobachten. Damit meine Tarnung nicht aufflog, sagte ich zu niemandem auch nur ein Wort, sondern setzte mich in eine der gepolsterten Sitzgruppen, ca. 12 Meter von der riesigen Bühne entfernt. So unauffällig wie möglich begann ich, mir Notizen zu machen:

"Blaue Levi's mit weit ausgestelltem Bein, hellblaues Hemd mit Puffärmeln, blau getönte Sonnenbrille. Irgendwie sieht das gut aus. Koteletten. Helle fließende Kleidung. Ein 28-köpfiges Orchester, neun Backgroundsänger, seine eigene Rhythmus-Einheit: drei E-Gitarren, eine Konzert-Gitarre, Klavier, Schlagzeug."

Elvis singt sich durch ein romantisches Stück namens "I Just Can't Help Believing":
"I just can't help believin', when she's lying close beside me, and my heart beats with the rhythm of her si‐ighs. . . . This time the girl is gonna stay. . . .”

Die neun Stimmen kommen kraftvoll, ebenso wie die Saiteninstrumente des Orchesters. Aber Elvis ist sich unsicher, wie er das Ende gestalten möchte. Er sagt: "Ich sag euch wie wir es machen können." Überraschend zu sehen, dass er alles in einem ist: Direktor, Produzent, Arrangeur, alles...
Er denkt laut, und sein Hand-Mikrofon trägt seine Gedanken in den gesamten Dinner-Club mit den 2000 Sitzplätzen, bis hoch zu den Balkonen.
"Lasst uns den letzten Teil abkürzen." "I just can't help believin"....er singt es viermal, im Flüsterton, sieht dabei seine Backgroundtruppe an - eine Kombination aus "The Imperials", die einige Preise für ihren Gospelgesang bekommen hatten, die vier schwarzen Soul Sisters "The Sweet Inspirations" und eine ausgereifte Sopranistin namens
Millie Kirkham, die seit neun Jahren mit Elvis arbeitet.
"4 x Gesang, dann werden die Gitarren übernehmen - da da dum da!" Gemeinsam proben sie das Ende. Am Schluss dirigiert Elvis mit seinen Händen die exzessive Leidenschaft der "Sweet Inspirations" bis die vier beinahe schnurren wie Katzen.

Er mag es. Sein Rücken biegt sich, sein Becken zittert, sein linkes Bein wackelt, sein gesamter Körper ist wie eine gespannte Bogensehne. Dann kommt er selbst mit seinem treibenden Ende: “This time the girl is gonna stay . . . for more than just a day, for more than ju‐ust a day, for more than ju‐ust a day.” Er feuert in Richtung Background während drei Percussion-Einheiten gleichzeitig explodieren: “For more than ju‐ust a day!”
Er hält jetzt seine Pose - den linken Arm ausgestreckt, den rechten Arm angehoben - mit der Hand hinterm Ohr - sieht er ein bisschen aus wie Roman Gabriel kurz vorm Abwurf. Noch immer zittert er ein wenig.



Fortsetzung folgt

honeybee 07.02.2019 16:49

Fortsetzung


Dann fängt er an zu kichern - unfähig seine Belustigung über all diesen Quatsch zurück zu halten.

Er hatte Spaß und es machte Spaß, ihm zuzusehen. Ich mochte ihn. Für mich war das eine Wendung.
Ich werde jetzt nicht ins Detail gehen, außer dass ich wahrscheinlich einer von vielen war, die 1956 nur einen kurzen Blick auf Elvis geworfen hatten. Ihn verdammt hatten für das, was sie für seine unaussprechliche Sexualität hielten, und ihn abwerteten als einen weiteren lebenden Beweis der Vulgarität Amerikas.
Ich hörte nur zufällig mal seine Songs - mehr als Hintergrundgeräusche so nebenbei - und ich sah nicht einen seiner Filme.
Wenn ich über Elvis nachdachte, dann nur um mir in Erinnerung zu rufen, dass dieses Land falsche Prioritäten setzte; dass Elvis' jährliches Einkommen von 5 Mio. Dollar, grob geschätzt, so hoch war wie der Verdienst von 150 Weltraum-Forschern oder 500 Professoren oder all der Ordensschwestern, die an den Schulen in Nord Amerika unterrichteten. (Heutzutage wird es wohl das Doppelte sein in Anbetracht des Geschäfts mit seinen über 60 Alben, hunderten Singles, Tonbändern, Cassetten, 31 Kinofilmen und seinem Show-Anteil in Las Vegas).

Und jetzt saß ich dort und mochte ihn. Er hatte diesen weichen, schmollenden, selbstgefälligen Ausdruck der frühen Jahre (um sich Selbstsicherheit zu geben) verloren. Jetzt zeigte sich mir auf den ersten Blick ein disziplinierter Performer, der Spaß hatte in einer Weise, die ich schon immer für die beste gehalten hatte:
Spaß zu haben bei der Arbeit - mit Leib und Seele hart daran zu arbeiten etwas zu erschaffen.

Niemand auf dieser Bühne schien härter zu arbeiten. Nach einer Pause legte er sich einen schweren Gürtel um die Taille und weiße Manschetten an die Handgelenke und arbeitete weiter bis er in seinem Schweiß glänzte.
Er sang, dirigierte die anderen, tanzte und spielte währenddessen kleine Spielchen. Einmal nahm er ein Handtuch von einer Stuhllehne, imitierte ein Vorspiel um später das Mikrofon zu umfassen und es quietschen zu lassen.
Hin und wieder hielt er kurz ein, manchmal inmitten eines Songs, um Flüssigkeit zu tanken. Gatorade oder Ginger Ale - der Doktor hatte es verordnet, damit seine Kehle immer feucht war.
Manchmal stoppte er auch um irgend etwas witziges zu seinem alten Freund Charlie Hodge an der Gitarre, zu sagen.

"Der Herr und Meister eintausendneunhundertsiebzig" - er schien sehr glücklich mit seinem Los zu sein.

Elvis Aron Presley war mit 35 Jahren ziemlich weit entfernt von den Selbstzweifeln an der Humes High in Memphis, wo er sich trotz seiner Liebe zum Football, noch nicht einmal an die Jayvees herangewagt hatte. Er war lieber allein, spielte auf seiner 2,50 Dollar-Gitarre den Soul der Baumwollfelder und der Berge, oder hörte einfach dem Blues zu, der von dem schwarzen Sender WDIA in Memphis gesendet wurde.
Diese Musik war zu banal, zu sexy für das hübsche weiße Volk. Aber Elvis lauschte Arthur (Big Boy) Crudup und Kokomo Arnold und Arthur Gunter und Little Junior Parker und Chuck Willis. Nachdem er selbst angefangen hatte bei Sun Records aufzunehmen, zunächst hauptsächlich Country, erschienen die Songs seiner Idole auf den B-Seiten.

honeybee 09.02.2019 09:52

Fortsetzung


Einem Mythos zufolge glaubte die Presse, Elvis sei ein untalentierter LKW-Fahrer gewesen, der abseits seiner Route eines Tages im Jahre 1955 eine Gitarre in die Hand gedrückt bekam und direkt einige Hits produzierte. Das war nicht so. Er fuhr unter anderem LKW für Crown Electric, und das nur um etwas Geld zu verdienen. Er hatte ein Verlangen zu singen und eine Ambition, die aus der Armut heraus entstanden war. Er erarbeitete sich seinen eigenen Weg das Singen zu erlernen; Konzerte auf dem Land für mehr als zwei Jahre bevor er sich bereit fühlte, nach New York zu gehen um es bei einer Fernsehshow zu probieren.
Die "Arthur Godfrey's Talent Scout Show" wäre sein Sprungbrett gewesen aber Godfrey lehnte ihn ab. Erst dann wandte Elvis sich unbeirrt Phillips zu und investierte 4 Dollar um eine Platte aufzunehmen. Elvis wusste genau was er tat als er an Phillips' Tür klopfte. Phillips, ein Pionier der boomenden Platten-Industrie in Memphis, hatte Johnny Cash, Jerry Lee Lewis, Carl Perkins, Charlie Rich, Roy Orbison, Rufus Thomas, Ike Turner and B. B. King produziert. Phillips sah in Elvis einen weißen Jungen, der schwarz singen konnte. Er verschaffte Elvis eine professionelle Recording Session mit Bill Black und Scotty Moore, und versuchte den richtigen Song für Elvis zu finden. Aber nichts schien zu passen. Phillips war verwirrt und unglücklich.

(Jetzt folgt ein kleiner Abschnitt, der leider der Digitalisierung des New York Times-Archivs zum Opfer gefallen ist. Es handelt sich um ein paar Satzfetzen, die erkennen lassen, dass es um "Blue Moon Of Kentucky" und den Erfolg der ersten Single geht.)

Elvis machte neun weitere Singles für Phillips und setzte seine Konzerte fort. Hier war er nicht der Haupt-Act als ein umherziehender RCA-Verantwortlicher den Süden auf der Suche nach Country-und Western-Typen durchkämmte. Dieser hörte von dem jungen Mann mit violettem Hemd, weißen Hosen und langen, fettigen Haaren - und den Fan-Hysterien, die er verursachte.
Der RCA-Mitarbeiter hörte “Blue Moon” und riet den Bossen in New York, sich bereit zu machen um den Vertrag des Jungen zu kaufen. Als es dann dazu kam, hatte ein ehemaliger Schausteller namens Col. Tom Parker ebenfalls von dem Jungen gehört. Also kaufte RCA nicht nur Elvis' Vertrag von Phillips für 38.000 Dollar, sondern bekam obendrein als Zugabe das große Werbetalent Colonel Parker's, der ein außerordentlicher Manager, Agent und Unternehmer war.
Wahrscheinlich war es der beste Deal aller Zeiten.

Elvis' erste Single für RCA, “Heartbreak Hotel,” verkaufte sich mehr als eine Million mal. RCA schob schnell "mehr Elvis" nach: “I Want You, I Need You, I Love You”; “Hound Dog”; “Don't Be Cruel”; “Love Me Tender.” Jeder einzelne Song war ein Hit und jeder Song verkaufte sich besser als derjenige zuvor. “Love Me Tender” ging 7 Millionen mal über den Ladentisch. Elvis verkaufte die meisten Platten aller Zeiten; mehr als Bing Crosby, Frank Sinatra und die Beatles zusammen genommen. Die Sunday Times (London) nahm Elvis in die Liste derjenigen auf, die das Jahrhundert entscheidend geprägt haben.
Die Kritiker konnten nur spotten. Später, viel später, nach “Guitar Man” und “U.S. Male", gaben einige von ihnen zu, dass Elvis praktisch alles singen konnte: Pop, Gospel, R&B, Country - in jeder erdenklichen Stimmung:
roh und laut in “Hound Dog", zuckersüß in “I'll Never Let You Go", mit pochendem Tremolo in “I Got a Woman.” Er konnte würgen und stöhnen und jammern und brüllen - auf lyrische Art und Weise - und, am allerwichtigsten für einen Entertainer (wenn auch nicht für einen Musikkritiker der 1950er), er konnte dem Publikum Gefühle entlocken.



Fortsetzung folgt

Hurt 09.02.2019 11:32

Zitat:

Zitat von honeybee (Beitrag 1019955)



Die "Arthur Godfrey's Talent Scout Show" wäre sein Sprungbrett gewesen aber Godfrey lehnte ihn ab. Erst dann wandte Elvis sich unbeirrt Phillips zu und investierte 4 Dollar um eine Platte aufzunehmen.



Das Vorspielen bei der Arthur Godfrey's Talentshow war am 23. März 1955 mit Scotty und Bill. Da hatte er die 4 Dollar schon lange investiert ;-)

honeybee 09.02.2019 12:00

Ja, das ist richtig! Ich meine, Sam wäre sogar mit in New York gewesen, oder?

Ich gebe den Artikel so wie er damals erschien, wieder. Wahrscheinlich war der Journalist nicht korrekt informiert. Vielleicht kannte man damals die zeitliche Abfolge auch noch nicht so genau.

Hurt 09.02.2019 13:06

Nein, Sam nicht. Steve Sholes war dabei.
Da steht so eine kleine Story im Boy from Tupelo. Bill wollte seinen Bass nicht als Gepäck aufgeben und Elvis hat es (mit seinem Charme und einem Autogramm) geschafft, dass Bill erlaubt wurde, den Bass auf dem Nebensitz zu deponieren :grins:

honeybee 09.02.2019 13:33

Zitat:

Zitat von Hurt (Beitrag 1019965)
Nein, Sam nicht. Steve Sholes war dabei.

Steve Sholes 1955? Da stimmt was nicht! Habe jetzt bei Guralnick nachgeguckt. Er sagt, Bob Neal sei dabei gewesen. Macht ja auch mehr Sinn - immerhin war er Elvis' Manager in 1955.

King77 09.02.2019 14:26

Hier sind mehr Fehler zu finden. Seit wann gab es neun Sun Singles. Seit wann waren die Songs seiner Idole , hier sind die Blues Sänger gemeint B - Seiten. Es war genau umgekehrt die A - Seiten waren im Org. von Blues Musikern. Die B - Seiten waren Country Songs od. eben auch Org. Elvis Titel.


Auch kam nicht mit dem Vertrag mit RCA Parker ins Spiel sondern der war ausschlaggebend dass es überhaupt Verhandlungen mit RCA gab. Auch hat kein Verantwortlicher von RCA Blue Moon gehört weil diesen Song gab es zu dieser Zeit noch gar nicht auf einen Tonträger von Elvis.

honeybee 09.02.2019 14:45

Zitat:

Zitat von King77 (Beitrag 1019974)
Hier sind mehr Fehler zu finden. Seit wann gab es neun Sun Singles. Seit wann waren die Songs seiner Idole , hier sind die Blues Sänger gemeint B - Seiten. Es war genau umgekehrt die A - Seiten waren im Org. von Blues Musikern. Die B - Seiten waren Country Songs od. eben auch Org. Elvis Titel.

Alles richtig. Ich wollte halt keine Korrekturen in den Text setzen sondern wiedergeben, was damals geschrieben wurde.


Zitat:

Auch hat kein Verantwortlicher von RCA Blue Moon gehört weil diesen Song gab es zu dieser Zeit noch gar nicht auf einen Tonträger von Elvis.
Der Journalist redet sowieso immer von Blue Moon - auch bei der 1. Single. Das habe ich dann einmalig in der Zusammenfassung in Klammern korrigiert weil das meine eigenen Worte waren. Da wollte ich den Fehler nicht zu meinem machen.

Graves_bei_Nacht 09.02.2019 15:55

Zitat:

Zitat von King77 (Beitrag 1019974)
Es war genau umgekehrt die A - Seiten waren im Org. von Blues Musikern. Die B - Seiten waren Country Songs ....
Zitat:

Zitat von honeybee (Beitrag 1019975)
Alles richtig...


SUN-Singles wiesen keine Seite als "A" bzw. "B" aus. Lediglich die Matrix-Nummern der SUN-Titel (U-...) ließen sich in Reihenfolge bringen, somit letztlich ein Titel vor den anderen Stellen.

honeybee 09.02.2019 16:06

Gut, dann habe ich es falsch übersetzt. Im Originaltext stand "Flip-Side" - was ja nach unserem Verständnis normalerweise die B-Seite ist. Aber wenn man es von der richtigen Seite betrachtet, sind die Blues-Stücke auf der Flip-Side :grins:

Ich glaube, es war nicht die Intention des Journalisten, eine korrekte Biografie zu schreiben. Ich denke, er hat sich ein paar Infos zusammen gestellt um seinem Artikel einen Grundstock zu verpassen. Ihm geht es um etwas anderes. Kommt noch.

Graves_bei_Nacht 09.02.2019 16:10

Zitat:

Zitat von honeybee (Beitrag 1019983)
Gut, dann habe ich es falsch übersetzt.

Ich habe auch nicht den Artikel selbst angesprochen, sondern euch (beide).

Zitat:

Zitat von honeybee (Beitrag 1019983)
Im Originaltext stand "Flip-Side" - was ja nach unserem Verständnis normalerweise die B-Seite ist.

Das ist dann "euer Verständnis" (wer auch immer dazu zählen mag) und schließt eine ebenso geltende Interpretation aus, dass es sich dabei lediglich um die weniger populäre Seite handelt.

honeybee 09.02.2019 16:19

Oh, jetzt bist du aber zickig! :roll:

Ich bin doch nicht der erste Mensch auf dieser Welt, der z.B. Blue Moon Of Kentucky als B-Seite bezeichnet. Also wirklich.
Du darfst dich gerne noch ein bisschen daran hochziehen, aber allein - und mein Danke darfst du behalten. Nicht dass du wieder sagst, niemand bedankt sich für deine Postings.

Graves_bei_Nacht 09.02.2019 16:32

Zitat:

Zitat von honeybee (Beitrag 1019988)
Oh, jetzt bist du aber zickig! :roll:

Sieh es wie du willst! Depperte (Für den Begriff brauchen die beiden kein Wörterbuch.) Danksagungen hast du immerhin (schon).



Eigentlich reklamierte ich eingangs nur (wie üblich), indem ich a) zitierte und b) sofort korrigierte. Den Rest unliebsamer Diskussion, sollte auch hier eine entstehen, ist dann wieder nur leider auch geradezu üblichen Nichteinsehens zu "verdanken".

Gast 09.02.2019 16:38

Brems´ dich ein wenig ein, Mr. Graves.

Was du da von dir gibst, geht unter die Gürtellinie.

Ich bin also in deinen Augen ein Depp.

Huch, warum bin ich da nicht selbst darauf gekommen, wir sind die Deppen und NUR du bist der Checker.


:roll:

Graves_bei_Nacht 09.02.2019 16:56

Ich bewerte es mal nicht, gebe aber zu bedenken, dass ich mich auch hier nur wiederhole:

Zitat:

Zitat von Glen D. (Beitrag 1019991)
Ich bin also in deinen Augen ein Depp.

Korrekter Wortlaut: "Depperte Danksagung"



Zitat:

Zitat von Glen D. (Beitrag 1019991)
Brems´ dich ein wenig ein, Mr. Graves.

Auch das kein Problem:

Es gibt bei SUN-Singles keine A- bzw. B-Seite!!!! Ende und aus.

honeybee 09.02.2019 17:06

Junge, was verstehst du nicht???

Dein Einwand mit den nicht vorhandenen A+B-Seiten war doch völligstens in Ordnung! Ich habe mich brav bedankt, und das Problem in meiner Übersetzung gesucht. Das passte dir dann aber auch nicht. Was willst du? Herrje!

Gast 09.02.2019 17:09

Keine A und B Seite !?

Als ich noch Schellacks gekauft habe, ist schon länger her, da hat es bei Gesprächen IMMER A und B Seite geheißen.

Jetzt kommst du daher und sagst, dies ist nicht so.

Verkehrte Welt.



Und den Rest deines letzten Postings kommentiere ich gar nicht.

:roll:

honeybee 09.02.2019 17:15

Es ist aber tatsächlich so, dass auf den Singles damals kein A oder B aufgedruckt war, Glen.
Du hast recht: man hat die Seiten so bezeichnet (sogar Guralnick spricht von einer B-Seite bei Blue Moon Of Kentucky, und der ganze Entstehungsprozess der Single deutet darauf hin) aber auf dem Label steht es so nicht.

Bei den späteren Singles ist es auch oft so, dass die US-VÖ die Seiten im Vergleich zu Deutschland anders herum hat. Das erkennt man am Cover. Der Titel-Song wird dann bei uns als B-Seite deklariert, oder zumindest suggeriert.

Hoffentlich habe ich jetzt nichts sachlich-falsches geschrieben :eek:

Gast 09.02.2019 17:18

Nicht aufgedruckt, aber die Nummer zeigte es an.

honeybee 09.02.2019 17:20

Das hat Graves auch so erwähnt. Deswegen war sein erstes Posting auch völlig okay.
Nur der Rest mal wieder....:roll:

Hurt 09.02.2019 17:25

Zitat:

Zitat von honeybee (Beitrag 1019969)
Steve Sholes 1955? Da stimmt was nicht! Habe jetzt bei Guralnick nachgeguckt. Er sagt, Bob Neal sei dabei gewesen. Macht ja auch mehr Sinn - immerhin war er Elvis' Manager in 1955.

Hab mich verschrieben :ups: Natürlich war's Bob Neal!

King77 09.02.2019 17:31

Die Nummer zeigte es eigentlich nicht an. Die Matrix - Nummer wurde nach der Aufnahme vergeben deshalb hat z. B. I Don´t Care If The Sun Don´t Shine u - 130 u. Good Rockin´Tonight U - 131.


Es wird aber überall Good Rockin´Tonight als A - Seite gelistet. Good Rockin´hat die höhere Nummer weil der Song erst nach I Don´t Care aufgenommen wurde. Also kein guter Tipp.


Graves hat schon Recht es ist eigentlich vom Label her nicht ersichtlich.

honeybee 09.02.2019 17:31

Das passiert, Hurt, siehe oben :knuddel::grins:

honeybee 09.02.2019 17:34

Zitat:

Zitat von King77 (Beitrag 1020000)
Graves hat schon Recht es ist eigentlich vom Label her nicht ersichtlich.

Mein Reden...

Aber wir Deppen wussten das irgendwie auch schon vorher. Und trotzdem gibt es die allgemeine Benennung in A- und B-Seite. Und das haben ja nicht WIR uns ausgedacht. So nämmich.

honeybee 09.02.2019 17:40

Man könnte das ganze jetzt noch auf die Spitze treiben indem ich behaupte:

Blue Moon Of Kentucky ist die wahre A-Seite - weil der Song viel revolutionärer ist als That's All Right :hurra:

King77 09.02.2019 18:14

Oftmals bestimmten auch auf längere Sicht die Radiostationen welcher Song eben besser beim Hörer ankam u. deshalb erfolgreicher in diversen Charts war u. sich die sogenannte A - Seite von selbst ergab.

Gast 09.02.2019 18:27

Wie ist es mit der Single " Hound dog/ Don´t be cruel " ???

Das sind doch beides A Sides, nicht wahr ???

Elvis hatte ja da ein paar davon.

honeybee 09.02.2019 18:47

Da konnte man sich nicht entscheiden bei RCA. Dementsprechend wurde das Cover so gestaltet, dass beide Seiten gleichrangig waren.

Gast 09.02.2019 18:58

Beide Songs ein Klassiker, das ist, was zählt. :top:

kki1 09.02.2019 21:57

Zitat:

Zitat von Glen D. (Beitrag 1020014)
Beide Songs ein Klassiker, das ist, was zählt. :top:



ich schon wieder
auf meinen LPs
auf den alten A & B oder später Seite 1/ Seite 2
zum Beispiel hier 2 Link

https://www.discogs.com/de/Rufus-Hou.../4577814?ev=rr

https://www.discogs.com/de/Elvis-Presley-Elvis-Christmas-Album/release/7476425









Graves_bei_Nacht 09.02.2019 22:35

Zitat:

Zitat von kki1 (Beitrag 1020031)
ich schon wieder

Ja okay, ist verziehen.


Nur: Dass eine Schallplatte zwei Seiten hat, war nicht Gegenstand hiesiger Diskussion. (Hoffe ich jedenfalls.) Was also mag uns der kki1 damit sagen? :noidea:

honeybee 09.02.2019 22:50

:lol: Graves kann auch richtig witzig sein...geil :lol::lol:

Graves_bei_Nacht 09.02.2019 22:59

Zitat:

Zitat von honeybee (Beitrag 1020034)
:lol: Graves kann auch richtig witzig sein...geil :lol::lol:

Das war eigentlich nicht meine Absicht! :no:


Wie auch immer.


Hier mal die einstigen SUN-Ausgaben (Schellack + Vinyl) des "Bear Cat" von Rufus Thomas. (Ein Song, den man sich auch als Elvis-Fan durchaus mal anhören sollte.)

Wir sehen auch hier keinerlei Seitenbezeichnungen à la "A" bzw. "B":

https://www.ganzecht.de/imageupload/...1549749490.jpg

honeybee 09.02.2019 23:30

Zitat:

Zitat von Graves_bei_Nacht (Beitrag 1020036)
Das war eigentlich nicht meine Absicht! :no:

:roll: Warum glaube ich dir das? Du bist echt ein Stock. Jetzt dachte ich schon, du wärst heimlich mit trockenem Humor ausgestattet.

honeybee 09.02.2019 23:33

Liebe Admins, kann jemand diese ganzen Postings mal verschieben? Eigentlich wollte ich dann den New York Times-Artikel weiter schreiben :gruebel:

honeybee 10.02.2019 10:12

Fortsetzung


Es war Elvis, der es als erster wagte Musik zu produzieren, die die Menschen mitten in ihrem Leben traf, tief in ihren Gefühlen, ja, sogar unter der Gürtellinie.
Oh, andere Sänger taten das bereits seit Generationen, aber die waren schwarz. Sie zählten nicht, schon gar nicht auf dem Platten-Markt. Kleine weiße Mädchen in Mittel-Amerika hatten kaum Möglichkeiten, Fantasien über schwarze Männer zu entwickeln.
Mit Elvis war das einfach. Aber gleichzeitig war es auch das Problem. Als Elvis zum ersten Mal im Fernsehen in der "Milton Berle Show" erschien, war er purer Sex. Die Gefühle, die er bei der Jugend entfachte, waren welche, die fast täglich von Eltern und Predigern und Lehrern missbilligt wurden.
Die Kultur-Kritiker gingen hart gegen ihn vor. "Erschreckender Geschmack" schrieb ein Autor für die New York Times.
"Ein Striptease in Kleidung" kommentierte "The San Francisco Chronicle". Amerika, eine Stimme des katholischen Glaubens, forderte das Fernsehen auf, sich von "diesem widerlichen Zeug" zu distanzieren. Ob es widerlich war oder nicht, hing vom jeweiligen kulturellen Hintergrund ab.
Barry Hansen, ein Platten-Produzent aus LA der eine "Geschichte des Rock" für Straight Arrow Publishers (Rolling Stone-Magazin) verfasst hat, spekulierte, dass Elvis seine Performance von den Schwarzen übernommen habe, die er in den Clubs auf der Beale Street gesehen hatte. Aber Jerry Hopkins, ein Redakteur des Rolling Stone, hatte Recherchen für eine Elvis-Biografie für Simon & Schuster angestellt. Er berichtet, dass es keine Anzeichen dafür gäbe, dass Elvis jemals vor seinem ersten Bühnen-Auftritt die Beale Street besucht habe. Hopkins sagt, Elvis habe einmal Bo Diddley im Apollo Theater in Harlem während eines New York-Aufenthalts 1955 gesehen. Aber er vermutet, dass Elvis seinen späteren Performance-Stil schon als kleiner Junge auf den Volksfesten, zu denen seine Eltern ihn stets mitnahmen, abgeschaut und verinnerlicht hatte. Ich denke, die Tanzbewegungen dort waren im Prinzip sexueller Natur, wurden aber nicht als solche angesehen.

Ed Sullivan hörte den Kritikern nur mit halbem Ohr zu, buchte Elvis - und ließ nur seinen Oberkörper filmen. Die Jugend draußen vor den Fernsehgeräten war unbekümmert: sie fragten, ob Tanzen etwas Schmutziges sei oder aber "Soll es Spaß machen? Hmm?" "Ähh...nun...äh..." sagten die Eltern "Halt den Mund und mach deine Hausaufgaben, Debby."
Vorlaute Schreiber stellten Elvis als den Witz des Jahres dar. Sie machten sich lustig über seine vier Cadillacs und seinen violetten Lincoln und über sein Haus, das er für sich und seine Eltern gekauft hatte. Sie orakelten, dass Elvis bald in der Versenkung verschwunden sei.


Fortsetzung folgt

Graves_bei_Nacht 10.02.2019 10:14

Zitat:

Zitat von honeybee (Beitrag 1020038)
...Eigentlich wollte ich dann den New York Times-Artikel weiter schreiben :gruebel:

Der ist doch längst geschrieben! :roll:

King77 10.02.2019 10:51

Auch hier wieder diverse Fehler. Zum Ersten mal im Fernsehen war Elvis in der Dorsey Show u. nicht bei Milton Berle. Bei Ed Sullivan wurde er bei den ersten beiden Shows ganz normal gefilmt. Die Story von der Hüfte aufwärts die so gerne überall zitiert wird ,traf erst bei der dritten Show am 6.1.57 zu.

honeybee 10.02.2019 11:00

Hier würde ich nicht unbedingt einen Fehler sehen, Robert.
Der Autor schreibt, als Elvis zum ersten Mal im Fernsehen in der Milton Berle Show war, war er purer Sex.
Das schließt ja nicht aus, dass die Dorsey Shows zuvor gewesen sind. Und das Ding mit "From The Waist Up" : auch hier bezieht sich die Aussage nicht unbedingt auf den ersten Auftritt. Er sagt nur, dass Elvis bei der ersten Show zu sexy war. Dann kommt die Kritik, und dann schreibt er, dass er entschärft gefilmt wurde.

Also, hier ist es Auslegungssache.


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