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michael grasberger 22.10.2016 11:44

Zitat:

Zitat von MysteryTrain (Beitrag 981711)
Dass jemand den Preis nicht persönlich entgegennehmen kann, kam schon oft vor. Da gäbe es andere Wege.
Elvis hat seine Grammy Awards auch nie persönlich abgeholt.
Es geht mir einzig und allein um die Art und Weise seines Verhaltens. Ein Brief, in dem er sich bedankt und bedauert, aus terminlichen Gründen nicht persönlich erscheinen zu können, hätte völlig ausgereicht.

nochmal: die preisverleihung ist im dezember.:-)
niemand sagt, dass dylan dazu nicht persönlich erscheinen wird.:noidea:
(auch wenn er den preis nicht braucht.)
bis dato hat er sich noch die meisten auszeichnungen abgeholt (grammys z.b.).

burroughs 22.10.2016 11:46

Hoffentlich macht er einen auf Marlon Brando :hurra:

MysteryTrain 22.10.2016 14:36

Zitat:

Zitat von burroughs (Beitrag 981713)
dir ist schon klar, dass es nicht nur EINEN Nobelpreis gibt und dass sich die verschiedenen Kategorien nur schwer miteinander vergleichen lassen (wozu auch..)? :roll:

und ja, *eure* Uni hat in den Jahren zwischen 1923 und 1936 4x einen Nobelpreisträger in ihren Hallen beheimatet.. 3x für Chemie und 1x für Physik.
Nur.. was hat das mit dem Nobelpreis für LITERATUR zu tun??

Du meinst also, Naturwissenschaften seien wichtiger als Geisteswissenschaften? :gruebel:

Mal ein paar Namen aus dem deutschsprachigen Raum:

Theodor Mommsen
Gerhart Hauptmann
Thomas Mann
Hermann Hesse
Nelly Sachs
Heinrich Böll
Günter Grass
Elfriede Jelinek
Herta Müller

...
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_...%BCr_Literatur

Alles natürlich völlig unbedeutende Persönlichkeiten, die einem Bob Dylan niemals das Wasser reichen könnten. Wie könnte sich der feine Herr Zimmerman auch nur auf so ein niedriges Niveau herablassen ...

burroughs 22.10.2016 16:19

du WILLST es nicht begreifen, wie? :roll:

sapperlot 23.10.2016 02:03

Zitat:

Zitat von burroughs (Beitrag 981714)

uuuuuuups und danke, lieber @burrough, das habe ich auf bob dylan's hp nachgeschaut: es ist so, der hinweis auf die errungenschaft des literaturnobelpreises für das songlyricsbuch ist nicht mehr zu lesen.

ist das ein vorbote dafür, dass bob dylan dieses prädikat nicht annehmen wird?

das ist spekulation, und deshalb nicht weiter zu kommentieren.

dass bob dylan aber der tugendhafte hero, gleichsam sakrosant, ist, wie hier manche einschätzungen anklingen, dem mag ich nur alleine durch den rezenten einblick in seine homepage keinen glauben schenken. er protegiert, ebenso zeitgemäß wie unreflektiert, das unternehmen amazon. die ausbeuterischen arbeitsbedingungen dieses unternehmens sind in den usa nicht anders als in der brd.

no sir, that's too much.

the times, theY are a'changing ...

... to business as usual!

sorry, uuuuaahhhhh

sapperlot 23.10.2016 02:10

Zitat:

Zitat von cos (Beitrag 981530)
Wie kann Jemand, der keine Reaktion zeigt, rüpeln? :grins:
[...]

ganz einfach seit paul watzlawick’s axiom innerhalb seiner kommunikationstheorie.
es lautet ebenso schlicht wie unumstritten: man kann nicht nicht kommunizieren. da kommunikation gleichzeitig verhalten ist, gilt ebenso: man kann sich nicht nicht verhalten.
nun, wer auch immer (@tafka tut es ja nur in einer überzeichnenden interpretation) kann -formal völlig korrekt- bob dylans reaktion als rüpelhaft ansehen, während andere sie heroisieren.

dahlia lavi adaptierte diese grundannahme, als sie sang: meine art liebe zu zeigen, ist ganz einfach schweigen, worte zerstören, wo sie nicht hingehören. vielleicht entspringt bob dylan’s motiv jener textzeile. galt sie, dahlia lavi, nicht als die deutschsprachige joan baez? *zwinker

sapperlot 23.10.2016 02:23

Zitat:

Zitat von Tafka S. (Beitrag 981525)
[...]
Aber bedenke, dass selbst das Nobel-Kommitee ihn nicht erreichen kann - die müssen sich doch so fühlen, als wären sie Hanswürste, als würde Herr Dylan sie nicht für voll nehmen... :noidea:

lieber @tafka, von dir las ich irgendwann und irgendwo (so ungefähr aus der erinnerung), die psychologie könne alles erklären. das kann sie nicht. sie ist eine wissenschaft bloß der theorien und modelle über das intra- und interindividuelle wahrnehmen, erleben und verhalten. deine sorge würde sie so zu erklären versuchen: du tranferierst dein (leidvolles) erleben in einem kontext unklarer resonanz in die personen des nobelkomitees. ganz nebenbei bestätigst du ein weiteres axiom von paul watzlawick zur menschlichen kommunikation, nämlich jenes, dass einer jeden äußerung ein inhalts- und ein (für die kommunikation weit grundlegenderer) beziehungsaspekt innewohnt. also: mr. dylan sagt mir (resp. in die nobelkomitee-personen hinein verlagert), du bist ein hanswurst für mich, dich nehme ich nicht für voll. *tiefgründiges schmunzel …


… und zugegeben, ein verhalten des schieren geschehenlassens kann mehrdeutiger denn jeder konkret-verbalen äußerung auch auf der beziehungsebene nicht sein.


ergo: zur seriösen interpretation des zwischenstandes hilft nur eines: warten. nimmt der meister des lyrischen songwritings den preis an und wenn ja, wie tut er das.

ein ceterum censeo: *für mich ist elvis presey ein songlyriker.


möge bob dylan hingegen ein lyrischer songwriter sein.
es gibt keine affektion ohne kognition und umgekehrt.
während dylan sich vornehmlich denkend die welt erschließt, tut dies presley fühlend.
lustig (und die starke emotionale intelligenz von mr. presley offenbarend) ist ja, dass er in einer las vegas-show mit den worten (so ungefähr aus dem kopf) um ein glas wasser bat: meine kehle ist trocken, ich habe bob dylan verschluckt. das ist so große klasse, wie er -lapidar wie süffisant- den signifikanten unterschied zwischen beiden einfängt, dass ich mir wünsche, auch andere liebhaber seiner musik würden sich diesen menschen auf diese art erschließen.

~*~

für elvis aaron presley muss eine neue kategorie der nobelpreiswürdigkeit eingeführt werden, mithin zurück zu der ursprünglichen (und fragwürdigen!) leistung des alfred nobel (der die rüstungsindustrie befeuerte und den krieg verdammte): mr. dynamit. *zwinker und *kopfunter: so schön ich dynamit in der seele für die freisetzung liebender gefühle finde, so hässlich ist das dynamit für die freisetzung destruierender triebsamkeit.


einen lieben gruß an dich und alle *

Gast 23.10.2016 17:02

Meint sapperlot dies wirklich ???

Tafka S. 24.10.2016 18:05

Ja, davon gehe ich aus.

Tafka S. 24.10.2016 19:11

Zitat:

Zitat von sapperlot (Beitrag 981733)
[FONT=Arial]lieber @tafka, von dir las ich irgendwann und irgendwo (so ungefähr aus der erinnerung), die psychologie könne alles erklären. das kann sie nicht. sie ist eine wissenschaft bloß der theorien und modelle über das intra- und interindividuelle wahrnehmen, erleben und verhalten.

Danke für diese Richtigstellung! ;-)


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