Houston, We Have A Problem....
 

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Aufgrund der extrem schlechten Kritiken galt Elvis' Auftritt vom 28. August 1976 in Houston, Texas als Totalausfall des King und wurde in vielen Biographien als Beweis des Verfalls der einstigen Entertainment-Ikone herangezogen. Nun brachte AUDIONICS einen tontechnisch recht gelungenen Mischpultmitschnitt auf den Markt, so dass die Show nun endlich akustisch nachvollzogen werden kann.

Die Aufnahme beginnt während SEE SEE RIDER und tatsächlich klingt Elvis alles andere als frisch und aufgeweckt. Auch während der folgenden Songs hängt der King im Timing und trifft nicht immer die richtigen Töne. Die Musiker und Sänger geben ihr Bestes, doch auch sie können nicht über den erbärmlichen Zustand des Hauptakteurs hinwegtäuschen.

Nicht, dass Elvis die Songs nicht irgendwie über die Runden brächte oder zusammenhanglosen Unsinn reden würde. Er war Profi genug, um die Show auch ohne voll funktionsfähige Auffassungsgabe durchziehen zu können. Doch auch die größte Routine konnte und kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Mann an diesem Nachmittag keinesfalls auf eine Bühne gehört hätte.

War Houston '76 also ein Totalausfall? Sicherlich nicht. Elvis war zu sehr Profi, um Katastrophen a' la Amy Whinehouse abzuliefern. Trotzdem ist die Show einfach nur traurig, ähnlich wie College Park '74 oder Omaha '77. Elvis war suchtkrank und jeder konnte es sehen.

Nach dieser Show buchte Colonel Parker Elvis nie wieder für eine Nachmittagsvorstellung. Es wäre jedoch besser gewesen, er hätte ihn gar nicht mehr gebucht.

Die CD steckt in einem doppelt aufklappbaren Digi-pak, das mit passenden Fotos, Liner Notes und "technischen Daten" ansprechend gestaltet wurde. Die Tonqualität ist -wie eingangs geschrieben- recht gut.

Houston, We Have No Problem ...

Anhang 20878

Viele weitere Bilder hier http://www.elvis-collectors.com/foru...hp?f=8&t=78747

Bildnachweis: FECC-Forum

Hab die Scheibe gestern erstmals gehört und war überraschenderweise gar nicht so geschockt, wie ich es mir nach der Vorankündigung vergestellt hatte. Eine typische Sommer 76 Show eben, die sich wie zahlreiche andere, am untersten Tiefpunkt entlang bewegt. :traurig:

Wenigstens Klangtechnisch ist die CD absolut hörbar, sonst wäre sie vermutlich gleich in der hintersten Schrankecke gelandet :grins:

@ Winston: ....und was hat das jetzt mit der Review von A. C. van Kuijk von 1976 zutun? :gruebel:

Ich kann da echt nur den Kopf schütteln!

Warum nicht zur Abwechslung mal die Wahrheit sagen? Die Tatsache, dass offensichtlich nicht wenige zufrieden waren in Houston darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Mann im Begriff war sich öffentlich hinzurichten.

Ein Krankenhausaufenthalt, mit einer nachfolgenden längeren Tourpause inkl. einer ausgedehnten Entgiftung hätte dem Mann sicher besser getan, als devote Fans die im blinden Fantum ihre Teddybären und sonstigen Ramsch auf die Bühne warfen.

Ich kann nicht verstehen, dass einige versuchen diesen Auftritt zu bagatelisieren. Elvis ist extrem neben der Spur. Der passendere Titel für die CD wäre "We're coming in loaded" gewesen.

Auch wenn Dr. Nic und Praytome das Wort im Zusammenhang mit Elvis nicht mögen, aber ich finde diesen Auftritt wirklich tragisch. Hätte der Mann echte Freunde im Business gehabt, dann hätte Elvis an diesem Nachmittag die Bühne im Summit nie erreicht.

In dieser Branche hat man keine "echten" Freunde. So hart wie es klingt. Elvis ist einer der nachhaltigsten Beispiele wie die Sache läuft. Generationen später machen die gleichen talentierten Menschen, die gleichen dummen Fehler. Und warum? Weil sie es können, die Kohle dazu haben und sich niemand verantwortlich fühlt, diesem Treiben Einhalt zu gebieten. Wie auch? Ein süchtiger und kranker Erwachsener bei dem es nicht klick macht, peilt die Notwendigkeit einer Entgiftung nicht. Also lässt er es und die Dinge nehmen ihren Lauf.:noidea:
Dieses Konzert ist ein Spiegel seines Zustandes zu diesem Zeitpunkt. Das kann man nur rein informativ und der Vollständigkeithalber "genießen".

Du findest es also völlig in Ordnung, einen schwerstabhängigen Sänger durch sein normales Arbeitspensum zu prügeln, ihn einen Verriss nach dem anderen kassieren zu lassen und schlussendlich sogar die treuesten Fans gegen sich aufzubringen? :gruebel:

Im Zusammenhang mit dem Tod von Whitney Houston wurde einmal die Frage aufgeworfen, wie so etwas passieren kann. Die passende Antwort lautete: Total access to disaster! Und genau so ist es auch. Diese Menschen sind mündig, reich und mächtig. Was immer sie auch wollen, sie werden es bekommen und ihr Umfeld wird es -schon allein, um die eigene Position nicht zu gefährden- gutheißen.

PS: Bevor hier wieder Diskussionen über meine verachtenswerte Einstellung Elvis gegenüber, grottenschlechten Artikeln in irgendwelchen Schmierblättern oder strunzdumme Kinderhomepages losbrechen, wäre ich an Euren eigenen Eindrücken von dieser Show interessiert. Das heißt, die Aufnahme sollte tatsächlich gehört worden sein.

Wir hatten am 29.8., 4.9. und 6.9. noch Nachmittags Shows. Dann war Schluss mit diesem Wahnsinn.

Nun, das Bild und die wunderbaren weiteren Bilder zeigen Elvis 1970 in Houston.

Ich wollte keinen extra Thread eröffnen und nur zeigen, wie es sechs Jahre vorher aussah. So kann ich schnell hochscrollen, wenn hier die Vernichtung beginnt.