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Gast 06.11.2015 16:53

Ja. MGM wollte Elvis' Stimme auf einer Tonspur, die Musik auf der zweiten und den Hintergrundgesang auf der dritten. Die vierte Spur sollte für Filmgeräusche frei bleiben. Zudem war kein Raumklang (also Echo) gewünscht.

Für eine reguläre Schallplattenveröffentlichung war dieses Klangbild denkbar ungeeignet. Herr Presley störte sich ebensowenig daran, wie an der kurzen Laufzeit der LP. Sein Produkt war ihm schlicht und einfach egal. :traurig:

Tommy Cashels72 06.11.2015 19:57

Zitat:

Zitat von A. C. van Kuijk (Beitrag 967350)
Ja. MGM wollte Elvis' Stimme auf einer Tonspur, die Musik auf der zweiten und den Hintergrundgesang auf der dritten. Die vierte Spur sollte für Filmgeräusche frei bleiben. Zudem war kein Raumklang (also Echo) gewünscht.

Für eine reguläre Schallplattenveröffentlichung war dieses Klangbild denkbar ungeeignet. Herr Presley störte sich ebensowenig daran, wie an der kurzen Laufzeit der LP. Sein Produkt war ihm schlicht und einfach egal. :traurig:

Das ist mir zu "platt" formuliert - du stellst ihn als "Geldsack" hin dem die künstlerische Komponente völlig abging. :cool:

michael grasberger 07.11.2015 12:09

Zitat:

Zitat von A. C. van Kuijk (Beitrag 967319)

Dass auf ELVIS NOW halbgarer Blödsinn a' la HEY JUDE zu finden war störte ihn ebenso wenig, wie das abermalige Durchnudeln diverser Filmschlager oder ein Raushauen von Studio-Überbleibseln, die seinerzeit ebenfalls für die regulären Veröffentlichungen abgelehnt worden waren.

Deshalb bin ich mir sicher, dass Elvis -hätte man ihm die Veröffentlichung von Outtakes im großen Stil vorgeschlagen- auch diesem Vorgehen zugestimmt hätte. Schließlich hätten diese Alben Bargeld ohne Arbeitsaufwand eingebracht.

glaubst du im ernst, dass elvis an veröffentlichungen wie elvis now oder den soundtracks interessiert war oder sich die gar angehört hat???:grins:
ich würde mal behaupten, dass ihm die existenz so mancher camden-scheiben gar nicht bekannt war. (*)
wie kommst du darauf, dass elvis jeder veröffentlichung zustimmen musste?
bei aufnahmen, die ihm wichtig waren, war er - wie mysterytrain schon angemerkt hat - durchaus perfektionist, was durch das lange herumfeilen an vielen songs in 20 und mehr takes belegt ist.
wüsste elvis, was da alles an outtakes veröffentlicht wurde, würde er im grab rotieren.

(*) in dem zusammenhang finde ich auch reichlich seltsam, was da von ftd alles als "classic album" vermarktet wird.

Gast 09.11.2015 10:32

Das geht aus zahlreichen Unterlagen (die unter anderem auch in einigen Booklets der CLASSIC ALBUMS von FTD abgedruckt sind) hervor. Da heißt es teilweise, dass die Zustimmung für das finale Tracklisting noch nicht vorläge oder Änderungen am Artwork vorgenommen werden müssten.

Leider hat Elvis seine Möglichkeiten zur Mitarbeit nur äußerst selten genutzt und sich so gut wie nie in den Produktionsprozess der Veröffentlichungen eingeschaltet. Für gewöhnlich überließ er die Arbeit Felton Jarvis, Colonel Parker und den Verantwortlichen bei RCA. Dafür beschwerte er sich hinterher, wenn ihm etwas an den Veröffentlichungen sauer aufstieß.

Dieses Verhalten zieht sich bei Elvis durch. Ungewöhnlich ist sowas nicht, meine beiden Söhne (sieben und fünf Jahre alt) machen es ähnlich. Allerdings habe ich bei den Jungs noch die Hoffnung, dass sich das irgendwann gibt.

Gast 09.11.2015 10:38

Zitat:

Zitat von Tommy Cashels72 (Beitrag 967356)
Das ist mir zu "platt" formuliert - du stellst ihn als "Geldsack" hin dem die künstlerische Komponente völlig abging. :cool:

Ich stelle Elvis als jemanden hin, der nur selten die Verantwortung für seine Karriere und die in seinem Namen veröffentlichten Produkte übernahm.

MysteryTrain 09.11.2015 11:02

Elvis' Aufgabe war Singen, nicht Abmischen, nicht Vermarktung, nicht Covergestaltung. Genau so machte er es und das ist eine sehr professionelle Arbeitsweise.
Wozu gibt es gut bezahlte Tontechniker, Layouter, wozu die Marketingabteilung, wenn man am Ende doch alles selber macht? Elvis sang seine Songs ein und ging davon aus, dass RCA etwas Vernünfiges daraus macht. Wenn sie das nicht machten und es ihm auffiel, beschwerte er sich selbstverständlich.
Ganz nebenbei: Die Endprodukte, also die Tonträger, die dann im Geschäft standen, waren nicht Elvis' Produkte, sondern die von RCA, an denen Elvis nur beteiligt war.
Wenn die Leute bei RCA ihren Job so professionell ausgeübt hätten, wie es Elvis auf seinem Gebiet tat, wären auch bessere Alben entstanden.

Gast 09.11.2015 11:15

Zitat:

Zitat von MysteryTrain (Beitrag 967451)
Elvis' Aufgabe war Singen, nicht Abmischen, nicht Vermarktung, nicht Covergestaltung.

Wenn Elvis ein bei RCA angestellter Auftragssänger gewesen wäre, würde ich Deiner Aussage zustimmen.

Zitat:

Zitat von MysteryTrain (Beitrag 967451)
Genau so machte er es und das ist eine sehr professionelle Arbeitsweise.

Elvis sang aus technischer Sicht keinesfalls perfekt und lieferte oft auch unvollkommene Master-Takes ab. Einem Auftragssänger wäre das sicherlich zum Verhängnis geworden.

Zitat:

Zitat von MysteryTrain (Beitrag 967451)
Wozu gibt es gut bezahlte Tontechniker, Layouter, wozu die Marketingabteilung, wenn man am Ende doch alles selber macht?

Es geht nicht um das selber machen, sondern um das Übernehmen von Verantwortung für das Endprodukt.

Zitat:

Zitat von MysteryTrain (Beitrag 967451)
Elvis sang seine Songs ein und ging davon aus, dass RCA etwas Vernünfiges daraus macht.

Das ist eine kindlich-naive Einstellung. Nach mehr als zwei Jahrzehnten hätte Elvis auch bemerken können, dass dieses Vorgehen nicht funktioniert.

Zitat:

Zitat von MysteryTrain (Beitrag 967451)
Wenn sie das nicht machten und es ihm auffiel, beschwerte er sich selbstverständlich.

Elvis bekam die veröffentlichungsfertigen Aufnahmen vorab zur Freigabe. Er hätte also jederzeit Änderungen verlangen können, bevor das Produkt auf den Markt kam. In einigen Fällen tat er das ja auch und die Dinge wurden geändert. Leider geschah das nicht sehr häufig - einfach, weil unserem Freund aus Memphis das Interesse fehlte.

Zitat:

Zitat von MysteryTrain (Beitrag 967451)
Die Endprodukte, also die Tonträger, die dann im Geschäft standen, waren nicht Elvis' Produkte, sondern die von RCA, an denen Elvis nur beteiligt war.

Wie gesagt: Wäre Elvis ein Auftragssänger gewesen, hättest Du Recht.

Zitat:

Zitat von MysteryTrain (Beitrag 967451)
Wenn die Leute bei RCA ihren Job so professionell ausgeübt hätten, wie es Elvis auf seinem Gebiet tat, wären auch bessere Alben entstanden.

Die finale Freigabe lag bei Elvis. Er hätte jederzeit Änderungen verlangen und diese auch durchsetzen können. Notfalls hätte er auch das Label wechseln oder gleich ein eigenes gründen können. Viele andere Sänger haben das gemacht. Dem King war hier aber wohl der Aufwand zu groß, denn diese Schritte erfordern Engagement und Verantwortungsbewusstsein. Und beides war bei Mr. Presley nur in eingeschränktem Umfang vorhanden.

MysteryTrain 09.11.2015 13:48

Zitat:

Zitat von A. C. van Kuijk (Beitrag 967454)

Das ist eine kindlich-naive Einstellung. Nach mehr als zwei Jahrzehnten hätte Elvis auch bemerken können, dass dieses Vorgehen nicht funktioniert.

Wie viele Nr. 1 Hits hat ihm diese "kindlich-naive Einstellung" gebracht? :gruebel:
Wie viele goldene Schallplatten hat ihm diese "kindlich-naive" Einstellung gebracht? :gruebel:
Ist er nicht mit dieser "kindlich-naiven" Einstellung zum weltweiten Superstar geworden? :gruebel:

Elvis' Einstellung mag naiv gewesen sein, aber er vertraute den Menschen um sich herum, dass sie das Beste für ihn wollen. Das zeugt von menschlicher Größe, die aber leider zu oft ausgenutzt wurde.

Wenn Aufnahmesessions direkt und zeitnah zu einer Albumveröffentlichung führten, hat Elvis sich sehr wohl für die Details interessiert und hat ggf. auf Verbesserungen bestanden (siehe "Today" Album, bei dem ihm der Bass so gar nicht gefiel und ausgetauscht werden musste). Er tat das aber sicher nicht bei Songs, die er schon vor JAHREN aufgenommen hatte und die irgendwie übrig geblieben waren. Das versuchte ich weiter oben bereits schon mal zu erklären: Bei den beiden Memphis Alben von 1969 arbeitete Elvis garantiert intensiv an der Songauswahl, Abmischung usw. mit. Was dann mit den übrig gebliebenen "Resten" geschah, ging ihm denke ich am A*** vorbei.

Gerade 1972 war die Veröffentlichungspolitik von RCA eine Katastrophe. Man hat den Eindruck, dass nur noch irgendwelche übrig gebliebenen Reste auf lieblosen Alben verwurstet wurden. Dagegen konnte Elvis aber gar nichts tun. Wenn hier ständig von "Freigabe" geredet wird, so ist das grundlegend falsch! Eigentümer und Rechteinhaber an Elvis' Aufnahmen war RCA. Das wäre anders gewesen, wenn Elvis seine Songs selbst geschrieben hätte. Dann hätte er ohne Weiteres eine Veröffentlichung mit Berufung auf das Urheberrecht verhindern können. So nicht!
Keine Plattenfirma würde einen Vertrag mit einem Künstler eingehen, in dem sie nicht volle Verwertungsrechte an den Aufnahmen hätte. Hätten sie diese nämlich nicht, könnte der Künstler ja jederzeit zu einer anderen Firma gehen und sein gesamtes bisheriges Material einfach so mitnehmen.

Gast 09.11.2015 14:13

Zitat:

Zitat von MysteryTrain (Beitrag 967468)
Wie viele Nr. 1 Hits hat ihm diese "kindlich-naive Einstellung" gebracht? Wie viele goldene Schallplatten hat ihm diese "kindlich-naive" Einstellung gebracht? Ist er nicht mit dieser "kindlich-naiven" Einstellung zum weltweiten Superstar geworden?

Die von mir getätigte Aussage bezog sich auf das Verhältnis zu RCA und hat mit Deinen hier aufgeworfenen Fragen nichts zu tun. Zusammenhanglose Vorwürfe funktionieren vielleicht vor Publikum in einer Live-Diskussion, aber nur selten in schriftlicher Form.

Zitat:

Zitat von MysteryTrain (Beitrag 967468)
Elvis' Einstellung mag naiv gewesen sein, aber er vertraute den Menschen um sich herum, dass sie das Beste für ihn wollen. Das zeugt von menschlicher Größe, die aber leider zu oft ausgenutzt wurde.

Ich dachte, Elvis habe sich ständig über seinen Manager, die Schallplatten-Firma und die Film-Studios beschwert. Weshalb hätte er dann auf deren Wohlwollen vertraut?

Zitat:

Zitat von MysteryTrain (Beitrag 967468)
Wenn Aufnahmesessions direkt und zeitnah zu einer Albumveröffentlichung führten, hat Elvis sich sehr wohl für die Details interessiert und hat ggf. auf Verbesserungen bestanden (siehe "Today" Album, bei dem ihm der Bass so gar nicht gefiel und ausgetauscht werden musste).

Ein paar Postings zuvor wurde die Situation noch ganz anders dargestellt.

Zitat:

Zitat von MysteryTrain (Beitrag 967468)
Was dann mit den übrig gebliebenen "Resten" geschah, ging ihm denke ich am A*** vorbei.

Dann habe ich also Recht.

Zitat:

Zitat von MysteryTrain (Beitrag 967468)
Eigentümer und Rechteinhaber an Elvis' Aufnahmen war RCA.

Eben nicht. Erst nachdem Elvis die Rechte der Aufnahmen bis 1972 (ausgenommen FOOL) an RCA abgetreten hatte, konnte das Label diese Titel nach Lust und Laune veröffentlichen ohne sich mit Elvis bzw. Parker abstimmen zu müssen. Genau darin lag für RCA der Charme dieses Deals.




Insgesamt lese ich aus Deinem Beitrag das Bedürfnis, Elvis zu verteidigen. Gleichzeitig hast Du von der rechtlichen Situation wenig Ahnung, bzw. stellst fehlerhafte Behauptungen auf. Für einen langjährigen Fan empfinde ich das als schwach.

Tafka S. 10.11.2015 14:45

Zitat:

Zitat von A. C. van Kuijk (Beitrag 967469)
Dann habe ich also Recht.

Dies scheint mir die Kernaussage zu sein, auf die es Dir ankam, A.C. ;-)


Zitat:

Insgesamt lese ich aus Deinem Beitrag das Bedürfnis, Elvis zu verteidigen.
Elvis - wenn angebracht - zu verteidigen, sollte das Anliegen (nicht unbedingt Bedürfnis) eines Jeden sein, der von sich behauptet, ein Fan von Elvis Presley zu sein.
Und da es hier um den Vorwurf geht, Elvis hätte sich unwillig und lustlos ins Studio geschleppt, mit Ach und Krach ein paar Songs zusammen geschustert und sei daran desinteressiert gewesen, was Plattenfirma/Management für ein Endprodukt daraus machen würden, verspüre auch ich den Impuls, all dies als Unterstellung zu betrachten, nicht als unumstößlichen Sachverhalt, womit ich Elvis ja praktisch auch verteidige.
Es mag ja sein, dass Elvis in manchen Belangen nicht der Tatkräftigste war, Dinge gern in andere Hände delegierte, doch ein unbedarftes Kind war er nun auch nicht. :weise:


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