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Oliwa 15.03.2008 20:22

Woodstock & Elvis
 
Damals in Woodstock ist ja so ziemlich alles aufgetreten was Rang und Namen hatte.
Warum war Elvis eigentlich nicht mit dabei? Wurde er gefragt ob er Lust oder Zeit hätte?

Gibt es dazu irgendeine Info?

michael grasberger 15.03.2008 20:49

elvis hätte da nicht reingepasst, genausowenig wie johnny cash oder tom jones...
ich glaube auch nicht, dass ihn die veranstalter überhaupt gewollt hätten. elvis und hippietum, das geht irgendwie nicht zusammen.

TheKing 15.03.2008 20:57

Du meinst, das wäre so ähnlich wie Peter Alexander im Rockpalast!?:grins:

Rusty Cage 15.03.2008 21:06

Zitat:

Zitat von michael grasberger (Beitrag 376027)
elvis hätte da nicht reingepasst, genausowenig wie johnny cash oder tom jones...
ich glaube auch nicht, dass ihn die veranstalter überhaupt gewollt hätten. elvis und hippietum, das geht irgendwie nicht zusammen.

Außerdem hätten die Veranstalter Parkers Gagenforderung bestimmt nicht erfüllt...
Ich glaube auch nicht, daß Elvis daran hätte teilnehmen wollen, wo politische Hintergründe eine Rolle spielten und Musiker und Publikum mit offenem Bekenntnis zu Drogen im Spiel waren (startet jetzt bitte keine weitere Diskussion zum Thema Elvis und Drogen :pray:). Er dürfte eine etwas andere Ansicht zu einigen Themen gehabt haben.

Ich denke auch, für viele Hippies galt Elvis als so eine Art Rock-Opa...den hätte man da nicht sehen wollen.

Gilla 15.03.2008 22:02

Das war eine reine Hippie- und dazu eine ebenso große Protestveranstaltung gegen den Vietnamkrieg und das sog. Establishment.

Niemals wäre Elvis dort aufgetreten - und er wäre auch nicht gefragt worden...:-)

michael grasberger 15.03.2008 22:31

Zitat:

Zitat von Rusty Cage (Beitrag 376035)
Ich denke auch, für viele Hippies galt Elvis als so eine Art Rock-Opa...den hätte man da nicht sehen wollen.

man könnte auch sagen, elvis war 1969 (musikalisch und imagemäßig) zu erwachsen für die hippies.
es ist ja auch kein zufall, dass mit ausnahme von sly stone (soweit ich weiß) kein soulsänger in woodstock dabei war.
woodstock war nicht annähernd so repräsentativ für die damalige musikszene, wie es die althippies heute gern hinstellen.
übrigens: bob dylan, der damals in woodstock wohnte, hatte im august 69 die flucht nach england ergriffen (wo er später auf der isle of wight spielen sollte), weil ständig irgendwelche freaks vor seiner tür standen. (o-ton dylan: "this was around the time of the woodstock festival, which was the sum total of all this bullshit".)

michael grasberger 15.03.2008 22:39

Zitat:

Zitat von TheKing (Beitrag 376030)
Du meinst, das wäre so ähnlich wie Peter Alexander im Rockpalast!?:grins:


der vergleich hinkt ein wenig, weil er unterstellt, elvis wäre 1969 irgendwie uncool oder unzeitgemäß gewesen.
ich sehe das eher so, dass elvis damals - gemeinsam mit musikern aus den bereichen soul und country - eine echte alternative zum gedudel der hippierocker darstellte.

TheKing 15.03.2008 22:54

Nun ja. Ich dachte eigentlich nur im Hinblick darauf, wie die Diskrepanz zwischen Künstler und dem Publikum wäre. Elvis hatte ja auch teilweise sehr konservative und patriotische Ansichten. Er war ein erwachsener Mann, der es zu etwas gebracht hatte. Für ihn waren Hippies bestimmt teilweise grotesk. So wichtig diese Befreiungswelle für unsere Gesellschaft auch war, Elvis hatte seinen Teil viel früher beigetragen...1969 war er ein etablierter, reicher Mann, fast schon eine Feindfigur für die Hippies. Ne, das war nicht seine Baustelle...Lol stellt Euch mal Elvis mit langer Matte und Hippielook vor...dann jamt er mit Hendrix...nee da passt etwas nicht...John Lennon hätte da mitmachen können...ich finde Dylans Ablehnung kann ich teilweise verstehen, denn diese Bewegung war extrem und unausgegoren...Woodstock ist auch überbewertet finde ich...aber es war irgendwonötig, denn vorher war es schon sehr spießig alles. Ich bin froh, dass die Hippies etwas bewegt haben, wenn auch nicht direkt politisch, so aber befreihend und auflockernd in der Gesellschaft und es war ein globales Phänomen...irgendwie eine gute Sache...

Derek 15.03.2008 22:55

Michael G. und Crusty Age haben alles gesagt, was es dazu zu sagen gibt.

Interessant finde ich in diesem Zusammenhang noch, dass Elvis zur selben Zeit sein Comeback zementierte und in Las Vegas auftrat, wo er sich nicht nur eine neue Nische für seinen Erfolg eroberte, sondern abseits der großen Hippiestars ein ganz Großer für eine andere Zielgruppe war.

charro 15.03.2008 23:01

Zitat:

Zitat von Oliwa (Beitrag 376019)
Damals in Woodstock ist ja so ziemlich alles aufgetreten was Rang und Namen hatte.
Warum war Elvis eigentlich nicht mit dabei? Wurde er gefragt ob er Lust oder Zeit hätte?

Ich glaub die Betrachtung von Woodstock im Nachhinein fällt völlig anders aus als zum damaligen Zeitpunkt.
Schon allein der Gedanke an eine große "We-are-one-family-peace-party" dürfte kaum stimmen, da der ursprüngliche Gedanke rein auf Kommerz ausgelegt war. Erst als alles aufgrund der anstürmenden Massen aus dem Ruder lief, war es etwa nicht mehr möglich Tickets zu verkaufen.

Die anschließende Vermarktung hat wenig mit Love, Peace and The Universe zu tun!

Ich möchte noch nicht mal ausschließen, dass der Gedanke da war, auch Elvis zu fragen. Wäre er dabei gewesen, wäre das sicherlich - aus Sicht der Veranstalter zum damaligen Zeitpunkt - eine große Sache gewesen.


Zitat:

Zitat von Rusty Cage (Beitrag 376035)
Außerdem hätten die Veranstalter Parkers Gagenforderung bestimmt nicht erfüllt...

Das sehe ich schon eher als springenden Punkt.
Zudem hätte es nie in Parkers Konzept gepaßt, Elvis gemeinsam mit anderen erfolgreichen Bands auftreten zu lassen.

Zitat:

Ich glaube auch nicht, daß Elvis daran hätte teilnehmen wollen, wo politische Hintergründe eine Rolle spielten und Musiker und Publikum mit offenem Bekenntnis zu Drogen im Spiel waren (startet jetzt bitte keine weitere Diskussion zum Thema Elvis und Drogen :pray:). Er dürfte eine etwas andere Ansicht zu einigen Themen gehabt haben.
Im Grundsatz hast Du wohl recht, was die Ansicht von Elvis zur Hippie-Bewegung war.
Jedoch nochmal: die politische Bedeutung erlangte Woodstock erst später und diese war keineswegs geplant.


Zitat:

Ich denke auch, für viele Hippies galt Elvis als so eine Art Rock-Opa...den hätte man da nicht sehen wollen.
Das sehe ich nicht so. Schau mal etwas genauer auf die Zeit um 1969. Das Rock And Roll Revival war im vollen Gange. Leute wie Jerry Lee Lewis (denke nur an Rock And Roll Revival Toronto) oder Chuck Berry ( der 1972 seinen einzigen US #1 Hit hatte. Auf der Aufnahme hört man schön, wie im Anschluss niemand wirklich Pink Floyd hören wollte) waren wieder angesagt! CCR griffen praktisch 1:1 auf alt bewährtes zurück, hatten genau zu dieser Zeit damit enormen Erfolg und spielten auch in Woodstock!
Warum hätte also Elvis, zumal damals mit dem Song "In The Ghetto" durchaus passend in den Charts vertreten, nicht auch dabei sein sollen, denn zumindest 1969 war er mehr als "Love Me Tender" und "Hound Dog"


:-)


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