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Mike 01.02.2006 12:33

Was ist das überhaupt.....?
 
Von Elvis gibt es ungefähr 4 CDs zu kaufen. Zu diesem Resultat könnte man kommen, wenn man in die CD Abteilungen der großen Kaufhäuser schaut.
Aber nein, forscht man ein bisschen nach, findet man bei den Online-Versandhäusern und natürlich erst recht bei den speziellen Elvis-Shops unzählige Elvis CDs zu kaufen.

Dazu mal ein kleiner Überblick. Anfang 1984 wurde die erste Elvis CD herausgebracht. Das war die deutsche Veröffentlichung "Elvis The Legend".
Seitdem sind über 500 verschiedene CD-Titel von der Firma BMG (neu Sony, davor Sony-BMG und RCA) im Inland und Ausland herausgebracht worden.

Die Inhalte auf diesen CDs wiederholen sich natürlich und es handelt sich teilweise auch um Wiederveröffentlichungen, die für einen Fan nicht wirklich interessant sind.
Der Elvis Fan möchte etwas besonderes bekommen. Musikstücke, die er noch nicht gehört hat! Das sind die sogenannten "alternate takes".
Und wo findet man diese "alternate takes"? Zum Teil auf den regulären BMG / Sony Veröffentlichungen, grösstenteils aber auf dem Sammlerlabel "Follow That Dream" (abgekürzt FTD, eine Tochterfimra von BMG / Sony) und auf Bootlegs (das sind CDs die widerrechtlich herausgegeben werden, da die Herausgeber nicht die Rechte an den Musikstücken haben. Bootlegs werden auch als Import-CDs bezeichnet.).

.... Und was heisst jetzt überhaupt "alternate take" oder "Master"?
Hier eine Erläuterung, die uns freundlicherweise zur Verfügung gestellt wurde.



Master

ist der finale Take eines Songs, so wie er zur Veröffentlichung nach einer Studio Session vorgesehen ist - ein Master kann entweder aus einem regulären Take bestehen oder aus mehreren Takes zusammengeschnitten sein.
Alternate Master
ist ebenfalls eine Variante, auch hier kann der Master entweder aus einem Take oder mehreren Takes bestehen, sie ist von der Zusammensetzung her fast zum Master identisch - gedacht als anderweitige Option zum eigentlichen Master, gibt es aber eher selten.
Beispiele: "I Beg Of You" (anzuhören auf der CD "Loving You" - DSD Release von 2005)
"Party" (anzuhören auf der CD "Loving You" Re-release von 2005 mit verbessertem DSD Sound Transfer)


Takes

sind grundsätzlich erstmal die einzelnen Aufnahmen eines Songs innerhalb einer Session, unterschieden wird dabei zwischen
Alternate takes

sind alle Aufnahmen eines Songs, die nicht dem Take entsprechen, der letztendlich zum Master gekürt wird.
Alternate takes können sich von Arrangement und Interpretation stellenweise deutlich zum Master unterscheiden, da eine Session ja ein kreativer Prozess ist, es wird viel ausprobiert und konzentriert gerarbeitet um letzlich eine brauchbare Aufnahme zu erhalten.

Beispiel: Die CD Box "A Life In Platinum" beinhaltet den Alternate take 7 von "Suspicious Minds", entspricht somit nicht dem Master take 8 - bietet dem Hörer also die Möglichkeit eine Variante eines Songs zu hören.
und dem
Master take = Endversion, freigegeben zur Veröffentlichung.


Rehearsal ist eine Studioprobe, die vor der eigentlichen Aufnahmesession eines Songs beginnt, um den Schliff zu finden, bevor er eingespielt wird - manchmal bleibt eine Probe dann aber auch nur eine Probe.

Beispiele: It´s Diff´rent Now (anzuhören auf der CD Box "The Essential 70´s Masters - Walk A Mile In My Shoes")

Und manchmal entwickelt sich aus einer Probe ein vollwertiger Song:

Suspicious Minds (Anzuhören auf der FTD CD "Memphis Sessions")


Informal Rehearsal ist im Prinzip identisch - nur von der Herangehensweise ungezwungener, da nicht unbedingt die Vorbereitung auf eine Studioaufnahme im Mittelpunkt steht.

Beispiele: "Stranger In My Own Home Own Town" (anzuhören auf der CD Box "The Essential 70´s Masters - Walk A Mile In My Shoes")


Jam ist eine spontane Darbietung bzw. Aufnahme, ungeprobt, einfach "Drauf los", meist zum "Warm werden, Zeit vertreiben, Spaß zwischendurch".

Beispiel: "Tiger Man" (Studio) Jam 1975 (anzuhören auf der CD Box "The Essential 70´s Masters - Walk A Mile In My Shoes"

Informal Jam ist im Prinzip identisch zu einem normalen Jam, auch hier ähnlich dem ungezwungenen Ambiente des Informal Rehearsal - eigentlich schon Makulatur mit der Klassifizierung.

Beispiel: "Lady Madonna" (anzuhören auf der CD Box "The Essential 70´s Masters - Walk A Mile In My Shoes")


Undubbed bezeichnet die Aufnahme, so wie Elvis sie im Studio mit seiner Band eingespielt hat, bevor sie später in der Nachbearbeitung mit weiteren Effekten unterlegt worden ist - dies nennt man Overdubbed, also Streicher, Hörner, Bläser, Geigen usw. usf. - man hört also "Elvis pur"!

Beispiel:

"Whole Lot-Ta Shakin´ Goin´ On" kann auf der CD "Essential Elvis Vol. 4 - A Hundred Years From Now" in der Original Studio Aufnahme angehört werden, nämlich ohne die später hinzugefügten Horn Overdubs! (Hörner=Orchester)


Remake ist die erneute Aufnahme eines Songs innerhalb einer Zeitperiode:

Beispiele:

"Love Letters" wurde ursprünglich 1966 aufgenommen, 1970 wurde es noch einmal aufgenommen, natürlich unterscheidet sich dann Arrangement und Darbietung von der Originalaufnahme - anzuhören auf der CD "Love Letters From Elvis" oder auf der CD Box "That´s The Way It Is - Special Edition"

"If Everyday Was Like Christmas", Erstversion wurde am 16. Mai 1971 aufgenommen - bspw. zu hören auf der CD "Elvis Sings The Wonderful World Of Christmas" oder der CD Compilation "White Christmas".

Das Remake datiert vom 10. Juni 1971 ist auf der "Memories Of Christmas" zu hören.


Home Recordings sind, wie man es sich bestimmt schon denken kann, private Aufnahmen mit normalem Equipment, in der Regel einem einfachen Kassettenrekorder, manchmal auch mit etwas besserem Gerät (Semiprofessionell)

Greg Nolan 09.12.2011 13:53

Das ist falsch! "If Everyday Was Like Christmas" wurde 1966, nicht 1971 aufgenommen. :-);-)

King77 09.12.2011 14:37

Er hat es mit I´ll Be Home On Christmas Day verwechselt.Von If Every Day Was Like Christmas gibt es ja auch kein Remake.

Greg Nolan 10.12.2011 15:00

Zitat:

Zitat von King77 (Beitrag 872713)
Er hat es mit I´ll Be Home On Christmas Day verwechselt.Von If Every Day Was Like Christmas gibt es ja auch kein Remake.


ja leider - hätte sich bestimmt geil angehört ;-)

Mike 30.08.2014 15:56

Kann mir mal jemand den Unterschied zwischen einem rough mix, wie er auf der FTD "Raised On Rock" angegeben wird und einem session mix, wie er auf der FTD "Today" angegeben wird, erklären!?

TheKing 30.08.2014 16:17

Vermutung: Sessionmix: So wie es aufgenommen wurde
Rough Mix: Erste, oberflächliche Abmischung? :noidea:

Mike 30.08.2014 16:38

So ähnlich denke ich es mir auch:

Rough Mix = Aufnahme, die dazu gedacht ist, vor der Veröffentlichung noch mal bearbeitet, z.B. mit Overdubs, zu werden.

Session Mix = Aufnahme, die eigentlich fertig ist und so veröffentlicht werden soll, dann aber doch noch mal vor der Veröffentlichung bearbeitet wird.

Aber vielleicht kann es ja jemand genauer... und vielleicht richtig... erklären.

King77 30.08.2014 18:28

Rough Mix - ist ein grober Mix des fertigen Masters od. Mastertake.

Session Mix - Eigentlich fast das Selbe, nur bei der Today Session kam dazu dass der Bass Part von Duke Bardwell bei den Mastertakes eliminiert wurde u. deshalb wäre ja auf einem Rough Mix des Masters bereits der später eingespielte Bass Part von Putnam od. Leech zu hören.
Bei der FTD Today ist aber eben der Session Mix mit Bardwell.

Mike 30.08.2014 18:36

Also kann man den Begriff "Session Mix" eigentlich vergessen, da dieser nur bei der "Today" Anwendung findet!?

King77 30.08.2014 19:27

Mir ist dieser Ausdruck sonst bei keiner FTD Ausgabe unter gekommen.


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