Ich liebe dieses TV-Special und betrachte es als Elvis' ganz persönliches Abschiedsgeschenk, nicht nur an seine Fans, vielmehr an sein gesamtes Publikum. Der Titel "In Person" hätte für dieses Werk sehr gut gepasst, weil es so persönlich ist. Man stelle sich nur mal vor Robbie Williams würde heute auf einem Live-Album seinen Vater vorstellen...

Bei diesem (doppel-) Album dreht sich für mich einer der bekanntesten Sprüche der Geschichte folgendermaßen um: "It's a small step for mankind, but one giantly for a man." Elvis hat hier den größten Schritt gemacht den ein Mensch machen kann, den über seinen eigenen Schatten.

das finde ich eine sehr liebenswerte Betrachtung.

Das mit dem Geschenk und dem "größten Schritt" verstehe ich nicht recht.
Könntest Du das etwas erklären?

epe

Meinst Du im Sinne von er offenbart sich dort mehr, zeigt seine Person..nicht nur den perfekten Entertainer? Ich würde es auch gerne verstehen, was Du da meinst, formuliere es mal genauer...

Ich finde einfach, daß der Mensch die größten Schritte nicht da macht wo er Länder, Berge oder gar Planeten überwindet sondern da wo er sich selbst (seinen Stolz, Eitelkeiten etc.) überwindet. Dazu muß er erstmal in der Lage sein, diese zu erkennen und sich einzugestehen. Und wenn man das von Elvis lernen kann empfinde ich das als ein sehr persönliches Geschenk.

Genau das hab ich gemeint. Hab es wohl ein bisschen schräg ausgedrückt.
Das "Elvis In Concert" Special berührt mich an einer ganz ungewohnten emotionalen Stelle. Wußte vorher gar nicht daß ich auf diese Art überhaupt berührt werden kann...

Das letzte Konzert von Elvis hat sehr schöne Momente. Es rührt mich, weil Elvis auf der Bühne alles gibt, wozu er in diesen Zeitpunkten in der Lage ist und insofern wirklich sein Bestes gibt. Die Fans merken, honorieren und genießen dies. Das ist einfach schön. Das Charisma dieses Künstlers scheint in all der Tragik vielleicht sogar heller denn je.

Aber für mich hat Elvis in diesen TV-Auftritten nicht seinen Stolz oder seine Eitelkeiten überwunden, sondern persönlich kapituliert und resigniert.

Das Positive daran ist seine Ehrlichkeit: Nehmt mich so wie ich bin oder laßt es sein.

epe

Dies impliziert, dass Elvis sich über die Wirkung dieses Specials ganz bewußt war...ich glaube nicht, dass er es so klar und bewußt realisiert hat. Er kam ja aus einer großen Routine heraus -sicherlich brauchte er dringend das Geld- aber bisher hatte er ja die Erfahrung gemacht, dass er -in welchem Zustand auch immer- auf die Bühne gehen konnte und das Volk jubelte ihm zu. Er konnte sich blind auf dieses Phänomen verlassen. Er hat mal am Telefon zu Tom Perker, glaube ich, gesagt, dass er wüßte, dass er beim CBS-Special nicht gut aussah. Dieses Statement gibt es irgendwo. Das ist jetzt auch wieder total interessant und spannend. Die Frage: War sich Elvis über seinen Zustand und seine Wirkung bewußt? Wie klar waren seine Gedanken überhaupt noch in dieser letzten Phase?

Wundervolles Posting!:top:

Genau das meinte ich. Wenn man persönlich kapituliert oder resigniert ist das eine Sache, wenn man das aber mit der ganzen Welt teilt hat man meiner Meinung auch jeglichen Stolz, Eitelkeiten etc. überwunden.