Frage zu "Desert Storm"
 

Mal eine Frage zur Desert Storm-CD, da ich sie selbst nicht in meiner Sammlung habe: Könnte es sein, dass das Cover-Foto vom Sommer 1975 stammt und mit dem eigentlichen Konzert nichts zu tun hat? :gruebel: :noidea:

Ja, das stammt von der Juli-Tour 1975. Man hat sich um das Artwork wenig Gedanken gemacht.

Ja, da hast Du wohl recht, Rusty. Aber vielleicht hatte man auch kein brauchbares Foto vom veröffentlichten Konzert zur Hand? :noidea:

Dann lieber eines vom Folgejahr als eines von, z.B., 1966... ;-)

Das ist eines der Konzerte, die wirklich einmal aus dem sonstigen Ablauf einer Show
herausragen. Ich würde es mir von FTD - ist ja ein Sammlerlabel - in bestmöglicher
Tonqualität wünschen.

Ja, ich auch - keine Frage. Aber ich würde mir noch so einiges mehr wünschen.
Doch leider kann man nur das nehmen, was da ist, und wenn das Vorhandene qualitativ zu wünschen übrig lässt, bleibt nur die Hoffnung auf die Verbesserung der Technik - irgendwann... vielleicht... :gruebel:


Oder aber, man beschreitet ganz neue Wege und lässt die Original-Konzerte in grauenvoller Qualität von einem fähigen Imitator (wen ich vorschlagen würde, sollte bekannt sein ;-)) und unter Verwendung aller modernen Möglichkeiten auf tontechnischem Gebiet neu aufnehmen - mit echten Fans als Komparsen, gewissermaßen. :??:


Wäre übrigens nett, wenn ich jetzt nicht gleich gesteinigt würde, denn manche Dinge sollte man lieber noch mal überdenken... ;-)

Ich glaube nicht, daß dieses Konzert bei FTD einen großen Stellenwert einnimmt. Genaugenommen ist es eigentlich sogar unveröffenlichbar, weil es Elvis auf einem peinlichen Tiefpunkt zeigt. Die Monologe sind zum schämen und auch gesangstechnisch lässt einiges zu wünschen übrig, z.B. Let Me Be There...

Mir reicht das Bootleg...

So kann man es natürlich auch sehen: alles, was nicht in Vollendung vom King performt wurde, enthält man den neugierigen Fans vor. ;-)
So entstünde der Eindruck, dass Elvis eigentlich ein singender König Midas war - alles, was er anfasste, wurde zu Gold! :grins:

Eigentlich keine schlechte Vorstellung, doch ein Mensch aus Fleich und Blut hat eben gute und weniger gute Tage, und die Veröffentlichung auch der "anderen" Konzerte verdeutlicht dies.

Wahrscheinlich würden es die meisten User hier sogar begrüßen, könnte man alle qualitativ weniger guten Konzerte "verschwinden" lassen, doch dann wüssten wir nur die halbe Wahrheit über den Künstler Elvis Presley.

:-)

Dann könnte Sony auch irgendeinen Johnny-Cash-Auftritt veröffentlichen, bei dem der Meister sturzbetrunken war. Aber warum sollten die das tun? Ich finde, man muss nicht wirklich alles veröffentlichen, nur damit man sieht, daß es zwei Seiten der Medaille gibt.

Und FTD hat mit dem New Haven-Konzert schon eine nicht sonderlich tolle Show veröffentlicht...und dort wurde kein Mike Stone zum Hengst erklärt und Elvis wollte niemandem den Hals brechen.

Das hat nichs mit "verschwinden lassen" zu tun, sondern auch mit Respekt von offizieller Seite.

Ist ja im Grunde richtig, was Du sagst. Ich verstehe auch nicht, warum man im Falle des King buchstäblich alles publik macht, was er je auf ein Tonband oder ein Azetat gesungen hat. Eigentlich kann es nur einen Grund dafür geben: eine unersättliche Nachfrage von uns Fans!
Wir sind schuld daran, dass auch der "durchschnittliche" Elvis der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird. Das ist natürlich stark verkürzt dargestellt, doch es trifft den Punkt, glaube ich.
Würde niemand auch nach den schlechten Shows nachfragen, gäbe es sie wohl auch nicht auf einem käuflichen Tonträger. Aber wenn die Sammelleidenschaft erst einmal um sich gegriffen hat, möchte man (= der Fan) alles "haben", alles "besitzen", jede jemals gesungene Note im heimischen Archiv einsortiert wissen.
Nicht falsch verstehen: Ich verurteile oder kritisiere das nicht, ich stelle es nur fest.

Das Beispiel von Johnny Cash ist gut gewählt, wenngleich er gar keinen Alkohol trank (die Wahrheit ist: er war süchtig nach Eistee, Geschmacksrichtung Pfefferminze! Zuviel davon kann einen aufputschenden Effekt haben, aber das ist ja allseits bekannt). ;-)
Aber ernsthaft: in dem man die negativen Seiten verschweigt/vorenthält/nicht veröffentlicht, entsteht ein Bild, das nicht real ist, weil es ja auch keinen Menschen gibt, der nur gute Seiten an sich hat. Das, was Du Respekt nennst, kann man genau so sehen - oder aber als nur eine Seite der Medaille, denn in der Literatur haben die negativen/schlechten Seiten/Songs/Shows ja längst ihren Niederschlag gefunden.

Unter dem Strich ist es aber durchaus legitim, sich zu wünschen, dass nur das Positive seinen Weg an die Öffentlichkeit findet, doch die West-Vettern und Herr Hebler haben ja schon zu Elvis' Lebzeiten damit begonnen, das Gute mit Dreck zu bewerfen, und in musikalischer Hinsicht hat es nach dem 16. August 1977 auch nicht lange gedauert, bis man damit begonnen hat, auch die von Elvis selbst verworfenen bzw. als zu schlecht befundenen Sachen auf Tonträger zu pressen, als man dahinter kam, dass die Fans alles kaufen, was man ihnen hin wirft. Und diese Spirale kann man nur schwer wieder zurück drehen, glaube ich.

Ich hoffe, ich habe mich einigermaßen verständlich ausgedrückt, Rusty. :-)

Was ich manchmal nicht verstehe, einerseits verteufelt man "Elvis - What Happened?" und andererseits will man, daß das Konzert, welches die Aussagen der Bodyguards untermauert, nämlich, daß Elvis ein zugedröhnter Junkie war, der sich nicht mehr unter Kontrolle hatte, veröffentlicht wird.

Es gibt genug schlechte oder nur mittelmäßige Shows, die man veröffentlichen kann, ohne daß peinliche und unpassende Monologe drin vorkommen, wenn man denn unbedingt auch was nicht so tolles verbreiten möchte.

Natürlich will man als Fan alles haben, geht mir nicht anders. Aber für solche Fälle gibt es Bootlegs. Es wird nun mal nicht jeden Ton von Elvis von offizieller Seite geben und dann hat man halt dort die Möglichkeit.