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honeybee 17.04.2017 10:21

Einfluss durch Hintergrundwissen
 
Wenn ihr seine Musik hört und gleichzeitig wisst, dass es ihm zum Zeitpunkt der Aufnahmen nicht gut ging oder er eigentlich keine große Lust auf die Aufnahmen hatte, hört ihr ihn anders?
Beispiel: Das Aloha From Hawaii- er war nicht in der besten Verfassung- ich glaube, das in den Songs zu hören und ich empfinde eine gehetzte, unentspannte Stimmung.
Geht euch das auch so?

Digger 17.04.2017 11:29

Gerade die traurigen Balladen die er bei Aloha sang spiegeln besonders in der Intensität wie er sie präsentierte für mich das nahende Ende seiner Ehe wieder .
Auch die Art wie er beim Singen dieser schaute erwecken bei mir den Eindruck als wollte er Priscilla "vor den Augen der ganzen Welt" sagen wie traurig es ihn mache, dass sie von ihm ging...

Wer sich die Setlisten v o r und n a c h Aloha mal ansieht der muss sich ja auch zwangsläufig fragen w a r u m er nur für die Satelitten Show so viel umstellte ..

honeybee 17.04.2017 11:51

Zitat:

Zitat von Digger (Beitrag 988955)
?..nahende Ende seiner Ehe wieder .

Die Ehe, sofern es eine war, war doch längst hinfällig, oder? Linda war, so weit ich weiß, mit ihm nach Hawaii gereist. Und sie hat ebenfalls beschrieben, dass er sich für das Konzert "kurzfristig " in Form gebracht hat, während es ihm kurz zuvor und gleich danach wieder schlecht ging.

Zitat:

Auch die Art wie er beim Singen dieser schaute erwecken bei mir den Eindruck als wollte er Priscilla "vor den Augen der ganzen Welt" sagen wie traurig es ihn mache, dass sie von ihm ging...
Ich bin mir nicht sicher, ob es speziell um Priscilla ging. Angeblich hat er schon eine geraume Zeit davor zu einem Freund gesagt:"Wenn sie doch nur die Scheidung wollte, dann müsste ich nicht aktiv werden!" (sinngemäß) MMn. war die Ehe schon kurz nach der Geburt der Tochter beendet, wenn nicht sogar schon viel früher.
Ist ja auch eigentlich egal, warum er nicht gut drauf war.
Ich frage mich halt, ob man sich durch das Hintergrundwissen nicht den Spaß an seiner Musik verdirbt.
Könnt ihr das vom Gefühl her trennen?

Digger 17.04.2017 12:10

Alles richtig was Du schreibst. Aber für mich ist das Aloha Konzert das mit den "traurigsten Versionen" die ich live von ihm kenne.
Und ob er nun Schuld war an der Trennung oder nicht... in meinen Augen hat das Ende der Ehe ihn in einen Strudel gebracht aus dem er einfach nicht mehr raus kam. ...
Ob es der "Mordauftrag" war den er gegenüber West aussprach und dann doch wieder zurücknahm, was mir zeigt wie fertig er über das Ende war oder die Tatsache dass er Cilla danach immer wieder besuchte und beim Weggehen oft zu deinen Buddies gesagt haben soll "ob sie wieder zurückkommen wird?"

honeybee 17.04.2017 12:23

Off-Topic:

Psst, ich weiß nicht, ob man das so deutlich sagen darf aber egal:
MMn war er beziehungstechnisch total gestört und zwar schon lange vor Priscilla. Er hat immer von der großen Liebe und von einer eigenen Familie geträumt- aber er war überhaupt nicht in der Lage iwas langlebiges, fundiertes mit zu tragen. Das hat er selbst relativ früh gespürt, konnte es aber nicht ändern und war darüber stets verwirrt und traurig.

Dark Moon 17.04.2017 12:25

Ich glaube nicht, dass die Trennung von Priscilla bei Aloha eine Rolle gespielt hat!

oliver 17.04.2017 12:28

Ich verbinde die Musik nicht mit Spekulationen. Davon halte ich eh nichts. Der einzige der da Bescheid wusste ist schon lange tot.

honeybee 17.04.2017 12:36

Zitat:

Zitat von oliver (Beitrag 988961)
Ich verbinde die Musik nicht mit Spekulationen. Davon halte ich eh nichts. Der einzige der da Bescheid wusste ist schon lange tot.

Ich nehme an, dass du dich eher "nur" mit der Musik beschäftigst?
Das ist vollkommen okay, aber wenn jetzt jemand wie ich, viele Bücher über den privaten Elvis gelesen hat....
Ich kann da keine Grenze ziehen zwischen Elvis auf der Bühne/im Studio und dem Elvis, den man durch die Bücher kennen lernt. :noidea:

oliver 17.04.2017 12:41

Nein, nicht nur für die Musik. Auch für sein Leben, da aber nur für gesicherte Tatsachen. Nicht für "vielleicht", "eventuell", "möglicherweise" u.s.w.
Davon halte ich nichts.

honeybee 17.04.2017 12:57

Zitat:

Zitat von oliver (Beitrag 988963)
Davon halte ich nichts.

Ich auch nicht. Aber irgendein Bild hat man doch irgendwann, wenn stets von verschiedenen Zeitzeugen das gleiche beschrieben wird. Was sind Spekulationen, was ist die Wahrheit?

Noch einmal zum Aloha:
Dass es ihm rund um das Konzert herum nicht gut ging, beschreiben Linda, Jerry, George und die Wests in ihren Büchern. (Da folgen noch einige, die ich noch lesen muss)
Das sind dann für mich keine Annahmen mehr sondern Tatsachen, zumal Elvis seinen Vertrauten gegenüber ja auch kein Geheimnis um seinen Gemütszustand gemacht hat.
Und ich unterstelle nicht allen, dass sie die Unwahrheit sagen.

Wo nimmst du die "gesicherten Tatsachen" her?
(Ehrlich gemeinte Frage- keine Provokation ;-))

King77 17.04.2017 13:09

Zitat:

Zitat von Mrs. Pres (Beitrag 988962)
Ich nehme an, dass du dich eher "nur" mit der Musik beschäftigst?
Das ist vollkommen okay, aber wenn jetzt jemand wie ich, viele Bücher über den privaten Elvis gelesen hat....
Ich kann da keine Grenze ziehen zwischen Elvis auf der Bühne/im Studio und dem Elvis, den man durch die Bücher kennen lernt. :noidea:

Genau da sind wir beim Thema. Als ich zum Ersten mal die Aloha LP hörte wusste ich gar nicht das die Ehe von Elvis im Arsch ist u. deshalb habe ich auch nichts dergleichen gehört. Man kann im nachhinein alles hinein interpretieren was einem so in den Sinn kommt. Genau genommen ist das die Problematik bei vielen jüngeren Fans die haben X Bücher gelesen u. deshalb hören sie so manches was ihnen vorgekaut wurde u. sind der Meinung genau das auch aus der Musik heraus zu hören.
z. B. You Gave Me A Mountain - dieser Song war schon 1969 für die Session ein Thema dann wurde dieser Titel durch die Trennung auf einmal zum Ventil für Elvis Trennungsschmerz. Was wäre er 1969 gewesen eine ganz normale Liebes Ballade in denen geht es immer um Große Liebe od. eben um verlorene Liebe. Nichts besonderes.

oliver 17.04.2017 13:09

Gesicherten Tatsachen sind für mich Dinge die wirklich/belegbar passiert sind.

honeybee 17.04.2017 13:17

Zitat:

Zitat von King77 (Beitrag 988966)
Genau genommen ist das die Problematik bei vielen jüngeren Fans die haben X Bücher gelesen u. deshalb hören sie so manches was ihnen vorgekaut wurde u. sind der Meinung genau das auch aus der Musik heraus zu hören.

Jawohl, du triffst den Nagel auf den Kopf!

Was kann ich jetzt noch dagegen tun? Ich will da nichts reininterpretieren- ich will diese wunderschöne Musik genießen :traurig:
Aber ich kann die Finger auch nicht von den Büchern lassen!
Ich brauch nen Psychologen :grins:

oliver 17.04.2017 13:20

Na ja....

Man sollte nicht unbedingt alles glauben was diese “treuen“ Weggefährten berichten.
Schon komisch was ihnen nach Jahrzehnten so alles einfällt an Neuigkeiten.
Wenn es dafür Kohle gibt, werden sie dir wahrscheinlich auch sagen können
wie viele Insekten sich am 13.07.1966 auf Graceland befanden.
Und für noch mehr Geld mit Namen und Konfektionsgröße.

honeybee 17.04.2017 16:07

Zitat:

Zitat von oliver (Beitrag 988969)
Na ja....

Man sollte nicht unbedingt alles glauben was diese “treuen“ Weggefährten berichten

Okay, dann werde ich das jetzt mal verinnerlichen und schauen, dass ich ohne Psychologen auskomme. :brav:

oliver 17.04.2017 16:09

Das wird schon.... :taetschel:

Digger 17.04.2017 16:20

Zitat:

Zitat von King77 (Beitrag 988966)
Genau da sind wir beim Thema. Als ich zum Ersten mal die Aloha LP hörte wusste ich gar nicht das die Ehe von Elvis im Arsch ist u. deshalb habe ich auch nichts dergleichen gehört. Man kann im nachhinein alles hinein interpretieren .

Ich bin auch nicht für Kaffeesatzleserei aber bestimmte Dinge Falken einem bei Elvis auch auf ohne 100 Bücher gelesen zu haben. Z. B. Die zum Teil gelangweilt aufgenommene Soundtracks Mitte der 60s
Wenn man sich die Power Shows MSG 72 anhört und danach Memphis 74 fällt einem unweigerlich auf dass er bei Aloha sehr melancholisch drauf war und fast nur Herz/Schmerz Songs lieferte und diese völlig traurig darbot.

honeybee 17.04.2017 16:34

Zitat:

Zitat von Digger (Beitrag 988979)
...dass er bei Aloha sehr melancholisch drauf war und fast nur Herz/Schmerz Songs lieferte und diese völlig traurig darbot.

Ich habe das Aloha-Konzert gesehen, bevor ich irgendein Buch gelesen hatte. Traurigkeit seinerseits habe ich dabei nicht empfunden, eher Nervosität und zu wenig seines berühmten Charismas. Als ich später mehr wusste, habe ich das Konzert mit anderen Augen gesehen.

Es geht aber auch nicht nur um dieses Konzert, es war ja nur ein Beispiel.
Auch bei anderen Auftritten oder bei einigen Movies sehe ich immer den privaten Elvis hinter dem Elvis auf der Bühne, und das macht mich dann traurig.

Ich werde mal versuchen, das zu trennen- und wie Oliver schon sagte - wird schon :grins:

Digger 17.04.2017 16:41

Zitat:

Zitat von Mrs. Pres (Beitrag 988980)
Ich habe das Aloha-Konzert gesehen, bevor ich irgendein Buch gelesen hatte. Traurigkeit seinerseits habe ich dabei nicht empfunden, eher Nervosität und zu wenig seines berühmten Charismas. Als ich später mehr wusste, habe ich das Konzert mit anderen Augen gesehen.

Es geht aber auch nicht nur um dieses Konzert, es war ja nur ein Beispiel.
Auch bei anderen Auftritten oder bei einigen Movies sehe ich immer den privaten Elvis hinter dem Elvis auf der Bühne, und das macht mich dann traurig.

Ich werde mal versuchen, das zu trennen- und wie Oliver schon sagte - wird schon :grins:

Warum trennen? Ich zB mag ja die traurigen Songs von Aloha trotzdem. Zu wissen was zum Zeitpunkt x oder y abging schmälert meine Begeisterung für garnichts.
Entweder es gefällt einem was man da hört oder nicht. Ich mag ja Burning Love sehr und daran änderte sich auch dann nichts als ich gelesen habe dass der King den Song angeblich nicht sonderlich mochte und zunächst garnicht aufnehmen wollte....

honeybee 17.04.2017 16:48

Zitat:

Zitat von Digger (Beitrag 988982)
Ich mag ja Burning Love sehr und daran änderte sich auch dann nichts als ich gelesen habe dass der King den Song angeblich nicht sonderlich mochte und zunächst garnicht aufnehmen wollte....

Genau, das ist auch so ein Beispiel! Ich fand den Song super, bis ich hörte, dass er ihn nicht mochte. Im Prinzip mag ich ihn noch immer, aber irgendwie ist das ein seltsames Gefühl wenn ich ihn jetzt höre. Ich kann das schlecht erklären. Ich bilde mir dann ein, dass Elvis nicht sein Bestes gegeben hat oder so.:noidea:

Tafka S. 18.04.2017 12:49

Zitat:

Zitat von Mrs. Pres (Beitrag 988951)
Wenn ihr seine Musik hört und gleichzeitig wisst, dass es ihm zum Zeitpunkt der Aufnahmen nicht gut ging oder er eigentlich keine große Lust auf die Aufnahmen hatte, hört ihr ihn anders?

Im Grunde nicht, Mrs. Pres.
Wenn ich mir eine Elvis-CD anhöre, dann ist (für mich) allein die gesangliche Qualität entscheidend. Elvis war schließlich Profi-Musiker (also Musik gegen Bezahlung), und da darf der Konsument dann - bitteschön - auch erwarten/erhoffen, dass der Profi für das kommerzielle Produkt "abliefert". Klingt etwas härter, als ich es meine, aber so sehe ich das halt.
Du weißt ja selbst, dass einige seiner traurigen Balladen nach '72 besonders authentisch klingen, doch auch in glücklichen Zeiten konnte er problemlos traurige Songs meisterhaft interpretieren - ganz so, als hätte ihn z.B. Priscilla schon 1964 verlassen (It Hurts Me :top:), oder 1967 (Indescribably Blue :top:), oder 1969 (Do You Know Who I Am? :top:), oder 1970 (I've Lost You :top:).
Unterm Strich lasse ich mich also nicht wirklich von den jeweiligen Lebensumständen beeinflussen, wenn ich diesen oder jenen Elvis-Song anhöre.
Ich denke da eher an den zeitlichen Zusammenhang, also daran, dass z.B. He'll Have To Go seine letzte Studioaufnahme war, I Got A Woman seine erste Aufnahme für RCA, Way Down der letzte (richtige) Rock-Song o.ä.

:-)

Astrid Unger 01.09.2020 18:22

Ja da muss ich Honeybee komplett recht geben. Wenn man genau hinhört dan merkt man Unterschiede wegen der Stimmung. :roll:


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