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Sivle 24.03.2008 10:16

Spiegel-Nachruf 1977
 
Der "Spiegel" hat in seiner Ausgabe vom 22.8.1977 diesen Nachruf veröffentlicht.

Sivle 24.03.2008 11:18

1978 hat der "Spiegel" diesen Artikel veröffentlicht und

1987 dann diesen Artikel.

1984 dieser Beitrag.

michael grasberger 24.03.2008 15:18

Zitat:

Zitat von Sivle (Beitrag 379564)
Der "Spiegel" hat in seiner Ausgabe vom 22.8.1977 diesen Nachruf veröffentlicht.

ein recht kühler nachruf, finde ich. aber immerhin hat es mich überrascht, dass man 1977 hierzulanden das wort "americana" schon kannte.

Oliwa 24.03.2008 18:49

Zitat:

Als Junge, so bekundete er vor seinem Tod in Memphis am vergangenen Dienstag, habe er sich als Helden in Comics und Hollywood-Filmen gesehen: "Ich wuchs auf im Glauben an diesen Traum. Nun habe ich ihn erlebt. Mehr kann sich ein Mensch nicht wünschen."
Ein sehr fachlicher Kommentar :top:

Tafka S. 16.04.2015 16:26

Zitat:

Zitat von Sivle (Beitrag 379573)
Der "Spiegel" hat in seiner Ausgabe vom 22.8.1977 diesen Nachruf veröffentlicht.

1978 hat der "Spiegel" diesen Artikel veröffentlicht und

1987 dann diesen Artikel.

1984 dieser Beitrag.



Leider sind diese Seiten nicht mehr abrufbar. Hat jemand vielleicht aktuelle Verlinkungen zur Hand? :gruebel:

Gast 16.04.2015 16:41

Man kann nach "Nachruf Elvis Presley" suchen und den Zeitraum eingrenzen.

Graves_bei_Nacht 16.04.2015 17:13

Zitat:

Zitat von Tafka S. (Beitrag 957768)
Hat jemand vielleicht ...

1977

1978

1985

1987

Tafka S. 16.04.2015 17:36

Graves, lass Dir einmal mehr für Deine tatkräftige Unterstützung danken! :top:

Klasse! :hurra:

tcb262 17.04.2015 16:00

Die diversen Nachrufe und Artikel über Elvis strotzen m.E. nur so von Verachtung. Aber dass ist etwas, was den Herrschaften vom Spiegel noch heute nachhängt. Wenn etwas mit Unterhaltung zu tun hat, dann ist es plebiszitär und dumm. Linke Gleichmacherei fängt eben erst bei Wolf Biermann an. Also, die Spiegel-Berichte die ich gelesen haben, kann man alle vergessen und somit unbeachtet lassen (im Übrigen: sie sind in etlichen Teilen fehlerhaft).

Tafka S. 17.04.2015 16:07

Verstehe, und da ist durchaus etwas dran. Für ein elitäres Denken fällt selbst der einzig wahre Elvis in die Rubrik "Triviales/Pop-Kultur", und deshalb klingt mancher Satz, klingt manche Formulierung von oben herab. Wenn man das erkannt hat und entsprechend einzuordnen weiß, sind die Spiegel-Artikel aber dennoch recht lesenswert, wie ich finde.
Anders als bspw. der Focus bietet der Spiegel in aller Regel umfangreiche Reportagen, was mir prinzipiell gefällt. Und somit ist es - für mich - trotzdem eine Bereicherung.
:-)

tcb262 17.04.2015 20:31

Es gibt gleichwohl Ausnahmen. In irgendeiner Gazette habe ich mal den Artikel "Ich war der Maestro des King". Es ging in einem deutschen Artikel um Joe Guercio. Und der war als Ausnahme wirklich einmal gut. Ich weis leider nicht mehr in welchem Heft der Artikel veröffentlicht worden ist. Ansonsten dreht sich es autorenmäßig hier in Buntschland thematisch in Sachen Elvis eher um Bravoniveau.

Tafka S. 21.04.2015 13:37

Nachdem ich mir inzwischen alle vier Artikel sorgfältig durchgelesen habe, muss ich tcb262 schon recht geben - zu großen Teilen wird wirklich hart mit Elvis umgegangen, sein musikhistorischer Stellenwert in Frage gestellt oder sogar in Abrede gestellt.
Wir Fans, die wir belesen genug sind und in der Regel alle relevanten Werke kennen, können uns ein genaueres Bild davon machen und über derartige Verunglimpfungen und verbale Anfeindungen hinweg sehen.
Doch besorgniserregend finde ich das mit Hinblick auf gewohnheitsmäßige Spiegel-Leser, die eher keine erklärten Elvis-Fans sind und bei der Lektüre sicher so einiges für bare Münze genommen haben. Wer sein Wissen über Elvis Presley ausschließlich aus diesen Beiträgen entnommen hat, wird dazu neigen, das dort dargestellte Zerrbild für Realität zu halten und falsche Schlüsse ziehen - zunächst für sich selbst und dann vielleicht auch im Gespräch mit anderen, wo ein Image weiter getragen wird, wie es unrichtiger kaum sein könnte.
Dass man Elvis in solchem Umfang Platz einräumt, ist einerseits löblich, doch die Art und Weise, wie seiner an runden Anlässen dort gedacht wird, kann keineswegs als zufriedenstellend bezeichnet werden. Da ist noch sehr viel Platz nach oben, was künftige Reportagen betrifft, und vielleicht wird man eines schönen Tages auch mal ohne billige Klischeebedienung auskommen...

tcb262 22.04.2015 12:54

Letztlich geht es im Rahmen der journalistischen Qualität darum, welchem Herren muss ich dienen? Ich kann mich an eine Situation Anfang der 80'er Jahre erinnern, wo meine Englischlehrerin (damals um die 30) den Musiktext von "In the Ghetto" übersetzen lies. Die Vorweg-Kommentare über Elvis selbst waren verheerend. Mainstream, fürchterliche Songs, Filme, etc. Demnach war Elvis in Akademikerkreisen verpönt. Und wer die Leserschaft des "linken" Spiegel kennt! Ergo, dem Country-Bumpkin wird die Ehre erwiesen, die ihm zusteht. Berichte über die Beatles, Deep Purple oder Jimi Hendrix fallen im Spiegel anders aus. Im Ergebnis hat dies auch nichts mit journalistischer Qualität zu tun, sondern um Meinungsmache. Aber wollen wir ehrlich sein, es wird sich kaum eine Gazette finden, die sachlich berichtet. Die Objektivität stellt die Lebenslüge der Journalisten dar. Also, bild Dir deine eigene Meinung!

Tafka S. 23.04.2015 10:43

Interessante Gedanken, tcb262.
Aber gerade weil sich die künstlerische Elite der 60er/70er Jahre beispielsweise in Form von John Lennon offen zu Elvis bekannte und ihm ob seiner Vorreiterrolle im Bereich der populären Musik den verdienten Stellenwert zu billigte, verwundert es mich schon ein wenig, dass Elvis in musikhistorischer Hinsicht von gewissen Medien doch eher dem "Lumpenproletariat" zugeordnet wird, um es einmal drastisch zu überzeichnen.
Die Vielseitigkeit in Bezug auf musikalische Stilbereiche, die nun wirklich überragende Stimme, sein Beitrag zum, ich sag mal, Rock'n'Roll-Urknall, die millionenfache Sympathie seitens der Fans in aller Herren Länder - das alles (und das ist noch nicht mal alles!) wird praktisch zu einer - wenn überhaupt - Randnotiz komprimiert; im Bewusstsein findet praktisch nur der Genussmensch statt, wird ewig der mittelmäßige Schauspieler und die sowohl fress- wie tablettensüchtige Las-Vegas-Karikatur aufgetischt. :down2:
All das, was den Reiz von Elvis Presley ausmacht, zuallererst natürlich seine Musik, die nicht nur bei Konzerten Generationen vereinte, findet kaum bis überhaupt nicht statt.
Da kam einer und rebellierte durch bewusste Manipulationen, dann ging er zur Army (und kam laut Lennon als Toter zurück :roll:), wurde als willfährige Marionette seines Managers zum Familienunterhalter "umgepolt" und endete als Darsteller in billigen B-Movies und schließlich rund und - dank Drogen - zufrieden in Las Vegas, bis das Herz kollabierte. Dieses Zerrbild wird immer wieder aufs Neue kolportiert und ist in Wahrheit nur eines: ganz großer Bullshit!

Dass Deine damals 30-jährige Englischlehrerin bei all ihren Vorurteilen dann doch den Versuch unternahm, Euch den Message-Elvis nahe zu bringen, ist durchaus positiv zu bewerten, würde ich sagen. Das gab es gewiss nicht an jeder schulischen Einrichtung. :gruebel:

elvis56 23.04.2015 11:36

Elvis Problem was seine Wahrnehmung und Wertschätzung in den Medien betrifft war mMn das er Anfangs als Symbolfigur der Rock and Roll Bewegung gesehen wurde. Die damit verknüpften Erwartungen hat er allerdings später konsequent nicht nur nicht erfüllt, sondern sie in den Augen der Presse und Kritiker regelrecht mit Füßen getreten.

Das wurde ihm eben übelgenommen.

Tafka S. 23.04.2015 11:37

Könnte sein, ja.

tcb262 27.04.2015 11:12

Und genau dass kann ich nicht nachvollziehen - zumindest für die damalige Zeit. Nach dem Militärdienst hat er doch weitaus berechtigt noch Rock'n Roll gemacht. Die zunächst als zweites Standbein aufgenommene Filmkarriere war in den USA in den Jahren doch auch nicht unüblich. Was hat man denn erwartet? Dass er spätestens im Jahr 1962 an einer Überdosis Heroin zu Grunde geht oder besoffen aus dem 12. Stock eines Hochhauses fällt? Der King hat sich nach 1960 zum "All-American-Boy" entwickelt und daraus resultiert auch letztlich sein Ruhm. Die Presse benötigt hier offensichtlich ein Blaupause, ein vorgefertigtes Abbild. Wie bereits erwähnt, in den letzten 40 Jahren ist man dem Lebenslauf des Elvis Presley journalistisch in keinster Weise gerecht geworden. Es gibt da immer die zwei Kontrahenten: der junge Elvis in den 50'gern (meist wird ein Liveauftritt in schwarz-weiss abgebildet) und dann den dicken Showstar (gezeigt wird gaaaanz oft die Aufnahmen aus Hollywood, Florida vom 12. Februar 1977 - da ist der King bis zur Halskrause mit Kortison vollgepumpt). Das sind die beiden journalistischen Bilder, die die gesamte Karriere erfassen sollen. Irgendwie schade. Ich kenne keinen anderen Künstler, der ein derartige vielfältige Repertoire vorlegen kann wie Elvis Presley und der nach Guralnick zwei dicke Bände einer Biographie vorlegen kann, die es in sich hat. Ich jedenfalls habe noch kein Buch so oft vor die Nase gehalten wie die Guralnick-Biografie. Es gibt immer wieder was neues und spannendes zu entdecken.

elvis56 27.04.2015 15:20

Wieso nicht nachvollziehbar? Viele die Elvis in den 50èrn als Symbol gesehen haben für eine, nicht nur musikalische, Revolution fühlten sich eben verraten wenn sie ihr Idol in hanbüchenen und oft auch recht reaktionären Filmen sehen mussten. Kann man in zahlreichen Büchern nachlesen. In den Biographien von, und in Interviews mit,- Musikern die mit Elvis aufgewachsen sind etwa. Dylan fällt mir da als ein überaus prominentes Beispiel ein. In allgemeiner gehaltenen Büchern über Musik und Popkultur ebenfalls, etwa bei Greil Marcus. Überall dort spürt man oder liest gar direkt sowohl von der Begeisterung die Elvis entfachte und von der Enttäuschung ob seiner Wandlung. Ist ja auch schwer nachvollziehbar, selbst ich als Fan staune nach Jahren noch wie man von Mystery Train zu Yoga Is .. kommen kann. Und auch ich hätte zweiteres nicht gebraucht um es mal vorsichtig zu formulieren. Allerdings wurde ich geboren als Elvis schon tot war und wusste schon, als ich begann die guten Sachen zu entdecken, das es bei Elvis auch ziemliche Untiefen auszuloten gibt. Meine Erwartungen waren also anders als die der jungen Leute die in den 50èrn "Live" dabei waren als er die coolste Sau des Planeten war.

Das Elvis selbst nie den Anspruch hatte ein Revolutionär zu sein und vermutlich einfach nur seinen Spaß und ein gutes Auskommen wollte ist da ja erst einmal wumpe:noidea:

Andere Entertainer sind da auch kaum ein Maßstab, denn:
In einem z.B. Dean Martin, ich könnte hier auch x andere Schauspieler/Sänger als Beispiel nennen, hat man nie etwas anderes anderes gesehen als eben einen Entertainer. Daher hat man ihm aus seichten Filmen und Schlagern, anders eben als Elvis, auch keinen Strick gedreht.

Und umfassende Biografien und spannende Abhandlungen usw. gibt es ja auch über andere Künstler zur Genüge. Oft übrigens weitaus spannendere als die von unserem Helden der doch, zumindest in den 60er und 70er Jahren, recht passiv und zurückgezogen war. Das ist natürlich OK aber als Lesestoff doch zumindest teilweise eher uninteressant.

tcb262 27.04.2015 16:24

Das kann aber - journalistisch gesehen - nicht dazu führen, einen Künstler daran zu messen, was er hätte machen sollen, sondern was er gemacht hat. Im Übrigen bin ich mir auch gar nicht so sicher, ob alle so maßlos von Elvis enttäuscht waren, denn die Militärzeit hat a. einen Cut in künstlerischer Hinsicht verursacht. Die musikalische Welt hat sich weitergedreht. Im Übrigen war in den Charts darüber hinaus vertreten. Er hat seinen musikalischen Kompass - ich möchte sagen - angepasst, wie es schon viele andere Künstler vor ihm getan haben. Mystery Train vs. Yoga is as Yoga does. OK, aber dafür gab es sicherlich auch Hörerschaft. Die Kritik daran? Hat er etwa seine musikalische Einstellung verraten? Zunächst war er Künstler und wollte Geld verdienen. Dass die Filmjahre nicht optimal waren steht außer Frage. Und das kann man auch so benennen. Aber selbst in dieser Zeit hat er gute Sachen gemacht. Ich glaube, dieser vermeintliche Verrat am Rock'n Roll hat nie stattgefunden. Es waren Entwicklungen in die eine und andere Richtung (Out of Hollywood - m.E. eine der besten FTD). Spätestens seit Burbank sollte es heißen "Back to the roots". Aber selbst das wird kaum gewürdigt. In der Berichterstattung fehlt mir das Gesamtbild. Jung und sexy - alt und fett, das ist mir zu wenig. Ich möchte zum Abschluss ein Beispiel bringen: Die Zillertaler Schürtzenjäger - alles brilliante Musiker - haben seit Anfang der 70'er Jahre Volksmusik gemacht und sind Ende der 80'er über den Schlager zum sogenannten "Alpenrock" gelangt. Die haben in Finkenberg Dinger gebracht: Fantastisch. Sicherlich gibt es einige Puristen die sagen, dass ich nicht meine Sache. Aber diese Musikgruppe muss man auch im Gesamtzusammenhang sehen. Die haben auf beiden Seiten ihre Fans und beides gehört irgendwie zusammen.

elvis56 27.04.2015 17:13

Das Elvis auch in den Filmjahren gute Sachen gemacht hat steht gar nicht zur Debatte. Die 60èr sind, trotz einiger wirklich grütziger Soundtracks, sogar mein liebstes Elvis Jahrzehnt. Die Frage ist wie er wahrgenommen wurde. Und das man in bestimmten Fan und Journalistenkreisen nun einmal bestimmte Erwartungen an ihn hatte finde ich jetzt keine provokante These. Ob du diese teilst ist dabei auch nebensächlich. Um uns geht es ja hier nicht.
Das Elvis nicht verpflichtet war diesen Erwartungen zu entsprechen bestreitet ja keiner. Er konnte machen was er wollte.
Aber: Das er sein künstlerisches Niveau in teilweise absurde Tiefen geführt hat, hat dazu geführt das man Elvis als einen Weichspüler ohne Vision der sich für nichts zu schade ist abgestempelt hat während er in seiner "Glanzzeit" eben einfach der absolute Hammer war. Und zudem eben, wie bereits erwähnt, eine Symbolfigur für Freiheit und Ausbruch aus dem Mief. Ein harter Kontrast und Todesstoß für sein "seriöses" Rockerimage.
Und: Die Fehlgriffe eines Dylan etwa werden immerhin als eine gescheiterte, aber eigene, Vision angesehen. Oder zumindest als bewusste Provokation oder eben als Späßchen. Bei Elvis steht eben in Großbuchstaben "Sell Out" drüber. Ist ja, für mich, auch OK. Aber für den Rock Kritiker der sich sonst mit sogenannten "ernsthaften" Künstlern beschäftigt eben schwer zu schlucken.

Was die Berichterstattung in der Boulevard Presse angeht ist vollkommen klar wie der Hase läuft. Da brauchen wir denke ich nicht drüber reden. Ich war neulich "gezwungen" ein Interview mit einer bekannten Sängerin bei RTL, ich sehe freiwillig nur noch Fußball und ganz selten einen ausgewählten Film ohne Werbung im TV, und da gab es keine einzige Frage die irgendwas mit Musik zu tun gehabt hätte. Da ging es um Klatsch und Tratsch. Und bei Elvis ist der interessanteste Tratsch sein wirklich unrühmlicher und desaströser Abstieg vom Rock`n`Roll Gott zum übergewichtigen Drogenwrack + Abgang auf dem WC. So fuunktionieren diese Medien aber, leider, nicht nur bei Elvis.

Tafka S. 28.04.2015 14:19

Zitat:

Nach dem Militärdienst hat er doch weitaus berechtigt noch Rock'n Roll gemacht.
Soweit man "Rock-A-Hula Baby" u.ä. noch Rock'n'Roll nennen möchte; die Marschrute ging mMn ganz eindeutig in Richtung "It's Now Or Never".

Zitat:

Der King hat sich nach 1960 zum "All-American-Boy" entwickelt und daraus resultiert auch letztlich sein Ruhm.
Kommt ganz darauf an, würde ich sagen. Für die in den 50er Jahren jungen Leute Amerikas war er der Türöffner in mehrerlei Hinsicht; für jene blieb er wohl ewiglich der Rebell, der die Jugend nicht verdarb sondern "ins Licht führte", sag ich mal.

Zitat:

in den letzten 40 Jahren ist man dem Lebenslauf des Elvis Presley journalistisch in keinster Weise gerecht geworden. Es gibt da immer die zwei Kontrahenten: der junge Elvis in den 50'gern (meist wird ein Liveauftritt in schwarz-weiss abgebildet) und dann den dicken Showstar (gezeigt wird gaaaanz oft die Aufnahmen aus Hollywood, Florida vom 12. Februar 1977 - da ist der King bis zur Halskrause mit Kortison vollgepumpt). Das sind die beiden journalistischen Bilder, die die gesamte Karriere erfassen sollen. Irgendwie schade.
Da kann ich nur zustimmen - eine wirklich sehr eindimensionale Sicht einer so langen Karriere, die mehr als zwei Jahrzehnte umspannt hat und - wenn man es genau nimmt - zu keinem Zeitpunkt zum Erliegen kam. Immer hat er irgend etwas gemacht, womit er in der öffentlichen Wahrnehmung präsent war: Platten, Filme, Konzerte - Jahr für Jahr!

Zitat:

Viele die Elvis in den 50èrn als Symbol gesehen haben für eine, nicht nur musikalische, Revolution fühlten sich eben verraten wenn sie ihr Idol in hanbüchenen und oft auch recht reaktionären Filmen sehen mussten.
Das kann ich mir gut vorstellen - denken wir doch nur mal an ein Beispiel der jüngeren Vergangenheit: Metallica. Nach den ersten drei Alben waren sie die Helden des Speed Metal, dann kam das wirklich grandiose "schwarze Album" - und plötzlich wandten sich die Fans angewidert von dieser Mainstream-Musik ab, obwohl die Doppel-LP mit Meisterwerken nur so gespickt war. Diese Wahrnehmung ist mMn durchaus ein Stück weit auf Elvis übertragbar. Und so, wie der King für sein filmisches Schaffen ab ca. 1965 zurecht kritisiert wurde (weil eben Vieles seiner schlicht und einfach unwürdig war), so war bei den Metallica-Fans die K...tzgrenze erreicht, als sie mit einem Symphonieorchester auftraten. :eek:

Zitat:

selbst ich als Fan staune nach Jahren noch wie man von Mystery Train zu Yoga Is .. kommen kann. Und auch ich hätte zweiteres nicht gebraucht um es mal vorsichtig zu formulieren.
Das geht mir nicht viel anders, ehrlich gesagt. Der "gemeine" Fan neigt ja ein wenig dazu, wirklich alles zu glorifizieren, was der King jemals gemacht hat, und er hat ja nun wirklich viel gemacht in seiner Karriere. Doch wo viel Licht ist, ist natürlich auch Schatten, und gerade die eher schwache Film-Periode ab etwa 1965 (mit ganz, ganz wenigen Ausnahmen) war auch in meinen Augen nicht wirklich nötig.

Zitat:

Allerdings wurde ich geboren als Elvis schon tot war und wusste schon, als ich begann die guten Sachen zu entdecken, das es bei Elvis auch ziemliche Untiefen auszuloten gibt. Meine Erwartungen waren also anders als die der jungen Leute die in den 50èrn "Live" dabei waren als er die coolste Sau des Planeten war.
Auch hier gehe ich zu großen Teilen mit, wobei ich selbst noch zu Lebzeiten des King geboren wurde. :cool:

Zitat:

Andere Entertainer sind da auch kaum ein Maßstab, denn:
In einem z.B. Dean Martin, ich könnte hier auch x andere Schauspieler/Sänger als Beispiel nennen, hat man nie etwas anderes anderes gesehen als eben einen Entertainer. Daher hat man ihm aus seichten Filmen und Schlagern, anders eben als Elvis, auch keinen Strick gedreht.
Ein interessanter Vergleich, wie ich finde. Und ich finde nicht, dass er hinkt.

Zitat:

Und umfassende Biografien und spannende Abhandlungen usw. gibt es ja auch über andere Künstler zur Genüge. Oft übrigens weitaus spannendere als die von unserem Helden der doch, zumindest in den 60er und 70er Jahren, recht passiv und zurückgezogen war. Das ist natürlich OK aber als Lesestoff doch zumindest teilweise eher uninteressant.
Auch das könnte ein Grund dafür sein, zwei Jahrzehnte künstlerischen Schaffens einfach in zwei, drei abfälligen Sätzen herab zu würdigen (die Schlagworte dürften klar sein: für die 60s "seichte Filme" und "zurück gezogen", für die 70s "vollgefressen", "drogenabhängig", "Las-Vegas-Karrikatur"). Wer dazwischen etwas entdecken will, der wird bei Elvis fündig - ich garantiere es! :top:

Zitat:

Das kann aber - journalistisch gesehen - nicht dazu führen, einen Künstler daran zu messen, was er hätte machen sollen, sondern was er gemacht hat. Im Übrigen bin ich mir auch gar nicht so sicher, ob alle so maßlos von Elvis enttäuscht waren, denn die Militärzeit hat a. einen Cut in künstlerischer Hinsicht verursacht. Die musikalische Welt hat sich weitergedreht. Im Übrigen war in den Charts darüber hinaus vertreten. Er hat seinen musikalischen Kompass - ich möchte sagen - angepasst, wie es schon viele andere Künstler vor ihm getan haben. Mystery Train vs. Yoga is as Yoga does. OK, aber dafür gab es sicherlich auch Hörerschaft. Die Kritik daran? Hat er etwa seine musikalische Einstellung verraten? Zunächst war er Künstler und wollte Geld verdienen. Dass die Filmjahre nicht optimal waren steht außer Frage. Und das kann man auch so benennen. Aber selbst in dieser Zeit hat er gute Sachen gemacht. Ich glaube, dieser vermeintliche Verrat am Rock'n Roll hat nie stattgefunden. Es waren Entwicklungen in die eine und andere Richtung (Out of Hollywood - m.E. eine der besten FTD). Spätestens seit Burbank sollte es heißen "Back to the roots". Aber selbst das wird kaum gewürdigt. In der Berichterstattung fehlt mir das Gesamtbild. Jung und sexy - alt und fett, das ist mir zu wenig. Ich möchte zum Abschluss ein Beispiel bringen: Die Zillertaler Schürtzenjäger - alles brilliante Musiker - haben seit Anfang der 70'er Jahre Volksmusik gemacht und sind Ende der 80'er über den Schlager zum sogenannten "Alpenrock" gelangt. Die haben in Finkenberg Dinger gebracht: Fantastisch. Sicherlich gibt es einige Puristen die sagen, dass ich nicht meine Sache. Aber diese Musikgruppe muss man auch im Gesamtzusammenhang sehen. Die haben auf beiden Seiten ihre Fans und beides gehört irgendwie zusammen.
Zitat:

Das Elvis auch in den Filmjahren gute Sachen gemacht hat steht gar nicht zur Debatte. Die 60èr sind, trotz einiger wirklich grütziger Soundtracks, sogar mein liebstes Elvis Jahrzehnt. Die Frage ist wie er wahrgenommen wurde. Und das man in bestimmten Fan und Journalistenkreisen nun einmal bestimmte Erwartungen an ihn hatte finde ich jetzt keine provokante These. Ob du diese teilst ist dabei auch nebensächlich. Um uns geht es ja hier nicht.
Das Elvis nicht verpflichtet war diesen Erwartungen zu entsprechen bestreitet ja keiner. Er konnte machen was er wollte.
Aber: Das er sein künstlerisches Niveau in teilweise absurde Tiefen geführt hat, hat dazu geführt das man Elvis als einen Weichspüler ohne Vision der sich für nichts zu schade ist abgestempelt hat während er in seiner "Glanzzeit" eben einfach der absolute Hammer war. Und zudem eben, wie bereits erwähnt, eine Symbolfigur für Freiheit und Ausbruch aus dem Mief. Ein harter Kontrast und Todesstoß für sein "seriöses" Rockerimage.
Und: Die Fehlgriffe eines Dylan etwa werden immerhin als eine gescheiterte, aber eigene, Vision angesehen. Oder zumindest als bewusste Provokation oder eben als Späßchen. Bei Elvis steht eben in Großbuchstaben "Sell Out" drüber. Ist ja, für mich, auch OK. Aber für den Rock Kritiker der sich sonst mit sogenannten "ernsthaften" Künstlern beschäftigt eben schwer zu schlucken.

Was die Berichterstattung in der Boulevard Presse angeht ist vollkommen klar wie der Hase läuft. Da brauchen wir denke ich nicht drüber reden. Ich war neulich "gezwungen" ein Interview mit einer bekannten Sängerin bei RTL, ich sehe freiwillig nur noch Fußball und ganz selten einen ausgewählten Film ohne Werbung im TV, und da gab es keine einzige Frage die irgendwas mit Musik zu tun gehabt hätte. Da ging es um Klatsch und Tratsch. Und bei Elvis ist der interessanteste Tratsch sein wirklich unrühmlicher und desaströser Abstieg vom Rock`n`Roll Gott zum übergewichtigen Drogenwrack + Abgang auf dem WC. So fuunktionieren diese Medien aber, leider, nicht nur bei Elvis.
Sehr interessante Überlegungen/Feststellungen - von Euch beiden! :top:
Könnte nicht behaupten, dass einer unrecht hätte; Elvis als E-L-V-I-S und seine Wahrnehmung in der Öffentlichkeit sind unbestreitbar zwei paar Schuhe; über seine musikhistorische Bedeutung sind wir Fans uns sehr wohl im Klaren, doch für den Boulevard-Journalismus zählen nun mal nur Superlative - im guten, wie im schlechten.
Entweder man ist der Größte, oder man wird der Lächerlichkeit preisgegeben...

elvis56 28.04.2015 14:32

Zitat:

Zitat von Tafka S. (Beitrag 958258)
Auch das könnte ein Grund dafür sein, zwei Jahrzehnte künstlerischen Schaffens einfach in zwei, drei abfälligen Sätzen herab zu würdigen (die Schlagworte dürften klar sein: für die 60s "seichte Filme" und "zurück gezogen", für die 70s "vollgefressen", "drogenabhängig", "Las-Vegas-Karrikatur"). Wer dazwischen etwas entdecken will, der wird bei Elvis fündig - ich garantiere es! :top:
...

Was seine Musik betrifft: Ja. Was seine Biografie betrifft eher Jein. Ich kann nicht für andere sprechen aber die Geschichten über die Circle G. Ranch, die Esoterik Spinnereien usw. finde ich persönlich eher uninteressant. Darum ging es mir. Andere Fans finden das faszinierend und das ist auch OK.

Ich werfe Elvis das nicht vor ich finde nur das es interessantere Bios gibt. Last Train To Memphis finde ich deutlich interessanter. In den 60er und 70er Jahren ist der King mir viel zu passiv und antriebslos um unterhaltsamen Lesestoff abzugeben.

elvis56 28.04.2015 14:33

Der Black Album Vergleich war übrigens geil und passend:top:. Welche Platte ist dann Metallicas Harum Scarum :grins: ?

Tafka S. 28.04.2015 15:00

Zitat:

Zitat von elvis56 (Beitrag 958260)
Was seine Musik betrifft: Ja. Was seine Biografie betrifft eher Jein. Ich kann nicht für andere sprechen aber die Geschichten über die Circle G. Ranch, die Esoterik Spinnereien usw. finde ich persönlich eher uninteressant. Darum ging es mir. Andere Fans finden das faszinierend und das ist auch OK.
Ich werfe Elvis das nicht vor ich finde nur das es interessantere Bios gibt. Last Train To Memphis finde ich deutlich interessanter. In den 60er und 70er Jahren ist der King mir viel zu passiv und antriebslos um unterhaltsamen Lesestoff abzugeben.

Das sehe ich persönlich etwas differenzierter. Was Du als esoterische Spinnereien abtust, kann durchaus interessanter Lesestoff sein, wenn man sich entsprechend öffnen kann/will. Ursächlich für diese Periode war ja der "Frisör" Larry Geller, eine nicht uninteressante Persönlichkeit mit dem Erich-von-Däniken-Faktor, die Zuhörer in seinen Bann zu ziehen vermag. Entweder man lässt sich darauf ein, oder man legt alles ungelesen in der Schublade "Esoterik-Quatsch" ab. Wer z.B. das erste Geller-Buch liest, wird Elvis auf eine nie zuvor mögliche Art und Weise kennen lernen - mir hat dieses Buch Elvis sehr viel näher gebracht.
Dass es gerade in den 70er Jahren viel interessantere, weil ereignisreichere Biografien gibt, liegt angesichts der Symbiose von Rockmusik und Drogenkonsum praktisch auf der Hand. Wenn die Stones beispielsweise im Whisky- und/oder Drogenrausch einen Fernseher aus dem Hotelzimmer werfen und sich darüber amüsieren (die Eagles waren ebenfalls dafür bekannt), dann ist das natürlich für den Leser mitreißender, als wenn Elvis Presley gegenüber seinem Hairstylisten über den Sinn des (seines) Lebens sinniert, schon klar.
Ich allerdings halte das eine für dekadente Banalität und das andere für lesenswerter... ;-)

:-)

elvis56 28.04.2015 15:11

Naja, mir ging es weniger um solche Fernseher aus dem Hotelzimmer schmeißen Storys sondern um künstlerische Visionen etc. die eine Biografie interessant machen. Drogenstorys werden in der Tat meist sehr schnell langweilig.

Ich kenne ein Buch von Geller, weis aber nicht ob es das erste ist das er über Elvis geschrieben hat, und halte es vorsichtig ausgedrückt für Spökes.
Zum einen halte ich es für unwahrscheinlich das er sich an all die Gespräche die er dort schildert nach so vielen Jahren noch so detailiert erinnert. Zum zweiten ist er offensichtlich ein eitler Selbsdarsteller der sich einfach in den Mittelpunkt des Buches stellt :roll:
Zu guter bzw. schlechter letzt hatte er mMn einen äußerst negativen Einfluss auf Elvis. Es ist für mich keinesfalls ein Zufall das Elvis nach dem Abgang dieses möchtegern Rasputin schnell wieder Interesse an seiner Musik entwickelte, besser aussah und ein tierisches Comeback:top: hinlegte. Das lag eindeutig daran das ihm dieser Heini nicht mehr das Hirn mit allem möglichen Quatsch vollgemüllt hat. Das gefährliche daran ist nämlich das es auf all die Fragen keine Antwort gibt. Ausser der das wir das zufällige Produkt eines chaotischen Universums sind, was die meisten Menschen aber nicht akzeptieren wollen, was die Suche nach irgendwelchen Wahrheiten die es einfach nicht gibt zu einer endlosen, lähmenden Angelegenheit macht - Und diejenigen welche sich auf eine solche Suche begeben in nicht wenigen Fällen zu Opfern von ebensolchen Bauernfängern wie Geller.

Tafka S. 28.04.2015 15:26

Abermals sehr interessante Gedanken, elvis56.
Den Larry Geller mit Grigori Rasputin, dem Wunderheiler und Vertrauten der letzten russischen Zarin, zu vergleichen, ist schon sehr, naja, kreativ. ;-)
Dass es übrigens einen gleichnamigen Song von der Gruppe Boney M. gibt ("Ra-Ra-Rasputin - Lover of the Russian Queen"), erwähne ich nur am Rande...
Ob er wirklich ein eitler Selbstdarsteller ist, vermag ich nicht zu beurteilen, denn ich kenne ihn ja nicht persönlich. Seine Art des Erzählens über Elvis empfand ich aber bis auf ganz wenige Ausnahmen als sehr respektvoll.
Die Basis für sein Buch (ich glaube, wir reden vom gleichen) waren im übrigen Tagebuchaufzeichnungen, die es ihm auch Jahre später ermöglichten, Einzelheiten wiedergeben zu können.

Zitat:

Das gefährliche daran ist nämlich das es auf all die Fragen keine Antwort gibt. Ausser der das wir das zufällige Produkt eines chaotischen Universums sind, was die meisten Menschen aber nicht akzeptieren wollen, was die Suche nach irgendwelchen Wahrheiten die es einfach nicht gibt zu einer endlosen, lähmenden Angelegenheit macht - Und diejenigen welche sich auf eine solche Suche begeben in nicht wenigen Fällen zu Opfern von ebensolchen Bauernfängern wie Geller.
Ich verstehe, was Du meinst, und Du hast ja partiell nicht unrecht, doch welche Veranlassung hätte wohl der Larry Geller gehabt, bei Elvis als Bauernfänger in Erscheinung zu treten? Welche Vorteile hätte er daraus ziehen können? :gruebel: :noidea:

elvis56 28.04.2015 15:37

Ganz einfach, der Wusch jemand zu sein ist oft der Antrieb für solche Leutchen. Er war ja nicht der einzige der sich parasitär an Elvis gehängt hat.

Das wir beide mindestens ein Buch von ihm im Regal haben, was wir sonst wohl nicht hätten, und überhaupt seinen Namen kennen. Natürlich hat er das Buch und die Auftritte vor Elvis Fans so damals nicht geplant. Aber das es nicht unatraktiv ist einen Weltstar unter seinen Fittichen zu haben ist jetzt auch nicht sooooo unrealistisch.

Das mit den Tagebüchern halte ich übrigens für Blödsinn, wurde das nicht sogar schon mal wiederlegt weil von irgendwelchen Fans widerlegt wurde das einige der Gespräche die er ja praktisch im Wortlaut wiedergibt an den genannten Tagen überhaupt stattgefunden haben können:gruebel:?

Tafka S. 28.04.2015 15:49

Das höre ich jetzt zum ersten Mal, elvis56. Keine Ahnung, aus welcher Ecke diese Behauptung kommt. Aber warum sollte er sich denn das alles ausgedacht haben? Ich muss zugeben, dass ich persönlich keine Vergleiche angestellt habe, um die Richtigkeit von Daten zu überprüfen, aber dass er - in Sorge um seinen gesundheitlich abbauenden Freund, wie er schreibt - irgendwann Tagebuchaufzeichnungen vornahm, um diese für eine spätere Elvis-Autobiografie heran zu ziehen, erscheint mir nicht unglaubhaft.
Gewisse Irrtümer bezüglich einiger zeitlicher Daten finden sich doch praktisch in jedem Buch - die drei buchstäblichen "Gassenhauer" West/Hebler/West :boxing: z.B. haben die Graceland-Sessions in ihrem Enthüllungsbuch ja auch auf 1975 datiert... :gruebel:

elvis56 28.04.2015 15:55

Zitat:

Zitat von Tafka S. (Beitrag 958275)
Aber warum sollte er sich denn das alles ausgedacht haben?

Ist das eine ernst gemeinte Frage?

Ansonsten: hab ich mal in irgendeiner Online Diskussion, glaube auf FB, aufgeschnappt. Keine Ahnung ob das stimmt. Aber das schrub ich ja bereits oben. Ich glaube ihm das alles aber so oder so nicht. Zumal er sich ja an immer mehr zu erinnern scheint umso länger das ganze her ist:roll: Aber lassen wir das. Wenn du ihm glaubst ist das OK, das Gegenteil kann ich nicht beweisen, wäre mir auch zu mühsam. Und bei den Berichten von Zeitzeugen muss man immer abwägen wem man glaubt und wem nicht.

Tafka S. 28.04.2015 16:04

Zitat:

Zitat von elvis56 (Beitrag 958281)
bei den Berichten von Zeitzeugen muss man immer abwägen wem man glaubt und wem nicht.

Da hast Du natürlich recht. Man muss sich einfach entscheiden, ob man jemandem die Chance gibt, seine Erinnerungen zum besten zu geben oder sagt: Nee, Danke, lass mal stecken...
Bei mir war es so, dass ich den Larry Geller zuerst gelesen habe und erst danach leibhaftig in einer Doku sah. Leibhaftig gewann ich zwar einen ganz anderen Eindruck, aber das muss ja noch lange kein Beleg dafür sein, dass er den Fans Lügengeschichten auftischt.
Ganz genau weiß ich es aber auch nicht, sagte ich ja schon.
Aber Du könntest mal sagen, welche(n) Zeitzeugen Du für glaubhaft hälst: die Gebrüder Stanley, West/Hebler/West, Ginger Alden, Priscilla?

elvis56 28.04.2015 16:13

Ich hab die meisten Zeitzeugen Bücher nicht oder nicht bis zum Schluß gelesen da mich der ganze Klatsch nicht interessiert. Ich glaube Guralnick und interessiere mich in erster Linie für den Musiker und Entertainer Elvis. Der andere Kram ist mir eigentlich total egal. Im Fall Geller ist es nur so das ich insgesamt den Eindruck habe das er Elvis musikalischem Antrieb und seiner Karriere sehr geschadet hat. Sicherlich konnte er nur etwas aufgreifen das schon vorher da war, es werden ja auch keine glücklichen, gesunden Erwachsenen auf einmal Sektenmitglieder sondern einsame, kranke verzweifelte. Alle anderen winken da sofort ab. Aber dennoch war sein Einfluß in meinen Augen ein ausgesprochen negativer.
Zum Glück hat der Col. ihm, zumindest bei seinem ersten Auftauchen, einen Tritt in den Arsch verpasst.

elvis56 28.04.2015 16:23

Ich glaube es war in Elvis & the Memphis Mafia wo ich gelesen habe das Elvis einen Haar Fetisch hatte und den Frauen in ihre hochtoupierten Haare ge....t hat. Will man so etwas wirklich wissen:roll: ? Ich nicht.

Tafka S. 28.04.2015 16:24

Zum Thema Klatsch:
Der Red West hätte z.B. die Wahl gehabt, in diesem Machwerk "What Happened?" ausführlich zu erzählen, wie er als Songwriter für Elvis tätig war, wie er an den Songs gearbeitet hat, wie die Zusammenarbeit funktionierte, ob er bei der Aufnahme mit im Studio war und dergleichen mehr. Doch da boten sich die aufgeblasenen Stories von Frauen, Waffen und Tabletten wohl eher an, um sich "zu rächen". Aber das wollten die drei ja angeblich gar nicht - so stellten sie das jedenfalls in einer PK nach dem 16. August 1977 dar. Vielleicht haben sie Elvis auch schlicht zu Tode geliebt mit ihrem Skandalbuch... :eek:

elvis56 28.04.2015 16:30

Ja das meine ich. Was bleibt ist doch die Musik. Wer Elvis einen abgekaut hat oder welche Farben seine Pillchen hatten das ist mir total egal.

Diese kitschigen Heiligsprechungen die es ja auch reichlich gibt sind übrigens noch unerträglicher.

Tafka S. 28.04.2015 16:35

Zitat:

Zitat von elvis56 (Beitrag 958294)
Ja das meine ich. Was bleibt ist doch die Musik.

Ich warte ja bis heute darauf, dass sich mal jemand durch die Soundtrack-Sessions ab 1960 arbeitet und die wirklich essenziellen Songs (also eher nicht "Yoga Is As Yoga Does" oder "Old McDonald" ;-)) auf einer Compilation vereint und den akustischen Beweis antritt, dass auch hier wahre Juwelen schlummern - man muss sie nur entdecken (wollen)...

elvis56 28.04.2015 16:40

Das Problem ist aber das spätestens ab It Happend .. viel der Soundtracks auch mistig klingen was das Vergnügen schon mal empfindlich einschränkt.

Erschwerend kommt hinzu das auch Elvis Leistung mangels Motivation irgendwann kapeister ging worunter viele Soundtracks der mittleren 60èr Jahre zusätzlich leiden. Zum Glück wurde es am Ende wieder besser, und zwar in allen Belangen.

Dennoch kann man problemlos eine oder zwei CDs mit 60er Soundtrack Höhepunkten füllen.

Tafka S. 28.04.2015 16:50

Zitat:

Zitat von elvis56 (Beitrag 958299)
Das Problem ist aber das spätestens ab It Happend .. viel der Soundtracks auch mistig klingen was das Vergnügen schon mal empfindlich einschränkt.

Erschwerend kommt hinzu das auch Elvis Leistung mangels Motivation irgendwann kapeister ging worunter viele Soundtracks der mittleren 60èr Jahre zusätzlich leiden. Zum Glück wurde es am Ende wieder besser, und zwar in allen Belangen.

Dennoch kann man problemlos eine oder zwei CDs mit 60er Soundtrack Höhepunkten füllen.

So ist es in der Tat. Und in gleichem Maße, wie die Handlung der Filme ab 65/66 immer weiter in den Keller ging, wurde die Filmmusik in meinen Ohren gegen Ende des Jahrzehnts qualitativ besser, z.T. sogar viel besser, wenn ich da an "Let Yourself Go", "Change Of Habit" oder auch "Charro" denke. :top:
Man hat ja damals in den 90ern, anstatt die Essential Masters-Reihe fortzusetzen, eine 2-CD-Box mit Film-Songs veröffentlicht, doch da hat man sich von kommerziellen Gesichtspunkten leiten lassen, sprich sich auf die Hits konzentriert.
Mir würde da eine Zusammenstellung nach 100 % künstlerischen Gesichtspunkten vorschweben, aber wer fragt mich denn... :traurig:

;-)

elvis56 28.04.2015 17:00

Die Film Hits waren aber oft zurecht die Hits. Auch wenn man als Fan natürlich irgendwann dazu neigt vergleichsweise unbekannten Nummern den Vorzug zu geben die eben nicht so ausgelutscht sind.

Was aber nun die künstlerischen Gesichtspunkte anbelangt: da hat dann doch wieder jeder eine andere Sicht. Die Compilation seiner Träume muss man sich schon selber basteln.

Tafka S. 28.04.2015 17:01

Zustimmung auf ganzer Linie! :top:

tcb262 30.04.2015 19:29

Um aber noch einmal auf das eigentliche Thema zurückzukommen. Der Schreibstil des Spiegel deutet auf eine Ablehnung des Künstlers hin. Ich bezweifele allerdings mittlerweile, dass es im Besonderen beim Spiegel um eine tatsächliche Ablehnung des Künstlers handelt? Ich behaupte einmal, dass die linke politische Einstellung des Blattes eine objektive Auseinandersetzung des Elvis Presley verhindert. Elvis war das Sinnbild von Amerika (Coca Cola, Mickey Mouse und Elvis Presley) und dies hat man ihn in den entsprechenden Berichten spüren lassen. Ich betone hierbei nochmals, dass die Objektivität der Journalisten als Lebenslüge deklariert werden kann. Elvis war Amerika und Amerika ist böse - zumindest bei SPIEGEL


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