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Gast 28.11.2015 06:09

Elvis In West Texas
 
Im November 2015 bringt Follow That Dream Records unter dem Titel Elvis In West Texas einen Mischpultmitschnitt der Abendvorstellung vom 30.05.1976 in Odessa auf den Markt. Der Tonträger ist in einem 5" Digipak untergebracht und wird von einem 12seitigen Foto-Heft begleitet. Das Cover zeigt den King zwar in dem während der Show getragenen White Egyptian Bird Suit, wurde jedoch am 4. September in Lakeland, Florida geschossen.


Nach zweijähriger Verhandlungszeit mit Colonel Parker gelang es dem Management des Ector County Coliseums in Odessa schließlich, Elvis für einen Auftritt zu buchen. Zunächst wurde für den 30. Mai 1976 nur eine Abendvorstellung angesetzt, aufgrund der großen Nachfrage ergänzte man jedoch eine weitere Show um 14:30 Uhr. Beide Konzerte waren mit jeweils 8.000 Zuschauern ausgebucht, als Outfits nutzte Elvis den V-Neck Suit und den eingangs bereits erwähnten White Egyptian Bird Suit.
Die Aufnahme ist übrigens nicht komplett. Weil der Tontechniker am Abend das Band erst vor I Got A Woman / Amen einschaltete, griffen Ernst Jorgensen und Roger Semon für die ersten beiden Tracks auf den Mitschnitt der Nachmittagsvorstellung zurück.

Also Sprach Zarathustra

Das Orchester spielt die Einleitung, oder Sonnenaufgang aus dem Richard Strauß - Opus Also Sprach Zarathustra. Dann geht die Band in ein rhythmisches Opening Riff über, zu dem der King die Bühne betritt. Von Charlie Hodge holt er sich seine Gitarre und geht zum Mikrophon in der Bühnenmitte.


See See Rider

Fast unmerklich sind die Musiker inzwischen zu den Anfangstakten von See See Rider übergegangen. Verglichen mit der Fassung auf dem Album Elvis Recorded Live On Stage In Memphis (1974) klingt der King heute etwas kraftlos, insgesamt bringt er die Nummer aber noch passabel rüber. Danach bemerkt er, dass er das letzte Mal vor 19 Jahren hier in Odessa gespielt habe. Tatsächlich waren seit der letzten Show an diesem Ort bereits 21 Jahre vergangen. In den Jahren 1954/55 war er viermal hier aufgetreten und hatte vor 750 bzw. 2.000 Zuschauern gesungen.


I Got A Woman / Amen

Ab diesem Medley hören wir tatsächlich die Abendshow. Zunächst spielt Elvis wieder mit dem Wort well herum, dann steigt er in I Got A Woman ein, an das er ein paar Takte von Amen anhängt. Abermals klingt er ein wenig kurzatmig. Bevor er nach dem Gospel wieder zu der Ray Charles - Nummer zurückkehrt, demonstriert er den Zuschauern eine Auswahl seiner früheren Bewegungen und lässt J.D. Sumner seine Bass-Stimme vorführen. Aus meiner Sicht zieht Elvis dieses Prozedere zu sehr in die Länge und nimmt der Show dadurch das nötige Tempo.


Love Me

Nachdem sich der King seines Instruments entledigt hat, stellt er sich als Wayne Newton vor und hofft, dass sein Anzug hält. Die Ballade Love Me singt er routiniert ab und bringt dabei den einen oder anderen Schal unters Volk.


If You Love Me (Let Me Know)

Mit einem knappen Take it on! leitet Elvis zum nächsten Song über. Wer den King noch nie live gesehen hat, wird vielleicht überrascht sein, ihn diesen Hit von Olivia Newton-John singen zu hören, denn auf einer Schallplatte ist If You Love Me (Let Me Know) noch nicht von ihm zu haben. Elvis selbst scheint das Lied sehr zu mögen, bis dato stellt der Titel seine beste Performance dar.


You Gave Me A Mountain

Die Ballade You Gave Me A Mountain hingegen ist sowohl aus dem Film Elvis On Tour (1972) als auch der TV-Show Aloha From Hawaii Via Satellite (1973) bekannt. Heute macht es sich Elvis allerdings etwas einfacher als damals, denn er kürzt einige Zeilen ein wenig ab. Nichtsdestotrotz weiß er noch immer, wie er die Nummer verkaufen muss.


All Shook Up

Jetzt kündigt Elvis ein Medley alter Hits an. Den Anfang macht All Shook Up, einer seiner größten Verkaufserfolge. Der Song wird deutlich schneller gespielt als früher und routiniert abgesungen.


Teddy Bear / Don't Be Cruel

Gleiches kann auch von Teddy Bear und Don't Be Cruel gesagt werden. Bei den Fans kommen diese Nummern aber gut an, denn Elvis ist wieder am Bühnenrand unterwegs und verteilt ein paar seiner Halstücher.


Heartbreak Hotel

Weiter geht es mit dem ersten Nummer 1-Hits des Kings. Hier engagiert sich Elvis etwas mehr, das Lied scheint ihm nach wie vor Spaß zu machen. Im Vergleich zur Schallplattenaufnahme fällt allerdings auf, dass der Meister anno 1976 ein wenig nasal und kraftlos klingt.


Jailhouse Rock

Der Rock'n'Roll-Klassiker trägt ebenfalls nicht dazu bei, den schlechten Allgemeinzustand des Sängers zu verbergen. Obwohl Elvis durchaus mit Schwung zu Werke zieht, klingt er deutlich älter als 41.


Blue Suede Shoes

Abermals fehlt Elvis' Stimme der nötige Druck, um dem Song gerecht zu werden. Nichtsdestotrotz hat der King seinen Spaß und bringt den Rocker unterhaltsam rüber.


Fever

Der erste Versuch schlägt fehl, weil man die falsche Tonart erwischt hat. Elvis macht einige Witze darüber, dann geht er in die zweite Runde und bringt die Damen mit seinen Beinbewegungen zum Kreischen. Dass er inzwischen deutlich an Gewicht zugelegt hat und seine Verrenkungen ein wenig ungelenk wirken, scheint niemanden im Saal zu stören. Hier zählt das Image und nicht die Realperson auf der Bühne.


Introductions

Bevor es im Programm weitergeht, stellt Elvis seine Mitstreiter vor. Dabei merkt er an, dass die Sweet Inspirations aufgrund ihrer Sitze wie Hühner auf der Stange aussehen. Auch viele der anderen Mitwirkenden werden mit kleinen Gags und Sprüchen bedacht. Die Mitglieder der Band und das Orchester spielen jeweils ein Solo, James Burton darf sogar zweimal ran. Early Morning Rain, What'd I Say, Johnny B. Goode, Love Letters und School Day werden stimmlich von Elvis begleitet. In den meisten Fällen geschieht dies aber sehr oberflächlich, mit Love Letters hat der King hörbare Mühe.


Hurt

Den zweiten Teil der Show leitet der King mit Hurt, seiner neusten Single-Veröffentlichung ein. Hier spielt er seine Stimme voll aus und kann mit kraftvollem Gesang beeindrucken. Er selbst scheint das Lied sehr zu mögen, denn er singt es seinen Fans gleich zweimal vor.


Hound Dog

Mit dem Rock'n'Roll-Klassiker geht es wieder zurück in die gute, alte Zeit. Leider darf das Publikum einmal mehr nur das Image bejubeln, denn Elvis wiederholt lediglich mit müder Stimme die immer gleichen vier Zeilen und schüttelt sich zum Abschluss ungelenk zu den Blechbläser-Fanfaren des Joe Guercio-Orchesters.


Funny, How Time Slips Away

Jetzt plänkelt der King ein wenig mit den Fans am Bühnenrand herum. In diesem Zusammenhang lässt er die volle Saalbeleuchtung einschalten, um auch einmal einen Blick auf das Publikum werfen zu können. Danach singt er Funny, How Time Slips Away und verteilt dabei wieder ein paar seiner Halstücher.


Help Me Make It Through The Night

Musikalisch bleibt Elvis im Bereich der Country-Balladen und trägt Help Me Make It Through The Night vor. In den letzten Jahren hatte er die Nummer nur noch selten gesungen, heute jedoch holt er sie noch einmal aus der Kiste und liefert damit sogar einen der besten Vorträge des Abends ab. Wirklich spontan scheint die Darbietung allerdings nicht zu sein, denn die Musiker wirken von der ersten Sekunde an vorbereitet und steigen sauber in den Song ein.


It's Now Or Never

Nun möchte Elvis sein Lieblingslied unter den von ihm aufgenommenen Titeln singen. Für das Intro bittet er James Burton um einen Mandolinen-Effekt, dann geht es los. Abermals legt sich der King ins Zeug und bietet dem Publikum den am besten gesungenen Oldie des Abends.


Can't Help Falling In Love

Zum Schluss bedankt sich Elvis bei den Fans für ihr kommen und verspricht, jederzeit wieder gerne nach Odessa zurückzukehren. Dann singt er seine typische Schlussnummer, verbeugt sich zu den Klängen des Closing Riff in alle Richtungen, schüttelt ein paar letzte Hände und verlässt die Bühne. Ein Sprecher verkündet daraufhin das ultimative Ende der Veranstaltung und preist die im Eingangsbereich der Halle feilgebotenen Souvenirs an.


Fazit & Bewertung

Elvis strotzt nicht gerade vor Energie und trägt weite Teile des Programms ein wenig zu routiniert vor. Im Ganzen würde ich das Konzert jedoch als akzeptabel bezeichnen. Tonqualität und Verpackung der CD-Veröffentlichung sind in Ordnung.

TheKing 01.12.2015 12:24

Ich kann den EP nicht lesen, weil Autor blockiert, aber ich höre gerade die CD und finde sie ganz unterhaltsam, aber Love Letters ist ja rumgeeiert...Lord have mercy! Für Sommer 1976 ist es aber ne gute Standardshow, bis jetzt bin bei "Hurt"...:grins:

Tafka S. 01.12.2015 12:29

Zitat:

Zitat von TheKing (Beitrag 968566)
Ich kann den EP nicht lesen, weil Autor blockiert

Heißt soviel, wie...? :gruebel: :noidea:

Gast 01.12.2015 14:16

Er hat mich auf der Ignorier-Liste und kann deshalb das ErstPosting nicht lesen.

Tafka S. 01.12.2015 14:25

Achso.

Schade eigentlich, wenn man sich zu so einem Schritt entschließt, denn Ignorieren halte ich jetzt nicht wirklich für eine sinnvolle Idee - weder in einem Forum noch im Real Life.
Das wechselseitige Messen mit Argumenten empfinde ich als sehr viel spannender und zweckdienlicher, wobei das natürlich ohne persönliche Angriffe ablaufen sollte.
Aber gut, jeder mag die Lösung wählen, die er für die bessere erachtet...

Gast 01.12.2015 15:55

Um das Posting lesen zu können, hätte er nur mal für fünf Minuten seine Ignorier-Liste ändern müssen. Dass TheKing hier stattdessen seinen Ignorier-Status meiner Person bekannt macht, zeigt ja, dass er ein Problem mit mir hat und dieses äußern möchte.

Ich denke, es gibt einfach Menschen, denen sind gegenteilige Meinungen dermaßen zuwieder, dass sie sich dagegen abschotten müssen. Aus meiner Sicht ist das ein wenig kindlich.

Tafka S. 01.12.2015 16:08

Zitat:

Zitat von A. C. van Kuijk (Beitrag 968575)
...stattdessen seinen Ignorier-Status meiner Person bekannt macht, zeigt ja, dass er ein Problem mit mir hat und dieses äußern möchte...

Die gleiche Erfahrung habe auch ich bereits gemacht, wobei es sich nicht um den User TheKing handelt.
Ich selbst finde das zwar bedauerlich, nehme es aber zur Kenntnis, und gut ist.
Wer sich nicht mit mir austauschen möchte, der muss es ja nicht, und dabei kann man mit mir über wirklich alle möglichen und auch unmöglichen ;-) Aspekte sowohl Elvis als auch alles andere betreffend sinnieren, wenn einem/einer danach ist.
Aber wie ich schon bemerkte: wer nicht will, der hat offenbar schon...

Winston 01.12.2015 16:18

Gute Besprechung. Gefällt mir.

Tafka S. 01.12.2015 16:23

--- :gruebel: ---

Rynn 01.12.2015 17:58

Ich finde das ehrlich gesagt kindisch wenn jemand einen anderen user/innen auf Ignorieren setzt , ist ja wie im Kindergarten ....Bähh mit dir rede ich nimmer ,und sowas machen reife Erwachsene ....:ups:Peinlich :lol:


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