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MysteryTrain 14.10.2013 13:31

Zitat:

Zitat von JackWarner (Beitrag 915450)
Elvis war sicherlich intelligent, hatte aber bestimmt Hemmungen, sich in gewissen Kreisen aufzuhalten, bzw. suchte sie erst gar nicht.

Das ist richtig. Hollywood war z.B. gar nicht seine Welt. Auf den angesagten Partys ließ er sich fast nie blicken, wobei es an Einladungen sicher nicht gemangelt hat. Ich denke, er fühlte sich im Kreis der "Reichen und Schönen" nicht besonders wohl, da es dort meist ziemlich dekadent zuging, jeder seinen Reichtum zur Schau stellte und es oft nur darum ging, besser als die anderen zu sein (mehr Frauen, teureren Schmuck, teurere Kleidung usw.). Da spielte seine soziale Herkunft sicher eine Rolle und hemmte ihn ein wenig. Der große Zampano oder Playboy war er nie. Vielleicht ist es das, was Linda meint.

tyrone 14.10.2013 14:19

Also seinen Reichtum hat Elvis ohne Hemmungen zur Schau gestellt ...

ich denke da eher an eine Intellektuelle Unsicherheit. Elvis Schulbildung empfand er selbst vielleicht als ungenügend. Er hatte ja auch angeblich eine Abneigung gegen "Intellektuelle".
Als Sänger und Entertainer war er sicher sehr selbstbewusst ... als Persönlichkeit vielleicht nicht unbedingt.

TheKing 14.10.2013 14:39

Versucht mal nicht immer so eindimensional zu denken. Ich denke es ist durchaus denkbar, dass Elvis auf der Bühne eine herausragende Bühnenpersönlichkeit war und ganz privat als Mensch durchaus "unsicher" sogar im Sinne einer Charaktereigenschaft gewesen sein kann. Ich bin mir jedenfalls im Klaren darüber, dass wir ihn nicht wirklich "kennen" können und deshalb bin ich gespannt auf das Buch. Wenn ich sage unsicher, dann meine ich natürlich nicht, dass er den ganzen Tag als Lappen rumgelaufen ist, sondern dass es ein Teil seiner Befindlichkeiten war. Ich fände das sogar recht schlüssig.

MysteryTrain 14.10.2013 19:12

Zitat:

Zitat von tyrone (Beitrag 915455)
Also seinen Reichtum hat Elvis ohne Hemmungen zur Schau gestellt ...

Nicht zur Schau gestellt um damit zu prahlen. Er hat seine finanziellen Möglichkeiten genossen, ja, aber in erster Linie für sich selbst, nicht um andere damit auszustechen. Mit der Dekadenz in Hollywood meine ich dieses sinnlose Protzen von Stars und Sternchen, die jegliche Bodenhaftung verloren haben. Das war wirklich nicht Elvis' Ding. Auch bei seinen Charity Aktionen merkt man, dass er das wirklich ernst meinte und nicht nur als Inszenierung für sich selbst machte. Von vielen großzügigen Spenden, die er tätigte, erfuhr die Öffentlichkeit nicht mal was.

Gilla 14.10.2013 19:40

Ich denke, Elvis waren Statussymbole schon sehr wichtig. Eben typisch amerikanisch, zeigen, was man man hat und ebenfalls zu zeigen, dass man es "geschafft" hat.

Aber es stimmt, in den Hollywood Kreisen hat er sich nicht wohl gefühlt.

Zudem fühlte er sich nicht wirklich von der "upper class" akzeptiert, in Anbetracht seiner Herkunft. :-)

TheKing 14.10.2013 19:51

Wie kann man denn mehr protzen, als unser guter Elvis? :grins: Also er war zwar bescheiden in seinem Auftreten im Sinne von guter Südstaatenschule usw., aber seine Kleidung, Autos, Motorräder, Schmuck Waffen usw...also dezent ist anders und ich bin froh, dass er so eine coole Sau war. Wo wären wir denn ohne ihn? ;-)

Gast 15.10.2013 13:37

Zitat:

Zitat von MysteryTrain (Beitrag 915474)
Mit der Dekadenz in Hollywood meine ich dieses sinnlose Protzen von Stars und Sternchen, die jegliche Bodenhaftung verloren haben. Das war wirklich nicht Elvis' Ding.

Der war gut! :lol:

MysteryTrain 15.10.2013 14:24

Zitat:

Zitat von A. C. van Kuijk (Beitrag 915512)
Der war gut! :lol:

Stimmt es etwa nicht? Ja, Elvis gab sein Geld mit vollen Händen aus und gönnte SICH SELBST viel Luxus. Aber wenn er wegen eines Sandwiches nach Denver flog, dann für SICH und seine Freunde und er berief nicht vorher eine Pressekonferenz deswegen ein um der Welt zu zeigen, wie reich er ist.
Über die legendären Hollywood Partys habe ich schon viele Schauspieler erzählen gehört und man kann den Eindruck bekommen, dass das zum einen Prahlerei der Reichen (oder die sich dafür halten) ist und zum anderen eine riesige Schleimspur derer aus der 2. oder 3. Reihe, die sich dort wichtige Kontakte für die eigene Karriere erhoffen. Meiner Meinung nach, war das nicht Elvis' Welt. Der schnappte sich lieber ein paar Freunde und machte mit ihnen Golf Cart Rennen im Garten o.ä.

Gilla 15.10.2013 14:41

Elvis war halt nicht der Typ, sich anderswo selbstbewusst unter die Schönen und Reichen zu mischen. Das hat er ja nicht aus Bescheidenheit gemacht, sondern hat andere Gründe, wie schon erwähnt.

JackWarner 16.10.2013 11:43

Was immer schwer nachvollziehbar ist, ist die Tatsache, dass jeder Charakter ambivalent sein und sehr viel Widersprüchliches insich bergen kann.
In den letzten Jahren habe ich mich viel mit Tony Curtis beschäftigt. Er war ja ungarischstämmiger Jude und hat ein lebenlang mit Minderwertigkeitskomplexen zu kämpfen gehabt, weil er viel Ausgrenzung, Hohn und Spott als Kind und Jugendlicher erlebt hat. Obwohl auch er von A-Z, ähnlich wie Elvis, alles gehabt haben dürfte, was ein Mensch sich nur wünschen kann, hat das nicht dazu geführt, dass er eine insich ruhende Persönlichkeit entwickeln konnte. Christine Kaufmann sagte mal, dass er immer auf übertriebene Art und Weise um Anerkennung gebuhlt hat, obwohl er es gar nicht nötig gehabt hätte.
Was in der Kindheit stattgefunden hat, lässt sich durch nichts abstreifen. Das bleibt. Bei dem Einen mehr, beim Anderen weniger. Insofern ist ein Charakter auch nicht so leicht greifbar. Bei Elvis wird das genauso gelagert gewesen sein.


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