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Manhattoe 01.11.2006 12:10

Review: LET YOURSELF GO - THE MAKING OF "ELVIS" (FTD, 2006)
 
Review
Let Yourself Go
The Making of "Elvis" – The 68 Comeback Special


Als Elvis im Juni 1968 seinen Fuß über die Schwelle des Tonstudios von Western Recorders setzte, um einen Großteil der Songs für das NBC TV Special aufzunehmen, vollzog er einen Schritt, der ihn aus den Niederungen seichter Unterhaltungsfilme zu neuen Karrierehöhepunkten führen sollte. Im Sommer 1968 war Elvis kaum mehr als ein ehemaliger Star, dessen Glanz längst verloschen war. Seine Name stand dafür, dass er inmitten wackliger Pappmachékulissen Krabben, Hunde, Zuchtbullen, Steuerfahnderinnen oder sonstwas besang und damit nicht nur Kinder zum Einschlafen brachte. Der Ruhm vergangener Zeiten war aufgezehrt. Als Steve Binder Elvis eines frühen Juniabends auf den Sunset Boulevard drängte, nahm niemand Notiz von ihm. Außer dem Finanzamt interessierte sich wohl kaum noch jemand für den Mann, der nur ein Jahrzehnt zuvor eine ganze Generation in Ekstase versetzt hatte. Am Ende des Jahres aber, nach der Ausstrahlung des TV Specials, sah alles wieder ganz anders aus. Die positiven Reaktionen von Kritik und Publikum ermutigten Elvis, neue Wege zu beschreiten. Schon bald sollte Elvis die billigen Hollywood-Kulissen hinter sich lassen, um erneut jene Bretter zu betreten, die die Welt bedeuten.

Dabei schien das TV Special zunächst nur ein weiteres Vehikel zu werden, das Elvis noch tiefer in den klebrigen Bodensatz der bunten Bonbonwelt Hollywoods transportieren würde. Nach den ursprünglichen Plänen des Colonels wollte dieser seinen Star zwei Dutzend Weihnachtslieder singen lassen. Schnell hatten Elvis und Binder unter sich ausgemacht, diese Plänen zu ignorieren und ein eigenes Konzept zu entwickeln. Dennoch drohte die Show mit kitschiger Glasur à la How would you like to be und Cotton candy land überzuckert zu werden. Doch mit der Hilfe von Binder löste sich Elvis aus der Hollywood-Vergangenheit und fand zurück zu seinen Wurzeln.

Die neueste Veröffentlichtung des Sammlerlabels FTD – Let Yourself Go! The Making of "Elvis" – The 68 Comeback Special - schickt sich nun an, diesen Prozess, zumindest seine musikalische Seite, zu dokumentieren.

Der erste Track bietet zwei Versionen des energischen TV Specials Openers Trouble/Guitar man, und zwar die Takes 6 und 7, die beide keine Verwendung in der fertigen Show fanden. Elvis ist mit großem Engagement dabei. Seine rauhe, rockige Stimme ergänzt sich ausgezeichnet mit dem m.E. zu Unrecht gescholtenen Arrangement des Medleys. Zudem beschreitet Elvis Neuland. Nie zuvor hat er im Studio zeitgleich mit einem derart großen Orchester zusammengearbeitet. Die ungewohnte Umgebung schreckte Elvis aber keineswegs ab. Im Gegenteil: er ist experimentierfreudig und lässt Töne heraus, die man von ihm zuvor nicht hörte. Elvis scheint geradezu übermotiviert, wenn er seine Energie herausbrüllt. Elvis ist in prächtiger Stimmung, wenn er – höre ich das richtig? - Scherze über einen Hund macht, der wohl im Studio anwesend war. Wie auch immer, es ist eine wahre Freude, diesen ersten Track zu hören.

Diese Begeisterung wird allerdings getrübt durch einige Fragen. Weshalb steht dieser Track am Anfang der CD? Die beiden Songs wurden in der zweiten Hälfte des vorletzten Aufnahmetags eingespielt, stehen also in der Chronolgie der Entstehung des TV Specials eher am Ende als am Anfang. Und worauf genau beziehen sich hier Angaben Take 6 bzw 7? Jorgensen schreibt in seinem Buch A Life in Music, dass die Tracks des Medleys einzeln eingespielt und später zusammengefügt wurden – Trouble brachte es dabei auf 21 takes, der Master von Guitar man ist eine Montage aus den Takes 32 und 19 (249) – hier wird der Opener aber präsentiert, als wäre er aus einem Guss. Möglicherweise hat man versucht, das Medley zunächst in einem Stück aufzunehmen, doch leider fehlt jegliche Erklärung, da es weder ein Booklet noch Liner Notes gibt.

Die Tatsache, dass das Medley den Show Opener darstellte, mag seine Position am Anfang der CD erklären, aber darüber hinaus hat die Chronologie der fertigen Show kaum noch etwas mit der Tracklist der CD gemeinsam. So handelt es bei dem zweiten Track um zwei Outtakes von Nothingville, jenem Song, der als erster in Burbank aufgenommen wurde, in der fertigen Show aber erst in der zweiten Hälfte am Anfang des Road Medleys zu hören ist. Die beiden Takes (5 und 6) unterscheiden sich kaum vom späteren Master (Take 10), so dass auch hier die Frage erlaubt sein muss, inwiefern die im CD Titel erwähnte Entstehung des TV Specials tatsächlich erhellt wird, insbesondere weil außer der Ankündigung von Take 6 Schweigen zwischen den Aufnahmen herrscht.

Der Titelstück der CD, Let yourself go, folgt Nothingville als Track 3. Hier scheint man der Abfolge der Einspielung im Studio gefolgt zu sein, eine Gedanke, der aber aber bereits beim nächsten Track wieder verworfen werden muss. Immerhin beleuchtet Track 3 ein wenig mehr die piece-by-piece Arbeitsweise, die bei den Aufnahmen Verwendung fand. Allerdings erklärt dieser Umstand nicht, weshalb auch bei der Zusammstellung der CD in diesem Schnipselverfahren gearbeitet wurde. Nach etwa zweieinhalb Minuten wird der Take ausgeblendet. Zwar brechen auch die Musiker zuvor ab (das erste Instrumentalintermezzo wurde zusammen mit dem zweiten Teil des Songs eingespielt und später an dieser Stelle eingefügt), aber der als "Part 2, Take 2" deklarierte nächste Abschnitt des Songs folgt ohne Ansage und daher für den Hörer sehr unvermittelt. Nach etwa zweieinhalb weiteren Minuten endet der o.a. Take abrupt, so dass der (sich nachträglich als unbegründet erweisende) Eindruck einer fehlerhaften CD ensteht, bevor nach kurzem, unverständlichen Gemurmel das zweite Instrumentalintermezzo und das Songfinale zu hören sind. Hier wäre es sinnvoll gewesen, die Einzelteile als separate CD Tracks zu präsentieren. In der vorliegenden Form ist Track 3 sehr irritierend, zumal entweder Bones Howe bei der Ansage ein Fehler unterläuft oder die Tracklist auf dem Cover falsch ist. Howe kündigt den Fehlstart am Trackanfang als "section 2, take 5" an, auf dem Cover ist aber "part 1, take 5" zu lesen. Auch sonst gibt es Unstimmigkeiten zwischen der Benennung der CD Tracks und den Angaben, die man auf der üblicherweise zuverlässigen Website Master & Session nachlesen kann.

Wie bereits oben angemerkt, zerstört Track 4 die Illusion, dass sich die Abfolge der Outtakes auf der CD an einem nachvollziehbaren Muster orientiert, denn nach der Chronologie der Show bzw der Studiosession wäre es nun an Big boss man, der aber noch bis Track 8 auf sich warten lässt. Anstelle dessen folgen als Track 4 und 5 die Guitar man-inserts, die im Medley im Anschluss von Let Yourself go bzw von Nothingville und It hurts me zu hören sind. In Track 4 bietet einen kurzen Einblick in die Studioatmosphäre, wenn Elvis dem Orchester in humorvoller Weise demonstriert, dass es bei den Takes 1 und 2 viel zu schnell spielt, indem er ihm absichtlich hinterhersingt. Ob dieser Vorfall nun, wie andernorts geschehen, die mangelnde Qualität des Orchesters beweist, sei dahingestellt. Nach dem kompletten Take 5 fragt Bones Howe Elvis "Was it fast enough for you, Elvis?", was entweder darauf hinweist, dass das Orchester sich bei den Takes 3 und 4 nicht mehr traute, Gas zu geben, oder die beiden ihren Spaß miteinander hatten.

Am Ende von Track 5 entscheidet Howe "One more time, here we go". Wer allerdings einen weiteren Take von Guitar man erwartet, sieht sich getäuscht, denn es geht nahtlos weiter mit Little Egypt. Entweder ist die CD an dieser Stelle schlampig editiert (es wäre nicht das erste Mal), oder Jorgensen versucht hier, eine Pseudo-Kontinuität zu suggerieren (auch das wäre nicht das erste Mal). Auf jeden Fall wird deutlich, dass diese CD keinen authenthischen Einblick in die Sessions vom Juni 1968 bietet. Es drängt sich doch sehr die Vermutung auf, dass auch auf dieser Veröffentlichung Talks und Takes aus ihren ursprünglichen Zusammenhängen gerissen und als "Best-of-session"-Fragmente willkürlich miteinander kombiniert wurden. Ein Jammer!

Nichtsdestotrotz ist dieser 68er Take von Little Egypt voller Elan. Wieder einmal muss neben Elvis starker Performance auch das Arrangement gelobt werden, das dieser leider viel zu kurzen Reminiszenz an den Film Roustabout weitaus größeren Charme und exotisches Flair verleiht als das Original von 1964 auszustrahlen vermag.

Das zweite Medley Trouble/Guitar man ging offensichtlich allen gut von der Hand. Drei vollständige Takes sind erhalten, den zweiten hören wir hier, und man fragt sich, weshalb überhaupt noch ein weiterer eingespielt wurde. Jemand [Binder?] erlaubt sich einen Spaß und fragt: "[If he (Bones Howe)] didn’t mike this, he’ll get electrocuted?" (Leider fehlt der erste Teil des Satzes, den ich daher in eckige Klammern gesetzt habe; andere Interpretation sind daher nicht nur zulässig, sondern auch willkommen).

Am Anfang von Track 8, Big boss man, fällt wieder eine editorische Nachlässigkeit auf, denn es ist der Nachhall eines Schlussakkords zu hören, bevor Elvis kurz das Intro von Trouble imitiert und in die gute Stimmung hinein "Are you horny tonight?" intoniert. Nach einem kompletten Take 2, der sich so gut wie gar nicht vom Master Take 3 unterscheidet, singt Elvis den Refrain von Leon Rene’s When the swallows come back to Capistrano an, ein Song, den Elvis gerne trällerte, da es auch Aufnahmen von 1960, 1966 und 1970 davon gibt. Nach weniger als zwei Minuten ist auch the Making of Big boss man durchgewunken und die CD springt zum nächsten Track.

Elvis hatte bereits im Januar 1964 eine gelungene Version von It hurts me eingesungen, und auch seine Interpretation von 1968 weiß zu überzeugen. Der in zwei Segmenten eingesungene Titel ist hier aus den Takes 5 und 3 zusammengefügt, dazwischen und dahinter sehr kurze "musikalische" Versatzstücke, die Elvis gute Laune dokumentieren, aber nicht mehr. Dieser Track ist symptomatisch für die Unentschlossenheit, mit der die Tracks zusammengestellt wurden. Auf der einen Seite wäre die Kombination der o.a. Einzeltakes eine gut hörbare alternative Version von It hurts me, dabei stören aber die engestreuten Gesprächsfetzen. Allerdings vermitteln sie aufgrund ihrer Kürze auch keine Sessionatmosphäre. Der Track ist weder Fisch noch Fleisch, und, das sei schon mal angemerkt, gilt für die gesamte CD.

Sobald Guitar man ein letztes, kurzes Stelldichein gegeben hat, widmet sich die CD in den nächsten drei Tracks und dreizehn Minuten dem Gospel Medley, wobei es angesichts des erratischen Tracklistings schon fast überrascht, dass Where could I go but to the Lord den Anfang macht. In den knapp sechs Minuten, die mit einem Rehearsal und Take 1 gefüllt sind, ist von Elvis allerdings weniger zu hören als von Darlene Love, die zweimal ihren kompletten Part für Sometimes I feel like a motherless child einsingt.

Bei Up above my head (take 7) wirkt Elvis etwas ausgepumpt und kurzatmig. Die im TV Special verwendete Version ist weitaus dynamischer vorgetragen, und so wird auf der CD zum ersten Mal ein erwähnenswerter, durch Elvis bedingter Unterschied zwischer Outtake und finaler Version deutlich. Das Ende des Tracks wird noch von den ersten Versen von Saved goutiert, ein Song, der nicht nur in der Show, sondern auch auf dieser CD den Höhepunkt des Gospel Medleys darstellt.

Take 4 von Saved ist ein starker Vortrag, der zwar noch nicht so energisch phrasiert ist wie der Master, der aus den beiden folgenden Takes zusammengefügt wurde, dafür allerdings insbesondere im ersten Teil die Ironie des Textes stärker betont. Am Ende des Tracks gibt Elvis noch eine kleine Reprise, die aber abrupt abgewürgt wurde. Wer das typische Elvis ending hier vermisst, kann es auf FTDs Easter Special als Abschluss von Take 1 hören, und auch auf der Memories-Doppel-CD wurde die Reprise an das Ende des Gospel Medleys angeflickt.

If I can dream ist ein Song, der Elvis besonders am Herzen lag. Bereits mit Take 5 lag eine grandiose Version vor, die zusammen mit dem im weißen Anzug gekleideten Elvis in Fankreisen ikonsichen Status erreichte. Als Take 1 im Jahre 1997 auf der Platinum-Box erstmals offiziell veröffentlicht wurde, war der hier vorliegende Take 4 bereits knapp 20 Jahre zuvor auf das posthume Gospelalbum He walks beside me gepresst worden. Dennoch ist der Track eine Bereicherung dieser CD. Auch der Fehlstart (Take 3) ist interessant, da hier die stärker zu hörende Gitarre moll-orientiert spielt, was möglicherweise unfreiwillig geschieht, dem nach wenigen Sekunden abgebrochenen Intro aber einen ganz anderen Charme verleiht.

Mit Memories schließt sich der Kreis der Studioaufnahmen bei Western Recorders. Der Song liegt hier mit einer alternativen, bislang unveröffentlichten Gesangsspur vor, für die keine Takeangabe zu existieren scheint. Groß ist der Unterschied zu den bekannten Versionen nicht, aber es überrascht immer wieder, wie variantenreich Elvis Stimme in jenen Tagen war: einerseits aggressive, gutturale Laute, die in vielen o.a. Aufnahmen und in den Stand-Up-Shows zu hören sind, andererseits leise, weiche Töne, wie sie Elvis bei Memories erklingen lässt.

Die letzten 24 Minuten der CD sind von der ersten von zwei Proben belegt, die Elvis zusammen mit seinen alten Wegbegleitern Scotty Moore, D.J. Fontana, Charlie Hodge, Alan Fortas und seinem Filmdouble Lance LeGault absolvierte, um seine Nervosität vor den beiden Sit-Down-Shows am 27. Juni, seinen ersten Liveauftritten nach 7 Jahren, in der Griff zu bekommen. Beide Sessions wurden auf Elvis privatem Cassettenrecorder aufgezeichnet, entsprechend mäßig ist die Tonqualität, die hier aber von sekundärem Interesse ist. Von großer Bedeutung ist hingegen der dokumentarische Wert des vorliegenden Mitschnitts, zeigt er doch Elvis in eben jenen Momenten, in denen er nicht nur zu seinen musikalischen Wurzeln, sondern auch zu einer kreativen Spontanität zurückfand, die er in acht Jahren rigide regelemtierter Studioarbeit nur selten ausleben konnte.

Ironischerweise erhellt diese Session das TV Special mehr als 48 Minuten von Outtakes im ersten Teil der CD. Aber auch wenn sie einen intimen Blick hinter die Kulissen erlaubt, so trägt diese Session doch nicht dazu bei, die Entstehung der Show zu dokumentieren, weil Opener, Gospel und Road Medley bereits eingesungen waren.

Die Proben mögen den ersten, mehrdeutigen Teil des Untertitels der CD The Making of "Elvis" musikalisch reflektieren, insgesamt aber scheitert FTD mit dieser Veröffentlichung am eigenen Anspruch, ein Making of des 68 Comeback Special zu präsentieren. Und so hat FTD hier auch als Sammlerlabel versagt. Anstatt einen authentischen Einblick in die Session zu gewährleisten – das vorliegende Material hätte es sicher zugelassen – bietet diese CD nicht mehr als eine Ansammlung einiger musikalischer Highlights. Von der Kommunikation zwischen den Beteiligten hört man viel zu wenig (es kann sicher davon ausgegangen werden, dass angesichts Elvis guter Laune und der großen Anzahl der Beteiligten viel gesprochen wurde). Das Tracklisting ist erratisch, es orientiert sich weder an der Chronologie des Session noch an der Abfolge der Songs in der Show, entwickelt aber auch keine eigene Dramaturgie (die bei derart heterogenen Tracks, die einen willkürlichen inneren Spannungsbogen haben, auch gar nicht erreicht werden kann). FTD hätte mit diesem exklusiven Material einen mutigen Schritt machen können: eine Doppel-CD, die das, was hier im ersten Teil zu hören ist, in größerer Dichte und mit mehr Respekt vor dem Wunsch der Fans nach Authentizität präsentiert. Die Probesession vom 24. Juni, so schön wie sie hier (bzw auf mindestens zwei Bootlegs) zu hören ist, hat auf dieser CD nichts verloren. Es entsteht der Eindruck eines willkürlichen Sammelsuriums, das als Einheit weder einen durchgängigen Hörgenuss bietet noch dokumentarischen Wert hat. Auch die Verpackung der CD erweckt den Eindruck, als wäre man hier ebenso lieblos wie konzeptlos zu Werke gegangen. Zum einen fokussiert das Cover vorne wie hinten auf die Informal Rehearsals, zum anderen erinnert der Elvis-Schriftzug stark an seine Gospelalben. Nur hinter dem CD-Tray ist ein altbekanntes Bild aus dem Western Recorders Studio zu sehen. Das Fehlen jeglicher Information in Form einfachster Liner Notes, die zahlreiche o.a. Irritationen hätten klären können, ist bei dieser FTD-Veröffentlichung besonders bedauerlich. Nicht einmal die Orchestermitglieder sind namentlich genannt, und auch bei den Credits der Songwriter ist nicht alles so, wie es sein sollte.

Man muss FTD allerdings dafür loben, dass mit fast 72 Minuten Spiellänge das CD-Format nahezu ausgereizt wurde. Der Sound der ersten 48 Minuten ist ausgezeichnet, die Proben sind naturgemäß von suboptimaler Klangqualität, aber man hat wohl das Beste herausgeholt. Zudem hält sich FTD hier mit der Resteverwertung bereits im eigenen Hause veröffentlichter Tracks zurück (es sind nur drei), der größte Teil der Outtakes ist sogar erstmals auf einer CD überhaupt zu hören. Aber all das ist eigentlich selbstverständlich für ein Sammlerlabel.

Elvis gibt im Juni 1968 alles, FTD im Jahre 2006 nur das Nötigste.

michael grasberger 09.11.2006 10:25

Zitat:

Zitat von Manhattoe (Beitrag 145997)
Die letzten 24 Minuten der CD sind von der ersten von zwei Proben belegt, die Elvis zusammen mit seinen alten Wegbegleitern Scotty Moore, D.J. Fontana, Charlie Hodge, Alan Fortas und seinem Filmdouble Lance LeGault absolvierte,

weiß man eigentlich, warum die probe vom 25.8. nicht mitveröffentlicht wurden? "blue moon of kentucky" in einer 68er version zu hören, das wär schon was! die bänder müssen ja im besitz von sony sein, denn "tiger man" von dieser probe wurde bereits auf "platinum" veröffentlicht...
:gruebel:

Herbi 09.11.2006 10:59

Zitat:

Zitat von michael grasberger (Beitrag 148381)
weiß man eigentlich, warum die probe vom 25.8. nicht mitveröffentlicht wurden? "blue moon of kentucky" in einer 68er version zu hören, das wär schon was! die bänder müssen ja im besitz von sony sein, denn "tiger man" von dieser probe wurde bereits auf "platinum" veröffentlicht...
:gruebel:

...das material wurde doch schonlange veröffentlicht .....

25.06.1968: Dressing Room At NBC

BURBANK ' 68 (FTD)

http://home.online.no/~ov-egela/img/burbank68.jpg

01 Danny Boy (instrumental) 01:35
02 Baby What You Want Me to Do (instrumental) 03:22
03 Love Me 02:38
04 Tiger Man 03:14
05 Dialogue 02:44
06 Lawdy, Miss Clawdy 02:18
07 One Night 02:18
08 Blue Christmas 02:49
09 Baby What You Want Me to Do 01:25
10 When My Blue Moon Turns to Gold Again 01:14
11 Blue Moon of Kentucky 01:43
12 Dialogue 02:39
13 Heartbreak Hotel 01:13
14 Hound Dog 00:55
15 All Shook Up 01:36
16 Can't Help Falling in Love 02:25
17 Jailhouse Rock 02:06
18 Don't Be Cruel 01:37
19 Love Me Tender 03:23
20 Blue Suede Shoes 02:32
21 Trouble / Guitar Man (alternate take 4) 02:39
22 If I Can Dream (alternate vocal take 4) 03:20
23 Let Yourself Go (instrumental) 01:02

.....und die proben vom 24.06.1968 gibt es ja schon seit längerem auf der import cd The Complete Dressing Room Session und jetzt eben auch offiziell auf der FTD cd LET YOURSELF GO !!:top:

The Complete Dressing Room Session

http://perso.orange.fr/elvis-albums/...ing%20room.jpg

michael grasberger 09.11.2006 14:43

Zitat:

Zitat von Herbi (Beitrag 148391)
...das material wurde doch schonlange veröffentlicht .....

25.06.1968: Dressing Room At NBC

BURBANK ' 68 (FTD)

http://home.online.no/~ov-egela/img/burbank68.jpg

ups. :ups:
hab ich ja eh, das teil.:roll: sollte ich vielleicht wieder mal reinhören...
danke, herbie!

etp 09.11.2006 14:58

Auch hier: sehr schön, wie ein wertvoller Thread durch sinnfreie Tracklistings und Cover "ergänzt" wird. Sehr schön auch, daß sich Informationen von einer Handvoll äußerst bekannter Elvis-Seiten endlich auch in diesem Forum finden .... ich finde persönlich ja solche Reviews völlig übeflüssig. Viel zu viel Text .... Im Grunde genommen hätte Cover und Tracklisting gereicht. Dazu noch eine kurze Bewertung wie "tolle CD! Keep 'em coming Ernst" und gut iss. Warum die viele Arbeit!? :noidea:

Aber - um auch was substanzielles zu sagen:

Ich finde den Review sehr gut - wenn ich ihn auch nicht teilen mag. Ich verstehe den Einwand wegen der Trackliste, muß aber sagen, daß ich die Platte einfach gelungen fand im Sinne von Durchhörbarkeit. Was und wieviel wirklich während der Session gesprochen wurde - und was vor allen Dingen davon auch aufgenommen wurde (!!!!) ist von unserer Seite aus reine Spekulation, diese Kritik würde ich also insofern einschränken. Außerdem muß ich in letzter Zeit feststellen, daß viel Chat eine Platte nicht unbedingt erhellender macht. Einfach Sammlungen von Alternate Takes oder Outtakes wie auf der Nashville-Trilogie sind reine Archiv-CDs, die sich kein Mensch von vorne bis hinten aufmerksam durchhört ... diese CD hier habe ich von Anfang bis Ende durchgehört und hatte danach gerade noch Appetit auf einen Nachschlag.

Und auch die Berechtigung des Untertitels "The Making Of" möchte ich hier ein wenig unterstützen: ich finde, die CD vermittelt ein "Feeling" - ein diffuser Begriff, den ich vielleicht durch den Begriff "Atmosphäre" ergänzen möchte. Will sagen: da kommt was rüber von dem Produktionsprozeß. Und das ist wertvoller als stundenlanger Studiochat, den man eh nur halb versteht, weil gerade routinierte Produzenten, die mit Elvis nicht ständig zusammengearbeitet haben, das Band natürlich sehr schnell abstellten ....

Manhattoe 09.11.2006 19:58

Zitat:

Zitat von etp (Beitrag 148501)
Ich finde den Review sehr gut.

Danke.:brav: Ich dachte schon, es gibt hier überhaupt keine Reaktionen.

Zitat:

Zitat von etp (Beitrag 148501)
Ich verstehe den Einwand wegen der Trackliste, muß aber sagen, daß ich die Platte einfach gelungen fand im Sinne von Durchhörbarkeit.

Wenn "Durchhörbarkeit" das Ziel bei der Zusammenstellung war, warum hat man dann nicht die Reihenfolge des ursprünglichen Soundtracks bzw der Show eingehalten? Allein der Wiedererkennungswert bzw die Erfüllung einer akustischen Erwartungshaltung wäre besser gewesen als diese mE konzeptlose Zusammenstellung.

Zitat:

Zitat von etp (Beitrag 148501)
Was und wieviel wirklich während der Session gesprochen wurde - und was vor allen Dingen davon auch aufgenommen wurde (!!!!) ist von unserer Seite aus reine Spekulation, diese Kritik würde ich also insofern einschränken. Außerdem muß ich in letzter Zeit feststellen, daß viel Chat eine Platte nicht unbedingt erhellender macht. Einfach Sammlungen von Alternate Takes oder Outtakes wie auf der Nashville-Trilogie sind reine Archiv-CDs, die sich kein Mensch von vorne bis hinten aufmerksam durchhört

Doch! Mindestens einer ... :grins:

Zitat:

Zitat von etp (Beitrag 148501)
... diese CD hier habe ich von Anfang bis Ende durchgehört und hatte danach gerade noch Appetit auf einen Nachschlag.

FTD hat uns doch bislang mit dieser CD nur eine Vorspeise serviert. Den Hauptgang halten sie sicher bis 2008 zurück.

Zitat:

Zitat von etp (Beitrag 148501)
Und auch die Berechtigung des Untertitels "The Making Of" möchte ich hier ein wenig unterstützen: ich finde, die CD vermittelt ein "Feeling" - ein diffuser Begriff, den ich vielleicht durch den Begriff "Atmosphäre" ergänzen möchte. Will sagen: da kommt was rüber von dem Produktionsprozeß. Und das ist wertvoller als stundenlanger Studiochat, den man eh nur halb versteht, weil gerade routinierte Produzenten, die mit Elvis nicht ständig zusammengearbeitet haben, das Band natürlich sehr schnell abstellten ....

Genau das, was Dir hier gefällt (aber nur "diffus" belegen kannst), vermisse ich ganz entschieden. Wie soll sich denn Studiotamosphäre vermitteln, wenn nicht durch studio talk? Der muss der ja nicht gleich "stundenlang" sein, ebensowenig muss er witzig oder außergewöhnlich sein, aber bei FTD scheint man das Letztgenannte zu glauben.

Aber wie auch immer: viele von mir o.a. Irritationen hätten vermieden werden können, wenn sich jemand einen Nachmittag hingesetzt hätte, um zumindest ein paar einfache Anmerkungen zu den Tracks zu verfassen.

Aber nicht mal die Mühe hat man sich bei FTD gemacht. Und das finde ich sehr schwach für ein Sammlerlabel.

etp 09.11.2006 20:36

Ja, okay. Stimme ich zu: Liner Notes hätten die Sache runder gemacht. Aber - wie Du an diesem Thread siehst - Liner Notes, gar "erhellende" Liner-Notes interessieren recht wenige Leute .... ich bin definitiv einer davon. Ich bewundere Menschen, die über Musik schreiben können - ich habe mich aber auch damit abgefunden, daß das anscheinend für die Mehrheit der Konsumenten überflüssig ist, daher die Produktion nur unnötig teurer macht. Daß FTD ein besseres Bootleg-Label ist, ist eine Tatsache, die ich irgendwann begonnen habe, schmerzlich zu akzeptieren.

Hat vielleicht noch jemand ein Tracklisting auf Lager, das hier irgendwie noch reinpasst :grins:

Manhattoe 09.11.2006 20:48

Zitat:

Zitat von etp (Beitrag 148623)
[...]daher die Produktion nur unnötig teurer macht.

Wenn das zumindest der Grund wäre! Aber Mann, EJ sollte ein paar Anmerkungen doch aus dem Ärmel schütteln können. Auf der Front Flipside der CD brauche ich keinen zweiten Abdruck der Tracklist, da wäre also selbst bei diesem sparsamen Cover noch ausreichend Platz gewesen. All das veranlasst mich zu der Behauptung, FTD geht nicht nur konzept-, sondern auch lieblos zu Werke.

Zitat:

Zitat von etp (Beitrag 148623)
Daß FTD ein besseres Bootleg-Label ist, ist eine Tatsache, die ich irgendwann begonnen habe, schmerzlich zu akzeptieren.

Naja, Bootleg wohl kaum. Aber das Problem liegt darin, wie ich bei meiner leicht veränderten Version dieser Review auf Tschabos Elvis-Reviews-Seite schrieb, die Unentschlossenhiet des Labels. Sie müssen sich endlich mal entscheiden, welches Klientel sie bedienen wollen.

etp 09.11.2006 21:24

Die haben sich schon lange entschieden: sie produzieren für die Klientel, die alles kauft und alles gut findet und gleich etwa 10 ähnliche Tracklistings posten kann. :-)

Manhattoe 09.11.2006 21:27

Zitat:

Zitat von etp (Beitrag 148648)
Die haben sich schon lange entschieden: sie produzieren für die Klientel, die alles kauft und alles gut findet und gleich etwa 10 ähnliche Tracklistings posten kann. :-)

Elender Spötter! Du bist hier im falschen Forum! :lol:
Da freut sich das kleine grüne Männchen.

etp 09.11.2006 21:46

Ja, sorry, aber ist doch so, oder Herbie!? :grins:
Herbie findet aus Prinzip alles gut. Und genau für diese Leute produziert Jorgensen, weil die Leute, die eh alles gut finden in der Überzahl sind ... warum gibt es Gerichtsshows im Fernsehen!? Weil sie jeder kuckt und damit zufrieden ist - und der Sender extrem Geld spart .... warum sollen sie richtige Schauspieler engagieren, wenn Laien"schauspieler" es genauso tun!?

Ich muß sagen: als ich das begonnen habe zu akzeptieren, bin ich mit den FTD CDs deutlich zufriedener geworden. Ich nehme die Sachen quasi als "Archiv"-material in meine Sammlung auf und stelle mir daraus dann das zusammen, was ich hören möchte und mache dazu ein Artwork, wie ich es haben möchte.

Richtig glücklich machen mich dagegen die Jungs von www.elvisinfonet.com - sensationelle Artikel und Reviews, die immer wieder überraschen. Die letzten beiden Tage habe ich damit zugebracht, das Material über Elvis und den Blues durchzulesen. Sensationell gut.

http://elvisinfonet.com/cdreview_r_b_06.html

:hurra:

gast-20071116 09.11.2006 21:56

Zitat:

Zitat von etp (Beitrag 148677)
Ich nehme die Sachen quasi als "Archiv"-material in meine Sammlung auf und stelle mir daraus dann das zusammen, was ich hören möchte und mache dazu ein Artwork, wie ich es haben möchte.

Die Seperation der einzelnen Teile, sie kann niemals, trotz aller Mängel des Originals, den Geist des in sich geschlossenen Gesamten atmen... :grins:

Manhattoe 09.11.2006 22:01

Zitat:

Zitat von etp (Beitrag 148677)
Ich muß sagen: als ich das begonnen habe zu akzeptieren, bin ich mit den FTD CDs deutlich zufriedener geworden. Ich nehme die Sachen quasi als "Archiv"-material in meine Sammlung auf und stelle mir daraus dann das zusammen, was ich hören möchte und mache dazu ein Artwork, wie ich es haben möchte.

Genauso mache ich das auch. Dennoch finde ich die Entwicklung sehr bedauerlich.

Manhattoe 09.11.2006 22:03

Zitat:

Zitat von Master Sniper (Beitrag 148684)
Die Seperation der einzelnen Teile, sie kann niemals, trotz aller Mängel des Originals, den Geist des in sich geschlossenen Gesamten atmen... :grins:

Wo siehst Du hier den Geist eines in sich geschlossenen Gesamten?
Ist es möglicherweise nur ein Gespenst? :eek:

etp 09.11.2006 22:07

Ich denke, das gehört einfach zur Spezialisierung dazu, die auch durch FTD eingeleitet wurde. Wäre LET YOURSELF GO in der Essential Elvis Reihe erschienen, wäre es heute eine der legendärsten Scheiben ... aber es ist müßig, darüber zu diskutieren.

Zu Mr. Sniper: ja, Du hast recht - sobald man ein in sich geschlossenes Werk auseinanderreißt, ist es kein komplettes Werk mehr. Aber ich fände den Begriff "in sich geschlossenes Werk" für die Nashville-Trilogie übertrieben. Es ist eine chronologische - wenn auch nich komplette - Aneinanderreihung von Outtakes. Nicht mehr, aber zugegebenermaßen auch nicht weniger.

@Manhattoe: Die CD Way Down war doch von Dir oder!? Habe ich gerne gehört. Könnte ich mal wieder mit in's Auto nehmen ....

Manhattoe 09.11.2006 22:13

Zitat:

Zitat von etp (Beitrag 148695)
@Manhattoe: Die CD Way Down war doch von Dir oder!? Habe ich gerne gehört. Könnte ich mal wieder mit in's Auto nehmen ....

Das mag ich an dieser Stelle weder bestätigen noch leugnen ... :grins:

Möglicherweise meinte Master Sniper aber mit dem "Gesamten" die ganze TV Special-Studiosession. In dem Fall gebe ich ihm Recht.

Ich sehe das übrigens genauso wie Du, etp: Let Yourself Go wäre eher etwas für eine Reihe wie Essential Elvis gewesen. Diese Reihe hat das Klientel zwischen den Elvis-Gerne-/Gelegenheitshörern und den an musikalische Details interessierten Fans bedient.

gast-20071116 09.11.2006 22:15

Zitat:

Zitat von Manhattoe (Beitrag 148693)
Wo siehst Du hier den Geist eines in sich geschlossenen Gesamten?
Ist es möglicherweise nur ein Gespenst? :eek:

Im vorliegenden Falle der "Let Yourself Go" teile ich Deine Ansicht einer Ausgabe, die weder "Fisch noch Fleisch" ist, vieles wird nur angerissen, aber in die Materie geht es nicht wirklich - gleichzeitig wiederum kann ich mich trotzdem an der CD erfreuen - wir sind nur wenige, die Material "zerlegen", ich sage mal "Session Lunatics", welche eine möglichst genaue Rekonstruktion des kreativen Schaffensprozess dokumentiert wissen wollen - die Mehrheit ist einfach damit zufrieden, so viel zur Hand zu haben... :grins:

Ich denke mal, als Elvis Hörer ist man seit Anfang der 90er auch dermaßen verwöhnt/übersättigt, da fällt einem vor lauter "Perfektionismus" an die eigene Erwartungshaltung auch zuweilen der ungetrübte Zugang schwerer... :noidea:

Manhattoe 09.11.2006 22:39

Zitat:

Zitat von Master Sniper (Beitrag 148702)
Im vorliegenden Falle der "Let Yourself Go" teile ich Deine Ansicht einer Ausgabe, die weder "Fisch noch Fleisch" ist, vieles wird nur angerissen, aber in die Materie geht es nicht wirklich - gleichzeitig wiederum kann ich mich trotzdem an der CD erfreuen - wir sind nur wenige, die Material "zerlegen", ich sage mal "Session Lunatics", welche eine möglichst genaue Rekonstruktion des kreativen Schaffensprozess dokumentiert wissen wollen - die Mehrheit ist einfach damit zufrieden, so viel zur Hand zu haben... :grins:

Ich denke mal, als Elvis Hörer ist man seit Anfang der 90er auch dermaßen verwöhnt/übersättigt, da fällt einem vor lauter "Perfektionismus" an die eigene Erwartungshaltung auch zuweilen der ungetrübte Zugang schwerer... :noidea:

Ich sehe Deinen Standpunkt ein. Wir sind tatsächlich verwöhnt und man erwartet immer mehr. Das kann man aber auch zu Recht, wenn tatsächlich mehr da ist (und danach sieht es ja puncto TV Special aus).

In Sachen "session lunatics": wenn man sich nicht in erster Linie, wie sehr viele (vielleicht die meisten) Elvis-Fans, für die 70er Jahre und seine Konzerte interessiert, sondern für seine Studioaufnahmen, so ist der Wunsch nach detaillierten Infos nur natürlich.

Ich ärgere mich schon darüber, dass vorhandene Infos so schlampig präsentiert bzw vorenthalten werden. Ich sehe einfach keinen Sinn darin.

gast-20071202 10.11.2006 00:08

Man sollte sich vielleicht nicht so sehr am Titel bzw. dem Untertitel ("The Making of ..." - der Titel der CD lautet Let Yourself Go! und unterscheidet sich in der Hinsicht, als dass er nun allzu viel versprechen würde, in keinster Weise von den denen vorangegangener FTD Veröffentlichungen) des Albums aufhängen. Er (der Untertitel) war möglicherweise ungeschickt und sehr wahrscheinlich vorschnell und auch unbedacht gewählt, aber um ihn nun zu benutzen, um daran eine allzu harsche Kritik aufzuhängen, reicht er für meine Begriffe nicht aus.

Ich persönlich habe meine "kritische Phase" bzgl. FTD bereits vor drei oder vier Jahren gehabt und erwarte insofern nicht mehr zu viel. Inzwischen freue ich mich schon einfach darüber, wenn jede CD ein paar Tracks enthält, an denen ich mich erfreuen kann. Wer geglaubt hat, auf einer max. 80-minütigen CD en detail die komplette Entstehungsgeschichte des Specials geliefert zu bekommen, ist m. E. möglicherweise etwas zu naiv an die Sache herangegangen.

Abgesehen davon, dass - wie bereits erwähnt - 80 Minuten (oder gar mehr) an Material in der (Produktions-)Art wie der vorliegenden kaum strukturierbar und gleichzeitig anhörbar gewesen wären (mal ehrlich: Wer hat sich je alle drei DVDs der DeLuxe Edition komplett angesehen?), ist ein "Making Of" generell nichts, das die Spielzeit dessen, was es beleuchtet, überschreiten sollte. Ein "Making Of" ist ein Gimmick, ein Bonus, etwas, das man sich anschaut/-hört, wenn man sich bereits ausgiebigst mit dem originalen Material beschäftigt hat. Für alle anderen ist diese CD nichts.

Und unter diesem Gesichtspunkt liefert sie genau das, was auch ein "Making Of" auf einer DVD bietet. Es zeigt "bits and pieces" in einer anschaulich gemachten (und relativ kurzen) Montage, die das eigenliche Hauptwerk für den Interessierten nachträglich noch einmal beleuchtet. Niemand erwartet, dass auf einer DVD alle Outtakes und jeder noch so kleine Schnipsel der Produktion veröffentlicht wird.

Ein "Making Of", wenn man sich schon am dieser Untertitel aufhalten will, ist ein Desert, ein Nachtisch für denjenigen, der die Hauptspeise bereits hinter sich hat. Deshalb erscheint es auf dem "Sammler-Label". Es dient ausschließlich dazu, den Eindruck, den der Hauptgang, der, denke ich, allen, die diese CD kaufen zur Genüge bekannt sein dürfte, abzurunden. Und das tut Let Yourself Go! in jedem Fall.

Es ist gut gemacht, es bietet einen vielleicht schnell, aber auch unkompliziert und gut konsumierbar geschnittenen nachträglichen Einblick ins Special von 45 Minuten - und gut ist. Alleine die drei Gospel-Nummern sind den Preis wert, dazu eine irre alternative Version des Openers, die herrliche Version von It Hurts Me und ein paar Schmankerl von vielleicht teilweise nur einer Minute. Na und? Der Track, in dem Elvis und Band die gemeinsame Pace suche, ist doch einfach wundervoll anzuhören, auch wenn er nun nicht die hinterletzte Sekunde der Produktion "ausleuchtet". Was zählt, ist der "Spirit".

Dazu gibt's gewissermaßen als "Bonus zum Bonus" noch das zweite Dressing Room Rehearsal endlich offiziell veröffenlicht. Was will man mehr von einer CD? Das hier war nicht angekündigt als die 120 Track-Sammlerbox, also bitte ... :knuddel:

michael grasberger 10.11.2006 01:53

Zitat:

Zitat von Manhattoe (Beitrag 148631)
Sie müssen sich endlich mal entscheiden, welches Klientel sie bedienen wollen.

die klientel der erbsenzähler offensichtlich nicht.:cool:

Manhattoe 10.11.2006 09:21

Zitat:

Zitat von michael grasberger (Beitrag 148740)
die klientel der erbsenzähler offensichtlich nicht.:cool:

Wo sind die Grenzen zwischen einem wahllosen Fan, einem interessierten bzw kritischen Fan und einem "erbsenzählenden" Fan (der mE eher jeden Thumbnail archiviert als sich kritisch mit dem Output des angeblichen "Sammler"labels FTD auseinandersetzt)?

etp 10.11.2006 09:31

Genau das ist das Problem. Aber daß Elvis nicht als Künstler mit intellektuell orientierten Fans gilt, ist seit Ewigkeiten klar. Elvis-Fans sind eher simpel gestrickt, sie sind Sammler. Sie sind vom Colonel dahingehend erzogen worden und von Jorgensen und Co in den letzten Jahren ausgiebig bedient worden. Warum sollen sie also nun damit anfangen, Hintergründe zu suchen und zu verstehen, auf der Suche nach aussagekräftigen Dokumentationen zu sein!? Das wäre ein radikaler Umsturz in der Sozialstruktur der Elvis-Szene!

Wenn Du das erwartest und suchst - Dich gar an diversen Beatles-CDs orientierst, dann erwartest Du viel zu viel und kannst nur enttäuscht werden. Dir bleibt nichts anderes übrig, als Dein Fan-Sein selbst zu strukturieren.

Seit ich das eingesehen habe, geht es mir deutlich besser ... was soll die blöde Frage nach dem ultimativen Mastering, dem "originalgetreuen", der richtigen Trackliste etc.pp. .... Elvis ist ein Markt - und in dem sind Fans wie Du offensichtlich marginal ..... :noidea:

Manhattoe 10.11.2006 09:33

Zitat:

Zitat von gast-20080904 (Beitrag 148731)
Man sollte sich vielleicht nicht so sehr am Titel bzw. dem Untertitel ("The Making of ..." [...] Er (der Untertitel) war möglicherweise ungeschickt und sehr wahrscheinlich vorschnell und auch unbedacht gewählt, aber um ihn nun zu benutzen, um daran eine allzu harsche Kritik aufzuhängen, reicht er für meine Begriffe nicht aus.

Puuh, nicht mal die CD-Titel werden mit Sorgfalt gewählt? Apropos: warum die CD Let Yourself Go heißt, ist mir auch ein Rätsel. Ah ja, es kommt ja in dem Song das Wort "rehearsal" vor.

Zitat:

Ich persönlich habe meine "kritische Phase" bzgl. FTD bereits vor drei oder vier Jahren gehabt und erwarte insofern nicht mehr zu viel. Inzwischen freue ich mich schon einfach darüber, wenn jede CD ein paar Tracks enthält, an denen ich mich erfreuen kann.
Yep, sehe ich genau so, aber wenn ich eine Review schreibe, versuche ich meine persönliche Perspektive im Hintergrund zu halten. Das gelingt natürlich nie ganz. Dennoch ist die Review konstruktiv und orientiert sich an nachvollziehbaren Fakten. Die Kritik an meiner Kritik ist bislang eher polemischer Natur (s.o. und s.u.).

Zitat:

Wer geglaubt hat, auf einer max. 80-minütigen CD en detail die komplette Entstehungsgeschichte des Specials geliefert zu bekommen, ist m. E. möglicherweise etwas zu naiv an die Sache herangegangen.
Das ist jetzt nur Polemik und setzt sich nicht mit meiner Kritik auseinander.

Zitat:

Abgesehen davon, dass - wie bereits erwähnt - 80 Minuten (oder gar mehr) an Material in der (Produktions-)Art wie der vorliegenden kaum strukturierbar und gleichzeitig anhörbar gewesen wären (mal ehrlich: Wer hat sich je alle drei DVDs der DeLuxe Edition komplett angesehen?), ist ein "Making Of" generell nichts, das die Spielzeit dessen, was es beleuchtet, überschreiten sollte. Ein "Making Of" ist ein Gimmick, ein Bonus, etwas, das man sich anschaut/-hört, wenn man sich bereits ausgiebigst mit dem originalen Material beschäftigt hat. Für alle anderen ist diese CD nichts.
Wie auch immer man "Making of" definiert: diese CD verdient den Untertitel nicht.

Zitat:

Niemand erwartet, dass auf einer DVD alle Outtakes und jeder noch so kleine Schnipsel der Produktion veröffentlicht wird.
Auch das ist wieder Polemik. Denn das erwartet wirklich kaum jemand. Es ist aber ein großer Unterschied zwischen einem aussagekräftigen Making of und dem was uns geboten wird.

gast-20071202 10.11.2006 10:07

Zitat:

Zitat von Manhattoe (Beitrag 148794)
Yep, sehe ich genau so, aber wenn ich eine Review schreibe, versuche ich meine persönliche Perspektive im Hintergrund zu halten. Das gelingt natürlich nie ganz. Dennoch ist die Review konstruktiv und orientiert sich an nachvollziehbaren Fakten. Die Kritik an meiner Kritik ist bislang eher polemischer Natur (s.o. und s.u.).


Das ist jetzt nur Polemik und setzt sich nicht mit meiner Kritik auseinander.

Auch das ist wieder Polemik. Denn das erwartet wirklich kaum jemand. Es ist aber ein großer Unterschied zwischen einem aussagekräftigen Making of und dem was uns geboten wird.

Deine Polemik-Vorwürfe gehen mir auf den Sack. :grins: Ist schon mind. das dritte Mal. :grins: :grins: Schreib subjektive Rezensionen, stell deine eigene Meinung in den Mittelpunkt und setze sie absolut (das ist das Wesen von Kritik) und lass die Intellektuellen-Maske im Schrank. Sag einfach, was du fühlst (rock-a-hula Baby), begrab es nicht hinter einem Wall von kopflastigen Erklärungsversuchen und vermeintlicher Objektivität und es wird dir besser gehen - versprochen ...

Das hier ist Popmusik - und sehr gut gemacht sogar noch dazu. Habe Spaß dran! :hurra:

Manhattoe 10.11.2006 12:12

Zitat:

Zitat von gast-20080904 (Beitrag 148802)
Deine Polemik-Vorwürfe gehen mir auf den Sack. :grins: Ist schon mind. das dritte Mal. :grins: :grins: Schreib subjektive Rezensionen, stell deine eigene Meinung in den Mittelpunkt und setze sie absolut (das ist das Wesen von Kritik) und lass die Intellektuellen-Maske im Schrank. Sag einfach, was du fühlst (rock-a-hula Baby), begrab es nicht hinter einem Wall von kopflastigen Erklärungsversuchen und vermeintlicher Objektivität und es wird dir besser gehen - versprochen ...

Das hier ist Popmusik - und sehr gut gemacht sogar noch dazu. Habe Spaß dran! :hurra:

Dass ich das gerade von Dir lesen muss, und dann auch noch hier? :eek:

Aber in gewisser Weise hast Du Recht. Vielleicht sollte ich mich in Zukunft den Dingen lieber, wie Du mittlerweile, feuilletonistisch als kritisch nähern.
Das macht beim Schreiben ja auch viel mehr Spaß.

Aber ein noch so gut geschriebenes Essay kann eine Review einfach nicht ersetzen, oder?

gast-20071202 10.11.2006 12:16

Zitat:

Zitat von Manhattoe (Beitrag 148838)
Dass ich das gerade von Dir lesen muss, und dann auch noch hier? :eek:

Aber in gewisser Weise hast Du Recht. Vielleicht sollte ich mich in Zukunft den Dingen lieber, wie Du mittlerweile, feuilletonistisch als kritisch nähern.
Das macht beim Schreiben ja auch viel mehr Spaß.

Aber ein noch so gut geschriebenes Essay kann eine Review einfach nicht ersetzen, oder?

Wo ist der Unterschied? Rezension, Essay. Okay, der Essay holt vielleicht etwas weiter aus, stellt alles in einen größeren Zusammenhang. Gnadenlos subjektiv ist beides - bzw. ist alles im Leben. Wie können wir die Welt anders wahrnehmen als die ”Subjekte", die wir (der eine mehr, der andere weniger ;-)) sind?

Taniolo 10.11.2006 12:42

Zitat:

Zitat von etp (Beitrag 148793)
Genau das ist das Problem. Aber daß Elvis nicht als Künstler mit intellektuell orientierten Fans gilt, ist seit Ewigkeiten klar. Elvis-Fans sind eher simpel gestrickt, sie sind Sammler. Sie sind vom Colonel dahingehend erzogen worden und von Jorgensen und Co in den letzten Jahren ausgiebig bedient worden. Warum sollen sie also nun damit anfangen, Hintergründe zu suchen und zu verstehen, auf der Suche nach aussagekräftigen Dokumentationen zu sein!? Das wäre ein radikaler Umsturz in der Sozialstruktur der Elvis-Szene!

Einspruch! :grins:
Ach was, das glaube ich nicht. Was die Erscheinungsfrm betrifft, so gebe ich Dir recht, allerdings gefällt mir die Begründung ("vom Colonel dahingehend erzogen worden") nicht. Das mag ich vielleicht als Überzeichnung eines Klischees gelten lassen, nicht aber als Ursache.
Dass wir das von Dir beschriebene Phänomen beim gemeinen Elvis-Fan beobachten, schiebe ich viel eher darauf zurück, dass EP sehr viele Fans hat, vll. die meisten überhaupt, die ein Einzelkünstler hat. Somit treten in der Masse auch diejenigen deutlicher in Erscheinung, die ihrer Leidenschaft eben sehr simple und banal fröhnen. Vom Colonel erzogen? Nein, das denke ich nicht. Es gibt mit Sicherheit auch unter den Elvis-Fans genug Musikverehrer, die sich für Liner Notes interessieren, aber die "Tracklister", wie ich sie hier mal nennen möchte, nutzen die ihnen zur Verfügung stehenden Sprachrohre öfter und vor allem ausgiebiger. :grins:

Dass die Industrie darauf schlussendlich auch reagiert, ist beinahe normal und quasi so etwas wie eine logische Folge.

Manhattoe 10.11.2006 15:00

Zitat:

Zitat von etp (Beitrag 148793)
Genau das ist das Problem. Aber daß Elvis nicht als Künstler mit intellektuell orientierten Fans gilt, ist seit Ewigkeiten klar. Elvis-Fans sind eher simpel gestrickt, sie sind Sammler.

Das ist doch ein Klischee, etp. Ich glaube, gerade durch Jorgensens Pionierarbeit puncto Aufarbeitung der Sessions hat sich eine neue Fanschicht gebildet. Dass er sie jetzt wieder vernachlässigt, ist doch gerade das Absurde.

Zitat:

Zitat von etp (Beitrag 148793)
Sie sind vom Colonel dahingehend erzogen worden und von Jorgensen und Co in den letzten Jahren ausgiebig bedient worden. Warum sollen sie also nun damit anfangen, Hintergründe zu suchen und zu verstehen, auf der Suche nach aussagekräftigen Dokumentationen zu sein!? Das wäre ein radikaler Umsturz in der Sozialstruktur der Elvis-Szene!

Für wen reiste Jorgensen denn wochenlang durch die USA, um Material für die frühen Jahre zu sammeln? Warum gibt es mittlerweile Bücher von ihm und Guralnick, die das Phänomen Elvis Presley so gründlich untersuchen. Das machen sie doch nicht nur zum Spaß. Es gibt eine Käuferschicht, die sich für dokumentarisches Material interessiert, sei es nun schriftlicher oder musikalischer Natur.

Zitat:

Elvis ist ein Markt - und in dem sind Fans wie Du offensichtlich marginal ..... :noidea:
Okay, das akzeptiere ich, aber das hält mich nicht davon ab, meinem Unmut Luft zu machen. Deine "Einsicht", bzw Deine Kapitulation, ist aber letztendlich fatal. Denn der Markt wird wegbrechen, weil nicht endlos irgendwelche konzeptlos zusammengestellten CDs im Best-of style profitabel sein werden. Und dann haben wir wieder Verhältnisse wie vor Jorgensens Zeiten.

gast-20071202 10.11.2006 15:43

Zitat:

Zitat von Manhattoe (Beitrag 148891)
Das ist doch ein Klischee, etp. Ich glaube, gerade durch Jorgensens Pionierarbeit puncto Aufarbeitung der Sessions hat sich eine neue Fanschicht gebildet. Dass er sie jetzt wieder vernachlässigt, ist doch gerade das Absurde.

Ich denke, die Leute, die lesen sind grundsätzlich andere als die, die hören bzw. tatsächlich auch nur sammeln. Diese Zweigleisigkeit spiegelt sich auch in den Qualitätsunterschieden wieder. Es ist leider wie eh und je (obwohl ich inzwischen eigentlich der Ansicht bin, dass es wieder geringfügig besser wird): Du musst in Elvis-Produkte nichts investieren, weil sie eh blind gekauft werden von Leuten ohne jeden Maßstab.

Sieh dir Produkte anderer Künstler an, das ist der Wahnsinn, was da teilweise abgeliefert wird. Aktuelles Beispiel die Walk The Line-DVD inkl. der dazugehörigen HD-Website. Hammer. Ich könnte dutzende von Produkten anderer Künstler aufzählen, die alle qualitativ hochwertig und liebevoll gemacht sind. Bei Elvis geht das leider nur sehr selten, wenn überhaupt.

Manhattoe 10.11.2006 16:08

Ganz genau! Aber wenn wir das alles so hinnehmen, bekommen wir nie hochwertige Produkte. Ein Grund mehr deutliche Kritiken zu schreiben und sich nicht schweigend damit abzufinden, dass FTD-CDs i.d.R. nur ein paar leckere Häppchen bieten. :noidea:

burroughs 10.11.2006 16:13

Zitat:

Zitat von Manhattoe (Beitrag 148930)
Ganz genau! Aber wenn wir das alles so hinnehmen, bekommen wir nie hochwertige Produkte. Ein Grund mehr deutliche Kritiken zu schreiben und sich nicht schweigend damit abzufinden, dass FTD-CDs i.d.R. nur ein paar leckere Häppchen bieten. :noidea:

öhöm :cool:
hier geht´s um die Review der aktuellen FTD-veröffentlichung ;-)
nicht um eure Meinungsverschiedenheiten bzgl. der Veröffentlichunspolitik des Lables :noidea:

gast-20071202 10.11.2006 17:48

Zitat:

Zitat von Manhattoe (Beitrag 148930)
Ganz genau! Aber wenn wir das alles so hinnehmen, bekommen wir nie hochwertige Produkte. Ein Grund mehr deutliche Kritiken zu schreiben und sich nicht schweigend damit abzufinden, dass FTD-CDs i.d.R. nur ein paar leckere Häppchen bieten. :noidea:

Mensch, Mannoe, versteh doch: Die Zahl derjenigen, die Wert auf erstklassige Produkte zu einem angemessenen Preis verlangen, ist so verschwindend gering, dass ein Boykott dieser Gruppe einfach nicht ins Gewicht fällt. Du hast offensichtlich ehrenwerte Ziele und dein Aufruf scheint auch wirklich ehrlich und ernstgemeint - aber ich fürchte fast, es bringt nichts ... Obwohl, einiges hat sich durch die Dauermeckerei speziell im FECC vielleicht schon verändert ... :gruebel:

Manhattoe 10.11.2006 20:38

Zitat:

Zitat von gast-20080904 (Beitrag 148984)
Mensch, Mannoe, versteh doch: Die Zahl derjenigen, die Wert auf erstklassige Produkte zu einem angemessenen Preis verlangen, ist so verschwindend gering, dass ein Boykott dieser Gruppe einfach nicht ins Gewicht fällt. Du hast offensichtlich ehrenwerte Ziele und dein Aufruf scheint auch wirklich ehrlich und ernstgemeint - aber ich fürchte fast, es bringt nichts ... Obwohl, einiges hat sich durch die Dauermeckerei speziell im FECC vielleicht schon verändert ... :gruebel:

Was ist so schwierig daran, eine CD zusammenzustellen, die breite Anerkennung findet? Wer aus meiner Review herausliest, dass ich die LET YOURSELF GO mies finde, ist auf dem Holzweg.
Die Tracks an sich (dh Elvis Leistung) ist klasse, aber als Ganzes versagt dieses Teil einfach. Ich wiederhole mich, wenn ich schreibe, allein ein paar liner notes, eine durchdachte Reihenfolge der Tracks und das Weglassen der Informal Session zugunsten von mehr Outtakes mit etwas mehr studio talk hätten aus dieser CD einen Klassiker machen können. That's all.

gast-20071202 10.11.2006 23:22

Zitat:

Zitat von Manhattoe (Beitrag 149068)
Was ist so schwierig daran, eine CD zusammenzustellen, die breite Anerkennung findet? Wer aus meiner Review herausliest, dass ich die LET YOURSELF GO mies finde, ist auf dem Holzweg.
Die Tracks an sich (dh Elvis Leistung) ist klasse, aber als Ganzes versagt dieses Teil einfach. Ich wiederhole mich, wenn ich schreibe, allein ein paar liner notes, eine durchdachte Reihenfolge der Tracks und das Weglassen der Informal Session zugunsten von mehr Outtakes mit etwas mehr studio talk hätten aus dieser CD einen Klassiker machen können. That's all.

Okay, hey, alles klar ... Nicht nervös werden. Du siehst es so, das hab ich auch durchaus verstanden. Ich sehe es anders. Mehr als 45 Minuten Programm ertrage ich aber auch nur schwer, bis 55 Minuten schaffe ich noch, bei 60 Minuten habe ich meine liebe Not. Ich neige aus diesem Grunde auch wieder dazu, mehr LPs zu hören, die CD hat einfach diese Unsitte mit sich gebracht zu glauben, dass man den Platz, den einem die CD bietet, auch unbedingt nutzen muss, d. h. heute ist ein reguläres Album gut doppelt so lang wie vor 30 Jahren. Dylan Time Out Of Mind zum Beispiel: Ein geniales Ding, aber irgendwann zieht es sich. Die Songs sind alle so 5:45, oder so. Warum? Nur weil der Platz da ist? War doch früher auch nicht so. Bei 43 Minuten habe ich die Time-Funktion des CD-Players genutzt, um zu sehen "wie lange noch"? Da war mein persönliches Maß dann eigentlich fast erreicht.

Genauso bei dieser CD. Mehr als 45 Minuten in der Art würde ich persönlich nicht aushalten. Es ist für meine Begriffe einfach nicht erträglich. Dieses vor und zurück, hin und her, Einsatz, Abbruch, woanders weiter, wieder von vorne, ne andere Version usw. usf., du weißt, wovon ich spreche, du hast dich durch den Mist durchgewühlt - ich höre nur (noch). Ich denke, die CD ist von der Choreografie her gelungen, die Abfolge ist mir völlg Schnuppe solange sie ”funktioniert" (und das tut sie), es gibt einige klasse Tracks auf der CD, einige Schmakerl immerhin noch, was will man mehr. der Untertitel wird überbewertet, der Titel offensichtlich von dir nicht oder falsch verstanden. Nein, es geht nicht um ein "rehearse", es geht um das Feeling, wie immer ...

Was Elvis tat, war im Wesentlichen loszulassen, abzulassen von seiner Routine, von bewährten Sachen, von bewährten Partnern, Beratern, Musikern, Produktionsweisen, all das findet sich hier komprimiert auf 45 Minutne (plus Bonus). Es ist eine schöne kleine Doku, gut gemacht (für FTD-Verhältnisse), ich gebe dafür sieben von zehn Punkten (mit der Tendenz zu acht).

etp 11.11.2006 08:11

Zitat:

Zitat von Manhattoe (Beitrag 148930)
Ganz genau! Aber wenn wir das alles so hinnehmen, bekommen wir nie hochwertige Produkte. Ein Grund mehr deutliche Kritiken zu schreiben und sich nicht schweigend damit abzufinden, dass FTD-CDs i.d.R. nur ein paar leckere Häppchen bieten. :noidea:

Dann bist Du aber hier falsch am Platz. Ich bin ja auch nicht derjenige, der alles stillschweigend hingenommen hat. Ich habe meinem Ärger ja auch schon oft und lautstark Luft gemacht. Allerdings nutze ich dafür immer wieder das FECC forum, denn nur dort - denke ich - hat mein Beitrag auch eine minimale Chance, gelesen und vielleicht sogar "Ernst" genommen zu werden.

Ich denke genau wie Timmy, daß die heftige Kritik im vergangenen Jahr letztlich doch einiges bewirkt hat: Lene Reidel ist offensichtlich raus, die Cover werden von einem Freelancer gestaltet, das Mastering ist durch Budd/Jeansson/Anesini deutlich besser geworden.

Insofern tut sich schon was - und das stimmt mich dann auch in gewisser Weise "milde", wenn das ein oder andere dann immer noch nicht nach meinem Geschmack läuft.

Aber "Writing For The King" zeigt doch schon wieder, wie schwierig - oder geradezu unmöglich es ist, die beiden Haupt-Fronten zusammenzubringen.

Jetzt beschwert sich jeder, daß die erste CD Live-Aufnahmen enthält. Warum eigentlich!? Vor Veröffentlichung des Tracklistings jammerte jeder, daß er das Buch nur dann kauft, wenn auch Alternates von Elvis'-Versionen veröffentlicht werden! Wobei jeder weiß, daß es von Teddy Bear oder Hard Headed WOmen (zur Zeit) keine Outtakes gibt!

Ich hätte das Buch natürlich auch lieber als komplett durchgestyltes Projekt gesehen - und hätte dafür auch in Kauf genommen, eine CD voll mit Elvis Mastern zu bekommen, wenn es denn keine Outtakes (mehr) gibt - und auf der zweiten CD eben die Demos.

Das Problem ist: es gibt offensichtlich sehr viele, die die Bedeutung der Demos überhaupt nicht begreifen können oder wollen (weil: "kein Elvis") und das Buch nur dann kaufen, wenn es ihnen irgendetwas Elvis-mäßiges bieten, das sie noch nicht "besitzen" (die Anführung steht zur Betonung!).

Ergo muß ich als - ich möchte es mal so formulieren: "begreifender Fan" in Kauf nehmen, daß FTD eine CD mit Live-Material füllt, weil Live-Material sich am allerbesten verkauft. Denn nur so habe ich als "begreifender Fan" die Chance, ein solch äußerst interessantes - und für meine Begriffe wichtiges - Projekt zu hören zu bekommen. Denn nur so hat FTD eine Chance, die Kosten für dieses Buch wieder reinzuholen .... und wenn sich herausstellen sollte, daß nun wirklich niemand dieses Buch kauft - trotz Live-Aufnahmen - dann wird es eben als nächste FTD-CDs mehrere Soundboards hintereinander geben ....

Das ist leider so .... und diese Realität muß man einfach sehen und akzeptieren .... Halleluja :roll:

michael grasberger 11.11.2006 10:36

Zitat:

Zitat von etp (Beitrag 149155)
ich als - ich möchte es mal so formulieren: "begreifender Fan"

alter schwede! hier wird auch kein fettnäpfchen ausgelassen.:roll:

Manhattoe 11.11.2006 11:20

Zitat:

Zitat von etp
Dann bist Du aber hier falsch am Platz. Ich bin ja auch nicht derjenige, der alles stillschweigend hingenommen hat. Ich habe meinem Ärger ja auch schon oft und lautstark Luft gemacht. Allerdings nutze ich dafür immer wieder das FECC forum, denn nur dort - denke ich - hat mein Beitrag auch eine minimale Chance, gelesen und vielleicht sogar "Ernst" genommen zu werden.

Die Mühe mache ich mir. Ich werde die Review übersetzen und dort posten.

Zitat:

Zitat von gast-20080904 (Beitrag 149114)
[...] der Untertitel wird überbewertet, der Titel offensichtlich von dir nicht oder falsch verstanden. Nein, es geht nicht um ein "rehearse", es geht um das Feeling, wie immer ...

Ich habe den Untertitel ernst genommen, bei meiner Frage nach dem Sinn des Titels wagte ich allerdings ein wenig Ironie, die hier allerdings nicht verstanden wurde.

Der Verweis auf ein "diffuses" "feeling", der hier mehrmals zu lesen war, ist symptomatisch für den Mangel an klaren Argumenten, die die angebliche hohe Qualität der CD nachvollziehbar zu machen.

Zitat:

Zitat von gast-20080904 (Beitrag 149114)
Was Elvis tat, war im Wesentlichen loszulassen, abzulassen von seiner Routine, von bewährten Sachen, von bewährten Partnern, Beratern, Musikern, Produktionsweisen, all das findet sich hier komprimiert auf 45 Minutne (plus Bonus). Es ist eine schöne kleine Doku, gut gemacht (für FTD-Verhältnisse), ich gebe dafür sieben von zehn Punkten (mit der Tendenz zu acht).

Elvis Leistung steht gar nicht zur Disposition. FTD schafft es eben mE nicht, dieses "feeling" zu vermitteln. Ich gebe daher 6 Punkte von 10 (mit Tendenz zu 5).

Aber: wir drehen uns im Kreis und können da wohl auch noch 50 Postings so weiter betreiben. Zur Sicherheit erwähne ich nochmal, dass, auch wenn wir unsere Meinungen nicht unter einen Hut bekommen, dieser Thread mir mittlerweile sehr gut gefällt.

:brav:

gast-20071202 11.11.2006 12:26

Zitat:

Zitat von Manhattoe (Beitrag 149164)
Der Verweis auf ein "diffuses" "feeling", der hier mehrmals zu lesen war, ist symptomatisch für den Mangel an klaren Argumenten

Nein, das "diffuse" feeling-uh ist der cornerstone von Rock'n'Soul, etwas, dass man durch "Argumente" weder belegen noch widerlegen kann. Das "diffuse" "feeling" ist selbst das Argument, das man allerdings nur sehr schwer erkennen kann, wenn man nicht selbst ein gewisses feeling für die Sache hat. Deine Rezension bleibt in dieser Hinsicht leider rein technisch, kopflastig, unterkühlt, leer und deshalb unbrauchbar, weil sie am Ziel vorbeigeht, oder meinetwegen sogar dafüber hinausschießt.

gast-20100118 11.11.2006 14:04

Zitat:

Zitat von Manhattoe (Beitrag 149068)
Was ist so schwierig daran, eine CD zusammenzustellen, die breite Anerkennung findet? Wer aus meiner Review herausliest, dass ich die LET YOURSELF GO mies finde, ist auf dem Holzweg.
Die Tracks an sich (dh Elvis Leistung) ist klasse, aber als Ganzes versagt dieses Teil einfach. Ich wiederhole mich, wenn ich schreibe, allein ein paar liner notes, eine durchdachte Reihenfolge der Tracks und das Weglassen der Informal Session zugunsten von mehr Outtakes mit etwas mehr studio talk hätten aus dieser CD einen Klassiker machen können. That's all.

seh ich genauso. "Als Ganzes versagt dieses Teil einfach."
Wieso kann nicht mal aus dem Fundus erstklassigen Materials eine CD zusammengestellt werden, die man auch mal an Nichtfans verschenken kann.

Manhattoe 11.11.2006 14:16

Zitat:

Zitat von gast-20080904 (Beitrag 149171)
Nein, das "diffuse" feeling-uh ist der cornerstone von Rock'n'Soul, etwas, dass man durch "Argumente" weder belegen noch widerlegen kann. Das "diffuse" "feeling" ist selbst das Argument, das man allerdings nur sehr schwer erkennen kann, wenn man nicht selbst ein gewisses feeling für die Sache hat. Deine Rezension bleibt in dieser Hinsicht leider rein technisch, kopflastig, unterkühlt, leer und deshalb unbrauchbar, weil sie am Ziel vorbeigeht, oder meinetwegen sogar dafüber hinausschießt.

Was Du hier schreibst, ist so arrogant und selbsverliebt, dass ich Dich hier nur noch mal zitiere, damit Du darüber reflektieren kannst.


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