Elvis und Bowie
 

»Elvis war mein größtes Vorbild. Ich war dämlich genug zu glauben, dass ich am gleichen Tag wie er Geburtstag habe, hätte eine tiefere Bedeutung.«
David Bowie, 1996

Elvis zieht sich durch Bowies gesamte Karriere. Als Kind spielte er Hound Dog und in seinem ersten Live-Auftritt war eine Imitation seines Vorbildes enthalten. Der Auftritt fand vor Publikum im »Bromley Club« statt, als Bowie elf Jahre alt war. Als seine Profi-Karriere 1971 bei der RCA startete, rief er begeistert zu hause an: »Mama, ich werde berühmter als Elvis!«

Bowies Erschaffung von Ziggy Stardust wurde vom amerikanischen Rocker Vince Taylor inspiriert. Der Sänger arbeitete größtenteils in Frankreich und zerstörte seine Karriere als er sich selbst als Jesus Christus ankündigte.


Die Konzerte von Ziggy Stardust/David Bowie endeten mit der Schlussnummer Rock’n’Roll Suicide, wofür Bowie in einen von Elvis inspirierten weißen Jumpsuit schlüpfte. Danach beendete Bowies Manager Tony De Fries das Konzert mit den Worten: »David Bowie has left the building!«

»Ich kam am Samstag in meiner vollen Ziggy-Montur um Elvis zu sehen und nahm 10 Minuten zu spät auf einem von RCA zur Verfügung gestellten Stuhl ziemlich weit vorne Platz. Ich fühlte mich wie ein großer Idiot mit meinem roten Haar und meinen hohen Schuhen. Ich setzte mich und sein Blick schien mich zu töten. Ziggy änderte sich den darauf folgenden Montag. Ich wurde praktisch für eine Woche zu Elvis Stardust (lacht)!«
Bowie über Elvis‘ Auftritt im Madison Square Garden

David Bowie erholte sich allerdings schnell von diesem Erlebnis und malte sich im nächsten Jahr das Blitz-Logo von Elvis für das Cover-Foto vom Album Aladdine Sane auf sein Gesicht.

http://img5.fotos-hochladen.net/uplo...36qpwevdz2.jpg

Eine weitere schöne Hommage an Elvis ist Bowies Video zu Young Americans. Die Ausstattung ist einem Auftritt von Elvis in der »Ed Sullivan Show« nachempfunden und Bowie kopiert einige von Elvis‘ Gesangstricks.


Der größte Elvis-Moment in Bowies Leben ist das Lied Golden Years. Er hoffte Elvis würde es einmal aufnehmen und sang es selbst im Stil von Elvis. In einer neueren Dokumentation vom BBC sieht man Bowie für Pressefotos mit einer Gitarre posieren und er ahmt einige von Elvis‘ Bewegungen aus den 50gern nach. Fans, die Bowies Glass Spider Tour besuchten, sprachen von Bowies Beinbewegungen und Stimme im Elvis-Stil.

Angie Bowie soll Elvis 1976 im Las Vegas Hilton besucht haben, um ihm Davids The Prettiest Star anzubieten. Die wurde von Lamar Fike so bestätigt.


»Davids damalige Frau Angela Bowie besuchte uns 1976 im International (!!!) in Las Vegas. Sie brachte ein Lied mit, dass ihr Mann speziell für Elvis geschrieben hatte. Sie blieb nicht, um sich Elvis‘ Show anzusehen, aber ich sollte Elvis das Lied geben. Wir waren begeistert von diesem Angebot, denn Elvis wusste, was musikalisch so lief und Bowie war eine große Sache.«
An Uncommon Journey: On Elvis Presley Boulevard, Lamar Fike und Mark Bego

Es darf aber stark gezweifelt werden, ob diese Geschichte so stimmt. Das Lied erschien von Bowie 1970 auf einer Single des Mercury-Labels und wurde noch einmal 1973 für das Album Aladdin Sane von Bowie aufgenommen. Zudem wurden beide Lieder inspiriert von Davids Frau.

Im Kult-Film »Christiane F« sieht Bowie wie Elvis in »Roustabout« aus. Gekleidet in eine kurze rote Jacke, blauem Hemd , Haartolle und Blue Jeans. Als ob er gleich Little Egypt singen würde.

Ob's da Bilder vom Publikum gibt, auf denen man Bowie dort sitzen sieht? :gruebel:

Jesse ;-)

Der Song, den Bowie Elvis anbieten wollte, war nicht "The Prettiest Star", sondern das von Dir auch erwähnte "Golden Years", das Bowie mit Elvis im Sinn geschrieben hatte.

Angie Bowie erzählt die Geschichte jedoch ein wenig anders, nämlich dass sie ein Elvis-Konzert besuchen wollte und ihr Mann sie gebeten hatte, bei der Gelegenheit den King in der Garderobe aufzusuchen und ihm das Demo in die Hand zu drücken. Frau Bowie war jedoch von Elvis' Zustand und der schlechten Performance so schockiert, dass sie befürchtete, es könnte für David einen Image-Schaden mit sich bringen, wenn Elvis eins seiner Lieder sang, und unterließ jeglichen Versuch, Elvis direkt zu treffen. Um aber dennoch ihrem Mann den Wunsch zu erfüllen, drückte sie das Demo einem von Elvis' Lakaien in die Hand, in der Hoffnung, dass der es bloß nicht weiterleitet. Wie auch immer, von Elvis oder seinem Umfeld kam nie eine Reaktion.

Wenn man sich "Golden Years" mal anhört, dann hätte es auch absolut nicht zur musikalischen Ausrichtung gepasst, die Elvis zu der Zeit hatte. Da war ein funkiger Song wie "If You Talk In Your Sleep" schon ein markanter Ausrutscher, aber so weit wie mit der Bowie-Nummer wäre Elvis wohl kaum gegangen.

Danke Circle für die interessanten Ergänzungen. :top:

Nein! :cool:

Hier, von der legendären Ziggy-Stardust-Tournee:

doch, die ganzen glamrocker waren outfit-mässig doch ALLE von E´s stramplern beeinflusst :hurra:

:roll:

Kleiner Tipp: Es ist immer sinnvoll, solche Information nicht ungeprüft von irgendwelchen Elvis-Seiten zu übernehmen, sondern - wenn man es richtig machen will - einfach mal (wie hier) bei Bowie nachlesen. Das Netz ist voll davon, denn Bowie ist wesentlich besser dokumentiert als Elvis. Macht gar nicht so viel Arbeit, aber man läuft geringere Gefahr, Märchen weiterzutragen. Und dass in der Elvis-Szene gerne mal aus unbedeutenden Begebenheiten ganz große Storys gestrickt werden, um Elvis' Bedeutung auf einen noch höheren Podest zu heben, ist ja nichts Neues. Man sollte da stets extrem vorsichtig sein. :cool:

wenn Elvis *space oddity* aufgenommen hätte..
ob er dann die *take your protein pills..* - passage ausgelassen hätte :gruebel: :grins:

Bei allem Respekt vor David Bowie, aber wenn er das wirklich erzählt haben sollte, dann verfügt er entweder über die Fähigkeit der Bilokalität, oder er bindet uns einen gehörigen Bären auf. Am Abend des 10. Juni 1972 stand Bowie nämlich selber als Ziggy Stardust auf der Bühne. In Leicester, England. :cool:

Ziggy Stardust Tours 1972

Elvis trat auch am 9.6. und am 11.6. im Madison Square Garden auf. :cool:

Der 10.06.1972 war aber ein Samstag. Der Samstag, den Bowie aufführt. :-)

Na gut, dann war er eben nicht dort und hat gelogen. Auch gut. :noidea:

oder doch:

Jun-11th 1972
At short notice Bowie flys to New York with Tony DeFries (who negotiates with RCA for more funding) and attends one of four 8:30pm evening Madison Square Garden Elvis Presley concerts held in New York. Entertainment history is made as Elvis, in advance, sells out all four engagements at Madison Square Garden. Among the 80,000 attendees were John Lennon, George Harrison, David Bowie, Bob Dylan and Art Gurfunkel. Elvis's stirring rendition of "An American Trilogy" was a highlight. Surprisingly, this was Elvis' first live concert in New York City.

"[Elvis] was a major hero of mine. And I was probably stupid enough to believe that having the same birthday as him actually meant something. I came over for a long weekend. I remember coming straight from the airport and walking into Madison Square Garden very late. I was wearing all my clobber from the Ziggy period and had great seats near the front. The whole place just turned to look at me and I felt like a right idiot. I had brilliant red hair, some huge padded space suit and those red boots with big black soles. I wished I'd gone for something quiet, because I must have registered with him. He was well into his set." - Bowie (1996)
"I was in the middle of a Ziggy Stardust tour and I flew over on a Friday to see Elvis on the Saturday night. It was just brill. I flew back again on Sunday for the Monday night gig. For about two weeks I was Presley [laughs]. I was so gobsmacked by the show. It was a fantastic experience. I went dressed as Ziggy Stardust. I had the red hair, the big boots, the full kit. I got there late and I had really good seats about 10 rows in. I had to walk down through these really quite conservative Americans. I had to presume that he saw me, and I thought it was the worst, most humiliating feeling ever [laughs]." - Bowie (2002)


http://www.5years.com/shape2.htm

Es ist schwierig mit Circle zu diskutieren, da es anscheinend ihr Hobby ist, andere User als unwissende Dummköpfe hinzustellen. Ich gehe davon aus, dass Circle eine Menge weiß, aber die Art und Weise, wie sie es in verschiedenen Threads anfasst, stößt doch des öfteren übel auf. Aber zurück zu Bowie und den Suits.

http://img5.fotos-hochladen.net/uplo...1hqmdelow3.jpg

http://img5.fotos-hochladen.net/uplo...jr1qzim2yh.jpg

http://img5.fotos-hochladen.net/uplo...kcj9iy7gqw.jpg

Null Ähnlichkeit zu Elvis Jumpsuits. Ob die Inspiriation durch Elvis wirklich eine so große war bezweifle ich. :noidea:

Das kann dir auch keiner verbieten und Zweifel ist immer eine gute Sache. :top:

Der 11. Juni 1972 war ein Sonntag mein lieber Mystery.

http://www.hebamme-bayreuth.de/worechner.html

Was sollen denn jetzt schon wieder die persönlichen Angriffe? Und wieso ist es "fanatisch", wenn mir einfach nur an korrekten Aussagen gelegen ist? Gebt Ihr Euch lieber mit Halb- oder Unwahrheiten zufrieden? Wenn es um die Datierung irgendwelcher Fotos oder die Zuordnung eines Konzertmitschnitts geht, seid Ihr doch auch unglaublich pingelig!

Wenn hier schon so ein Riesenfass aufgemacht wird, um bei David Bowie einen Elvis-Bezug hineinzuinterpretieren oder besser gesagt gewaltsam zu konstruieren, dann sollten wenigstens die simpel überprüfbaren Fakten stimmen. Das Problem ist einfach, dass sich der Großteil dessen, was hier behauptet wurde, als nachweislich nicht zutreffend erwiesen hat:

· Bowie hat "The Prettiest Star" für Elvis geschrieben > falsch
· Bowie hat seine Ziggy-Stardust-Shows mit "Rock & Roll Suicide" im Elvis-Jumpsuit beendet > falsch
· Bowies Bühnenkleidung war von Elvis inspiriert > falsch
· Bowie war am Samstag, dem 10.06.1972 bei Elvis' Konzert im Madison Square Garden > falsch

Auch die Geschichte, dass das Make-Up auf dem Cover von "Aladdin Sane" von Elvis' TCB-Blitz inspiriert war, ist strittig, denn dazu gibt es noch eine andere Variante, die viel wahrscheinlicher erscheint, zumal Elvis' TCB-Logo zu der Zeit noch gar nicht so prominent im öffentlichen Bewusstsein verankert war.

Dass Bowies Alter Ego Ziggy Stardust unter anderem von Vince Taylor (der übrigens Engländer war und kein Ami, wie hier gesagt wurde) inspiriert war, ist zutreffend, hat aber mit Elvis nichts zu tun.

Das ist ja alles kein Weltuntergang, aber es ist auch nicht verwerflich und erst recht nicht "fanatisch", es richtigzustellen, vor allem bei der Häufung der Fehler. Zumal es Sachen sind, die man mit zwei Klicks im Netz rausfinden kann, denn ich bin ja nun beileibe kein Bowie-Kenner; ganz im Gegenteil, ich kann mit ihm absolut nichts anfangen. Ich habe aber einen Fan aus meinem Bekanntenkreis gefragt, inwiefern David Bowie seiner Meinung nach von Elvis inspiriert war, und die Antwort lautete: "An seiner Musik ist jedenfalls nichts dergleichen erkennbar."

Meine liebe Circle, ich kann dein Wissen nicht beurteilen und das steht mir auch nicht zu. Aber die Art und Weise, wie du in einen Thread eingreifst sehe ich sehr wohl. Es erscheint immer irgendwie von oben herab und nicht so, als wolltest du anderen Mitgliedern helfen.

Du wartest wie eine Spinne im Netz und schlägst erbarmungslos zu, wenn du eine Unstimmigkeit entdeckst. Würdest du dein Wissen freundlich einfließen lassen und nicht so sehr darauf bestehen, würde ich deine Postings als hilfreich und Anregung zum Nachdenken nehmen. Aber man fühlt sich gleich ordentlich geschulmeistert.

Weniger unbelegbaren Mist schreiben, weniger Märchen konstruieren, weniger Elvis mit allem Möglichen verbinden (wobei die Betonung hier auf ALLEM und nicht auf möglichen liegt), und alles ist gut!
Circle G ist weder schulmeisterhaft noch von oben herab, sie legt nur Wert auf belegbare Fakten, denn Märchen und Legenden gibts in der Elvis Welt mehr als genug.
Glücklicherweise gibts einige User hier, die nicht in die blinde messianische Verehrung miteinstimmen.