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michael grasberger 09.04.2006 12:53

im zwielicht der erinnerung
 
liebe leute!
angeregt von moodys larry geller-thread möchte ich Euch an dieser stelle in unregelmäßigen fortsetzungen ein elvisbuch näher bringen, das vielleicht nicht alle kennen. es handelt sich um die memoiren von elvis' jugendliebe JUNE JUANICO, die 1997 unter dem titel "elvis: in the twilight of memory" erschienen. das buch wurde nie ins deutsche übersetzt und ist meines wissens mittlerweile vergriffen. wer sich auf die suche nach der originalausgabe machen will (erschienen bei little, brown) – die ISBN lautet 0316639672.
ich hab nicht wirklich die muße, das ganze buch zu übersetzen, sondern werde einfach die passagen bringen, die mir selber am besten gefallen haben. auslassungen sind durch [...] gekennzeichnet.
der klappentext verrät folgendes über die autorin:

june juanico ist geboren und aufgewachsen in biloxi, mississippi, wo sie noch heute lebt. sie heiratete 1957, ist mittlerweile geschieden, hat zwei kinder und zwei enkel. "elvis: in the twilight of memory", ihre memoiren über ihre beziehung mit dem sänger waren drei jahre in vorbereitung, und sie zu schreiben, sagt sie "war die schwierigste sache, die ich in meinem ganzen leben gemacht habe".

peter guralnick lobt in seiner einleitung das erzählerische talent juanicos. im gegensatz zu vielen anderen elvisbüchern hat sie ihres tatsächlich selbst geschrieben (ohne ghostwriter). es ist nicht bloß eine ansammlung von anekdoten, die den jeweiligen erzähler im nachhinein gut dastehen lassen sollen, sondern ein schonungsloser blick auf die eigene vergangenheit. dabei wird nicht nur eine bittersüße love story erzählt, sondern auch eine ganz bestimmte zeit porträtiert – eben 1956, als elvis gerade auf dem sprung zum superstar war und – o-ton guralnick:

- gemeinsam mit june in miami noch einen kurzen moment außerhalb des rampenlichts genoß, bevor der vorhang der privatsphäre für immer aufgezogen blieb. june juanicos buch überzeugt durch seine schlichtheit – aber lassen Sie sich von dieser schlichtheit nicht irreführen. dahinter steht nämlich eine autorin. und die teilt mit uns nicht nur ihre erfahrungen, sondern auch ihre einsichten.

michael grasberger 09.04.2006 12:55


JUNE JUANICO

ELVIS: IM ZWIELICHT DER ERINNERUNG

in memoriam gladys love presey:
das ist der elvis, den wir kannten und liebten.


PROLOG

es war eine zweistündige fahrt von biloxi zum bahnhof von new orleans, wo elvis umsteigen sollte. wegen seiner flugangst hatte er beschlossen, mit dem zug von kalifornien nach memphis zu reisen. ganze tage im zug zu verbringen machte elvis nichts aus. so konnte er sich entspannen und seine gedanken sammeln. er hatte den kleinen umweg über new orleans eingeplant, weil sich dort die gelegenheit für ein rendezvous mit mir bot. was er nicht ahnen konnte, war, daß ich dorthin fuhr, um ihm lebewohl zu sagen.
im oktober 1956 hatte er mich in seinen armen gehalten und mir gesagt, er könne ohne mich nicht leben und ich solle für immer bei ihm bleiben. jetzt ist es märz 1957, und er schickt ein telegramm, ich möge ihn an der union station treffen, als sei alles beim alten. vielleicht war es das auch aus seiner sicht; sein leben lief in höchstgeschwindigkeit dahin, aber meine tage und nächte schienen endlos. in den letzten fünf monaten hatte er mich nur drei mal angerufen.
nachdem ich von seiner neuesten hausfreundin, einem showgirl aus las vegas, gelesen hatte, entschied ich, daß es an der zeit war, mich selber mal wieder mit jemandem zu verabreden. ich versuchte nicht, elvis zu vergessen, ich war es nur leid zuhause zu sitzen und treu zu sein. bald darauf las ich von einer neuen freundin, einem weiteren showgirl aus las vegas, die die weihnachtsferien mit elvis und seiner familie in memphis verbrachte. mehr brauchte es nicht. ich beschloß, aus elvis presley eine erinnerung zu machen.
ich begann mit einem ortsansässigen geschäftsmann namens fabian taranto auszugehen, der zehn jahre älter war als ich. er war frischgeschieden (die ehe hatte keine zwei jahre gehalten) und sah dem jungen clark gable verblüffend ähnlich – ohne dessen segelohren. er war sehr hübsch mit seinem schwarzen haar und den blauen augen. ein umwerfender mann. bald dachte ich nur mehr wenig an elvis. ich hatte den schmerz überwunden, und das gebrochene herz verheilte langsam wieder. wieviele showgirls elvis zu weihnachten oder wann immer nach hause schleppte, kümmerte mich nicht mehr.
ich las keine artikel mehr über ihn und hörte platten anstelle des radios (wo er allgegenwärtig war). wenn mich hartnäckige reporter befragten, verweigerte ich den kommentar. wenn das telephon läutete, hob meine mutter ab und sagte nur, "tut mir leid, aber june ist nicht da, und ich habe nichts zu sagen". die ungelesene fanpost stapelte sich monatelang.
wenn man jemanden wirklich liebt, greift man zum telephonhörer und ruft ihn an. elvis hatte mich zu lange hingehalten. wenn ich mit jemandem in einem continental mark 2 mitfuhr, hielt ich es auch nie am rücksitz aus. wenn ich nicht vorne sitzen konnte, blieb ich lieber gleich zu hause.
als fabian um meine hand anhielt, mußte ich nicht zweimal überlegen. ich sagte ja.
auf dem weg nach new orleans geriet ich mit meiner besten freundin pat
in eine hitzige diskussion über meine neue beziehung zu fabian.
"willst du es elvis wirklich erzählen?", fragte pat.
"sicher werde ich es ihm erzählen. deshalb treffe ich ihn ja."
"und dir ist es ernst mit dieser heiratssache?"
"ja, mir ist es ernst! was ist daran so schwer zu begreifen? wir haben schon eine termin ausgemacht. am ersten juni ist es soweit. june wird eine juni-braut." ich sprach meine worte langsam und in entschiedenem tonfall.
"june, glaubst du, das ist ein scherz? das kannst du ja wohl nicht ernst meinen!"
"doch, ich meine es ernst. ich liebe fabian und wir werden heiraten. damit hat sich's."
"june, noch vor wenigen monaten warst du in elvis verliebt! du kannst nicht klar denken. ich sorge mich doch nicht um elvis, ich mach mir sorgen um dich! du solltest nichts überstürzen wegen dem rückschlag mit elvis. weil er dich nicht angerufen hat, willst du's ihm jetzt zeigen!"
"das ist nicht wahr. ich liebe fabian und wir werden heiraten.und jetzt keine diskussionen mehr. okay?"
"okay, ich sag ja nichts mehr. so verwirrt, wie du bist, würden dich klare fakten wahrscheinlich noch mehr durcheinander bringen. nur eines noch, dann halt ich die klappe. okay?"
"ich höre."
"du bist dabei, eine entscheidung zu treffen, die dein ganzes leben verändern wird. ich finde, du solltest dir etwas mehr zeit nehmen, das ganze zu überdenken."
"ich bin das nachdenken leid, pat, und ich bin es leid zu hören, mit wem elvis gerade weihnachten verbringt. es ist vorbei!"
ich fühlte einen dicken knoten im magen als wir das schild WILLKOMMEN IN LOUISIANA passierten. ich drehte das autoradio an – laut – aber natürlich plärrte mir "don't be cruel" entgegen, also drehte ich es schnell wieder aus. pat schaute rüber und schüttelte den kopf. ich war neunzehn jahre alt und konnte verdammt noch mal selber über mein leben bestimmen – dachte ich zumindest.

michael grasberger 09.04.2006 12:57

TEIL EINS

1
FRÜHES HERZELEID

[...]
meine mutter, eine schönheit, ging nach dem ersten jahr von der high school ab, um meinen vater zu heiraten. sie war süße sechzehn. sie fürchtete schon, kinderlos zu bleiben, da kam nach fünf jahren ehe mein bruder auf die welt. ich wurde zwei jahre später geboren. wir waren die ideale amerikanische familie. nur, daß wir wenig zeit zusammen verbrachten. beim abendessen saßen gewöhnlich nur mein bruder jerry, mama und ich. daddy kam immer spät nach hause, meist betrunken. ein paar biere stimmten ihn fröhlich, aber der whiskey brachte seine zornige seite zum vorschein und dann fing er zu schimpfen an. er traf alle familienentscheidungen und mama traute sich nicht zu widersprechen.
zu weihnachten, für andere familien eine zeit des beisammenseins, wurden jerry und ich zu den großeltern gebracht und meine eltern gingen aus.
[...]
meine mama fing an, sich seltsam zu benehmen. sie verbrachte die meiste zeit in ihrem zimmer. ich hörte sie weinen, aber sie sagte, sie habe nur kopfschmerzen. eines abends lieh sie ein auto, um vater zu folgen, wenn er aus der arbeit kam. ich mußte mit, weil ich zu klein war, um alleine zuhause zu bleiben. zuerst machte vater beim drugstore halt. als er wieder rauskam, trug er eine riesige, herzförmige rote schachtel mit pralinen, so groß, daß sie nicht einmal in eine papiertüte paßte. es war valentinstag. der nächste halt kam beim schnapsladen, den er laut meiner mutter mit einer flasche champagner verließ. wir folgten ihm in einigem abstand. für mich war das wie ein spiel. [...] daddys truck parkte in der letzten reihe. als wir langsam vorbeifuhren, bekamen meine mutter und ich einen schock als wir sahen, wie er eine fremde frau umarmte. ich sehe immer noch ihre roten haare vor mir. [...] meine mutter blieb am straßenrand stehen, öffnete die tür und kotzte aus dem auto. ich stieg aus und ging rüber, um ihr zu helfen, bloß wie? ich tätschelte ihren hintekopf und sagte immer wieder, "es wird alles gut mama, alles wird gut." ich war zehn jahre alt.
daddy kam in dieser nacht nicht nach hause. am nächsten morgen, in aller frühe half ich mama dabei, seine sachen auf der veranda aufzustapeln. wir warfen alles auf einen haufen und weinten dabei. dann gingen wir wieder rein, sie schloß beide türen ab, und wir warteten und spähten durch die jalousien. nach einigen stunden kam daddy schließlich nach hause und parkte an der üblichen stelle. er war frischrasiert, sein haar war noch feucht von der dusche. er kam direkt auf die tür zu, den haufen kleider ignorierend. als er die tür verschlossen fand, klopfte er sanft. "schatz, laß mich rein. die tür ist versperrt. schatz, bitte laß mich rein. was ist denn los?"
schließlich machte meine mutter auf und sah ihn durch das fliegengitter an.
"geh zu deiner valentinstagshure!", sagte sie leise und schlug ihm die schwere holztür vors gesicht. es brauchte einige fahrten, bis er seine habseligkeiten abtransportiert hatte. meine mutter hielt mich fest, als wir ihn wegfahren sahen.
"sieh zu, daß dir so etwas nie passiert, mein baby. versprich mir, daß dir das nie passieren wird."
"ich verspreche es, mama."
nach ein paar tränenvollen wochen hätte ihn mama wahrscheinlich sogar zurückgenommen, aber er machte nicht einmal einen versuch, die ehe zu retten.
[...]
mama nahm einen job an, um jerry und mich zu ernähren, nachdem mein vater aus unserem leben verschwunden war. bald darauf war die scheidung eingereicht, und er heiratete die valentinstagshure. mama bekam das haus. gott sei dank war es abbezahlt, denn von kindergeld war damals noch keine rede, und mein vater zahlte nie auch nur einen cent.
[...]
meine mutter, eine hingebungsvolle gattin, mutter und hausfrau, überwand schließlich den schmerz und ging wieder aus. sie war sechsunddreißig, und zum ersten mal, seit ich denken kann, sah ich sie wieder lachen.

MARIE 09.04.2006 13:02

Ich habe das Buch.Ist sehr schön geschrieben!

michael grasberger 09.04.2006 15:15

2
DIESES GESICHT

von zeit zu zeit schwelgen wir alle gern in unseren ganz speziellen erinnerungen. was dann in meinem gedächtnis erscheint, ist dieses gesicht. das gesicht, das bald das bekannteste der ganzen welt sein sollte. die tiefliegenden augen, die die mädchen zum kreischen und heulen brachten; die vollen, schmollenden lippen, die sie in ohnmacht fallen ließen. ich werde nie vergessen, wie ich dieses gesicht zum ersten mal sah: das makellose gesicht von elvis presley.
es war im juni 1955. ich war gerade von der arbeit nach hause gekommen, als das telephon läutete. glenda mendaffy, eine enge freundin, fragte mich, ob ich mit ihr gemeinsam zu einem sänger namens elvis presley gehen wollte.
"ich hab ihn letzte nacht in der slavonian lodge gesehen, und june, das ist der wunderbarste mann, der mir in meinem ganzen leben untergekommen ist. du mußt mitkommen, june. okay?"
"mal langsam, glenda! wann gehen wir wohin, und wie sollen wir dorthin kommen?"
"heute nacht im airman's club. mein bruder bringt uns hin und holt uns später wieder ab."
"ich bin müde, glenda, ich möchte eigentlich nur ein heißes bad nehmen und mich ein wenig entspannen, bevor norbie kommt." norbie ronsonet, einsdreiundneunzig, war der wunderbarste mann, der mir in meinem leben untergekommen war. seit sechs monaten gingen wir zusammen.
"die show fängt nicht vor 7:30 an, june, da hast du genug zeit für dein entspannungsbad. ruf norbie an und sag ihm, daß du mit mir nach kesler field fahren mußt und dich wieder meldest, wenn du um halb zehn zurück bist. oder noch besser, ich ruf ihn an, und du machst dich fertig. wir holen dich um punkt sieben ab!"
zögernd stimmte ich zu und stieg in die wanne. nachher stand ich vor der entscheidung, was anziehen. frauen in hosen waren in der luftwaffenbasis nicht erlaubt. ich hatte dieses neue weiße kleid, das meiner figur schmeichelte, und das ich zur abschlußfeier getragen hatte. das war perfekt. dazu paßten meine neuen weißen, hochhackigen sandalen. um 6:45 war ich fertig angezogen und startbereit.
weil mir noch ein paar minuten blieben, setzte ich mich auf die couch und stellte das radio an. der dj meines lieblingssenders kündigte einen heißen neuen sänger an – elvis presley. ich richtete mich gerade auf, als könne ich so mehr hören, und spitzte die ohren. der song, "blue moon of kentucky", war mit so viel hall aufgenommen, daß es klang, als würde ein alter mann singen – ein nervöser alter mann.
"elvis presley", sagte ich zu mir selbst. wie alt magst du wohl sein. und wer hat dir diesen namen gegeben?
meine mutter kam gerade von der arbeit heim und betrachtete mich von oben bis unten.
"na, du siehst aber hübsch aus. wohin geht es denn?" ich erzählte es ihr und versprach, um 9:30 wieder zuhause zu sein. da war auch schon glendas bruder chester an der tür und brachte mich zum auto. als ich einstieg, plapperte glenda noch immer mit 90 sachen drauf los.
"glaubst du, ich geh als achtzehn durch? bin ich froh, daß du ein kleid anhast. man muß achtzehn sein, damit sie einen in den club reinlassen, und man muß ein kleid anhaben!" chester meinte, wir würden schon reinkommen und bedachte mein kleid mit einem anerkennenden pfiff.
wir waren früh dran im airman's club. alle besucher mußten sich beim eingang eintragen. wir fürchteten schon, daß sie nach unseren ausweisen fragen würden, aber das glück war auf unserer seite, und wir schafften es hinein und ergatterten einen tisch ganz vorne. der club faßte etwa dreihundert personen und füllte sich schnell. die jungen flieger pfiffen uns laut nach, als wir uns zu unserem tisch durchzwängten. glenda war hocherfreut, daß so wenige frauen da waren – nicht mehr als vielleicht fünfunddreißig.
"gut", sagte sie, "da besteht die chance, daß wir nachher mit ihm ein paar worte wechseln können. letzte nacht in der slavonian lounge war alles voll mit kreischenden mädchen; keine chance, an ihn ranzukommen."
"vielleicht bekommst du ja heut nacht deine chance, glenda." sie wand sich auf ihrem stuhl und ich konnte mir bei gott nicht vorstellen, was sie denn so aufregte.
die lichter im saal gingen aus, die musik setzte ein und elvis kam auf die bühne. ich weiß nicht mehr, was er anhatte. ich konnte meinen blick nicht von diesem gesicht abwenden. "that's all right" war der erste song. er tanzte über die ganze bühne. jetzt war mir klar, was meine freundin fast vom stuhl riß. dieser junge mann war dermaßen schön!
die ersten pärchen betraten die tanzfläche und bald gesellten glenda und ich uns zu ihnen. seine liveversion von "blue moon of kentucky" klang so viel besser als die plattenaufnahme. nach acht oder neun songs – sein repertoire war damals nicht viel größer – gab es eine pause. elvis stand beim seiteneingang neben der bühne und unterhielt sich mit ein paar leuten.
glenda hätte alles gegeben, um mit ihm ins gespräch zu kommen, aber ich versuchte, halbwegs cool zu bleiben. er hatte beim singen ein paarmal in meine richtung geschaut, und ich wollte nicht ängstlich wirken. glenda bemerkte, daß genau über elvis' kopf ein pfeil in richtung damentoilette deutete.
"auf geht's, june, gehen wir."
als wir langsam an ihm vorbeigingen, lächelte elvis in unsere richtung. ich faßte glenda am arm und wir gingen weiter.
"june, bitte laß uns am rückweg stehenbleiben und ihn ansprechen."
"wenn du willst, dann tu's, glenda. ich sicher nicht."
elvis, die menge überragend, blickte in unsere richtung, als wir von der toilette zurückkamen. als wir an ihm vorbeikamen, langte er durch die menge hindurch nach meinem arm. ich fing an zu zittern, als er mich mit dieser tiefen, sexy stimme anredete.
"wo willst du hin? du wirst doch nicht schon gehen, oder?" er hielt noch immer meinen arm. ich drehte mich zu ihm und sah ihn an, sein gesicht nur ein paar zentimeter entfernt. irgendwie brachte ich ein nervöses kleines lächeln zustande. zum ersten mal in meinem leben fehlten mir die worte.

[fortsetzung folgt]

MARIE 09.04.2006 19:17

Das Interview zu diese "Affäre" (Ins Buch wird davon erzählt)kann man hören auf:http://www.elvis-collectors.com/
Interview Downloads
Juli 9th 1956 New Orleans 4min.

Elvis redet da über diese "Affäre":grins:
Das Buch gibt es zu kaufen:
http://www.preistester.de/cgi-bin/pt...&id=1559704365

michael grasberger 09.04.2006 22:00

"nein, ich geh nur zurück zu unserem tisch." mein herz raste, und ich fühlte, wie mir das blut ins gesicht schoß. ich hatte mir vorgenommen, zuerst die nötigen nerven zu sammeln und ihn später am abend anzusprechen, aber das hier kam völlig überraschend und ich war darauf nicht vorbereitet.
"ich würde dich gern treffen, wenn ich hier fertig bin. bleibst du für den rest der show? vielleicht kannst du mir die stadt zeigen."
"da gibt's nicht viel zu sehen. biloxi ist eine sehr kleine stadt." ich brabbelte wie ein idiot und versuchte dabei die abgebrühte zu spielen. warum, wußte ich selber nicht.
"zeig mir, was es gibt. ich bin nicht so anspruchsvoll. ich werde in etwa einer stunde fertig sein. warte auf mich. dauert nicht lang. ich muß nur beim einladen der instrumente helfen, okay?"
ich nickte nur und ging mit glenda zurück zum tisch. sie gab mir eine klaps auf die hand und sagte unaufhörlich, "ich kann es nicht glauben! du glückspilz! du glückspilz!"
elvis kam zurück auf die bühne und sang weitere vierzig minuten. unser tisch war von tanzwilligen jungen fliegern umzingelt, die uns die sicht auf elvis verstellten. wir mußten also wohl oder übel mit ihnen auf die tanzfläche, um ihn überhaupt sehen zu können.
nach der show wartete glenda mit mir draußen vor dem club. elvis fuhr in einem hellrosa/schwarzen 1955er ford crown victoria vor, auf dessen dach ein stehbaß festgezurrt war. das sah wirklich lustig aus; wie eine kuriose kriegsmaschine. er sprang raus, kam auf die andere seite und hielt mir die tür auf. wir verabschiedeten uns von glenda und chester und fuhren los.
"hast du was dagegen, wenn wir zurück zum motel fahren?", fragte er. ich mußte erstmal schlucken und fragte mich, was er wohl vorhabe. bevor ich antworten konnte, hatte er mich aber schon beruhigt.
"nur damit ich noch schnell duschen kann." er hatte sich auf der bühne so verausgabt, daß sein hemd schweißdurchtränkt war.
"sicher", lachte ich.
"ich weiß nicht mal deinen namen, hübsches mädchen."
"ich heiße june. und du?"
"mein name ist elvis."
"nein, ich meine deinen richtigen namen."
"mein richtiger name ist elvis."
"oh, ich dachte, elvis wäre nur ein bühnenname."
"nope, den hab ich schon mein ganzes leben. macht es dir was aus, im auto zu warten, june? die jungs haben eine ziemliche unordnung im hotelzimmer. es gibt nicht mal platz zum sitzen. es dauert nicht lang, versprochen."
"sicher, mach schon."
zwei männer kamen aus dem motel. einer ging auf die linke seite des wagens, der andere auf die rechte. sie öffneten beide türen, stellten sich auf den unteren türrand und begannen, den baß abzumontieren. zuerst begriff ich nicht, was sie vorhatten und sank in den sitz zurück.
"hi, ich bin scotty, und der da drüben ist bill. hoffe, wir ham Ihnen keinen schrecken eingejagt, kleine lady!" scotty spielte gitarre und bill war der bassist. ich war froh, als sie den großen baß vom autodach nahmen. das war vielleicht ein blickfang in der stadt – das auto sah aus wie ein panzer mit einer kanone obendrauf. gerade als die jungs den baß reintrugen, kam elvis heraus. er versicherte den beiden, er wäre pünktlich zur abreise wieder zurück. am morgen sollte es weitergehen nach alabama, wo sie noch ein paar auftritte hatten.
"okay, hübsches mädchen, zeig mir die stadt."
"hast du meinen namen schon wieder vergessen?"
"nein, june, gar nichts hab ich vergessen. du bist nur wirklich so hübsch."
"danke. ich wette, das sagst du zu jeder."
"nope, nur zu den hübschen. wohin geht's, hübsches mädchen?"
"wonach steht dir denn der sinn?", fragte ich unschuldig. er zog die augenbrauen hoch, sah zu mir rüber und lachte.
"wenn ich jetzt ehrlich antworte, june, gibst du mir eine ohrfeige." wir lachten beide. nicht nur, daß er ein großartiges gesicht besaß, er hatte auch den richtigen sinn für humor.
"okay", sagte ich. "wonach steht dir noch der sinn?"
"wie wär's mit einem netten plätzchen, wo wir was zu trinken bekommen und uns näher kennenlernen können."
wir fuhren ein paar blocks weiter den strand runter zu gus stevens' restaurant und gingen in die lounge. dort fanden wir einen kleinen tisch für zwei im eck, schön abgelegen. die band sollte um zehn loslegen, gefolgt von einem komödianten namens dave garner um elf. als die kellnerin unsere bestellung aufnahm, fürchtete ich, sie würde meinen ausweis verlangen. auf meinem führerschein stand schwarz auf weiß, daß ich erst siebzehn war.
"was hättest du gern, baby?", fragte elvis und zwinkerte mir zu.
"ich nehm eine VO mit 7-up", sagte ich lächelnd zur kellnerin. mein vater pflegte eine flasche seagram's VO whiskey am küchentisch zu horten.
"für mich ein coke, bitte." er zwinkerte nochmal.
"dann nehm ich lieber auch ein coke." die kellnerin ging lächelnd weg. sie hatte nur augen für elvis gehabt, da hätte ich mich genausogut für hundert ausgeben können.
"june, wenn du einen cocktail willst, ist das okay."
"nein, wirklich nicht. ich wolte nur, daß mich die kellnerin für älter hält."
"wie alt bist du denn, june?"
"zu jung um hier zu sein", flüsterte ich ihm zu.
"du meinst, du bist noch nicht achtzehn?"
"noch nicht. im november ist es soweit."
"ich bin im jänner gerade zwanzig geworden. laß uns austrinken und hier verschwinden."
aber die band war gut, und so bestellten wir noch zwei cokes und erfreuten uns an der musik und aneinander. den komödianten ließen wir aus und fuhren stattdessen an den strand. die nacht war perfekt, mit einer leichten brise vom wasser her.

[fortsetzung folgt]

michael grasberger 11.04.2006 23:40

[...]
wir parkten direkt vor dem white house hotel mit seinem stadtbekannten pier, der weit hinaus über das wasser ragte. wir redeten eine weile und beschlossen dann, auf den pier hinauszuspazieren. der vollmond leuchtete uns den weg, der in hochhackigen schuhen besonders lang war. er hielt meine hand, bis wir am ende angelangt waren, dann trat er hinter mich, die arme um meine taille geschlungen, und wir betrachteten den aufgehenden mond.
"hast du schon mal den mond über dem wasser gesehen?", fragte ich.
"nicht über so viel wasser! wenn dir das hier gefällt, dann solltest du mal den mond über dem schnee leuchten sehen. das ist der schönste anblick, den du dir vorstellen kannst. alles funkelt, und man kann meilenweit sehen." ich lehnte meinen kopf zurück an seine schulter und er küßte meinen nacken. ich war schon früher am nacken geküßt worden, aber nie so. mir lief ein schauer den rücken runter! er sagte meinen namen und küßte meinen nacken, wieder und wieder. ich zitterte, und es kam mir vor als würde ich gleich schmelzen.
"in diesem moment möchte ich an keinem andern ort der welt sein."
"mir geht’s genauso." meine stime war schwach und brach fast beim sprechen. "ich bin froh, hier zu leben."
"ich rede nicht vom hier leben, june, ich rede drüber, jetzt mit dir hier zu sein."
"na dann danke, elvis presley, das freut mich, daß du gern hier bei mir bist."
er drehte mich herum, hielt mich auf armlänge und sah mir in die augen.
"june, du mußt dich nicht vor mir fürchten; ich verspreche dir, daß ich dir nicht wehtun werde."
"ich fürchte mich auch nicht vor dir, elvis."
"warum zitterst du dann?"
"ich bin wohl ein bißchen nervös, das ist alles."
er zog mich näher heran und nahm mein gesicht in seine hände. dann küßte er meine stirn, beide augen, die nase und schließlich den mund. es war der sanfteste und zugleich leidenschaftlichste kuß, den ich in meinen siebzehn jahren bekommen hatte. die nächsten stunden verbrachten wir mit küssen und reden, reden und küssen, während sich der mond langsam über den himmel wälzte. elvis fand es lustig, als ich ihm gestand, daß ich noch nie beim ersten date schwach geworden sei.
"ich schwöre, das ist die wahrheit. heute ist das erste mal."
"ich glaub dir, baby. ich bin froh, daß es bei mir passiert."
"meine mutter hat immer gesagt, wenn ich in eine kompromittierende situation komme und gefahr besteht, daß ich mich gehen lasse, dann soll ich innehalten und an mich selber die frage richten: was würde meine mutter denken, wenn sie mich jetzt sehen könnte? das funktioniert immer! wenn wir schon bei meiner mutter sind, wie spät ist es eigentlich?"
"ein uhr fünfzehn? drei uhr fünf? keine ahnung."
"dann muß ich nach hause! ich war noch nie so lange weg!" wir rannten zurück zum auto. meine hoffnung, daß es wirklich erst viertel nach eins war, erfüllte sich nicht. die uhr im auto zeigte 3:15 an. das bedeutete, ich war in ziemlichen schwierigkeiten.
gottseidank waren es nur fünf minuten bis nach hause. als wir vorfuhren, war das haus in dunkel gehüllt und alles still.
"vielleicht schläft sie schon", flüsterte elvis.
"das will ich hoffen. was gibt’s da eigentlich zu flüstern?" wir kicherten wie die kleinen kinder, wenn ihnen ein streich gelingt.
"geh noch nicht, june. bleib noch ein kleines weilchen. oder noch besser, laß uns reingehen, sie wecken, und dann sagen wir ihr, du bleibst bei mir."
"bist du verrückt! die bringt uns beide um! ich bleibe, aber wenn ein licht angeht, muß ich loslaufen."
wir hatten unter einer straßenlaterne geparkt, und ich konnte seine perfekten gesichtszüge genau sehen. es fiel mir schwer, ihn nicht anzustarren.
"was ist dein nachname, june?"
"juanico." ich mußte ihn buchstabieren und immer wieder sagen.
"man spricht es aus wie spanisch juanita, nur daß am schluß ein –co kommt. ob du dir das wohl merken kannst?"
"das werde ich nie vergessen – june juanico. er hörte nicht auf, den namen zu wiederholen.
"hast du eigentlich geschwister, elvis?"
"ich hatte einen zwillingsbruder, aber der starb bei der geburt." als ich ihn "zwillingsbruder" sagen hörte, war mein erster gedanke: da schau her, noch einer wie du. dann fiel mir ein, daß es im süden ein verbreiteter brauch war, zwillingen reimende namen zu geben. aber auf elvis fiel mir nur ein einziger reim ein.
"welchen namen hätte deine mutter dem zwilling gegeben?"
"sein name war jesse garon, und ich bin elvis aron." seine mutter hatte also die mittleren namen sich reimen lassen."
[...]
"ich weiß, was du denkst, june: das einzige wort, das sich auf elvis reimt ist pelvis. kannst du dir vorstellen, wie mein bruder und ich uns fremden vorgestellt hätten: oh, hallo, mein name ist elvis, und der andre da is' mein bruder pelvis." er zog die worte in die länge wie der ärgste südstaaten-redneck, sodaß wir beide loslachen mußten.
"eigentlich ist das gar nicht zum lachen, june. ob du's glaubst oder nicht, aber es gibt tatsächlich leute, die mich elvis the pelvis nennen."
warum sollte dir jemand einen so schäbigen namen geben?"
"schätze, wenn man dabei ist, sich in diesem business einen namen zu machen, läuft einem automatisch das eine oder andere arschloch über den weg. entschuldige meine ausdrucksweise. ich versuche sowas zu ignorieren. wie steht's bei dir mit geschwistern?"
"ein bruder, er heißt jerry. er ist zwar zwei jahre älter, aber als wir klein waren, haben uns alle für zwillinge gehalten."
"june, darf ich dich irgendwann mal anrufen?"
"sicher, meine nummer steht im telephonbuch. unter dem namen meiner mutter. sie heißt may. das erklärt auch meinen namen: nach mai kommt juni. denkst du denn, es wird dich mal wieder hierher zurückverschlagen?"
"da werd ich schon dafür sorgen. ich ruf dich an."
"versprochen?"
"versprochen. ich verlaß dich nur ungern, baby, aber ich hab noch einen langen weg vor mir. ich habe lange gesucht, bis ich dich gefunden habe, june. aber jetzt muß ich los. die jungs machen sich sonst sorgen. so lang war ich noch nie weg."
"ich auch nicht!"
"paß gut auf dich auf, baby."
wir stiegen aus dem auto, er hielt mich eng umschlungen und küßte mich wieder übers ganze gesicht. wir konnten uns einfach nicht trennen.
"ich bring dich noch zur tür, june."
"oh nein! mama schläft genau da." ich zeigte aufs fenster.
"ich hoffe, du bekommst keine schwierigkeiten, baby."
"das hoffe ich auch." ich gab ihm noch einen schnellen kuß und rannte hinauf zum haus. bevor er ins auto stieg, warf er mir noch eine kußhand zu. ich sah ihm nach, als er wegfuhr und mit dem arm aus dem fenster winkte.
auf zehenspitzen schlich ich ins haus. mutter saß auf dem bett, und ich war mir sicher, daß sie hören konnte, wie heftig mein herz klopfte. ihre stimme klang streng.
"wo warst du?"
"ich bin nur draußen vorm haus gesessen und hab mich unterhalten. mir gehts gut, ich hab nichts schlimmes getan, wirklich."
"gut, dann geh jetzt zu bett. wir unterhalten uns morgen früh weiter." sie warf einen blick auf die uhr. "june, weißt du eigentlich, wie spät es ist?"
"ja, ma'am, es ist sechs uhr früh. es wird nicht wieder vorkommen, mama, ich versprech's dir. nie wieder."
ich kroch zu ihr ins bett und schloß die augen. ich konnte nicht einschlafen; dieser elvis presley geisterte mir im kopf herum. wann würde ich ihn wiedersehen? würde er mich anrufen? versprochen hatte er es ja.

[fortsetzung folgt]

Girlhappy 12.04.2006 01:14

Ohhhhh wat schön.......

ich habe zwar die DVD - aber das Buch leider nicht.

Vielen Dank, Michael - das ist ja eine tolle Sache. :brav: :brav: :brav: :brav:

michael grasberger 12.04.2006 11:12

3
VERMITTLUNG # 4

[...]

unsere clique bestand aus fünf girls. marie, ihre schwester rosalie, rita mae, pat und ich. pat napier war neu in der gruppe. ihr vater, ein sergeant in der luftwaffe, war in keesler stationiert. pat und ich verbrachten viel zeit zusammen, und wir liehen uns das auto ihres vaters, um die ganzen lokalen teenagertreffpunkte zu erkunden. ihr vater, verärgert über den ständig leeren tank, begann den kilometerzähler zu überprüfen. unsere straßen waren nie stark befahren, also machten wir unsere ausflüge fortan im rückwärtsgang. [...] eines abends, wir hatten uns gerade im kino die frühvorstellung angesehen, kam pat noch mit zu mir. mein bruder jerry nahm gerade seinen imbiß zu sich. seit er in der nachtschicht arbeitete, bekam ich ihn kaum mehr zu gesicht. als kinder hatten wir so unsere kämpfe ausgetragen, aber im grunde kamen wir gut miteinander aus. [...]
"du kommst zehn minuten zu spät. da war grad ein anruf für dich", sagte jerry, als wir bei der tür hereinkamen.
"wer war dran?", fragte ich neugierig.
"keine ahnung", antwortete jerry.
"was soll das heißen? hast du nicht gefragt?" mein erster gedanke war, daß elvis angerufen hat, und wie immer, wenn ich mich aufrege, wurde meine stimme immer lauter.
"he, mädchen, schrei mich nicht an! bleib halt zur abwechslung mal zu hause, dann kannst du selber rangehen!", brüllte er mich an.
"tut mir leid, ich wollte dich nicht anschreien. du weißt also nicht, wer es war?", fragte ich in sanftem tonfall.
er äffte mich nach: "nein, ich weiß nicht, wer es war. aber er hat schon mal angerufen."
"und sowas sagst du mir nicht?". ich konnte hören, wie meine stimme wieder lauter wurde.
"hab halt vergessen, na und!"
"wieviele anrufe waren es?"
"nur noch einer, vor etwa zwei wochen."
"wie kannst du wissen, daß es ein er war?"
"als ihn die vermittlung fragte, ob er es nochmal versuchen wollte, sagte er, nein danke, vermittlung. alles was ich weiß ist, daß er einen landeier-akzent hatte."
"bitte tu mir einen gefallen. das nächste mal laß dir die nummer geben oder frag zumindest, wer dran ist." ich wußte, das konnte nur elvis sein. sonst kannte ich niemanden mit so einem akzent.
die wochen verstrichen, kein anruf. vielleicht war es doch nicht er. ich dachte nicht zuviel darüber nach und machte mir eine gute zeit.
norbie war im abschlußjahr der high school und widmete sich ganz dem football, sodaß ich nicht viel von ihm zu sehen bekam. gelegentlich traf ich mich mit einem gewissen edval hughes und fühlte mich sehr erwachsen dabei. edval war nämlich ein paar jahre älter, und er führte mich zum abendessen aus oder wir gingen tanzen – das war schon was anderes als hamburger und coke im drive-in. ich liebte es, mich fein rauszuputzen und gab mein ganzes geld für kleider aus.
eines tages fuhren pat und ich zu bernie's drive inn auf ein coke. das war eine bude ganz in der nähe, und wir mußten uns nicht um den kilometerstand sorgen. wir waren höchstens eine stunde weg, aber als wir zurückkamen, verkündete jerry, ich hätte gerade einen weiteren anruf versäumt.
"hast du gefragt, wer dran ist?"
"wähle null und frag nach telephonistin nummer vier."
"ich rief an und sagte der telephonistin wer ich war, aber sie meinte, der anrufer habe keinen namen hinterlassen und sei auch unter der nummer, von der aus er angerufen hat, nicht mehr erreichbar. alles was sie mir sagen konnte war, daß der anruf aus prichard, alabama gekommen war. ich kannte niemanden in prichard.
"pat, kennst du wen in prichard?"
"nein, ich weiß nicht mal, wo das ist!"
aber pat war neugierig geworden und rief mich am nächsten morgen an.
"hast du schon rausgekriegt, wer der mann aus prichard war?"
"klar, das war richard", antwortete ich im scherz.
"richard wie?"
"richard aus prichard! den kennst du wohl noch, oder?"
"ich kann mich an keinen richard aus prichard erinnern."
"war ja nur ein witz, pat. ein witz!"
wir lachten, und die anrufe wurden nicht mehr erwähnt.

[fortsetzung folgt]


michael grasberger 13.04.2006 00:23

4
ER NANNTE ES SCHICKSAL

[...]
für anfang mai 1956 hatte marie einen urlaub geplant, und sie fragte uns vier, ob wir mit nach memphis fahren wollten. ich wäre ja eher für florida gewesen, aber ihr gehörte das auto, und so schlossen wir uns an. es war auch nicht so wichtig, wir hatten überall unseren spaß. also ging es ans geld sparen und pläne schmieden. marie war am aufgeregtesten von uns allen. sie hatte gerade einen nagelneuen 56er ford fairlane gekauft, und zwar in knallrosa. wir würden also stilvoll reisen.
wir fuhren am frühen morgen in biloxi los und erreichten memphis, als es schon dunkel war. wir checkten ins holiday inn ein, das etwas außerhalb jenseits des wolf rivers lag. nach dem frühstück ging es downtown auf erkundungstour und zum souvenir-shoppen. wir grasten die beale street ab, und bei lansky bros. versuchte marie, von einem angestellten die adresse von elvis rauszubekommen. sie behauptete, wir wären alles enge freundinnen und persönlich eingeladen. der mann rückte schließlich die adresse raus und meinte, es wäre ohnehin egal, denn elvis sei nicht in der stadt. er sei auf tour.
audubon drive nummer 1034 war nicht schwer zu finden. wir parkten auf der straße direkt vor dem haus. [...] es gab auf der vorderseite keinen zaun, und so beschlossen wir, einen blick zu riskieren. wir drängelten uns also raus aus dem rosa ford und gingen die auffahrt rauf. als wir schon fast beim haus waren, hörten wir plötzlich ein auto einbiegen. [...]
elvis saß hinter dem steuer eines großen pinken cadillacs, seine eltern neben ihm. elvis und sein vater trugen dunkle anzüge, seine mutter ein schwarzes kleid und einen ebensolchen hut mit schleier. sie sahen aus, als seine sie gerade von einem begräbnis heimgekehrt. mr und mrs presley gingen ins haus, aber elvis spazierte zu uns mädchen herüber. [...]
"was machst du zuhause? solltest du nicht auf tour sein?", fragte marie.
"ich bin gestern zurückgekommen. mein cousin ist ertrunken, und da mußten wir zum begräbnis. und was macht ihr alle in memphis?" dabei sah er in meine richtung, aber ich lächelte nur. marie antwortete.
"wir dachten uns, wir machen hier urlaub."
"nettes auto, marie. das ist doch deines, nicht wahr? ich liebe die farbe."
"das weiß ich doch, elvis. ich hab an dich gedacht, als ich es gekauft habe." der ford und der cadillac hatten dieselbe farbe. ich fragte mich, warum marie nie erwähnt hatte, daß sie elvis auch kennt. er wußte sogar ihren namen. ob er sich wohl an meinen erinnerte? er steuerte auf den garten auf der rückseite des hauses zu. "hier lasse ich einen pool reinbauen." wir gingen alle zum zaun, um einen blick nach hinten zu werfen. elvis stellte sich hinter mich, umfaßte meine taille und hob mich vom zaun.
"was führt dich denn hierher, june? machst du etwa auch ferien?"
ich lächelte und sagte erstmal gar nichts. immerhin wußte er meinen namen noch.
"als ich das letzte mal in biloxi war, hat mir jemand gesagt, du wärst verlobt und drauf und dran zu heiraten." er sah zuerst marie an und dann mich.
"da hat dir jemand einen bären aufgebunden. weder bin ich, noch war ich je verlobt. und wie geht es dir, elvis?"
"bestens, june. ich kann noch gar nicht glauben, daß du wirklich hier bist. wie lange wirst du in memphis sein."
"wir werden wohl eine woche bleiben."
dann wollte er wissen, wo wir einquartiert waren und was wir am abend vorhatten. dabei hielt er die ganze zeit meine hand.
"wir wollten am abend ins kino gehen. das wollten wir doch, oder?" ich sah marie an, und sie nickte zustimmend.
mrs presley kam zur tür und rief elvis zum essen rein. auf die art rettete sie ihn vor seinen fans und gab ihm die möglichkeit, sich höflich zu verabschieden. das tat er auch und meinte, er wolle uns später treffen. ich dachte mir, der will nur höflich sein und erwartete nicht, ihn wiederzusehen. als wir ins motel zurückfuhren, wurde sein name nicht erwähnt.
am abend sahen wir uns dann the man who knew too much mit doris day und jimmy stewart an. da kam eine viertelstunde nach beginn elvis herein und setzte sich genau neben mich.
"was machst denn du hier? mit dir habe ich nicht gerechnet", flüsterte ich.
"und freut es dich, mich zu sehen oder nicht?", flüsterte er zurück.
"ja, es freut mich. ich bin nur überrascht, das ist alles. wie hast du uns gefunden?"
"ich hab nach dem rosa ford ausschau gehalten."
er hielt meine hand, und von zeit zu zeit drückte er sie ein wenig.
als der film vorbei war – ich habe nicht die leiseste ahnung, worum es darin ging – lud er uns alle fünf zu sich nach hause ein. in den riesigen schwarzen cadillac, den sonst seine band benutzte, hätten wir spielend alle miteinander reingepaßt, aber er wollte mit mir allein sein. und so führte elvis an, und der rosa ford folgte dicht dahinter nach. er hatte mir beim einsteigen die beifahrertür aufgehalten. das auto war so groß, daß ich das gefühl hatte, einen häuserblock von ihm entfernt zu sitzen.
"ich hab versucht, dich anzurufen, june. ich hab sogar nach dir gefragt, als ich das letzte mal in biloxi war. immer wenn ich anrief, war entweder gerade niemand zu hause oder ein mann ging ans telephon. ich dachte mir, das muß dein verlobter sein."
[...]
"weißt du nicht mehr, wie ich dir von meinem älteren bruder erzählt habe?"
"ach, dann war der das?", sagte er erleichtert.
"warum hast du keine nummer hinterlassen? ich hätte dich zurückgerufen."
"ich war unterwegs, june, und nie lange genug an einem ort. aber egal, ich bin so froh, daß ich dich wiedergefunden habe. warum sitzt du eigentlich so weit drüben? komm, rück näher zu mir." er legte seinen arm um mich und zog mich so nahe zu sich heran, daß ich schon fast auf seinem schoß saß.
"ich denke immer noch oft an die nacht am pier, june. irgendwie wußte ich, daß wir wieder zusammenkommen würden. ich wußte es einfach."
landeier-akzent hin oder her, ich liebte es, dieser stimme zuzuhören.

[fortsetzung folgt]

Girlhappy 15.04.2006 23:22

Bitte - Bitte - weiterschreiben.

michael grasberger 16.04.2006 00:19

[Ihr wunsch ist mir befehl, ma'am. :yo: ]


seine eltern saßen im wohnzimmer, als wir eintraten, aber sie verschwanden bald in die küche, um elvis und seinen besucherinnen platz zu machen.
marie brachte die konversation in gang, indem sie elvis erzählte, sie habe jeden seiner fernsehauftritte gesehen, in der stage show und auch in der milton berle show. ich saß mucksmäuschenstill da und konnte nicht mitreden, denn mir war völlig entgangen, daß elvis überhaupt im fernsehen aufgetreten war. bei uns zu hause gab es nämlich keinen fernseher. wir waren froh, wenn wir genug zu essen und was anzuziehen hatten. ich war froh, als mrs presley eintrat und uns ein tablett mit keksen und cokes hinstellte. hoffentlich würde jetzt das tv gequatsche aufhören. aber dann sagte elvis nur "entschuldigt uns kurz" zu meinen freundinnen, zog mich von der couch hoch und führte mich den gang hinunter zu seiner schlafzimmertür.
"ich möchte mit dir zusammensein, wenn du hier bist. ist das okay für dich?"
"sicher, ich möchte ja auch mit dir zusammen sein."
"ich ruf dich in der früh an, dann können wir den tag miteinander verbringen. einen ausflug mit dem motorad machen oder so. du bist im holiday inn draußen beim fluß, stimmt's?"
"stimmt! junge, junge, du gehst es aber flott an. du verlierst nicht gerne zeit, hab ich recht?"
"june, die zeit, die mir für mich selbst bleibt, ist ziemlich begrenzt, und wenn ich nichts aus ihr mache, ist sie für immer verloren. ich ruf dich dann morgen früh an, baby."
ich gab ihm die zimmernummer, küßte ihn sanft auf die lippen, und wir gingen zurück zu den girls. ich sah elvis an, wie müde er war, also sah ich auf die uhr, bemerkte, daß es schon spät war und wir ans aufbrechen denken sollten. er zwinkerte mir zu.

michael grasberger 16.04.2006 00:23

5
DIE FAHRT MEINES LEBENS

etwa um zehn uhr vormittags fuhr elvis mit seiner 450er honda vor unserem hotel vor. mein zimmer war auf der poolseite, nur ein paar schritte vom parkplatz über den hof. aber elvis dachte nicht daran, sein motorrad zu parken und zu fuß den kurzen weg zu gehen. stattdessen fuhr er quer durch den hof, umrundete den swimmingpool und fuhr bis direkt vor meine tür. um neun hatte er mich angerufen und mir mitgeteilt, daß er auf dem weg sei. seine ankunft war nicht zu überhören. er war ganz schwarz angezogen, genau wie ich. ich kletterte hinter ihm aufs motorrad und er zog mich näher an sich ran.
"kannst du nicht etwas näher ranrücken, june?", meinte er im scherz.
"noch näher, und ich sitze vorn!"
"vielleicht keine schlechte idee."
und los ging die tour quer durch die stadt. zuerst brauchte ich mal eine motorradhaube wie er, verwegen schräg sitzend. er parkte vor dem geschäft, und wir gingen rein, um uns umzusehen. wir waren die einzigen kunden. elvis kannte den besitzer und unterhielt sich mit ihm über das schallplattenbusiness. [...] gerade letzten monat hatte elvis seine erste goldene schallplatte für eine million verkaufter exemplare von "heartbreak hotel" bekommen. er stellte mich dem besitzer des ladens vor.
"das ist mein schatz aus biloxi, mississippi. ist sie nicht das hübscheste kleine ding, das man je gesehen hat?" der mann betrachtete mich lächelnd von oben bis unten. plötzlich trat ein ausdruck des erschreckens in sein gesicht.
"was ist denn passiert, kleine lady?"
ich folgte seinem blick und bemerkte, daß mein rechter fuß voller blut war. schwarze ballerina-pumps waren anscheinend nicht unbedingt das richtige schuhwerk für einen motorradausflug. sogar im schuh war blut. der mann eilte nach hinten und kam mit einem feuchten handtuch zurück. elvis nahm das handtuch, zog mir den schuh aus und begann, meinen knöchel und den fuß zu reinigen. das blut war schon fast eingetrocknet. elvis untersuchte sehr sanft meinen fuß, um herauszufinden, wo genau er verletzt war. plötzlich hielt er inne, betrachtete meinen fuß von allen seiten.
"verdammt, june, hat dir schon mal jemand gesagt, was für schöne füße du hast?", fragte er grinsend. ich hatte das tatsächlich schon ein paarmal von schuhverkäufern gehört aber für eine bloße redensart gehalten. für mich waren füße einfach nur füße.
"nein, elvis, da bist du der erste", log ich.
als das blut weggewischt war, fand er den schnitt und nickte.
"wie ist das passiert?", wollte der mann vom geschäft wissen.
"das kann ich dir sagen, denn es ist nicht das erste mal pasiert." ich sah ihn etwas verwirrt an.
"ich kann mich aber nicht erinnern, daß mir das schon mal passiert wäre."
"nein, nicht dir, baby", erklärte elvis lachend, "einer anderen freundin, die ich einmal mitgenommen habe. gleicher schnitt, gleicher fuß, gleiche stelle. das kommt von dem verdammten schild hinten auf dem motorrad."
der schnitt war nicht groß aber tief, und ich habe heute noch die narbe auf der innenseite des knöchels. ob seine andere freundin wohl auch eine hat?"


[fortsetzung folgt]


gast-20110321 16.04.2006 02:46

wir warten auf die fortsetzung :top:

michael grasberger 16.04.2006 14:27

wir verließen den laden mit zueinanderpassenden motorradhauben, auch meine leicht schräg sitzend. als wir zum motorrad kamen, befühlte elvis erstmal die kante des nummernschildes; sie war rasiermesserscharf. er deckte das schild mit der hand ab und riet mir, das bein beim aufsitzen möglichst hoch zu heben.
unser nächster halt war ein geschäft für herrenbekleidung auf der beale street. der laden zielte hauptsächlich auf schwarze käufer ab, und eine handvoll besucher stöberte drinnen herum. der ladeninhaber war ebenfalls ein freund von elvis.
"hier kaufe ich fast alle meine klamotten", erzählte er stolz.
der besitzer und die kunden begrüßten elvis.
"wo treibst du dich herum? was geht ab, mann?"
"ich mach mein ding, mann, versuch ein paar dollar zu verdienen."
man merkte, daß sie alle elvis mochten. er war "cool", und er sang ihre musik. nach dem allgemeinen händeschütteln stellte er mich wieder als seinen schatz aus biloxi, mississipi vor.
"sogar ihre füße sind schön!", rief er. wir suchten ein paar hemden aus, die elvis dem ladenbesitzer übergab. er wollte sie am rückweg abholen.
mudd island stand als nächstes am plan. als ich das wort "insel" hörte, stellte ich mir weißen sand und palmen vor, so wie auf den inseln entlang der küste von mississippi, aber hier war alles mit schwarzdecke überzogen.
"wie schnell willst du fahren, baby?"
"so schnell wie du kannst", antwortete ich.
"okay, zieh dir die mütze ins gesicht und halt dich gut fest." mein herz klopfte und ich hing wie ein klammeraffe an ihm. nachdem wir etwa fünf minuten dahingejagt waren, verlangsamte er das tempo und wir hielten an.
"wie schnell sind wir gefahren?" ich hatte es nicht gewagt, über seine schulter auf den tachometer zu lugen.
"och, so 190. wieso? hattest du etwa angst?"
"wer, ich? nein! ich wußte ja, daß du aufpassen würdest." hätte er vorgeschlagen, daß wir's nochmal versuchen, ich hätte mir in die hosen gemacht.

"ich aber schon! fühl meinen herzschlag!" ich legte die hand auf seine brust – sein herz hämmerte noch schneller als meines, das schon fast herausspringen wollte! ich wußte nicht, ob aus angst oder aus purer aufgeregtheit. wir lachten und fielen uns in die arme, beide völlig außer atem.
dann saßen wir am ufer und sahen auf die aufgewühlten schlammigen wasser des mississippi. elvis fing zu singen an.
"ole man river, that ole man river, he don't say nothin', he must know somethin', he just keeps rollin', he keeps on rollin' along." seine stimme war so unglaublich weich und tief, daß ich eine gänsehaut bekam. ich erschauerte. er legte seinen arm um mich im glauben, mir sei kalt.
"ich hatte keine vorstellung, wie kraftvoll deine stimme ist. warum nutzt du sie nicht voll? jeder sollte dich hören, wenn du auf diese art singst." ich wollte ihm ein kompliment machen, aber er faßte es als kritik auf.
"du kannst ja wirklich singen, elvis presley. ich bin beeindruckt."
"was heißt hier wirklich? ich hab auch vorher wirklich gesungen. du magst wohl meine art zu singen nicht?" er klang ein wenig verstimmt.
"ich liebe, wie du singst! es ist nur, daß niemand deine volle, kräftige stimme kennt. hast du schon mal von mario lanza gehört?"
"ja, aber der ist ein opernsänger, june. ich singe rock'n'roll und balladen."
"ich rede ja nicht von musikschubladen. mir geht es um die art, wie er singt. ihr habt da etwas gemeinsam – die kraft, die stimmgewalt. das ist musik, die du spüren kannst. du hast genau diese stimme, die die zuhörer die musik nicht nur hören, sondern spüren läßt. das ist ein großes geschenk, und du solltest es mit allen teilen. hat dich denn schon mal jemand so singen gehört?"
"nur meine mama", sagte er zärtlich.
offensichtlich hatte ich den richtigen nerv getroffen. er war jetzt nicht mehr verstimmt.
"warum nur deine mama?", fragte ich ihn.
"sie liebt es einfach, mich singen zu hören und kritisiert mich nie. wegen ihr habe ich überhaupt mit dem singen angefangen. sie hat mich von meinen stimmlichen qualitäten überzeugt und mir das nötige selbstvertrauen eingepflanzt, um in der öffentlichkeit zu singen."
"na dann, dem himmel sei gedankt für deine mutter. sie hat nämlich recht. gerade eben habe ich eine gänsehaut bekomen, als ich dir zuhörte. das hat vorher nur mario lanza geschafft. hat du schon mal das lied o sole mio gehört?"
"kenn ich nicht, wie geht das?"
ich sang den text, an den ich mich erinnerte und la-la-la-te den rest. er mochte es und lächelte.
vier jahre später, 1960, nahm elvis it's now or never auf, die englische version von o sole mio. ich stelle mir gern vor, wie er im studio an mudd island gedacht haben mag. ich jedenfalls denke immer daran zurück, wenn ich das lied irgendwo höre.

[fortsetzung folgt]


michael grasberger 16.04.2006 20:13

[...]
an jenem tag lernte ich eine menge über elvis presley. die ganze zeit ging es: ja ma'am, nein ma'am, ja sir, nein sir, bitte und danke schön. mrs presley hatte einen waschechten südstaaten-gentleman herangezogen.
was sonst eine zweitagetour durch memphis gewesen wäre, absolvierten wir an einem tag. wir fuhren zur humes high school, deren stolzer absolvent elvis war, und weiter zur elektrofirma, bei der als als lastwagenfahrer angestellt gewesen war. als er mir einen der trucks zeigte, wie er ihn gefahren hatte, beschloß ich, ihn ein bißchen aufzuziehen.
"als du mir erzählt hast, du wärst lastwagenfahrer, hab ich mir aber was anderes vorgestellt, einen truck mit achtzehn rädern oder so."
"ein truck ist ein truck, june."
"das weiß ich schon, elvis, aber es gibt halt kleine trucks und richtig große trucks."
"okay, dann war ich halt ein kleinlastwagenfahrer. aber eins kann ich dir sagen, june, egal ob klein oder groß, wenn ein truck neben dir vorfährt, dann gib acht, daß dein kleid schön unten ist und halt die beine zusammen, denn die fahrer haben eine gute sicht von da oben. ich muß es wissen, denn das war mir das liebste an dem job. nein, ich mache nur spaß – du weißt ja, daß ich sowas nie tun würde."
beide lachten wir, und beide wußten wir, daß er sowas jederzeit tun würde.
dann fuhren wir zur radiostation, und im studio stellte er mich dewey phillips vor, einem engen freund, der ihn von anfang an unterstützt hatte. egal wohin wir kamen, überall freuten sich die leute, ihn zu treffen. es war nicht zu übersehen, wie sehr elvis in seiner heimatstadt respektiert und geliebt wurde.
später am nachmittag hielten wir gerade an einer roten ampel auf einer vierspurigen straße mitten in der stadt, als direkt vor uns etwa ein dutzend matrosen die straße überquerten. einer von ihnen rief herüber: "ich weiß, wer du bist, aber wer mich viel mehr interessiert, ist die kleine da bei dir auf dem sitz?"
elvis ignorierte das rotlicht und fuhr los, sodaß die matrosen in panik auf die seite sprangen. ein paar meilen weiter hielt er an und wir stiegen ab.
"das hast du herausgefordert, june", warf er mir wütend vor, seine arme vor der brust verschränkt.
"was habe ich herausgefordert?", antwortete ich unschuldig.
"du hast mit diesen typen geflirtet – das brauchst du gar nicht abzustreiten!" da mußte ich lachen. er lag sowas von daneben, ich konnte es gar nicht glauben.
"na, elvis presley, ich glaube fast, du bist eifersüchtig!"
"ich bin nicht eifersüchtig, june, das ganze war nur unnötig."
"finde ich auch! du hättest sie ignorieren sollen, statt mich jetzt anzuklagen. wie ein verrückter loszufahren – du hättest jemanden verletzen können!" ich tat, als wäre ich jetzt zornig.
"yeah, schätze, das war wirklich bescheuert von mir. ich war nur wütend, das ist alles. ich kann es nunmal nicht ertragen, wenn dir einer blöd kommt." jetzt versuchte er, sich wieder einzuschmeicheln.
"aber das galt ja gar nicht mir, elvis, der typ kannte dich und wollte dich provozieren, nichts weiter. fällt dir eigentlich auf, daß wir gerade mal ein paar tage zusammen sind und uns schon streiten wie ein liebespaar?"
"das kommt davon, daß ich so verrückt nach dir bin, june. so ist es mir noch mit keiner gegangen, und ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll."
er klang zwar ehrlich, aber ich hatte diese süßen zeilen schon von anderen jungs gehört, und zwar genau dann, wenn sie etwas ganz bestimmtes von mir wollten. ich konnte fühlen, wie das blut durch meinen körper schoß und nahm mir vor, seine liebesbezeugungen nicht allzu ernst zu nehmen, oder, wie es meine mutter ausgedrückt hätte, nicht ganz für bare münze. sonst hätte es mich nämlich von den socken gehauen und ich wäre in seinem bett gelandet.
"du redest soviel bull, elvis, deine augen müßten eigentlich schon braun sein."
"und was soll das jetzt wieder bedeuten, june?"
"du weißt schon, elvis. braun – wie bullshit."
"du bist verrückt, june, und deswegen liebe ich dich", behauptete er lachend. er hob mich hoch, wirbelte mich herum und gab mir den sanftesten kuß, bevor er mich wieder runterließ. er merkte wohl, daß ich auch nach ihm verrückt war. es gab zeiten, da sprachen wir beide kein wort; wir verloren uns nur in den augen des anderen. es war ein ding der unmöglichkeit, sich nicht in elvis zu verlieben.


[fortsetzung folgt]


Girlhappy 16.04.2006 23:44

Danke mal wieder - das war ein schönes, dickes Osterei für mich.

Ich gucke immer zuerst, wenn ich ins Forum komme, ob Michael weitergeschrieben hat - ich lese das so gerne.

:brav: :brav: :brav: :brav: :brav: :brav:

michael grasberger 17.04.2006 15:46

[ab sofort geht's weiter in (gemäßigter) neuer rechtschreibung]


ich hasste den gedanken, dass dieser tag einmal enden sollte, aber es wurde langsam spät. als wir wieder beim hotel vorfuhren, küsste ich seinen nacken, stieg ab und wollte gerade weggehen. er hatte mit keinem wort ein wiedersehen erwähnt. da packte er mich, zog mich an sich und küsste mich auf die stirn.
"ruh dich ein weilchen aus, baby. in ein paar stunden hol ich dich wieder ab, okay?"
"okay! ich halte mich bereit!", beeilte ich mich zu antworten.

elvis war gerade lange genug weggeblieben, um sich zu rasieren, zu duschen und umzuziehen. dann hörte ich schon das "shave-and-a-haircut--two-bits" klopfzeichen an der tür. ich lud ihn ein, kurz zu mir und den girls reinzuschauen, aber er lehnte ab.
"keine zeit, june. mama und daddy erwarten uns zum abendessen. ich hoffe, du hast noch nichts gegessen."
[...]
mrs presley wartete bereits an der tür.
"mama, das ist june. june - meine mutter."
"nett dich wiederzusehen, june. elvis hat ja letztens seine manieren vergessen und es nicht für wert befunden, uns einander vorzustellen", zog sie ihn auf.
"ich freu mich auch, Sie wiederzusehen, mrs presley."
wir folgten ihr ins esszimmer, wo mr presley bereits bei tisch saß.
"komm und setz dich mir gegenüber, june. meine beiden männer sitzen immer an den tischenden."
ich nahm gerade platz, als mich elvis seinem vater vorstellte. der wollte aufstellen, aber ich nahm schnell seine hand und schüttelte sie herzlich.
"bitte bleiben Sie sitzen, mr presley. nett, Sie kennenzulernen."
"ist gar nicht so leicht, aus diesen stühlen rauszukommen. nett, dich kennenzulernen, june."
er sprach von den großen armstühlen an beiden tischenden. das war einer der wenigen anlässe, wo mr presley mehr als drei worte zu mir sagte. mrs presley servierte inzwischen das essen.
[...]
die presleys gingen bald nach dem essen zu bett, und elvis und ich sahen ein weilchen fern. dann beschlossen wir, nochmal zurück auf mudd island zu fahren, diesmal mit dem auto. elvis wollte mir zeigen, wie schön es dort bei nacht ist. es war wirlich schön, mit den in der ferne blinkenden lichtern ringsum. wir parkten unten beim fluss und sahen die beleuchteten schleppkähne vorbeiziehen. es war sehr romantisch, und ich fragte mich, wie viele mädchen er wohl schon hierher gebracht hatte.
"ich muss dir was gestehen,june –" ich ließ ihn den satz nicht beenden.
"ich weiß schon, elvis, ich bin nicht die erste, mit der du hier sitzt."
er lachte, als wäre das die lustigste sache der welt.
"darauf wollte ich eigentlich nicht hinaus. obwohl, du hast recht!"
da musste ich auch lachen.
"aber laß mich ausreden, bevor ich vergesse, was ich sagen wollte. zu spät, hab's schon vergessen."
"du wolltest etwas gestehen, weißt du noch?"
"oh ja! als wir heute mit dem motorrad unterwegs waren. naja, so schnell bin ich noch nie gefahren. ich hatte angst!"
"du hattest angst? ich hätte mir fast in die hosen gemacht."
[...]
wieder lachten wir und umarmten und küssten uns, und fast wären wir zu weit gegangen. beide schwer atmend entschieden wir uns, aufzuhören, bevor es zu spät war. es war spät geworden, und wir waren beide müde. nur zögernd stimmte er zu, mich ins holiday inn zurückzubringen. während der fahrt hing ich die ganze zeit an ihm, bis er kaum noch die straße sehen konnte.
"ich will dich nicht verlassen, june. komm mit zu mir nach hause, bleib heut nacht bei mir", flehte er.
"das kann ich nicht, elvis. sowas hab ich noch nie getan." das ganze verwirrte mich, und in wahrheit wollte ich ja auch mit ihm gehen, aber irgendetwas hielt mich zurück.
"ich verspreche dir, june, ich werde dich nur in meinen armen halten."
"das kann ich nicht. ich kann einfach nicht, bitte lass mich." jetzt war ich es, die flehte. ich hatte angst, wenn ich ja sagte, würde er schlecht von mir denken.
"okay, baby. vielleicht ist es besser so. ich hol dich dann morgen früh ab", sagte er zögernd.
"um wieviel uhr?"
"weiß noch nicht. ich rufe vorher an."
"lass mir nur genug zeit, damit ich mich noch fertigmachen kann."
"okay, baby. willst du wirklich nicht mitkommen?"
"elvis, wenn es nach mir ginge, würde ich schon mitkommen, aber ich kann einfach nicht. was würden deine eltern denken? oder meine freundinnen? und was würdest du von mir denken?"
"also, ich kann nicht für die anderen antworten, aber ich fände es großartig. ich habe von dir geträumt, june, schon ein paar mal."
"dann geh jetzt und träum heut nacht von mir. auf die art bin ich auch bei dir, aber ich muss kein schlechtes gewissen haben. okay?"
"okay, baby, wie du willst. du bist der boss heute nacht."
nach einem innigen gutenachtkuss sah ich ihm nach, wie er zum auto ging. am liebsten wäre ich ihm nachgerannt, aber ich riss mich zusammen.
ich wollte nicht nur die nacht mit ihm verbringen, sondern mein leben.





[anm.m.g.: das (unübersetzbare) "shave-and-a-haircut--two-bits"-klopfzeichen, das in etwa klingt wie "dum-didel-dum-dum--dum-dum", geht auf einen alten song aus den dreißiger jahren zurück und wurde u.a. im "roger rabbit"-film als wiederkehrendes element verwendet.]

michael grasberger 17.04.2006 19:22

6
SPIEGELEI MIT SPECK

als elvis am nächsten morgen in aller frühe anrief, hatte ich den hörer beim ersten läuten abgehoben.
"june, bist du das, baby?"
"ja, ich bin's."
"ich bekomme heute einen wichtigen anruf. ist das okay für dich, wenn wir heute einfach hier bei mir rumhängen? mama möchte dich sowieso noch besser kennenlernen. wann kann ich dich abholen?"
"also, ich brauche zumindest eine halbe stunde zum duschen und anziehen. ich bin ja noch nicht mal richtig wach", flüsterte ich, um die girls nicht zu wecken.
"okay", flüsterte er zurück.
"klopf nicht an die tür. ich komme gleich raus, sobald ich fertig bin."
"gut, wir sehn uns in dreißig minuten."
[...]
nach einer kurzen dusche zog ich mich an und pinselte mir mascara auf die wimpern, als ich ein leises tappen an der badezimmertür hörte. es war pat, die mit ihren vom licht geblendeten, zusammengekniffenen augen wie eine orientalin aussah.
"was wünschen Sie, pat wong", neckte ich sie.
"kommst du etwa gerade nach hause?", fragte sie mit ihrer piepsstimme.
"nein, dummerchen, ich bin die ganze nacht neben dir gelegen", krächzte ich. morgens hatte ich immer eine recht tiefe stimme, und besonders tief war sie nach wenig schlaf.
"mensch, ich muss geschlafen haben wie ein stein, daß ich dich nicht bemerkt habe. gehst du denn schon wieder weg?"
"ja, elvis wird jeden moment hier sein."
"wohin geht's denn?"
"zu ihm rüber. ich ruf dich später an", wimmelte ich sie ab, um endlich meine augen fertig schminken zu können.
elvis wartete im hof auf mich, ein breites grinsen im gesicht. er war adrett angezogen in einem weißen hemd und schwarzen hosen. wir lachten, denn auch ich trug schwarz und weiß.
"musstest du lange warten? ich hab versucht, mich zu beeilen."
"nein, baby, ich bin gerade gekommen. warum bist du so außer atem?"
"ach, ich hab eilig geduscht und bin dann auf der suche nach meinen kleidern und schuhen im dunklen zimmer herumgestolpert, weil ich die anderen nicht wecken wollte."
"hast du wenigstens gut geschlafen?", wollte er wissen.
"wie soll ich das wissen? dazu war ich nicht lange genug im bett."
"du kannst ja bei mir zu hause noch ein nickerchen machen."
"nicht nötig, bei mir ist alles bestens." er dreht mich auf die seite und betrachtete mein hinterteil.
"das kannst du laut sagen, june. wirklich alles bestens bei dir."
"elvis presley, du bist verrückt!"
"richtig erkannt, june juanico. verrückt nach deinem arsch!" ich gab ihm einen klaps auf den hinterkopf und rannte richtung auto. er fing mich, lud mich auf seine arme und trug mich den rest des weges, wobei er mich fortwährend in den nacken biss.
"umm, du riechst aber gut. was ist denn das für ein parfum?"
"chanel no.5. magst du es?"
"ich liebe es, june, am besten, du verwendest nur mehr das."
um die autotür aufzubekommen, musste er mich kurz absetzen, aber dann hob er mich wieder hoch, um mich, wie er meinte, "über die schwelle" zu tragen. wir lachten beide, als er beim versuch, mich ins auto zu verfrachten, meinen kopf gleich zweimal an den türrahmen knallte. er musste schließlich so sehr lachen, daß er mich runterließ und ich alleine einsteigen durfte.
"setz dich hier zu mir, baby", sagte er den sitz tätschelnd. das wurde zu einem ritual, das er bei jeder autofahrt wiederholte.

[fortsetzung folgt]



Girlhappy 17.04.2006 22:23

*seufz* Wie gerne wäre ich June gewesen.......

michael grasberger 17.04.2006 22:34

obwohl es in vieler hinsicht ein "mädchenbuch" ist, gewinne ich es mit jedem tag lieber. rührend, witzig - und irgendwie halt auch eine hommage ans jungsein!
@girlhappy: freut mich, dass Du das zu schätzen weißt.
morgen geht's weiter.

Girlhappy 18.04.2006 00:55

Danke - da freue ich mich auf morgen:brav:

Ich finde die beiden - June und Elvis - so niedlich. Auch die DVD - man sieht den ganz jungen, unbeschwerten Elvis (und einen verliebten Elvis).

*schmacht*

michael grasberger 18.04.2006 21:57


"dein parfum erinnert mich an die nacht, als wir uns zum ersten mal getroffen haben. erinnerst du dich noch, june?"
"als wäre es gestern gewesen", antwortete ich lächelnd.
"ich weiß noch alles aus jener nacht, june, sogar, was du angehabt hast. zuerst hab ich dich für ein farbiges mädchen gehalten. du warst am dancfloor und ich habe von der bühne aus nur diese prächtige gestalt im engen weißen kleid erkennen können. erst als du näher zur bühne kamst, habe ich gesehen, dass du eine weiße bist. du hattest aber auch die dunkelste sonnenbräune, die mir je untergekommen ist. als du gelächelt hast, blitzten deine weißen zähne und die blauen augen. wo ist deine bräune hingekommen?"
"dafür ist es noch zu früh. das wasser ist noch kalt."
"was hat das mit dem wasser zu tun?"
"ich geh doch nicht an den strand, nur um mich bräunen zu lassen. ich gehe schwimmen – die bräune kommt von selbst. sonst gibt es nicht viel zu tun in biloxi. du solltest mich mal dort besuchen, damit du etwas farbe auf die wangen bekommst."
"ich weiß, ich bin ein bisschen blass. aber bald habe ich etwas mehr freie zeit. vieleicht komme ich ja dann wirklich nach biloxi."
"gut, dann werden wir fischen und schwimmen, und uns ein gutes leben in der sonne machen."
"das schwimmen musst du mir aber erst beibringen, june. ich hab's nie gelernt."
"du kannst nicht schwimmen? wie das?"
"ich bin eben nicht am wasser aufgewachsen, und meine mama ließ mich nicht zum bach. sie war eben immer schon ein wenig überängstlich; wahrscheinlich, weil mein zwillingsbruder gestorben ist. naja, und abgesehen von der senkgrube hatten wir auch nie einen pool hinterm haus", lachte er. "und am anfang gab es nicht einmal die. hattet ihr auch ein plumpsklo, june?"
"gott sei dank nicht, aber meine mutter musste sowas benützen, als sie noch klein war. einmal, als sie die tür des aborthäuschens zuschlug, ist ihr eine schlange auf die schultern gefallen. seit ich diese geschichte gehört habe, könnte ich beim besten willen auf keins gehen. ich müsste mir in die hosen machen oder in den wald gehen."
"ich bin oft in den wald gegangen, als ich ein junge war. wir waren damals arm, june, wirklich arm. meine mama und mein daddy haben viele opfer für mich gebracht. june, du kannst dir gar nicht vorstellen, wie gut es sich anfühlt, dass ich ihnen jetzt was bieten kann. sie hatten es wirklich hart, aber das ist gottseidank vorbei!"
[...]
"okay, da wären wir also. elvis presley und june juanico. und ich bin so froh, dass du mir wieder über den weg gelaufen bist!"
"das war schicksal, june. es musste passieren!"
"vielleicht kann man es wirlich schicksal nennen. alle unsere begegnungen wirken irgendwie arrangiert. ich weiss nicht, wenn glenda mich damals nicht in den airman's club gezerrt hätte...und diesmal war es marie, die unbedingt hierher kommen wollte. ich wusste nicht einmal, dass du in memphis lebst."
"und ich wäre gar nicht in der stadt gewesen, june, wenn mein cousin nicht ertrunken wäre. wir waren füreinander bestimmt."
mrs presley hatte das auto gehört und erwartete uns schon an der tür.
"hi, june. schön, dich wiederzusehen. nur herein, ich habe gerade kaffee gemacht. du trinkst doch kaffee, june, nicht wahr?"
"ja, ma'am, jeden morgen. ich hätte gern einen."
alberta, die neue haushälterin der presleys, war gerade dabei, in der küche feldbohnen zu schälen. mrs presley machte eine ecke des tisches frei und alberta goss elvis und mir den kaffee ein.
"wenn sie mir eine schüssel geben, helfe ich gern mit den bohnen", bot ich an. alberta holte eine schüssel aus der kammer und stellte sie erwartungsvoll vor mich hin. es sah aus wie ein geselliges beisammensein auf einer farm, wo alle um den tisch sitzen und bohnen schälen. elvis nahm eine der bräunlichen hülsen, brach sie entzwei, spielte ein weilchen damit und warf sie zurück auf den haufen.
"alberta, wie gefällt dir mein mädchen? mein schatz heißt june und kommt aus biloxi, mississippi. ist sie nicht das reizendste ding, das du je zu gesicht bekommen hast?" ich fürchtete schon, er würde wieder von meinen füßen anfangen.
"aber sicher doch!" sagte alberta mit einem grinsen im gesicht.

[fortsetzung folgt]


Girlhappy 18.04.2006 22:04

Ist das schön. :brav:

Wenn ich das so lese, dann denke ich auch an meine Jugend. Ich muss ungefähr so alt sein, wie June. Wie ich Elvis das erste Mal im Radio hörte, wie ich ihn dann das erste Mal im Film sah und wie verliebt ich in ihn war und davon geträumt habe, was June erlebt hat.

Aber das haben Millionen anderer Mädchen auf der ganzen Welt auch.

michael grasberger 18.04.2006 22:13


@girlhappy: wann bist Du denn auf elvis gekommen? hast Du versucht, ihn in bad nauheim zu besuchen oder dergleichen? konntest Du ihn später mal live sehen?
wie wär's gelegentlich mit einem ausführlicheren bericht über Deine frühen jahre als elvisfan? mich interessieren solche berichte von "zeitzeugen" brennend...

Girlhappy 19.04.2006 00:28

Es war 1956 - da war ich zwölf Jahre alt. Ich durfte bei meiner Tante abends Radio hören und eines abends (die Sendung moderierte damals Cris Howland) sprach er von einem neuen amerikanischen Sänger. Und dann hörte ich ELVIS.

Ich kann nicht mehr sagen, was er sang - aber er hat mich mitten in mein Herz getroffen. Ich war wie elektrisiert. Elvis Presley - der Name hat sich eingeprägt. Ab da saß ich immer lauernd vor dem Radio und ich hörte ihn nun öfter.

Dann gab es kleine Bildchen, die ich sammelte. Mit meiner Freundin ging ich auf Suche nach Bildern von Elvis. Auf einmal kannten viele in der Schule Elvis

Wir hatten keinen Plattenspieler. Man kann sich das heute garnicht mehr vorstellen. Heute geht man ins Geschäft und kauft sich CDs, DVDs und und und. Wir hatten nichts. Nur die Stimme und ein paar Bildchen. Und er war sooooo schön.

In der Schule gab ich nichts mehr auf den Unterricht. Die Bildchen von Elvis hatte ich im Heft versteckt und guckte sie mir dauernd an. Unterricht war Nebensache. Und dann musste mein Vater in die Schule - das Resultat war, er hat meine Bildchen in den Ofen geschmissen. Ich habe ihn gehasst.

Mittlerweile gab es auch Jungens, die ganz verrückt nach Elvis waren und sich auch so die Haare kämmten und so weiter. Elvis war unser Rebell. Was hatten wir denn schon vorher? Die Jungens waren doch nur Abziehbilder ihrer Väter, die Töchter mussten im Haushalt helfen (was uns natürlich nicht geschadet hat). Man hatte gefälligst zu gehorchen. Eigene Meinungen waren tabu. Deutschland war ein muffiges, graues Pflaster mit ewig nörgelnden Menschen. Und die Schlager im Radio waren ja auch schlimm. "Unter der roten Laterne von St. Pauli" oder so ein Mist.

Elvis war nur für uns. Aber noch nicht einmal den gönnten sie uns.

Ich zog dann im Winter nach Bayern zu meiner Mutter. Da war es auch nicht besser. Sobald Elvis im Radio erklang, wurde es abgeschaltet. Das war doch der Teufel in Person. Warum eigentlich. Ich konnte das niemals verstehen. Auf jeden Fall habe ich die Dorfschulkinder mal aufgeklärt über Elvis.

(Als ich dann zum 50. Klassentreffen wieder dorthin fuhr, begrüßten mich meine Mädels: "Da kimmt die Ursel - Elvis-Presley-Fan".

Und dann kam der Film "Pulverdampf und heiße Lieder" in die Kinos. Auch in Bayern (*lol*). Ich habe mich heimlich ins Kino geschlichen (50 Pfennig kostete das). Und dann hatte ich bewegte Bilder von Elvis. Ich sah ihn lachen, singen, o mein Gott, er war ja so schön und ich war ganz hin und weg. Mein ganzes Taschengeld habe ich für ihn ausgegeben und bin ein paar Mal ins Kino geschlichen.

Dann kam er nach Deutschland. In den Wochenschauen konnten wir dann Elvis' Ankunft in Bremerhafen sehen. (Fernsehen gab es noch nicht für uns). Die Bravo war mein Retter. Eine Schulfreundin und ich wollten nach Bad Nauheim trampen. Aber am Dorfrand sozusagen haben sie uns schon erwischt und es gab Prügel ohne Ende.

Es war unmöglich - wie gerne wäre ich nach Bad Nauheim getrampt, um ihn einmal zu sehen.

Wenn ich heute so darüber nachdenke, dann kann ich meine Eltern nicht verstehen. Ich hätte meinem Sohn so etwas ohne weiteres erlaubt.

Aber es waren eben andere Zeiten. Und alle Mütter und Väter waren gegen Elvis. Man kann sich das überhaupt nicht vorstellen, was sie für einen Aufstand um ihn gemacht haben.

Vielleicht war es auch die Zeit, wo wir Teenager uns endlich mal etwas eigenes gesucht haben. Wo wir nicht mehr den alten Mist mit den Eltern teilen wollten. Das hat sie wohl erschreckt. Und wie ich zum Teil hysterisch reagiert habe, wenn meine Mutter das Radio abgeschaltet hat. Wie konnten die Kinder denn so ungezogen werden?

Na ja, mit 17 hatte ich dann meine Freiheit. Die Lehre war aus und ich zog alleine nach Düsseldorf. Und dort konnte ich mir meinen Elvis dann an die Wand hängen, so viel ich wollte. Und das war der erste Starschnitt aus der Bravo in Lebensgröße sozusagen. Und alle Wände waren voll Elvis.

Als mein Vater mich dann mal besuchte, ist er fast in Ohnmacht gefallen. O wehe, wenn er da dran gegangen wäre.

Mittlerweile hatte ich auch einen kleinen Plattenspieler und einige Platten von Elvis. Er war immer da.

Meine Nachbarin hatte einen Sohn, der war auch ganz verrückt nach Elvis. So hörten wir dauernd seine Platten und tanzten dazu. Jetzt konnte ich auch ausgehen und überall war Elvis.

Elvis hat mich immer begleitet. War ich traurig, hat er mich getröstet. Nur trat er etwas in den Hintergrund. Ehe, Kind, das wahre Leben.

In meinem Herzen war er immer. Aber ich habe mich keinen Fan-Clubs angeschlossen oder etwas gesammelt.

Was mir am meisten weh tut, ist, dass ich in den 70ern nicht nach Vegas geflogen bin. Wenn ich etwas sehr bereue, dann ist es das.

Erst mit dem PC - und weil ich schon einige Jahre alleine bin - habe ich wieder so richtig zu Elvis gefunden. Es gibt sie ja noch, die Elvis-Welt und wie. Jetzt ist mein Schlafzimmer wieder voll mit Elvis-Bildern an der Wand und ich habe vor drei Jahren angefangen, zu sammeln.

Ich war 2002 in Bad Nauheim und habe im Elvis-Zimmer geschlafen im Hotel Grunewald. Im März 2003 war ich in Graceland - wenigstens den Traum habe ich mir erfüllt. Ich habe kurzentschlossen gebucht und bin mit 58 Jahren alleine nach Memphis geflogen.

michael grasberger 19.04.2006 06:19

danke, ursel, für die impressionen!
rock on!:top:

Girlhappy 19.04.2006 14:03

:lol: :lol: :lol: Bitte Michael. Ursel war in Bayern *lol* hier bin ich Uschi:-)

Angie 19.04.2006 16:35

Das muß ich mir ausdrucken und im Bett lesen. :top: :witz:
Danke, Michael für die Arbeit ! :knuddel: :brav:

Girlhappy 19.04.2006 22:17

Wenn ich darf, drucke ich es mir auch aus.

Eine schöne Liebesgeschichte von June und Elvis. Geht unter die Haut.

Wo bleibt die Fortsetzung? (Das ist ein Scherzchen)!!

Ich weiß, das ist viel Arbeit. :brav:

michael grasberger 19.04.2006 23:15

hatte heute viel zu tun. hoffe, dass sich morgen wieder ein absätzchen ausgeht...
stay tuned!

michael grasberger 21.04.2006 23:37

[...]

"nenn mich doch gladys, june. du sollst dich hier zuhause fühlen."
"das tu ich auch, mrs presley, aber man hat mich von klein auf darauf gedrillt, ältere mit mr und mrs anzureden. meine mutter sagt, das ist ein zeichen von respekt und guten manieren. es fiele mir schwer, Sie beim vornamen anzusprechen."
"na egal, june, mein name ist jedenfalls gladys love presley, und du kannst mich anreden, wie es dir beliebt."
"Ihr zweiter vorname ist love, mrs presley? das habe ich noch nie gehört. love ist ein schöner name."
"danke, june, du bist wirklich lieb."
als die bohnen endlich alle geschält waren, half ich alberta beim tischabräumen, und mrs presley goss uns noch kaffee ein.
"das wärs fürs erste. trink aus, und dann sehen wir, wo elvis steckt."
[...]
wir fanden ihn auf seinem riesigen spezialangefertigten doppelbett liegen, fest schlafend mit einem aufgeschlagenen billboard-magazin über der brust. wie ihm die haare so ins gesicht hingen, sah er aus wie ein unschuldiges kind. mrs presley sah ihren hübschen sohn bewundernd an und strich ihm schließlich zärtlich das haar aus der stirn.
"wach auf, mein baby, wir haben gesellschaft."
mit einem ruck setzte er sich auf und entschuldigte sich, dass er eingechlafen war.
"elvis, hast du gewusst, dass june kochen kann?"
"wirklich, june? dann musst du bald einmal für mich aufkochen."
"tu ich gerne! was ist denn deine lieblingsspeise?"
mrs presley ging zurück in die küche. elvis schloss die tür hinter ihr und zog mich auf das riesenbett.
"du bist meine lieblingsspeise, june", meinte er lachend. er hob mich hoch und warf mich mitten aufs bett. wir wälzten uns hin und her, lachend wie die kinder. er küsste mich übers ganze gesicht. auf meinem bauch sitzend hielt er meine arme fest über meinem kopf zusammen. da hörte ich zu lachen auf und versuchte meine arme freizubekommen. er hörte auch zu lachen auf, als er an meinem gesichtsausdruck sah, dass etwas nicht stimmte.
"was ist denn los, june? hab ich dir wehgetan, baby?" die art, wie er meine arme fixiert hielt, erinnerte mich an einen unerfreulichen vorfall, als ich sechzehn war. bei einem date in einem drive-in kino hatte mich dieser typ am rücksitz seines autos so festgehalten. dass vorne im wagen noch ein weiteres pärchen saß, hielt ihn dabei überhaupt nicht ab. je mehr ich mich wehrte, desto fester wurde sein griff. jetzt versuchte er, meine beiden armgelenke mit einer hand zu fassen zu kriegen, damit er mich mit der freien hand befummeln konnte. er war sehr stark, und ich war vor angst fast erstarrt. schließlich bekam ich eine hand frei und langte nach etwas auf dem boden, womit ich ihn stoppen konnte. ich fingerte nach der schweren flasche barq's root beer, die ich vorhin ausgetrunken hatte, und zog sie ihm mit voller wucht über den schädel. von seinem gebrüll aufgeschreckt, hörte das vordere pärchen endlich mit der schmuserei auf. wir fuhren mit ihm zur notaufnahme, wo man ihn nähen musste, und anschließend setzten sie mich zu hause ab.
"was ist denn los, baby?", fragte elvis besorgt. "du hast doch keine angst vor mir, oder?"
"wir sollten hier nicht alleine hier drin sein. deine eltern werden glauben, ich bin eine ganz wilde. oder schlimmeres."
"sowas würden sie nicht denken, june."
"na dann steig zumindest von mir runter und mach die tür wieder auf, okay?"
"okay, june, wenn du dich dann besser fühlst." er riss die tür sperrangelweit auf, rannte zurück zum bett und fing an, mich zu kitzeln.
"na, ist mein baby jetzt wieder glücklich? meine mama würde nichts schlechtes von dir denken, june. sie mag dich nämlich."
[...]
wir fingen einen spielerischen ringkampf an, hie und da unterbrochen von ein paar küssen, und landeten wenig später am boden. als unsere münder aufeinanderprallten, dachten wir uns nichts dabei, bis wir beide blut schmeckten. einer von uns hatte sich die lippe aufgeschlagen, aber das machte nichts. wir kletterten wieder aufs bett und rauften weiter, bis mrs presley hereinkam und uns zum frühstück rief.
"so ein gelächter hab ich schon lang nicht mehr gehört. ich unterbreche euch ja nur ungern, aber geht jetzt eure gesichtchen waschen und kommt dann rüber."
als wir uns im hellerleuchteten badezimmer gegenüber standen, mussten wir noch mehr lachen. kein wunder, dass uns mrs presley wie kinder ins bad geschickt hatte. mit unseren von meinem lippenstift und elvis' blut beschmierten gesichtern sahen wir aus wie zwei clowns. sein gesicht nahe am spiegel, zog elvis seine unterlippe runter, sodass ein winziger schnitt sichtbar wurde. dann begann er zu wimmern.
"oh, mein armes baby, soll ich den onkel doktor rufen?", fragte ich.
"nein, gib nur einen kuss drauf, und mach es wieder gut", antwortete er mit seiner babystimme. er und seine mutter unterhielten sich oft in babysprache. nicht lange, und ich konnte auch mitreden.



[fortsetzung folgt]

Girlhappy 22.04.2006 00:05

:brav: :brav: :brav: :brav: :brav: :brav: :brav: :brav: :brav:

michael grasberger 23.04.2006 14:04

als der geruch von verbranntem speck ins badezimmer waberte, dachte ich zuerst, in der küche sei eine panne passiert. doch dann, wir hatten gerade bei tisch platzgenommen, fielen mir die sechs angebrannten speckscheiben auf, die adrett auf elvis' teller arrangiert waren. ich lachte mich krumm über diesen anblick. da hatte sich mrs presley einen tollen scherz mit elvis erlaubt. aber als ich einen blick in die runde warf, bemerkte ich, dass sonst niemand lachte. ich wurde darüber aufgeklärt, dass elvis schon von klein auf seinen speck so zubereitet aß. dazu kam, dass er sein spiegelei ziegelhart braten ließ. abgesehen von diesen beiden eigenheiten waren seine essgewohnheiten damals aber relativ normal.
[...]
elvis wartete immer noch auf den wichtigen anruf, und er sah alle fünfzehn minuten ungeduldig auf die uhr. er hatte so ein hohes energielevel, dass es ihm unmöglich war, längere zeit an einem ort zu bleiben.
ich schlug vor, dass wir wieder reingehen und ein wenig musik hören. ich wollte etwas von elvis presley hören, ein wunsch, dem er gerne nachkam. sein erstes album, elvis presley, war die bestverkaufte platte in der geschichte von RCA victor. er legte die platte auf und wir machten es uns am boden vor den boxen bequem. uns gefiel das herumlümmeln auf dem dicken, weichen teppich. dieses gefühl hatten wir als kinder nie gekannt.
mr presley trat ins wohnzimmer wie der weihnachtsmann, einen riesigen sack mit fanpost auf dem rücken geschultert.
"wohin mit dem zeug, sohn? willst du etwas davon lesen, oder soll ich es hinten stapeln?"
"lass es hier, daddy. june soll mir später beim durchsehen helfen." zum glück sagte er "später", denn im moment wollte ich nichts anderes tun, als neben ihm am boden zu liegen, sein album anzuhören und ihm dabei in die augen zu sehen.
als der song "i got a woman" an der reihe war, zog er mich hoch, legte die linke hand auf meine stirn, die rechte auf meinen bauch und spielte auf mir wie auf einem stehbass. das war einer seiner possierlichsten einfälle. sobald in zukunft irgendwo ein song mit einem guten bass spielte, stand ich schon bereit.
"bill black sollte einen bass haben wie dich, june, du bist nie verstimmt."
"glaub nur nicht, du kannst dir erlauben, mich aufs autodach zu schnallen."
nachdem wir seine lp komplett durchgehört hatten, legte er ein album der platters auf, das er zur zeit dauernd hörte. darauf waren zwei seiner absoluten lieblingssongs, "only you" und "my prayer". er hatte meine ungeteilte aufmerksamkeit, als er lauthals mit der platte mitsang.
anschließend nahm er den seesack und leerte ihn am boden aus. erst kürzlich hatte er eine sekretärin anstellen müssen, die sich um die fanpost und die autogrammwünsche kümmerte, aber wenn ihm zeit blieb, las er gerne selber darin.
"meine fans sind mir wirklich wichtig, june. ohne sie würde ich noch immer einen truck fahren."
"ach du liebe güte! ich hab noch nie so viele briefe gesehen. bekommst du immer so viel post?" fragte ich staunend.
"das ist noch gar nichts. meistens sind es zwei oder drei säcke. hilfst du mir beim durchsehen?"
"ich zog den erstbesten aus dem haufen. er war von einer achtzehnjährigen irgendwo in alabama. sie wollte eine autogrammkarte und hatte auch gleich ein photo von sich selber im badeanzug beigelegt. ich reichte es elvis rüber.
"wow! leg das mal auf die seite, june. ich muss mir name und telephonnummer in mein adressbüchlein eintragen."
ich wusste, dass er das nicht ernst meinte. sein adressbüchlein wäre nämlich sonst so groß, dass er es in einem truck transportieren müsste.
"wo ist denn dein buch? ich mach dir gleich mal eine liste mit den guten adressen", erwiderte ich nonchalant.
"das würdest du glatt tun, nicht wahr, june?"
"aber sicher doch. es soll dir schließlich an nichts mangeln."
den nächsten brief begann ich laut vorzulesen und dichtete ein bisschen was dazu.
"wow! hör dir das an. 'elvis, mein liebster! ich glaube, ich bin in dich verliebt. ich bin mir sicher, du könntest mich auch lieben. ich gehe zu allen deinen shows. das nächste mal, wenn du hier unten im süden spielst, halte ausschau nach mir. ich trage immer einen rosaroten schal. bitte schick mir doch eins deiner sexy bilder. in liebe, ralph.'
"gib das her, june. du machst wohl witze." er riss mir den brief aus der hand und lachte, als er merkte, dass ich alles frei erfunden hatte.
viele der briefe waren in parfum getränkt worden. man versuchte mit allen mitteln, elvis' aufmerksamkeit zu erregen, und dazu gehörte neben allerlei originellen zeichnungen am kuvert eben auch, dass an seinen geruchssinn appelliert wurde. mir wurde langsam schlecht von der geballten ladung verschiedenster düfte, und wir stopften die briefe zurück in den seesack. elvis schleppte ihn in ein zimmer im hinteren teil des hauses, wo sack über sack fein säuberlich bis an die decke gestapelt waren.


[fortsetzung folgt]



Angie 23.04.2006 14:21

er zog mich näher heran und nahm mein gesicht in seine hände. dann küßte er meine stirn, beide augen, die nase und schließlich den mund. es war der sanfteste und zugleich leidenschaftlichste kuß.........

Hach, da schmilzt man ja schon vom lesen dahin. ;-)
Elvis war bestimmt sehr zärtlich.

Wunderschöne Geschichte. Danke, Michael ! :knuddel:

Hat mal jemand ein Bild von ihr parat ?

Im Film mit Kurt Russel, ist eine Bonny. Gibt es da auch ein Bild ? War Bonny die erste Freundin von Elvis ? Sie muß ja in seine Schule gegangen sein.

MARIE 23.04.2006 14:27

Zitat:

Zitat von Angie
er zog mich näher heran und nahm mein gesicht in seine hände. dann küßte er meine stirn, beide augen, die nase und schließlich den mund. es war der sanfteste und zugleich leidenschaftlichste kuß.........

Hach, da schmilzt man ja schon vom lesen dahin. ;-)
Elvis war bestimmt sehr zärtlich.

Wunderschöne Geschichte. Danke, Michael ! :knuddel:

Hat mal jemand ein Bild von ihr parat ?

Im Film mit Kurt Russel, ist eine Bonny. Gibt es da auch ein Bild ? War Bonny die
erste Freundin von Elvis ? Sie muß ja in seine Schule gegangen sein.

das ist dixie locke!

http://www.elvis.com.au/presley/dixie_locke.shtml

Angie 23.04.2006 14:29

Zitat:

Zitat von MARIE

Das habe ich mir schon fast gedacht. Er nannte sie also Bonny. Danke !

Angie 23.04.2006 14:51

Waren sie von 1955 - 1956 zusammen ?

Ist sie es ?

http://img64.imageshack.us/img64/7761/june2xt.jpg

http://img64.imageshack.us/img64/863...zzzzzzz5gw.jpg

michael grasberger 23.04.2006 15:04

Zitat:

Zitat von Angie
Waren sie von 1955 - 1956 zusammen ?

Ist sie es ?

yes, das ist june! eigentlich waren sie 56/57 zusammen. im buch sind noch ein paar sündige photos mit elvis oben ohne (hab leider keinen scanner).
interessant finde ich, dass june ein ganz anderer frauentyp ist als priscilla. eher eine herbe schönheit, gar kein püppchen...


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