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Manhattoe 10.11.2006 09:21

Zitat:

Zitat von michael grasberger (Beitrag 148740)
die klientel der erbsenzähler offensichtlich nicht.:cool:

Wo sind die Grenzen zwischen einem wahllosen Fan, einem interessierten bzw kritischen Fan und einem "erbsenzählenden" Fan (der mE eher jeden Thumbnail archiviert als sich kritisch mit dem Output des angeblichen "Sammler"labels FTD auseinandersetzt)?

etp 10.11.2006 09:31

Genau das ist das Problem. Aber daß Elvis nicht als Künstler mit intellektuell orientierten Fans gilt, ist seit Ewigkeiten klar. Elvis-Fans sind eher simpel gestrickt, sie sind Sammler. Sie sind vom Colonel dahingehend erzogen worden und von Jorgensen und Co in den letzten Jahren ausgiebig bedient worden. Warum sollen sie also nun damit anfangen, Hintergründe zu suchen und zu verstehen, auf der Suche nach aussagekräftigen Dokumentationen zu sein!? Das wäre ein radikaler Umsturz in der Sozialstruktur der Elvis-Szene!

Wenn Du das erwartest und suchst - Dich gar an diversen Beatles-CDs orientierst, dann erwartest Du viel zu viel und kannst nur enttäuscht werden. Dir bleibt nichts anderes übrig, als Dein Fan-Sein selbst zu strukturieren.

Seit ich das eingesehen habe, geht es mir deutlich besser ... was soll die blöde Frage nach dem ultimativen Mastering, dem "originalgetreuen", der richtigen Trackliste etc.pp. .... Elvis ist ein Markt - und in dem sind Fans wie Du offensichtlich marginal ..... :noidea:

Manhattoe 10.11.2006 09:33

Zitat:

Zitat von gast-20080904 (Beitrag 148731)
Man sollte sich vielleicht nicht so sehr am Titel bzw. dem Untertitel ("The Making of ..." [...] Er (der Untertitel) war möglicherweise ungeschickt und sehr wahrscheinlich vorschnell und auch unbedacht gewählt, aber um ihn nun zu benutzen, um daran eine allzu harsche Kritik aufzuhängen, reicht er für meine Begriffe nicht aus.

Puuh, nicht mal die CD-Titel werden mit Sorgfalt gewählt? Apropos: warum die CD Let Yourself Go heißt, ist mir auch ein Rätsel. Ah ja, es kommt ja in dem Song das Wort "rehearsal" vor.

Zitat:

Ich persönlich habe meine "kritische Phase" bzgl. FTD bereits vor drei oder vier Jahren gehabt und erwarte insofern nicht mehr zu viel. Inzwischen freue ich mich schon einfach darüber, wenn jede CD ein paar Tracks enthält, an denen ich mich erfreuen kann.
Yep, sehe ich genau so, aber wenn ich eine Review schreibe, versuche ich meine persönliche Perspektive im Hintergrund zu halten. Das gelingt natürlich nie ganz. Dennoch ist die Review konstruktiv und orientiert sich an nachvollziehbaren Fakten. Die Kritik an meiner Kritik ist bislang eher polemischer Natur (s.o. und s.u.).

Zitat:

Wer geglaubt hat, auf einer max. 80-minütigen CD en detail die komplette Entstehungsgeschichte des Specials geliefert zu bekommen, ist m. E. möglicherweise etwas zu naiv an die Sache herangegangen.
Das ist jetzt nur Polemik und setzt sich nicht mit meiner Kritik auseinander.

Zitat:

Abgesehen davon, dass - wie bereits erwähnt - 80 Minuten (oder gar mehr) an Material in der (Produktions-)Art wie der vorliegenden kaum strukturierbar und gleichzeitig anhörbar gewesen wären (mal ehrlich: Wer hat sich je alle drei DVDs der DeLuxe Edition komplett angesehen?), ist ein "Making Of" generell nichts, das die Spielzeit dessen, was es beleuchtet, überschreiten sollte. Ein "Making Of" ist ein Gimmick, ein Bonus, etwas, das man sich anschaut/-hört, wenn man sich bereits ausgiebigst mit dem originalen Material beschäftigt hat. Für alle anderen ist diese CD nichts.
Wie auch immer man "Making of" definiert: diese CD verdient den Untertitel nicht.

Zitat:

Niemand erwartet, dass auf einer DVD alle Outtakes und jeder noch so kleine Schnipsel der Produktion veröffentlicht wird.
Auch das ist wieder Polemik. Denn das erwartet wirklich kaum jemand. Es ist aber ein großer Unterschied zwischen einem aussagekräftigen Making of und dem was uns geboten wird.

gast-20071202 10.11.2006 10:07

Zitat:

Zitat von Manhattoe (Beitrag 148794)
Yep, sehe ich genau so, aber wenn ich eine Review schreibe, versuche ich meine persönliche Perspektive im Hintergrund zu halten. Das gelingt natürlich nie ganz. Dennoch ist die Review konstruktiv und orientiert sich an nachvollziehbaren Fakten. Die Kritik an meiner Kritik ist bislang eher polemischer Natur (s.o. und s.u.).


Das ist jetzt nur Polemik und setzt sich nicht mit meiner Kritik auseinander.

Auch das ist wieder Polemik. Denn das erwartet wirklich kaum jemand. Es ist aber ein großer Unterschied zwischen einem aussagekräftigen Making of und dem was uns geboten wird.

Deine Polemik-Vorwürfe gehen mir auf den Sack. :grins: Ist schon mind. das dritte Mal. :grins: :grins: Schreib subjektive Rezensionen, stell deine eigene Meinung in den Mittelpunkt und setze sie absolut (das ist das Wesen von Kritik) und lass die Intellektuellen-Maske im Schrank. Sag einfach, was du fühlst (rock-a-hula Baby), begrab es nicht hinter einem Wall von kopflastigen Erklärungsversuchen und vermeintlicher Objektivität und es wird dir besser gehen - versprochen ...

Das hier ist Popmusik - und sehr gut gemacht sogar noch dazu. Habe Spaß dran! :hurra:

Manhattoe 10.11.2006 12:12

Zitat:

Zitat von gast-20080904 (Beitrag 148802)
Deine Polemik-Vorwürfe gehen mir auf den Sack. :grins: Ist schon mind. das dritte Mal. :grins: :grins: Schreib subjektive Rezensionen, stell deine eigene Meinung in den Mittelpunkt und setze sie absolut (das ist das Wesen von Kritik) und lass die Intellektuellen-Maske im Schrank. Sag einfach, was du fühlst (rock-a-hula Baby), begrab es nicht hinter einem Wall von kopflastigen Erklärungsversuchen und vermeintlicher Objektivität und es wird dir besser gehen - versprochen ...

Das hier ist Popmusik - und sehr gut gemacht sogar noch dazu. Habe Spaß dran! :hurra:

Dass ich das gerade von Dir lesen muss, und dann auch noch hier? :eek:

Aber in gewisser Weise hast Du Recht. Vielleicht sollte ich mich in Zukunft den Dingen lieber, wie Du mittlerweile, feuilletonistisch als kritisch nähern.
Das macht beim Schreiben ja auch viel mehr Spaß.

Aber ein noch so gut geschriebenes Essay kann eine Review einfach nicht ersetzen, oder?

gast-20071202 10.11.2006 12:16

Zitat:

Zitat von Manhattoe (Beitrag 148838)
Dass ich das gerade von Dir lesen muss, und dann auch noch hier? :eek:

Aber in gewisser Weise hast Du Recht. Vielleicht sollte ich mich in Zukunft den Dingen lieber, wie Du mittlerweile, feuilletonistisch als kritisch nähern.
Das macht beim Schreiben ja auch viel mehr Spaß.

Aber ein noch so gut geschriebenes Essay kann eine Review einfach nicht ersetzen, oder?

Wo ist der Unterschied? Rezension, Essay. Okay, der Essay holt vielleicht etwas weiter aus, stellt alles in einen größeren Zusammenhang. Gnadenlos subjektiv ist beides - bzw. ist alles im Leben. Wie können wir die Welt anders wahrnehmen als die ”Subjekte", die wir (der eine mehr, der andere weniger ;-)) sind?

Taniolo 10.11.2006 12:42

Zitat:

Zitat von etp (Beitrag 148793)
Genau das ist das Problem. Aber daß Elvis nicht als Künstler mit intellektuell orientierten Fans gilt, ist seit Ewigkeiten klar. Elvis-Fans sind eher simpel gestrickt, sie sind Sammler. Sie sind vom Colonel dahingehend erzogen worden und von Jorgensen und Co in den letzten Jahren ausgiebig bedient worden. Warum sollen sie also nun damit anfangen, Hintergründe zu suchen und zu verstehen, auf der Suche nach aussagekräftigen Dokumentationen zu sein!? Das wäre ein radikaler Umsturz in der Sozialstruktur der Elvis-Szene!

Einspruch! :grins:
Ach was, das glaube ich nicht. Was die Erscheinungsfrm betrifft, so gebe ich Dir recht, allerdings gefällt mir die Begründung ("vom Colonel dahingehend erzogen worden") nicht. Das mag ich vielleicht als Überzeichnung eines Klischees gelten lassen, nicht aber als Ursache.
Dass wir das von Dir beschriebene Phänomen beim gemeinen Elvis-Fan beobachten, schiebe ich viel eher darauf zurück, dass EP sehr viele Fans hat, vll. die meisten überhaupt, die ein Einzelkünstler hat. Somit treten in der Masse auch diejenigen deutlicher in Erscheinung, die ihrer Leidenschaft eben sehr simple und banal fröhnen. Vom Colonel erzogen? Nein, das denke ich nicht. Es gibt mit Sicherheit auch unter den Elvis-Fans genug Musikverehrer, die sich für Liner Notes interessieren, aber die "Tracklister", wie ich sie hier mal nennen möchte, nutzen die ihnen zur Verfügung stehenden Sprachrohre öfter und vor allem ausgiebiger. :grins:

Dass die Industrie darauf schlussendlich auch reagiert, ist beinahe normal und quasi so etwas wie eine logische Folge.

Manhattoe 10.11.2006 15:00

Zitat:

Zitat von etp (Beitrag 148793)
Genau das ist das Problem. Aber daß Elvis nicht als Künstler mit intellektuell orientierten Fans gilt, ist seit Ewigkeiten klar. Elvis-Fans sind eher simpel gestrickt, sie sind Sammler.

Das ist doch ein Klischee, etp. Ich glaube, gerade durch Jorgensens Pionierarbeit puncto Aufarbeitung der Sessions hat sich eine neue Fanschicht gebildet. Dass er sie jetzt wieder vernachlässigt, ist doch gerade das Absurde.

Zitat:

Zitat von etp (Beitrag 148793)
Sie sind vom Colonel dahingehend erzogen worden und von Jorgensen und Co in den letzten Jahren ausgiebig bedient worden. Warum sollen sie also nun damit anfangen, Hintergründe zu suchen und zu verstehen, auf der Suche nach aussagekräftigen Dokumentationen zu sein!? Das wäre ein radikaler Umsturz in der Sozialstruktur der Elvis-Szene!

Für wen reiste Jorgensen denn wochenlang durch die USA, um Material für die frühen Jahre zu sammeln? Warum gibt es mittlerweile Bücher von ihm und Guralnick, die das Phänomen Elvis Presley so gründlich untersuchen. Das machen sie doch nicht nur zum Spaß. Es gibt eine Käuferschicht, die sich für dokumentarisches Material interessiert, sei es nun schriftlicher oder musikalischer Natur.

Zitat:

Elvis ist ein Markt - und in dem sind Fans wie Du offensichtlich marginal ..... :noidea:
Okay, das akzeptiere ich, aber das hält mich nicht davon ab, meinem Unmut Luft zu machen. Deine "Einsicht", bzw Deine Kapitulation, ist aber letztendlich fatal. Denn der Markt wird wegbrechen, weil nicht endlos irgendwelche konzeptlos zusammengestellten CDs im Best-of style profitabel sein werden. Und dann haben wir wieder Verhältnisse wie vor Jorgensens Zeiten.

gast-20071202 10.11.2006 15:43

Zitat:

Zitat von Manhattoe (Beitrag 148891)
Das ist doch ein Klischee, etp. Ich glaube, gerade durch Jorgensens Pionierarbeit puncto Aufarbeitung der Sessions hat sich eine neue Fanschicht gebildet. Dass er sie jetzt wieder vernachlässigt, ist doch gerade das Absurde.

Ich denke, die Leute, die lesen sind grundsätzlich andere als die, die hören bzw. tatsächlich auch nur sammeln. Diese Zweigleisigkeit spiegelt sich auch in den Qualitätsunterschieden wieder. Es ist leider wie eh und je (obwohl ich inzwischen eigentlich der Ansicht bin, dass es wieder geringfügig besser wird): Du musst in Elvis-Produkte nichts investieren, weil sie eh blind gekauft werden von Leuten ohne jeden Maßstab.

Sieh dir Produkte anderer Künstler an, das ist der Wahnsinn, was da teilweise abgeliefert wird. Aktuelles Beispiel die Walk The Line-DVD inkl. der dazugehörigen HD-Website. Hammer. Ich könnte dutzende von Produkten anderer Künstler aufzählen, die alle qualitativ hochwertig und liebevoll gemacht sind. Bei Elvis geht das leider nur sehr selten, wenn überhaupt.

Manhattoe 10.11.2006 16:08

Ganz genau! Aber wenn wir das alles so hinnehmen, bekommen wir nie hochwertige Produkte. Ein Grund mehr deutliche Kritiken zu schreiben und sich nicht schweigend damit abzufinden, dass FTD-CDs i.d.R. nur ein paar leckere Häppchen bieten. :noidea:


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