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MysteryTrain
13.10.2011, 15:14
Der »King«, der wusste, wer der einzige König ist
Von: Walter Rominger
Aus: Deutsches Pfarrerblatt - Heft: 8/2011


http://pfarrerverband.medio.de/pfarrerblatt/archiv.php?a=show&id=3036

marquardt72
13.10.2011, 15:24
Ja,der gute,gläubige Elvis war nicht so schlimm wie die unchristlichen Beatles,die satanischen Stones oder der politische Dylan. :hurra:

MysteryTrain
13.10.2011, 15:29
Dass man Beatles und Stones nicht unbedingt als fromme Christen bezeichnen kann, stimmt doch. Der Autor stellt dies auch als reine Feststellung, ohne Bewertung hin.


Dass Elvis ein religiöser Mensch war, wurmt wohl viele Elvisfans, da das so gar nicht in ihr eigenes Weltbild passt.

marquardt72
13.10.2011, 15:35
Dass Elvis ein religiöser Mensch war, wurmt wohl viele Elvisfans

Mir ist es ganz einfach egal,da für mich in erster Linie der musikalische Output zählt und ich mag "How Great Thou Art" in der 75er-Livefassung.

monipenny
13.10.2011, 16:12
naja, für nicht-fans mag das ja nett zu lesen sein.

Kurz vor seinem Tod nahm er im Tonstudio das vor allem durch Frank Sinatra bekannt gewordene Lied »My Way« auf, das erst nach Elvis’ Tod auf Schallplatte erschien.

das ist natürlich genau so ein quatsch, wie die aussage, dass er am 18. in graceland seine letzte ruhestätte fand. usw. usw.

grüße

monika

MysteryTrain
13.10.2011, 16:20
Die Fehler sind natürlich störend und hätten besser recherchiert werden müssen. jedoch sind das für das Hauptthema des Artikels, nämlich den religiösen Elvis, eher Nebensächlichkeiten.
Ich finde es bemerkenswert, dass ein evangelischer Theologe, der offensichtlich kein Elvisfan ist, sich mit dem Thema auseinandersetzt. Denn es waren doch gerade protestantische Gruppen, die v.a. in den USA jahrzehntelang gegen Elvis gewettert haben und in ihm ein Symbol des moralischen Weltuntergangs sahen.

TheKing
13.10.2011, 22:13
Hauptsache, es wird erwähnt, dass der derzeitige Papst bekannter war, wer zur Hölle soll das denn gewesen sein...? Jesus? Ich bin froh und dankbar, dass die katholische Kirche sich durch ihr ewig gestriges und verkrustetes Gedankengut selbst abschafft. Ich glaube an Gott und finde es hervorragend, was Jesus sagte...aber der Verein, Lord have Mercy!


Ach, das ist ja ne evangelische Seite, ups, ach auch egal... Luther hat ja wahrscheinlich ähnlich wie ich gedacht... hehehe

MysteryTrain
14.10.2011, 05:42
Die katholische Kirche hatte nie etwas gegen Elvis. :cool:

Gilla
14.10.2011, 07:22
Ich dachte zunächst, ganz gut geschrieben. Aber dann der negative Touch in Richtung Stones und Beatles - Gott liebte alle Menschenkinder...:cool:... Habe das Gefühl bei dem Bericht, dass Elvis von der christlichen Seite vereinnahmt wird, weil er Gospel so liebte und an Gott glaubte. Das taten übrigens viele Menschen im Süden der USA.

Und dass ihm lt. Bericht geistliche Lieder am besten gelungen seien, weil er in dieser Kategorie die Awards gewann, ist dann eindeutig.

Aber macht auch nichts. :-)

burroughs
14.10.2011, 08:16
Ich finde es hervorragend, was Jesus sagte...
ja, die interviews von senor Franco mag ich auch sehr gern :hurra:

ballony
14.10.2011, 08:33
Mir ist es ganz einfach egal,da für mich in erster Linie der musikalische Output zählt und ich mag "How Great Thou Art" in der 75er-Livefassung.


MIr gefällt die Version vom 20. März 1974. Wenn ich mich nicht täusche bekam er dafür den Grammy.

Memphis-Tennessee
14.10.2011, 11:32
...... ich mag "How Great Thou Art" in der 75er-Livefassung.

Ich mag Elvis so wie er war und nicht anders und "How Great Thou Art" liebe ich in allen Versionen.:wub::top:

burroughs
14.10.2011, 12:36
gut, dass es noch fans wie dich gibt :wub:

joshua777
14.10.2011, 13:40
Ich mag Elvis so wie er war und nicht anders und "How Great Thou Art" liebe ich in allen Versionen.:wub::top:

ich mag auch alle Versionen von " How Great Thou Art " vom November 1970 - Juni 1977 ;-)

MysteryTrain
14.10.2011, 13:55
ich mag auch alle Versionen von " How Great Thou Art " vom November 1970 - Juni 1977 ;-)

Das kann ich auch unterschreiben. Dieses Lied ist eines der wenigen, das über die Jahre nie nachgelassen hat und das er nie schlampig heruntergedudelt hat. Hier stand er mit voller Überzeugung und mit allen Sinnen dahinter, musikalisch und inhaltlich. Und, ehrlich gesagt, es passt auch besser zum 77er Elvis als z.B. die 50er Oldies, die er wirklich nur noch sang, weil das Publikum sie hören wollte. "How Great Thou Art", "Bridge Over Troubled Water", "American Trilogy" u.a., das waren Lieder, mit denen er auch sich selbst etwas Gutes tat.

King77
14.10.2011, 14:38
Das trifft für Trying To Get To You od. That´s All Right auch zu u. die stammen aus den 50ér Jahren.

MysteryTrain
14.10.2011, 15:16
Das trifft für Trying To Get To You od. That´s All Right auch zu u. die stammen aus den 50ér Jahren.

Wahrscheinlich deshalb, weil er sich mit den Sun-Sachen noch eher identifizieren konnte als mit den kommerziellen Erfolgen bei RCA.
Hound Dog und Teddy Bear/Don't Be Cruel z.B. waren in den 70ern doch nur noch Schatten ihrer selbst und von Elvis ganz bewusst verhunzt und heruntergeleiert. So als ob er die Aufmerksamkeit der Zuhörer indirekt zu den Liedern lenken wollte, die auch ihm selbst etwas bedeuten.

Gilla
14.10.2011, 19:58
Die wurden in meinen Augen nicht bewusst verhunzt, also im Sinne, was war das ein Schwachsinn damals. Runtergeleiert ja, aber nicht, weil er nicht mehr dahinter stand. Diese Songs gehörten zu Elvis dazu und das Publikum wollte sie nochmal von der lebenden Legende hören und er tat ihnen den Gefallen.

Aber er war es wahrscheinlich leid, als alternder Rockstar, der er damals nunmal war, immer weiter mit Inbrunst diese Songs zu bringen und am liebsten noch mit kraftvollem Hüftschwung...:grins:, was ich voll verstehe. :-)

TheKing
14.10.2011, 22:26
Ich glaube, man muss sehen, dass der Rock'n Roll zu dieser Zeit schon ziemlich "out" war, da ist ja nicht der Abstand von heute dazwischen, sondern es war das Ding von "gestern", die Rockmusik hatte sich ja extrem spannend entwickelt, in vielerlei Hinsicht...bei den Aufnahmen zu TTWII kritisiert Elvis ja auch einige seiner Songs recht ungnädig...ich finde, man muss es aus der Zeit heraus sehen...

Und dann als Zzweites: Aus Elvis persönlicher Entwicklung heraus...sein musikalischer Geschmack hat sich eben auch entwickelt, er wurde auch älter, da verändert sich eben auch die Dynamik und das Energielevel...ich finde es also ganz natürlich, dass sich sein Fokus da verschoben hat...er schleppte also den R'n R Block wie ein nötiges Übel stellenweise mit sich rum. Zuweilen haben sie aus den Songs aber auch modernere Versionen gemacht, die Spaß machten....aber bei den relativ, billigen Popsöngchen a la Don't be cruel oder Teddy Bear geht das natürlich kaum...das wurden eben die Knutsch und Grußhymen, die er mit einer Arschbacke absang und dabei das Publikum begrüßte...Hound Dog oder Big Hunk o' Love haben meistens doch noch Spaß gemacht...er hätte ja viele Songs gehabt, die man entstauben und aufbereiten hätte können...aber Elvis war eben ein Vollprofi und er wußte genau, dass die Leute, die vielleicht einmal im Leben kamen, um Elvis Presley live zu sehen, hören wollten wie er die großen Hits sang, mit denen die Menschen ja oft auch große Erinnerungen verbinden...stellt Euch mal vor, man würde heutzutage in ein Konzert von einer Band oder Künstler gehen...dann möchte man auch die großen Hits hören...so ist das eben.

Aber es stimmt schon: Sehr respektvoll ist er dann oft nicht mit diesen Songs umgegangen, oder es fehlte ihm die Power, die Dynamik, um wirklich krachende, überzeugende Performances abzuliefern...anderseits hat er es mit Love Me und Love me Tender genauso gemacht...

MysteryTrain
15.10.2011, 08:42
Im Frühjahr 1977 geht er bei irgendeiner Aufnahme auf Publikumswünsche ein. Teddy Bear lehnt er von vornherein ab und man höre mal, wie er sich dann notgedrungen zu Blue Suede Shoes breitschlagen lässt. Dementsprechend klingt es dann auch. Es war einfach nicht mehr seine Welt. Um genau den Unterschied ging es mir hier: Lieder, die ihm selbst gefielen, sang er mit großer Hingabe und machte die letzten Energiereserven dafür frei. Andere nuschelte er lustlos herunter, damit sie schnell vorbei waren. Mir kommt vor, er wollte sein Publikum damit etwas "erziehen" und es auf seine musikalische und persönliche Entwicklung hinweisen. Bei den meisten seiner verblendeten Fans war das allerdings vergebliche Liebesmühe. Die warteten doch nur auf einen zugeworfenen Schal während des Oldieblocks :noidea:

Gilla
15.10.2011, 09:41
Bei den meisten seiner verblendeten Fans war das allerdings vergebliche Liebesmühe. Die warteten doch nur auf einen zugeworfenen Schal während des Oldieblocks :noidea:

Was interpretierst du da hinein, Mystery, er wollte sein Publikum erziehen. :roll:
Warum auch kritisieren, sich wahnsinnig über einen Schal vom King zu freuen. Selbst du hättest ihn nicht mehr aus der Hand gegeben.

Und es ist doch vollkommen normal, Songs, die aus einer anderen Ära stammen und die er nun zum 150.000sten Mal gesungen hat, schnell abzuhandeln. Wenn du dann von 1977 sprichst, das ist sein Todesjahr, der Mann war krank und ausgepowert.

MysteryTrain
15.10.2011, 10:58
Wenn du dann von 1977 sprichst, das ist sein Todesjahr, der Mann war krank und ausgepowert.

Nochmal: Mir ging es lediglich darum, dass man 1977 bei Liedern wie "How Great Thou Art" kaum etwas von "ausgepowert" spürt, bei den Oldies hingegen bereits schon 3 jahre davor.

Das Verhalten der Fans zeigt mir u.a. auch, dass sie Elvis' musikalische Entwicklung überhaupt nicht interessiert hat. Sie wollten die alten Schinken hören, wenn möglich ein Küsschen oder einen Schal einsammeln und als Trophäe mit nach Hause nehmen. Elvis war auf seine treuen Fans angewiesen, deshalb gab er ihnen weitgehend das, was sie wollten - ist ja auch nichts dagegen zu sagen. Als fairen Gegenzug hätten sie sich aber doch auch etwas dafür interessieren können, was Elvis selbst gefiel und dass er sich vom zappeligen Hound Dog Elvis zu einem äußerst vielseitigen Sänger entwickelt hatte.

Überspitzt formuliert: ab ca. 1973 hätte Elvis auch das Telefonbuch vorlesen, davor und danach einen seiner Hits singen können und das Publikum wäre ähnlich begeistert gewesen. Elvis brauchte immer Herausforderungen um richtig gut zu sein. Sein Publikum war leider überhaupt nicht anspruchsvoll. Also gab sich Elvis auch irgendwann keine besondere Mühe mehr, schon gar nicht bei den Songs, die er selbst nicht sonderlich mochte.
Ich könnte da auch Beispiele aus der Zeit von 73-75 nennen, die man nicht pauschal damit erklären kann, dass er todkrank war.

burroughs
15.10.2011, 11:03
genau.. die fans sind schuld :tsk:

MysteryTrain
15.10.2011, 11:10
http://www.youtube.com/watch?v=oBjvtAdPLhY

Meint hier ernsthaft jemand, die Frauen, die sich da um die Schals kloppen, haben auch nur im Ansatz registriert, dass Elvis da mit massiven Soundproblemen zu kämpfen hatte?
Wahrscheinlich hätten sie nicht mal registriert, wenn Elvis zum Vollplayback eines Imis "gesungen" hätte :noidea:

cos
15.10.2011, 11:11
Das ist und war aber nicht nur bei Elvis so. Auch heute wollen die Leute auf Konzerten die alten, berühmten Songs hören. Stellt ein Sänger/in ein neues Album vor, wird immer nach alten Songs gerufen. Ist damals so gewesen und wird auch immer so bleiben. ;-)

MysteryTrain
15.10.2011, 11:20
Das ist und war aber nicht nur bei Elvis so. Auch heute wollen die Leute auf Konzerten die alten, berühmten Songs hören. Stellt ein Sänger/in ein neues Album vor, wird immer nach alten Songs gerufen. Ist damals so gewesen und wird auch immer so bleiben. ;-)

War zuletzt bei einem Bon Jovi Konzert (ja, ihr dürft mich jetzt schlagen :grins:). Bei den Reaktionen des Publikums merkte ich absolut keinen Unterschied, ob nun "Living On A Prayer" von 1986 oder "We Weren't Born To Follow" von 2009 gespielt wurde :cool:

Werde das bei meinen nächsten Konzertterminen (Bob Dylan/Mark Knopfler und dann bei Udo Jürgens) auch mal bewusst beobachten.

Gilla
15.10.2011, 11:21
Nochmal: Mir ging es lediglich darum, dass man 1977 bei Liedern wie "How Great Thou Art" kaum etwas von "ausgepowert" spürt, bei den Oldies hingegen bereits schon 3 jahre davor.
Das stimmt, weil er keine Lust mehr darauf hatte.

Das Verhalten der Fans zeigt mir u.a. auch, dass sie Elvis' musikalische Entwicklung überhaupt nicht interessiert hat. Als fairen Gegenzug hätten sie sich aber doch auch etwas dafür interessieren können, was Elvis selbst gefiel und dass er sich vom zappeligen Hound Dog Elvis zu einem äußerst vielseitigen Sänger entwickelt hatte.Alle waren sicherlich nicht so, aber das Gros wollte ihren Elvis, den sie kannten, hören. Andererseits gab es bestimmt auch Elvis Fans, die glückllich gewesen wären, wenn Elvis sein Vegas-Programm auf Dauer mit etwas mehr Mut abwechslungsreicher gestaltet hätte.

cos
15.10.2011, 11:37
War zuletzt bei einem Bon Jovi Konzert (ja, ihr dürft mich jetzt schlagen :grins:).
War ich auch in München und gerade bei den sehr bekannten Songs musste ich bei ihm feststellen, dass gerade dann lauter mitgesungen wurde.

Werde das bei meinen nächsten Konzertterminen

Gerade bei letzterem wird ohne Griechischen Wein und mit 66 Jahren und Bitte mit Sahne nichts laufen.
Auch bei Westernhagen, Grönemeyer, Maffay, Springsteen etc etc konnte ich das feststellen. Ebenso bei meinem letzten Konzert von A-HA ist es mir aufgefallen, dass die alten Songs mehr bejubelt wurden.

Gilla
15.10.2011, 11:46
Werde das bei meinen nächsten Konzertterminen (Bob Dylan/Mark Knopfler und ) auch mal bewusst beobachten.

Ja, kannst du machen. Manche Oldies von Bob Dylan wirst du aber nicht auf Anhieb wiedererkennen, weil sie vollkommen anders gespielt und gesungen wurden...

Wer weiß, wie Elvis sie gebracht hätte, wenn er die Chance gehabt hätte, mit 70 noch aufzutreten. ;-)

MysteryTrain
15.10.2011, 11:55
Wer weiß, wie Elvis sie gebracht hätte, wenn er die Chance gehabt hätte, mit 70 noch aufzutreten. ;-)

Elvis hatte die Chance schon in den 70ern. Er nahm sie sogar kurzzeitig wahr: z.B. das "bluesige" Hound Dog 1972. Es wurde scheinbar nicht richtig angenommen, also ließ er es wieder weg - schade, hätte mir mehr solcher "Experimente" gewünscht.

cos
15.10.2011, 12:00
Eines solcher Experimente ist hier https://www.elvisnachrichten.de/showthread.php?t=12833 und schief gelaufen. Man kann sich halt die Frage stellen, ob die Leute der Klassiker wegen UND Elvis wegen dort zu den Konzerten gegangen wären oder wären sie auch hingegangen, wenn er das durchgezogen hätte?:noidea:

burroughs
15.10.2011, 12:50
vielleicht hätte er solche *experimente* auf tour und nicht unbedingt in vegas starten sollen..
dann hätten die reaktionen wohl auch anders ausgesehen :noidea:

fassen wir zusammen: elvis wollte sich musikalisch weiterentwickeln, aber die verblendeten fans haben das nicht zugelassen :sad:

[born to follow ist ein selten *** beispiel für einen neuen bonjovi-song;
denn ausser einem neuen text haben die herren hier nichts anderes gemacht, als teile ihrer früheren hitscheiben hier zu einem *neuen* hit zusammengeklebt.. deswegen bleibt er auch so schnell hängen.
qualität sieht anders aus.. leider.
oder anders gesagt: seit *keep the faith* und ev. noch *these days* kommt leider nichts mehr, dass auch nur annähernd an die alten tage anschliessen kann..]

Memphis-Tennessee
15.10.2011, 20:47
Das ist und war aber nicht nur bei Elvis so. Auch heute wollen die Leute auf Konzerten die alten, berühmten Songs hören. Stellt ein Sänger/in ein neues Album vor, wird immer nach alten Songs gerufen. Ist damals so gewesen und wird auch immer so bleiben. ;-)

Man muß bedenken, daß viele Fans Elvis erstmals live auf der Bühne sahen und natürlich wollten sie dann auch gerne seine alten Hits hören.:-)

burroughs
15.10.2011, 21:02
wieso natürlich :gruebel:
wenn ich zb erst 69 oder 70 durch die alben oder ev durch ttwii auf elvis gestossen bin, kann es genausogut sein - vielleicht sogar mit sicherheit -
dass ich eher das aktuelle material hören will.. und nicht die ausgelutschten nummern, zu die meine elten geschwoft haben :cool:

[vielleicht sollten wir mal generell davon absehen, das ganze aus HEUTIGER sicht zu sehen..
jemand, der etwa 1970 oder auch 1972 zum fan geworden ist, kann ja schliesslich schwer wissen, was der king die nächsten jahre so abliefern wird..]

Angelsblue
15.10.2011, 21:18
Ebenso bei meinem letzten Konzert von A-HA ist es mir aufgefallen, dass die alten Songs mehr bejubelt wurden.

Als langjähriger Hardcore a-ha Fan möchte ich dazu sagen, dass dies völlig richtig ist. Ich habe geschätzte 40 Konzerte von den Jungs zwischen 1986 und 2010 gesehen und ohne "Take on me" lief in keinem einzigen Konzert etwas. Und auch hier konnte man erkennen, das die Sorgfalt und der Elan mit dem der Song dargeboten wurde, mit den Jahren nachließ. Es ist aber auch durchaus nachvollziehbar, das man die "alten Schinken", denen man zwar seinen Durchbruch verdankte, trotzdem nach so vielen Jahren selber nicht mehr hören konnte. Aber die meisten Fans verlangen und erwarten sie.

Ich denke auch, bei Elvis war es nicht anders. Die Songs wurden erwartet und er hat sie "abgeliefert". Es macht schon den Eindruck von "nur schnell weg damit", aber für mich absolut verständlich.

marquardt72
17.10.2011, 08:36
Es gibt auch andere Künstler wie David Bowie oder Lou Reed,die oft ihre bekanntesten Songs nicht spielen und die Setlist nach eigenem Geschmack zusammenstellen.

Das Publikum scheint dies den Reaktionen nach,die man auf einigen Importen raushören kann, zu akzeptieren.

Es muss also nicht immer das ewig gleiche,öde Greatest Hits-Paket sein. :top:

MysteryTrain
17.10.2011, 13:45
Es muss also nicht immer das ewig gleiche,öde Greatest Hits-Paket sein. :top:

Es kommt auch immer darauf an, als was sich ein Künstler definiert. Elvis war Unterhaltungskünstler. Es gibt andere, die sehen sich als Weltverbesserer oder Selbstdarsteller. Elvis ganz ohne Greatest Hits wäre wohl auch nicht gegangen. Ihn aber nur auf diese zu reduzieren, war nicht sehr fair vom Publikum. Es war wie so oft in seiner Karriere, dass er in seinem eigenen "Produkt" gefangen war. Vor diesem Hintergrund bekommt sein (angeblicher) Ausspruch "Ich bin es satt, Elvis Presley zu sein" eine sehr nachvollziehbare Bedeutung.

marquardt72
17.10.2011, 14:30
Ihn aber nur auf diese zu reduzieren, war nicht sehr fair vom Publikum. Es war wie so oft in seiner Karriere, dass er in seinem eigenen "Produkt" gefangen war. Vor diesem Hintergrund bekommt sein (angeblicher) Ausspruch "Ich bin es satt, Elvis Presley zu sein" eine sehr nachvollziehbare Bedeutung.

Da die Plattenverkäufe ab 1974 nachließen,hätte er ja zumindest in diesem Bereich mehr Neues wagen (wobei der sinkende Absatz von Platten sicher auch am mangelnden Interesse von Elvis hinsichtlich Interviews und TV-Auftritten lag...) und sich musikalisch teilweise neu erfinden können.

Aber Elvis wagte zu der Zeit leider selbst nichts mehr Neues und war in der Routine gefangen.

Das Weiterverfolgen der von cos verlinkten Setlist wäre vielleicht ein mutiger,spannender Schritt in die richtige Richtung gewesen.

MysteryTrain
13.11.2011, 17:11
Ja, kannst du machen. Manche Oldies von Bob Dylan wirst du aber nicht auf Anhieb wiedererkennen, weil sie vollkommen anders gespielt und gesungen wurden...


Das war auch wahrscheinlich der Grund, warum die Leute reihenweise die Halle verlassen haben. :noidea: Elvis wollte, dass das, was er macht, dem Publikum gefällt. Jemandem wie Bob Dylan ist das völlig egal (ich hatte sogar den Eindruck, ihm ist das Publikum völlig egal, da er es kein einziges Mal direkt angesprochen hat, nicht mal ein Willkommensgruß, gar nichts :noidea:).

Wenn ich als Publikum bewerten sollte, was besser ist, Kreativität ohne Ende, die aber beim Publikum nicht ankommt, oder eine gemeinsame Zeitreise mit Künstler UND Publikum, bei dem die Oldies keine musikalischen Highlights sein müssen - ich würde mich für Letzteres entscheiden.
Gerade die Interaktion mit dem Publikum war bei Elviskonzerten sehr wichtig. Da wurde auch schon mal ein Lied unterbrochen, weil er ein Mädel geküsst hat o.ä. Das mag auf einer Tonaufnahme, die zudem nie zur Veröffentlichung vorgesehen war, unprofessionell klingen. Für die Menschen im Konzert war es aber ein Erlebnis.
Elvis konnte auch anders: Bei den Konzerten, die für offizielle Veröffentlichungen vorgesehen waren ("On Tour", Aloha from Hawaii, Memphis 1974) gab es sowas kaum oder gar nicht und E zog sein Programm solide durch.

Ein Konzert eines überkreativen Bob Dylan hingegen ist im Prinzip eine Studiosession auf der Bühne und es ist völlig egal, ob da einige tausend Menschen im Publikum sitzen oder nicht.

Und gerade weil das so völlig unterschiedliche Künstler mit völlig unterschiedlichen Ansprüchen sind bzw. waren, tu ich mich schwer mit Vergleichen. Elvis ist Elvis, Dylan ist Dylan und Sinatra ist Sinatra. Jeder ist/war auf seine Art und Weise großartig und Vergleiche dürfen ausschließlich auf der Ebene des persönlichen Geschmacks stattfinden. Diese, auch hier schon oft, vorgenommenen Bewertungen: Elvis = schlampig und unprofessionell, Dylan, Sinatra & co. hingegen professionell und kreativ und damit viel besser, sind für mich absolut für die Tonne.

Gilla
13.11.2011, 17:29
Mystery, dazu kann ich nur sagen, die beiden Künstler waren/sind völlig verschiedene Typen. Wer erwartet, dass Bob Dylan mit dem Publikum kommuniziert, wird natürlich enttäuscht werden, weil er das nicht macht. Als wir 2004 auf unserem Dylan-Konzert in Bonn ein paar Freunde mitnahmen, die die Legende Dylan mal auf der Bühne erleben wollten, haben die das auch mokiert. Wir wussten halt etwas mehr über ihn und haben uns darauf eingestellt und uns nur auf ihn und seine Musik konzentriert. Umso überraschter waren wir bei seinem Konzert in Mainz in diesem Jahr, wie locker er entgegen seiner sonstigen Art war und sich "sogar" am Ende mit einem Lächeln verabschiedet hat.

Elvis brauchte die Interaktion mit dem Publikum und hat daraus sogar Energie gezogen.

Gilla
13.11.2011, 17:52
Und gerade weil das so völlig unterschiedliche Künstler mit völlig unterschiedlichen Ansprüchen sind bzw. waren, tu ich mich schwer mit Vergleichen. Elvis ist Elvis, Dylan ist Dylan und Sinatra ist Sinatra. Jeder ist/war auf seine Art und Weise großartig und Vergleiche dürfen ausschließlich auf der Ebene des persönlichen Geschmacks stattfinden. Diese, auch hier schon oft, vorgenommenen Bewertungen: Elvis = schlampig und unprofessionell, Dylan, Sinatra & co. hingegen professionell und kreativ und damit viel besser, sind für mich absolut für die Tonne.

I'm sorry, aber du hast doch hier die beiden miteinander verglichen.
Was andere bei den Vergleichen von Sinatra/Elvis sagen, ist mir völlig wurscht. Ich finde Frank Sinatra auch klasse, seine Stimme war eine ganz besondere. Aber seine Musik liegt nicht vollends auf meiner Wellenlänge.

Elvis hatte so großen Erfolg in seinem Leben gehabt, er hätte nicht größer sein können. Ich bin eh nur ein Musikkonsument und wüsste vielfach gar nicht, wie es hätte perfekter laufen können. Und seine offensichtliche Unlust oder gar sein Desinteresse für die Studioarbeit in den letzten Jahren, würde ich auch somit nicht als Faulheit bezeichnen sondern er war es teilweise satt.

MysteryTrain
14.11.2011, 09:43
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