Dass es eine solche Aussage von Fritz Rau gibt, bestreitet niemand, aber Fakt ist, dass Rau nie konkret mit einem Angebot auf den Colonel zugegangen ist, sondern sich im Vorfeld bereits hat entmutigen lassen. Das war doch Colonels Taktik, der nur die, die es wirklich ernst meinten, zu sich vordringen ließ, um sich nicht von jedem Traumtänzer vollquatschen zu lassen. Weintraub hat es bekanntlich geschafft, und wie es richtig geht, ist u.a. hier nachzulesen.

Es gibt ja auch die Story von Mike E. Rodger, der mit einem Angebot zum Colonel gegangen ist. Das muss man sich mal vorstellen: Da kommt ein Autor, der eigentlich gerade ein Buch über Elvis schreibt und dafür recherchiert, mal eben daher und will ein Engagement vermitteln. Ein Autor! Noch nicht einmal der Chef der Agentur, wie es sich eigentlich gehören würde, wenn es um ein ernstgemeintes Angebot für einen Mega-Star geht! Und er kommt mit einem läppischen Brief einer völlig unbekannten Hamburger Agentur, in dem eine völlig unrealistische Summe steht, die durch normale Eintrittsgelder nie refinanzierbar gewesen wäre. Wer es ernst meint, kommt selber und bringt einen Koffer voller Geld mit – siehe Weintraubs Erzählung. Dass der Colonel überhaupt mit Rodger gesprochen hat, war schon sehr nett; er hätte ihn auch achtkantig rauswerfen können.

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Ahnungslosigkeit ist die Objektivität der schlichten Gemüter - Harald Schmidt
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Frage: Gibt es eigentlich einen Künstler, den Sie gerne verpflichtet hätten, was aber nie klappte?

Fritz Rau: Zwei sogar. Zum einen wollte ich immer gern Elvis Presley machen, der sogar in der Nähe meiner Heimat als Soldat stationiert war. Aber das erlaubte sein Management nicht. [...]
Quelle: http://gera.otz.de/web/lokal/kultur/...ach-1247543996

Wenn es das Management (das einzig und allein aus Colonel Parker bestand) "nicht erlaubte", so muss er zumindest mal angefragt haben.

Dies ist eine logische Vorgehensweise bei Konzertveranstaltern. Was sollte den dagegen sprechen?

Der Teil stammt aus einem Interview mit Fritz Rau. Das sind seine Worte, nicht meine.


Elvis sagte vor seinem Gastspiel 1969 anlässlich eines Interviews (Baustellenbesichtung) in Las Vegas: I'll probably start out here in this country and after that play some concerts abroad, probably startin in Europe. I want to see some places I never seen before. I miss the personal contact with audiences".

Hier spürt man einfach die Begeisterung von Elvis und auch den Wunsch nicht nur in den USA live zu spielen. Hätte der Colonel mitgespielt, Elvis wäre doch dabei gewesen. Ähnlich äusserte man sich ja auch in der DVD "Elvis by the Presleys".

Die Ralität...

Ich kann dir nicht sagen, wie das 1973 aussah - aber ich kann dir sagen, wie es heute aussieht.

Zunächst einmal musst du dir als örtlicher Veranstalter einen Namen machen. Du kannst nicht bei einem Tourneeveranstalter anrufen, der Lady Gaga unter Vetrag hat, und sagen: "Die will ich jetzt, ich biete dir dafür eine Millionen". Erstmal wird dich der Tourneeveranstalter nämlich mit "kleineren" Namen testen. Mach mal Boss Hoss, mach mal Peter Kraus. Und wenn das geklappt hat, bekommst du nach und nach den nächsten "Leckerbissen" angeboten.

Viele Künstler sind übrigens wirklich über ihr Management nur an einen Tourneeveranstalter gebunden. Dieser bucht die Hallen - ohne einen örtlichen Veranstalter dazwischen zu schalten.

Das alles mag in den 70er Jahren noch nicht üblich gewesen sein - wenn Parker dies aber so handhabte, so war Elvis dann halt auch in diesem Metier wegbereitend.

Kürzlich habe ich gelesen, dass Elvis 1975 das Angebot bekam "Rudolpho Valentino" als Bühnenstück und Film zu spielen. Elvis hat aber den Colonel gebeten das Angebot abzulehnen. Wahrscheinlich auch, weil es ihm zu dieser Zeit nicht so gut gegangen ist. Vielleicht war es halt wirklich so, dass in den letzten Jahren vieles nicht mehr möglich gewesen ist und der Colonel es auch wusste. Der Colonel war somit einfach realistisch und wusste das die Strapazen für eine Welttournee zu gross gewesen wären. Neue Herausforderungen waren somit gar nicht mehr möglich, bzw. konnten den Verlauf gar nicht mehr ändern. Den Zeitpunkt für eine Welttour hat mal also verpasst...

Die bestehenden Verträge mit dem Hilton gingen vor. Spätestens als Elvis das Sommergastspiel 1975 nach 3 Tagen krankheitsbedingt abbrechen musste (wurde auf Dezember verschoben), war auch kaum noch Spielraum für andere Dinge. Elvis war kein Theaterschauspieler. Ein Bühnenstück vor Publikum hätte er nie spielen können. Sorry, aber so gut war sein schauspielerisches (Natur)"talent" nun wirklich nicht. Er war ja schon froh, den Text seiner eigenen Songs in den Konzerten einigermaßen im Kopf zu behalten. Text für ein 90 Min. Theater/Musical Stück hätte er niemals geschafft.
Zudem hätte er sich da für Wochen/Monate für dieses Stück verpflichten müssen. Das ging wegen Vegas und anderen Dingen nicht. Außerdem wäre solch ein Projekt eine langfristige Angelegenheit in Vorbereitung und Durchführung gewesen. Das Risiko, so etwas bei seinem labilen Gesundheitszustand einzugehen, wäre zu groß gewesen.

Während eine Welttournee Anfang der 70er durchaus realistisch gewesen WÄRE ... Elvis live im Theater ... absolut unrealistisch!

für einen mann um die 40???
elvis ist zwar früh gestorben, aber er war doch nicht frühvergreist.

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"We know that rock'n'roll was not a human invention, that it was the work of the Holy Ghost."
(Nick Tosches)

Ein Mann um die 40, welchen man sogar mit dem Golfwagen von der Garderobe zur Bühne fahren musste.... In den letzten Jahren gab es leider viele "ups and downs".

@ Mystery Train - Vielen Dank für Deine Erklärung. Klingt logisch.

wie meinen

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Hinweis in eigener Sache:
wenn du glaubst, dass ich mich dir gegenüber wie ein Arschloch verhalte, kannst du ziemlich sicher sein, dass du es verdient hast