Belehrungen sind etwas anderes, darf ich noch meine Ansichten innerhalb einer bisher sich stetig entwickelnden Diskussion einbringen?
Wäre ich allwissend, würde ich keinerlei Informationen mehr benötigen...
gast-20080904bringt, wie so oft, nachdenkenswerte Aspekte ein - in einem größeren Rahmen - gar keine Frage - insbesondere die Betrachtung der Presleyschen Gedanken/Fragen nach dem eigenen Erfolg + Partizipierung an die Fans, diese Wechselwirkung ist ein weiteres Mosaik in Sachen Versuch einer Entschlüsselung des Kanons... Im Endeffekt ist es doch die Musik, die essentiell ist - Ausdruck der Presleyschen Kommunikation, wo zuweilen die Gefahr einer Überbewertung liegt, da wir denken, wir wüssten heute mehr über Elvis Presley als Elvis Presley zu Lebzeiten über sich selbst...
Unter Zurechtweisung verstehe ich immer noch etwas anderes, habe ja nicht "Basta! So ist es gewesen! Aus!" geschrieben - ich betrachte es nur ein wenig nüchterner, wenn es um die Annahme geht, bestimmte Songs würden eine Verbindung zu seinem Leben herstellen... Wie aber auch erwähnt, ist mir der Gedanke nicht fremd, beim Anhören einiger Songs - mir gefällt nur der Gedanke besser, er hat es für "uns alle" gesungen - eine Art Ventil sozusagen...
Das entwickelt sich aber schon zwangsläufig aus der Diskussion hier heraus, denn Kategorisierungen sind fast unvermeidlich...
Wer würde schon ernsthaft Sachen wie "Little Darlin´" in Relation zu einem Kracher wie, sagen wir, "Kentucky Rain" setzen wollen?
Musik ist ja Empfinden, da geht ja auch jeder anders heran, nur bei ersterem Songbeispiel würden wir es ja nie wirklich mit Elvis Presley und seinem Leben verbinden, vor allen Dingen nicht in den 70ern, wenn er dieses grenzdebile Lied brachte, man sehe sich ja nur mal den Text an - wahrscheinlich von einem liebestollen Eichhörnchen verfasst:
Little darlin', little darlin'
Oh where, are you, oo oo oo oo
Walla walla chipa mocka mogga
Oh my lover, oh just for you, only you
My darling, I need you
Darling I need you to call my own
To hold your life, your little foot, your hand
I knew someone would understand that
Hold my hand
My dear, I would run
To find without you
Oo oo oo oo oo
Oh, oo oo oo
That my love was just for you, 'n only you
Sehen wir uns aber nun zweiteres Songbeispiel an, dann ist die Annahme einer Verbindung zu Elvis Presleys Leben ja schon wieder zwangsläufig höher anzusiedeln, sofern man es denn will...
Seven lonely days
And a dozen towns ago
I reached out one night
And you were gone
Don't know why you'd run,
What you're running to or from
All I know is I want to bring you home
So I'm walking in the rain,
Thumbing for a ride
On this lonely Kentucky backroad
I've loved you much too long
And my love's too strong
To let you go, never knowing
What went wrong
Kentucky rain keeps pouring down
And up ahead's another town
That I'll go walking thru
With the rain in my shoes,
Searchin for you
In the cold Kentucky rain,
In the cold Kentucky rain
Showed your photograph
To some old gray bearded man
Sitting on a bench
Outside a gen'ral store
They said "Yes, she's been here"
But their memory wasn't clear
Was it yesterday,
No, wait the day before
So I fin'ly got a ride
With a preacher man who asked
"Where you bound on such a dark afternoon?"
As we drove on thru the rain
As he listened I explained
And he left me with a prayer
That I'd find you
Ich würde einfach mal sagen bzw. behaupten, eben weil Elvis Presley gewissermaßen "größer als das Leben war", fasziniert uns (fast) alle jeder Aspekt in seinem Leben, diese Faszination der eigenen Vorstellungen; Sehnsüchte und Träume - manifestiert in der Gestalt und Wirken von Elvis Presley, der in nur relativ kurzer Zeit (1953-1977)
die Ikone des 20. Jahrhunderts wurde und dessen universelles Werk wohl zeitlos bleiben wird - denn tot sind ja nur die, über die man nicht mehr spricht!
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