Nun, Elvis' Version kenne ich in- und auswendig und halte sie für unerreicht. Perry Como kenne ich, und halte die Version für eine Schlaftablette. Shirley Bassey funktioniert nicht und etwas mit Andrea Bocelli schaue ich mir prinzipiell nicht an.

Der Ruf nach einer Studioversion von Elvis ist auch mir unverständlich, da sie kaum besser hätte sein können als diese hier. Ich habe mich an anderer Stelle schon einmal zu dieser Aufnahme geäußert, die ich gesanglich für ein Highlight in Elvis' Karriere halte. Es ging in der Diskussion darum, ob "Impossible" eine schöne oder ein tragische Liebesgeschichte erzählt, ich neige zu letzterem.

Die Frage habe ich mir auch schön mal gestellt: Handelt es sich um eine ultimative Liebeserklärung oder um die Sehnsucht nach einer unerfüllten Liebe? Der Text lässt beide Schlüsse zu, die Melodie lässt eher letzteres vermuten. Andererseits wurde die Melodie mit dem spanischen Originaltext komponiert, und "Somos novios" heißt soviel wie "Wir sind verheiratet" (falls ich da richtig liege), und das ist eher weniger tragisch - zumindest am Anfang.

Die Art, wie Elvis es singt, klingt eher nach der tragischen Variante, aber Elvis hatte diese Neigung ja schon immer, Liebesliedern eine dramatische Komponente beizufügen bzw. diese zu betonen.

Unterm Strich bleibt es offen, aber auch ich tendiere zur tragischen Auslegung, zumindest bei der Elvis-Version. Como klingt eher nach der "harmlosen" Liebeserklärung. Aber genau das ziegt, das ein und derselbe Song - je nach Lesart des Interpreten - völlig anders rüberkommt. Was wiederum für einen großartigen Interpreten spricht.

Letztendlich kommt es auf den Empfängerhorizont des Hörers an, was ein Song wirklich bedeutet. Wer gerade frisch glücklich verliebt ist, wird den Song mit anderen Ohren hören als jemand, der seine große Liebe nicht erobern konnte. Da bewahrheitet sich die Aussage von Charles Aznavour, der einmal meinte: "Jeder Song hat vier Autoren - den Komponisten der Melodie, den Dichter des Textes, den Interpreten und den Zuhörer."

Ich kenne die Version, die auf der großen 70er Box drauf ist bzw. auf der "Burning Love" (expanded) - müsste 16. Februar 1972 sein - eine Darbietung vor dem Herrn... ...wahrscheinlich seine beste Live Ballade...
Als ich den Song damals zuerst hörte, konnte ich nichts damit anfangen, die kristallklare Schönheit musste ich mir erst durch mehrmaliges Anhören im Laufe der Zeit erarbeiten - ohne mir den Song (im Kontext dieser Umfrage) "schönhören" zu müssen...

Wenn ich mir in Gedanken vorstelle, wie unser Freund© da oben auf der Bühne des Las Vegas Showroom stand und gegen Gequatsche und Geschirrscheppern ansingen musste...

War das wirklich so schlimm? Soweit ich weiß - bitte korrigiert mich, wenn ich falsch liege - wird bei einer Dinner-Show das Essen während des Vorprogramms eingenommen, und der Hauptact tritt erst nach dem Abräumen des Geschirrs auf. Ich weiß nicht, wie es bei Elvis war, aber oftmals kann man während des Hauptacts noch nicht einmal eine Getränkebestellung abgeben, sondern muss sich schon vorher verproviantieren.

Ich bin kein Experte für Publikumsmitschnitte, aber aus meiner Erinnerung heraus musste Elvis bei Tourkonzerten gegen eine viel heftigere Geräuschkulisse ansingen als in Las Vegas. Deswegen hat er in Las Vegas auch viel mehr mit komplexeren Arrangements und Balladen experimentiert. "It's impossible" gehörte im Sommer 71 in Vegas zum festen Repertoire, aber auf Tour hat er es - meines Wissens - nie gespielt.

Hier im Büro kann ich es nicht überprüfen, aber soweit ich mich erinnere, ist das Geklimper von Gläsern oder Geschirr an einer Stelle von "It's Over" recht deutlich zu hören (ich meine die Version vom Februar 1972, die auf der 70s-Box enthalten ist).

Hör dir mal auf der großen 70's Box bzw. der "Burning Love" (expanded) die Februar '72 Aufnahmen an, ich finde durch den brillanten Klang kann man, wenn man genau aufpasst, ziemlich gut z. B. das Anstossen irgendwelcher Gläser + vereinzeltes Geklappere heraus hören...

(Publikumsmitschnitte meide ich, in aller Regel! )

Das sollte als Beweis reichen .

Es beweist nur, dass die Leute während der Show getrunken haben. Das ist nichts neues. Aber im Vergleich zu dem Lärm, die bei den Tour-Konzerten herrschte, war das Stille Post. Wer an einem Weinglas nippt, krakeelt nicht rum.

Wer während eines Elvis Konzerts durch Geklappere und Gescheppere auffiel, hätte unverzüglich liquidiert werden müssen - es beeinträchtigt den Hörgenuss auf den zur Verfügung stehenden VÖs!