Zitat:
Zitat von Tafka S.
Sehr schön gesagt!
(1) Von welchem ist die Rede?
(2) Willkommen im Club der (un)toten Dichter!
(3) Von der These der "Unfähigkeit, die drugs beiseite zu lassen", halte ich persönlich nichts, ehrlich gesagt. In meinen Augen lag das Problem ganz woanders. Und ob es sich letztlich um jenen Cocktail gehandelt hat, werden wir wohl nie mit Sicherheit klären können...
(4) Wofür hat sich Deiner Meinung nach der 42-jährige Elvis Presley verachtet?
(5) Das klingt, offen gesagt, etwas kryptisch. An welches ausgeflammte Lebenselexier denkst Du konkret?
Die Liebe zur Musik?
(6) Das "traumtänzerisch" befremdet mich ein wenig, aber ansonsten klingt das recht interessant.
(7) Worin liegt Deiner Ansicht nach der Doppelsinn im Falle des Künstlers Elvis Presley, wenn ich fragen darf?
(8) Wenn überhaupt, dann ging Ludwig Hirsch wie der "Schlagersänger" aus Memphis, doch das weiß niemand mit Gewissheit.
Im übrigen - das ist allerdings meine persönliche Meinung - halte ich den "großen schwarzen Vogel" für überbewertet - sowohl textlich/musikalisch als auch in seiner - unterstellten - Suizidförderung bei labilen Zeitgenossen.
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die zitierung deines textes, lieber @tafka, habe ich durch meine numerierung verändert, so kann ich übersichtlich antworten.
(1) na, von ludwig hirsch
(2) mr. presley hat mich mit seiner musik wachgeküsst *zwinker
(3) worin lag das problem entsprechend deiner einschätzung?
ein cocktail war im blut nachweisbar. relativ sicher der depotwirkung und der akutzufuhr geschuldet. freilich, ob freitod, unvernunft oder in einem naiven glaube an die allmacht der tabletten der bloßen angst vor der tournee kompensatorisch begegnend, das wird vermutlich nicht mehr aufgeklärt werden können ... zu dumpf seine unmittelbaren wegbegleiter in jenen tagen. ein sänger der
jordanaires resümierte ebenso lapidar wie bewegend, elvis presley sei das herz gebrochen gewesen. dem schließt sich meine intuition aus der ferne an.
(4) für seine optische und stimmliche erscheinung und für seine laissez faire-liedinterpretationen, zu jenen er nur noch fähig war.
(5) mr. presley war zu dieser zeit nicht einmal mehr eine karikatur seiner selbst. seine auftritte erschienen als eine unfreiwillig zynische hintertreibung seiner ursprünglichen hingabefähigkeit und seines adonis-images.
selbst der hochgejubelte vortrag der unchained melody imponiert als der verzweifelte befreiungsschlag eines singenden asthmatikers. das sind harsch beurteilende worte ... mir tut diese finale phase richtig weh. und ich denke, er konnte seine sehnsucht nach dem leben nur noch herauskrächzen. sie war da, obschon sie erheblich fragmentierte. das ist der sehr schmale grad zum selbst-mord. in der tiefen depression fehlt der antrieb dazu.
mr. presley war, meines erachtens, klug. zu klug, um der widersprüche zwischen anspruch und wirklichkeit nicht gewahr zu werden. daraus kann nur verachtung resultieren.... und wer weiß, vielleicht eine (regressive) unüberwindbare sehnsucht, der mama's tröstenden schoße nahe zu kommen ...
(6) meine einschätzung: der junge elvis hatte einen traum ... jenen, seine mutter glücklich zu machen, glücklich zu erleben. er lebte seinen traum früh und ich vermute auch einsam aus. die lyrische hingabe zur musik liegt darin, in seinem traum. antoine de saint-exupéry sprach davon ... *wenn du die männer ein schiff bauen lassen willst, dann lehre sie nicht die kunde vom holz und der architektonik. nein. lehre sie die sehnsucht nach dem meer* (so ungefähr aus dem kopf) ... elvis presley hatte diese sehnsucht nach dem glück der mutter ... er hatte diese sehnsucht verinnerlicht und mit ihr gesungen.
(7) ein lebenskünstler(ischer musikant für seine mutter) und ein künstler des gesanges. er vollbrachte quasi die quadratur des kreises: er künstelte authentisch (ganz so, wie es saint-exupéry vorschwebte).
(ad 6 ... schweben ... tanzen ... *zwinker)
(8) yepp, nobody knows. und yepp zum großen schwarzen vogel des ludwig hirsch. ich mag seine kraftvollen lieder, die stimme mit rumpf ;)
good night * sleep tight