James Stewart - Der Allroundstar!
James Maitland Stewart, von seinen Freunden Jimmy genannt,
(* 20. Mai 1908 in Indiana/Pennsylvania; † 2. Juli 1997 in Beverly Hills/Kalifornien) US-amerikanischer Filmschauspieler, der vor allem in der Rolle des "guten Jungen" und "aufrechten Amerikaners" zu sehen war.
Stewart spielte bedeutende Rollen in Klassikern aller Genres und arbeitete jahrzehntelang unter den führenden Regisseuren von Hollywood.
Er hat sie alle überlebt die großen Hollywoodstars, die mit ihm gemeinsam berühmt wurden: Clark Gable und Gary Cooper, John Wayne und - was das Kino anbelangt - auch Cary Grant. Seine Freunde nannten ihn Jimmy, obwohl Kosenamen nicht zu seinem Image passen. James Stewart war im Film immer ein Sonderling. Seine Art ist spröde, schüchtern, manchmal sogar gequält, obwohl er in manch hartem Western die Dinge wieder ins rechte Lot rückte, Umsicht, klaren Verstand, Tatkraft zeigte. Gary Cooper, der als Sheriff Will Kane Filmgeschichte machte und das Idol Humphrey Bogart gehörten zu jenen Charaktertypen, die zwischen "Star" und "Actor" liegen, James Stewart war dagegen stets ein wandlungsfähiger Schauspieler.
Ob als Glenn Miller unter Anthony Manns Regie und als Lindbergh bei Billy Wilder. Beide, der Komponist und der Flieger, waren Vorbilder für ihn, den konservativen Amerikaner, für den Disziplin viel bedeutet. Von eherner Disziplin war er stets geprägt, das galt für seine streng moralische Lebensauffassung ebenso wie für die Filmarbeit. Zu Recht und zu Unrecht wird er in der Filmgeschichte als einer der großen Western-Stars gefeiert. Zu Recht, denn er hat mit einer Reihe von Figuren aus der amerikanischen Siedlerzeit das Bild des Genres mitgeprägt; zu Unrecht, weil Stewart im gleichen Maße auch immer Charakterdarsteller war. Schwierig erscheint es indes seine schönsten und typischsten Rollen festzulegen, denn er ist ein ausgesprochen vielseitiger Schauspieler.
Sicher ist James Stewart einer der besten Hitchcock-Helden, denn sein persönliches Image deckt sich mit dem des Protagonisten, der immer wieder in eine nur dem Zuschauer bekannte Falle stolpert: Ob im "Mann, der zuviel wusste", dem "Fenster zum Hof", "Cocktail für eine Leiche" oder in "Vertigo - Aus dem Reich der Toten"- die Rollen sind ihm auf den Leib geschrieben; er ist der ahnungslose Familienvater, dem bei einer Sightseeing Tour in Marokko eine Leiche zu Füßen fällt, der Journalist, der mit gebrochenem Bein ans Zimmer gefesselt, seine Nachbarschaft entdeckt und zufällig Augenzeuge eines Mordes ist, der Psychologieprofessor, der entsetzt feststellt, wie wörtlich seine Schüler eine von ihm vertretene Hypothese ernst genommen haben und der ahnungslose Mann, der von einer schönen Frau betört, auf einen Psycho-Trip gerät.
James Stewart hat die großen Zeiten des amerikanischen Kinos mitgeprägt und mitgetragen, doch das junge Kino sagte ihm selten noch zu. Er hat oft gesagt, dass er sich ins Privatleben zurückziehen wolle, doch auch im hohen Alter stand er immer wieder vor der Kamera und er hätte weitergemacht, "wenn mir der Tod keinen Strich durch die Rechnung macht, als Großvater und alter, schrulliger Sonderling" - setzte er augenzwinkernd hinzu. Hier einige seiner vielen Filme:
Die 30er Jahre:
"Art Trouble" (1934, ungenannt), "Der Mann für Mord" (1935), "Rose-Marie", "Seine Sekretärin", "Zum Tanzen geboren", "Nach dem dünnen Mann", "Kleinstadtmädel", "Speed", "Karriere", "Important News", "Next Time We Love" (alle 1936), "Der Lebenskünstler", "Der letzte Gangster", "Im siebten Himmel", "Seekadetten" (alle 1937), "Engel aus zweiter Hand", "Vivacious Lady", "Of Human Hearts" (alle 1938), "Der große Bluff", "Drunter und drüber", "Mr. Smith geht nach Washington", "Tanz auf dem Eis" und "Ein ideales Paar" (alle 1939).
Die 40er Jahre:
"Rendezvous nach Ladenschluss", "Tödlicher Sturm", "Die Nacht vor der Hochzeit", "Keine Zeit für Komödie" (alle 1940), "Komm, bleib bei mir", "Mädchen im Rampenlicht", "Pot o' Gold" (alle 1941), "Thunderbolt" (1945), "Ist das Leben nicht schön?", "Fremde Stadt" (beide 1947), "Kennwort 777", "Cocktail für eine Leiche", "On Our Merry Way", "Startbahn ins Glück" (alle 1948), "Malaya" und "The Stratton Story" (beide 1949).
Die 50er Jahre:
"Der gebrochene Pfeil", "Mein Freund Harvey", "Rette mich, wer kann", "Winchester '73" (alle 1950), "Die Reise ins Ungewisse" (1951), "Die größte Schau der Welt", "Meuterei am Schlangenfluss", "Nackte Gewalt", "Stärker als Ketten" (alle 1952), "Die Todesbucht von Louisiana" (1953), "Das Fenster zum Hof", "Die Glenn Miller Story", "Über den Todespass" (alle 1954), "Der Mann aus Laramie", "In geheimer Kommandosache" (beide 1955), "Der Mann, der zuviel wusste" (1956), "Die Uhr ist abgelaufen", "Lindbergh - Mein Flug über den Ozean" (beide 1957), "Vertigo", "Meine Braut ist übersinnlich" (beide 1958), "Anatomie eines Mordes" und "Geheimagent des FBI" (beide 1959).
Die 60er Jahre:
"Der Kommandant" (1960), "Das war der Wilde Westen", "Die X-15 startklar" (Stimme im Original), "Der Mann, der Liberty Valance erschoss", "Mister Hobbs macht Ferien", "Zwei ritten zusammen" (alle 1961), "Flashing Spikes" (TV, 1962), "Cheyenne", "In Liebe eine Eins" (beide 1963), "Der Mann vom großen Fluss" (1964), "Der Flug des Phoenix", "Geliebte Brigitte", "Rancho River" (alle 1965), "Die fünf Vogelfreien" und "Bandolero" (beide 1967).
Die 70er Jahre:
"Geschossen wird ab Mitternacht" (1970), "Die Gnadenlosen" (1971), Die "Hawkins"-TV-Krimis "Der Strafverteidiger", "Mord im 13. Stockwerk", "Blutfehde", "Mord in der Arena", "Mord oder Gnade", "Schmutziges Geschäft", "Tod in Hollywood" und "Zahn um Zahn" (alle 1973), "Das gibt's nie wieder" (1974), "Der Shootist", "Verschollen im Bermuda-Dreieck" (beide 1976), "Tote schlafen besser" und "Unsere Lassie" (beide 1978).
Diverses:
"Mr. Krueger's Christmas" (TV, 1980), "Der Fremde im Regenwald" (1981), "Am Ende des Weges" (TV, 1983), "Fackeln im Sturm II" (TV-Mini-Serie, 1986) und "Feivel, der Mauswanderer im Wilden Westen" (Stimme im Original, 1991).
Geändert von gast-20070206 (14.06.2006 um 10:38 Uhr)
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