Einzelnen Beitrag anzeigen
  #8  
Alt 19.04.2017, 13:40
Benutzerbild von Tafka S.
Tafka S. Tafka S. ist offline
Posting-Legende
 
Registriert seit: 22.06.2005
Beiträge: 9.924
Tafka S. Renommee-Level 22%Tafka S. Renommee-Level 22%Tafka S. Renommee-Level 22%Tafka S. Renommee-Level 22%Tafka S. Renommee-Level 22%Tafka S. Renommee-Level 22%
Zitat:
oliver:
Jahrhundert Manager halte ich für stark übertrieben.
Naja, ich versteh Dich, Oliver.
Doch im Grunde hat Digger schon nicht ganz unrecht.
ELVIS wurde wahrscheinlich nur durch Parker in diesem Ausmaß möglich, also zu einem Jahrhundert-Künstler mit weltweitem Bekanntheitsgrad. Er stellte in kommerzieller Hinsicht die richtigen Weichen, in künstlerischer Hinsicht leider nicht, meine ich.
Elvis war mit solchem Talent gesegnet, dass er es - sehr wahrscheinlich - auch mit jedem anderen Manager zu einem großen Star gebracht hätte, doch wir wissen nicht, ob ein anderer außer Parker so knallhart verhandelt hätte, seinen Schützling so bedingungslos nach vorne gebracht hätte. Für Elvis als Künstler war Parker mMn nicht der Richtige, doch Elvis zu einer Weltmarke mit Langzeitwert zu machen, war ganz sicher sein Verdienst.
So gesehen kann man durchaus von einem Jahrhundertmanager sprechen, wenn man dabei den kommerziellen Aspekt in der Karriere Elvis Presleys vor Augen hat - und schließlich sind "Elvis und der Colonel" praktisch eine Einheit: Ohne einen Elvis wäre Parker vermutlich ein Manager unter vielen gewesen - und Elvis ohne Parker womöglich nicht ELVIS.
Unterm Strich hat er den King reich und berühmt gemacht, das kann (oder besser muss) man ihm anrechnen. Dafür, dass dieser so talentierte Elvis Presley während seiner Karriere aber nicht in dem Maße sich weiter entwickelte, wie es seinen Fähigkeiten entsprochen hätte, ist Parker auch verantwortlich. Gewiss; Elvis hätte an dem Punkt, an dem er sich künstlerisch unzufrieden/unterfordert fühlte, einfach einen Ersatz-Manager verpflichten können, doch letzten Endes waren beide - Elvis Presley und Thomas Parker - treue Seelen, die einander nicht im Stich ließen. Auch dann nicht, als der Glanz vergangener Tage etwas zu verblassen begann. Auch das kann man, so man will, Parker zugute halten, denn er hätte es vermutlich besser verschmerzt, irgendwann Mitte der Siebziger ohne Elvis weiter zu machen als Elvis ohne Parker.
Die folgenden Nutzer bedankten sich bei Tafka S. für diesen Beitrag: