Ich unterstelle Elvis Buddies nur selten, absichtlich zu lügen. Im Grunde genommen liegt das Problem im allzu Menschlichem: dem Gedächtnis. Dieses funktioniert nun mal nicht wie ein Video-Tagebuch.
Elvis & Co hatten ein Leben, das sie selbst als toll empfanden und es in vollen Zügen genossen, aber sich der historischen Bedeutung ihres Tun sicherlich nicht bewusst waren. Da protokollierte niemand mit oder recherchierte, ob es nicht doch anders gewesen wäre.
Und wenn man weiß, wie grottenschlecht Gedächtnisse funktionieren, und dass Gedächtnisinhalte jedesmal, wenn man sie aufruft, neu überarbeitet werden, aber beim erneuten Abspeichern bereits wieder verändert sind, dann wundert es einem höchstens, dass Erinnerungen dann doch irgendwie stimmen.
Nicht nur, dass Gedächtnisinhalte prinzipiell
unbewusst und unabsichtlich selektiv und von eigenen Emotionen durchzogen abgespeichert werden und im Laufe der Jahre verblassen, sie vermischen sich auch mit der Zeit noch mit dem, was man nach einem Ereignis von anderen darüber erfährt. Auf diese Art sind die Erinnerungen weder korrekt oder gar nur die eigenen.
Aus guten Gründen achtet man bei Gerichtsverfahren daher darauf, oder sollte es tun, dass sich die Zeugen vor der Vernehmung nicht schon sehen und sprechen können. Oder dass Prozesse möglichst dort stattfinden, wo nicht schon zu viel über den Fall bekannt ist. Rein praktisch ist das leider in vielen Fällen nicht möglich, aber es zeigt, dass diese Unzulänglichkeiten des menschlichen Gedächtnisses sehr wohl schon länger bekannt sind.
Das kann so weit gehen, dass man sich an Geschehnisse erinnern zu meint, die
nie so, oder im extremsten Fall,
überhaupt nicht stattgefunden haben.
Ich empfehle zum Thema folgendes Buch, in dem, auf anschauliche und witzige Weise neben anderen Fehlleistungen des Gehirns auch das Gedächtnisproblem behandelt wird:
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