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Alt 01.08.2008, 21:26
gast-20080904
Gast
 
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Elvis' Performance in Loving You ist schlichtweg umwerfend. Als Kind habe ich mir die Szene dutzende Male hintereinander angesehen - wegen dieses unglaublich coolen Seitwärtsschrittes mit dem ausgestellten und an Boden tippenden Beins.

Ein absolut klassischer Elvis-Moment, der, wie eigentlich der ganze Film, auf eine geradezu "dokumentarisch" anmutende Weise erahnen lässt, was das Bühnen-Phänomen Elvis in den 50ern ausmachte. Das ist einer der Momente, in dem man seine Augen einfach nicht von ihm nehmen kann, ähnlich wie beim hüftzuckenden Got A Lot O'Livin' To Do oder während der berühmten Szene in Jailhouse Rock. Der King macht seinem Namen hier alle Ehre und legt mal richtig was vor ...

Jerry Lee Lewis' Version mag ich, weil er richtig powert. Nicht unbedingt in dem hier vorgestellten Video, aber der Typ konnte den Song richtig reiten, zu hören in dem von crawfish bereitgestellten Youtube-Beitrag. Während Elvis' Version noch deutlich "rollt", rockT Jerry Lee einfach alles weg. Dieses Konzert dürfte einem Elvis-Konzert wohl in wenig, wenn überhaupt, nachgestanden haben.

Roy Orbisons Version scheint (und ist auch) auf den ersten Blick ganz anders. Aber das Teil shuffelt so richtig schön daher, hat einen geilen Backbeat, einen richtig guten Groove, es gibt das Solo von JB, diesen musikalischen "Ausfallschritt" gegen Ende und Roys berühmtes "Grrrrrrr" ... Alles gemeinsam macht schon eine echt saubere Performance für meine Begriffe.

The Spencer Davis Group geht zurück zu richtig bluesigen Wurzeln und es ist geil gesungen. Die Jungs können schon was, zweifelsohne. Das rotzige Blues-Gitarren-Solo tut sein übriges.

Levon Helm, Schlagzeuger und Sänger meiner Lieblingsgruppe The Band (und übrigens auch der Erzähler der Doku Elvis 56), halte ich persönlich für einen Top-Sänger. Wer mal das Rock-Pflichtprogramm The Last Waltz gesehen hat, wird wissen, was der Mann drauf hat. Dieser Ausschnitt hier entstammt offensichtlich einem Roy Orbison-Gedenkkonzert, er lehnt sich ziemlich deutlich an Roys Version an. Der Mann kann sicherlich mehr, aber das hier ist es wert, sich zumindest mal anzuschauen. Schon alleine Glens boogiemäßiger Piano-Einwurf macht das Video sehenswert.

Eine echt schwierige Entscheidung ...