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Alt 29.04.2014, 18:38
double trouble double trouble ist offline
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Die beiden hier diskutierten Artikel haben mit einem seriösen Journalismus absolut nichts zu tun. Sie sind an Niveaulosigkeit kaum zu unterbieten. Es geht lediglich darum, Elvis sowohl als Mensch als auch als Künstler zu verteufeln.

Erstaunlich finde ich, dass solche Pamphlete in grundsätzlich seriösen Publikationen, wie Der Spiegel und die Süddeutsche überhaupt gedruckt werden. Die gleichfalls angesehene FAZ ging einen völlig anderen Weg.

Vielleicht kennt jemand von Euch den Leitartikel der FAZ „Der Angelsachsen Elvis“, der nach Elvis’ Tod veröffentlicht wurde. Er ist an Bösartigkeit und Zynismus mit den gegenständlichen Publikationen in keiner Weise vergleichbar. Jedoch kam darin ein absolutes Unverständnis über die weltweiten Reaktionen und den Ausbruch an Trauer als Folge des 16. Augusts zum Ausdruck. Mitte der 1990er Jahre kündigte die FAZ dann in ihrem Kulturteil bereits die TV-Sendung eines Elvis-Films an, wobei auch ein Bild aus King Creole angefügt war, auf welchem sich Elvis auf dem Balkon sein Hemd anzieht. Darunter war zu lesen: „Er ist weit mehr sexy, wenn er ein Hemd anzieht, als Bruce Willis, wenn er eines auszieht“.

Es scheint so, als hätte die elitäre FAZ ganz allgemein Elvis’ kulturellen Stellenwert mittlerweile erkannt, was auf die oben angeführten Presseorgane offenbar nicht zutrifft. Ansonsten wären solche absolut irrelevanten und destruktiven sowie ausschließlich auf eine den Tatsachen Hohn sprechende Herabwürdigung eines Künstlers abzielenden Artikel nicht denkbar.

Bemerkenswert finde ich es auch, dass es sogar in diesem Forum (zumindest) einen user gibt, der jedes Mal, wenn Elvis in den Dreck gezogen wird, laut zu jubeln beginnt und den größten Unsinn als Wahrheit zu erkennen glaubt.

Tatsächlich wäre es leicht, die Aussagen in dem Spiegel-Artikel einzeln zu widerlegen. Dies gilt auch für die Süddeutsche. Ich werde es jedoch nicht tun, da mir meine Zeit dafür zu schade ist und ohnedies die meisten Leser wissen, dass hier der angelsächsische Grundsatz der Wahrheit und Fairness aufs Gröbste verletzt wurde.

Van Kuijk alias The Welz meint auch, dass wir keinen Humor hätten und wir uns mit seinem „F….humor“ abfinden müssten. Ich danke burroughs ausdrücklich für seine Antwort, der nicht mehr viel hinzuzufügen ist. Ich möchte daher lediglich noch festhalten, dass es ein bezeichnendes Licht auf jemanden wirft, wenn von ihm üble verbale Entgleisungen als Humor bezeichnet werden.

In einem anderen thread in diesem Forum schrieb van Kuijk sinngemäß (das wörtliche Zitat habe ich nicht parat): Elvis werde schon wegen seines Lebenswandels sicherlich in den Himmel kommen. Dem fügte er einen hämischen Smiley an. Er nennt dies wohl Sarkasmus; ich hingegen würde es ……nennen.

Sollte die christliche Lehre von der Auferstehung zutreffen, so kann ich van Kjuik versichern, dass Elvis mit Sicherheit seinen Platz im Himmel fände. Er war nämlich nicht nur ein begnadeter Künstler, sondern vielmehr auch eine herausragende Persönlichkeit mit einem fantastischen Charakter.

Zum Schluss kann ich aber Herrn van Kuijk wenigstens noch eine sehr erfreuliche Nachricht übermitteln.
Auch er wird mit Sicherheit in den Himmel kommen!

In der christlichen Lehre heißt es nämlich: „ Selig sind die Armen im Geiste, denn ihrer ist das Himmelreich.“

Van Kuijk wird also Elvis im Himmelreich begegnen dürfen.

Was aber macht mich betroffen? Ich muss einen Mangel an Respekt erkennen. Einen Mangel an Respekt vor einem Menschen, der uns so viel zu geben vermochte. So viel, dass er selbst nach so langer Zeit für uns fast täglich noch präsent ist. Zumindest Respekt hat er verdient!

Ich kann ganz offen sagen , dass mir, abgesehen von meinen allerengsten Angehörigen, niemand so viel Freude, positives Denken, aber auch Trost vermittelt hat und noch immer zu vermitteln vermag, wie Elvis.

Haben wir eigentlich das Recht, Kritik an ihm zu üben? Dies muss jeder für sich selbst beantworten. Man sollte dabei aber immer folgende zwei Zitate im Hinterkopf haben:

Elvis Presley: „Before you abuse, criticize and accuse walk a mile in my shoes.” Kennen wir doch alle.

Bruce Springsteen (über Elvis Presley): “He gave the world more than we had any right to expect from one man.”

Geändert von double trouble (29.04.2014 um 18:49 Uhr)