Ich hatte mir damals für ein anderes Forum die Mühe gemacht, einen Text von www.elvis.com/au zu übersetzen und in meine eigenen Worte zu fassen. Da der Text gut zum Thema passt, möchte ich ihn hier auch hineinsetzen:

Wenig ist bekannt über Elvis väterliches Erbe. Der erste Pressley (Schreibweise ist richtig!)in Amerika war ein keltischer Anglo-Ire mit Namen David Pressley, welcher 1740 mit seinem Sohn Andrew Pressley in der Stadt New Bern im Staat North Carolina siedelte. Am Anfang steht Andrew Pressley Junior. Andrew kämpfte in den letzten großen Schlachten des Revolutionskrieges im Süden. In der Schlacht von Eutah Springs in South Carolina im Jahre 1781.

Die Geschichte der Presleys wird dann wieder mit Dunnan Pressley Junior, in der Mitte des 19. Jahrhunderts aufgenommen. Dunnan ehelichte 1861 Martha Jane Wesson in Fulton, Mississippi. Dies war der Sitz des Itawamba County. Wie viele andere auch, wurde Dunnan möglicherweise durch preiswertes Land in diese Region gelockt. Dieses Land wurde von Veteranen aus dem Krieg gegen Mexiko angeboten. In den damaligen Zeiten wurde Anbaufläche für 25 Cent pro Morgen weggegeben. Dunnan und Jane hatten zwei Töchter, Rosalinda und Rosella. Dies waren Elvis Urgroßmütter.

Der Bürgerkrieg brach aus und Dunnan trat zweimal in die Armee des Südens ein. Bei jedem Beitritt erhielt er 300 Dollar Prämie für sein Pferd und jedes Mal desertierte er von seinem Regiment. Nachdem er zweimal vor Ehre und Pflicht gegenüber der Konföderation desertiert war, ließ er seine Frau und seine zwei Töchter sitzen. Mrs. Robie Stacy, seine Enkelin, weiß dies zu berichten: "Meine Mutter erzählte mir, als sie und ihre Schwester noch kleine Babys waren, nahmen ihre Großeltern sie an einem Sonntag mit in die Kirche und als sie zurückkamen, war ihr Vater verschwunden. Er ging zu seiner anderen Frau und seinem Kind zurück." Scheinbar zählte Bigamie zu den charakterlichen Schwächen von Dunnan.

Dunnan Presleys Tochter, Rosella, verinnerlichte die Einstellung ihres Vaters in ihrem ganzen Leben. Beginnend mit 19 Jahren und über den Zeitraum von 28 Jahren, gebar Rosella neun uneheliche Kinder. Sie gab niemals den Namen ihrer Liebhaber preis, oder meldete Ansprüche an. Die Kinder erfuhren nie den Namen ihrer Väter. Mrs. Doshia Steele, eine von Rosellas Töchtern, erzählt folgendes über ihre Notlage: "Ich kann mich nicht daran erinnern, dass irgend jemand über unseren Vater sprach. Es war ein großes Geheimnis als wir Kinder waren. Meine Mutter sprach nicht darüber."

Elvis väterliches Erbe geht mit Rosellas Sohn, Jesse Presley (1896-1973) weiter. Dies war Elvis Großvater. Wie erwartet wiederholte J.D. (Jesse) Presley die Einstellung seines Vaters bei der Vernachlässigung seiner eigenen Kindern. Sein Bruder, Calhoun Presley, hat folgendes über J.D. zu sagen: "Die meiste Zeit seines Lebens bummelte Jesse von einem Job zum anderen quer durch Mississippi, Kentucky und Missouri. Er war Farmpächter im Sommer und Holzfäller im Winter. Jesse arbeitete hart. Er war ein ehrlicher Mann, aber er trank gerne Whiskey, spielte und war oft betrunken an Barschlägereien beteiligt. Als Resultat verbrachte Jesse viele Nächte zur Ernüchterung im Gefängnis.

In den 40ger und 50ger Jahren buchstabierte Jesse seinen Namen ‘Pressley’, aber nachdem Elvis berühmt wurde, strich er ein ‘s’ in der Buchstabierung.

J.D. war ein schlanker, gut aussehender Mann, sechs Fuß groß mit rabenschwarzem Haar. Er war auch ein adrett angezogener Mann. Kleidung war eine der wichtigsten Sachen in seinem Leben. Die Leute nannten ihn ‘den Advokat’, weil er so elegant angezogen war. Er liebte hübsche Kleidung. Sein liebstes Stück war ein maßgeschneiderter brauner Anzug mit Knöpfen aus Muscheln. Er sparte Monate lang, um ihn zu kaufen. 24 Dollar. Er marschierte wie ein Pfau durch die Stadt, mit seinem Kopf zum Himmel und seinem Spazierstock in der Hand. Der Besitz teurer Kleidung war der einzige Ehrgeiz in seinem Leben. Er hasste Armut und er wollte nicht, dass die Leute wussten, dass er arm war. Er dachte, wenn er einen maßgeschneiderten Anzug trägt, würden die Leute zu ihm aufschauen.

Im Jahre 1913 heiratete J.D. Presley, Minnie Mae Hood, ‘Großmutter Dodger’ welche später als Elvis erwachsen war, bei ihm wohnte. 1916 wurde ihr erstes Kind geboren, Vernon Presley (1916-1978). Dies war Elvis Presleys Vater.

Jesse wurde im Laufe seiner Ehe mit Minnie Mae Vater von fünf Kindern: Vester, Vernon, Delta Mae, Nashville (Nash) und Lorene.

Es hinterließ bei Vernon Spuren, dass er vernachlässigt wurde. Vernon hatte Angst vor seinem Vater. Jede Überschreitung der väterlichen Regeln konnte Schläge provozieren. Dieses, kombiniert mit Jesses Trinkerei und Flirterei mit Frauen, verursachte permanente Verletzlichkeit in ihrem Zusammenleben. In vieler Hinsicht war es so, als ob Vernon keinen Vater hatte, als dieser die Eigenheiten seines Vaters an seine Kinder weitergab. Dieses vom Vater in Stich gelassen werden, zieht sich durch Elvis ganzes väterliches Erbe. Es ist ein starker Hinweis auf das - sich in Stich gelassen fühlen - ,welches Elvis in seinem eigenen Leben fühlte.

Minnie Mae, welche von Elvis den Spitznamen ‘Dodger’ bekam, erzählte: "‘Ich habe meinen Mann nicht verlassen. Er verließ mich und lebte mit einer anderen Frau. Er schickte mir kein Geld und ich konnte mein Leben nicht bestreiten." Der Richter hörte sich beide Seiten an und bewilligte Jesse die Scheidung. Keine Alimente für Minnie Mae. Sie heiratete niemals wieder. Später lebte sie bis zu ihrem Tod 1980 in "Graceland".

Jesse heiratete dann Vera Pruitt, eine Lehrerin, und zog nach Louisville, Kentucky. Er wurde ein Nachtwächter auf der Pepsi Cola Anlage. Elvis Großvater und seine neue Frau besaßen kein Fernsehgerät. Eines Tages, im Jahre 1956, hielt Elvis vor ihrem Zuhause in Louisville. Er kaufte einen neuen Fernseher, ein neues Auto und gab Großvater Jesse Hundert Dollar zum Ausgeben. Später versuchte Jesse mit zwei aufgenommenen Lieder für ein Plattenlabel in Louisville den Erfolg von Elvis zu nutzen - ’The Billy Goat Song’ und ’Swinging in tue Orchard’. Die Platte wurde ein Misserfolg.

Der Charakter ist wie ein Lied. Viele Noten und Worte sind für seine Herstellung nötig. In Elvis sehen wir die Landschaft von America, die erotische Spontanität der schottisch-irischen Siedler und die feingezeichneten Gesichtszüge indianischer Krieger. Da ist die Würde des Südens, so wie auch das Thema der Liebe, verbunden mit dem alleingelassen werden. Kombiniert mit seiner religiösen Erziehung hält seine Ahnentafel einen Spiegel hoch, auf dem wir "ELVIS - den Menschen" sehen.

Quelle: ElvisAustralia, Freie Übersetzung: Andreas A.