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Alt 25.11.2016, 11:38
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Zitat:
Zitat von allerteuerste Beitrag anzeigen
Ich erlaube mir mal, einige der Dinge ein bisschen anders zu sehen:
Nun, allerteuerste, es ist mir längst aufgefallen, dass Du Freude daran gefunden hast, "Rot" zu sagen, nachdem ich zuvor "Bau" sagte - im Grunde ganz gleich, worum es geht.
Aber ich nehme Dir das nicht übel, sei also unbesorgt.

Zitat:
Er nahm einige seiner Pillen nur so zum Spaß. Um länger wach zu sein, um länger fröhlich zu sein, um sich wohl zu fühlen.
Das ist eine lupenreine Spekulation, auf die Du - wie auch jeder andere hier - ein Anrecht hast. Nur sag halt bitte immer dazu, dass es sich um Deine persönliche Meinung handelt, denn andernfalls besteht immer die Gefahr, dass sich Deine Meinung wie eine Tatsache anhört, und ich weigere mich - schon aus Respekt vor Herrn Presley - den herabwürdigenden Begriff "Junkie" im Zusammenhang mit Elvis gelten zu lassen. Die Sendung hat aufgezeigt, dass Gründe hinter allem steckten, und die darf man nicht außer acht lassen, wenn man den Tablettenkonsum thematisiert.
Ich sagte ja selbst, dass er viele Tabletten eingenommen hat in den letzten drei, vier Jahren, und dass er mehr einnahm, als ihm gut tat, habe ich auch nicht geleugnet. Nur lagen diesem - sicher unvernünftigem - Konsum entsprechende Erkrankungen zu Grunde, und wer gut belesen ist (oder die Sendung aufmerksam verfolgt hat), wird bemerkt haben, dass Elvis Presley zeit seines Lebens unter Schlaflosigkeit litt - alles andere als ein harmloser Schnupfen!
Über die anderen, rmutmaßlich schwerwiegenderen Erkrankungen bin ich ja bereits eingegangen.

Zitat:
Das ist durchaus keine medizinische Notwendigkeit.
Das konnte nur der behandelnde Arzt richtig einschätzen - ich selbst war nicht sein Arzt.

Zitat:
Das ändert nichts an seinen Motiven.
Ich, der Elvis Presley nicht persönlich kannte, kann über seine Motive so wenig sagen wie Du über meine, wie ich über Deine etc.pp.

Zitat:
er nahm sie dennoch auch dann, wenn es eigentlich nicht nötig gewesen wäre.
Wie schon gesagt: ich kann das nicht beurteilen, da ich nicht sein behandelnder Arzt war.

Zitat:
Was er mMn tat, war sich einzureden, dass er all diese Medikamente tatsächlich bräuchte
Diesen Einwand kann man gelten lassen, weil viele seiner engsten Vertrauten genau so etwas überliefert haben: sie haben Elvis - ihrer Meinung nach - viele, zu viele Medikamente einnehmen sehen und bemerkt, dass sein Wesen, sein Temperament davon beeinflusst wurde. Okay.
Doch ich frage mich: hat Elvis all diesen Leuten auch tatsächlich erzählt, unter welchen Krankheiten er litt?
Genau. Das wissen wir nicht, und wir werden es auch nicht mehr erfahren.
Man braucht sich ja nur mal selbst zu fragen, ob man derart schwerwiegende Erkrankungen wie den vergrößerten Darm (der ihn noch übergewichtiger aussehen ließ, als er tatsächlich war, und mutmaßlich höllische Schmerzen verursachte) jedem, der fragt, sofort erzählen würde. Manch einer empfindet vielleicht Scham oder möchte prinzipiell nicht über so etwas sprechen. Dazu muss man übrigens kein Prominenter sein, und wenn man doch einer ist, lebt man vermutlich immer in der Überlegung, ob Derjenige, dem ich mich anvertraue, nicht früher oder später mit seinem Wissen zu einem Revolverblatt-Reporter läuft.
Ich selbst glaube, dass viele der leute im sog. "Inner Circle" Elvis zwar viele Tabletten einnehmen sahen, doch wofür selbige verwendet wurden, wird mMn - wenn überhaupt jemandem außer seinem Vater vielleicht - nur den allerwenigsten bekannt gewesen sein.
Doch auch hier gilt: Vorsicht, da Spekulation!

Zitat:
(abgesehen von den Momenten, wo ihm klar war, dass er nur etwas mehr Fun haben wollte). Dieses Verhalten ist halt leider typisch für Abhängige.
"Etwas Fun haben" mit "panzerbrechenden" Schmerz- und Beruhigungsmitteln?
Das kann ich mir - mangels Erfahrung mit solcherlei Substanzen - nicht wirklich vorstellen, ausschließen aber natürlich eben so wenig.
Ich würde als Laie halt annehmen, dass zum "Fun haben" stimulierende, aufputschende Mittel geeigneter wären, und Elvis hat ja auch nachweislich Amphetamine konsumiert.
Doch warum tat er dies?
Weil er Schlaf praktisch nur mit einer Chemie-Keule bekommen konnte, und um wieder wach zu werden, musste er gegensätzlich wirkende Medikamente nehmen.
Elvis einfach wach zu rütteln oder - im Falle von Ginger - ihn zärtlich wach zu küssen , hätte in diesen letzten Jahren des King überhaupt nichts gebracht. Genau das war ja sein Dilemma: er funktionierte wahrscheinlich nur noch durch chemische Unterstützung.
Hätte man ihm alles, was die Hausapotheke für ihn bereit hielt, einfach weggenommen, wäre er vermutlich elendig zu Grunde gegangen. Letztlich ist er das auch mit all den Medikamenten - und das ist die eigentliche Tragik seines Lebens!
Ohne die "Drugs" wäre es nicht gegangen, doch mit ihnen bog er vermutlich sogar noch auf die Überholspur ab... :traurig:
So gesehen habe ich größtes Mitgefühl mit ihm.

Zitat:
Das Kennen ja Raucher auch "Ich kann ja jederzeit aufhären, wenn ich möchte" ... Haha.
In der Tat können das manche (auch mir gelang es praktisch "über Nacht", dauerhaft mit dem Rauchen aufzuhören), anderen fällt es sehr viel schwerer.

Zitat:
Ja, es gibt angeborene vergrößerte Herzen. Menschen mit dieser Symptomatik haben eine wesentlich größere Chance, frühzeitig einen Herzinfarkt zu erleiden und eine dreifach erhöhte Wahrscheinlichkeit, diesem auch zu erliegen [kannte so jemanden, der mit 49 daran verstarb].
Von daher ist Elvis Tod durch und durch erklärbar.
Erklärbar ist er (allerdings erst, seit Dr. Nichopoulos die Darmproblematik publik machte, was mMn richtig war).

Zitat:
Allerdings stehen auch Appetitzügler unter Verdacht, Herzen irreparabel zu schädigen, vor allem, weil sie sie vergrößern.
Übergewicht verursacht übrigens auch Fettabsammlung an Organen. Welches Risiko das für ein ohnedies vergrößertes Herz bedeutet, kann man sich ja denken.
Hierbei hast Du ganz sicher recht.

Zitat:
Fazit: Er ist nicht an den Drogen in erster Linie gestorben, aber dass sie seine ohnedies labile Gesundheit [Herzschwäche scheint ein genetisches Problem gewesen zu sein] angriffen, bzw der übermäßige Gebrauch unnötiger Mittelchen die Wirkungen der nötigen beeinträchtigte, ist nicht von der Hand zu weisen.
"Nicht von der Hand zu weisen", geht mir persönlich etwas zu weit, aber es tendiert schon ein wenig in diese Richtung, scheint mir.
In wie weit die betreffenden Mittel "unnötig" waren, konnten - das sagte ich bereits wiederholt - nur seine behandelnden Ärzte beurteilen. Dazu fehlt den "Dr. Brinkmanns" aus der Schwarzwaldklinik dann doch das nötige Fachwissen, vermute ich....

Zitat:
Und dass Elvis niemals Pillchen nur so zum Spaß einwarf, ist ein nettes Ammenmärchen.
Von "niemals" habe ich nicht gesprochen - in wem vermutest Du also den "Märchenerzähler"?

Zitat:
Das sich bereits dadurch widerlegen lässt, dass Dr Nick schon mal Elvis "Medikamente" gegen Vitamine austauschte, was er sicherlich nicht getan hätte, wenn jedes davon unbedingt notwendig gewesen wäre.
Damit sprichst Du in der Tat einen wunden Punkt an, denn das Thema "Placebos" (also Schein-Arzneimittel) ist in der Fachwelt sehr umstritten.
Man will damit zwar Gutes bewirken, doch das Risiko, dass Gegenteiliges eintritt, ist nicht zu unterschätzen.
Damit meine ich:
Ein erfahrener Arznei-Konsument verlässt sich auf die Wirkkraft eines Mittels XYZ.
Nun weiß er aber nicht, wann ihm sein Arzt statt der Medizin ein Placebo verabreicht, und er wundert sich, warum die gewohnte Wirkung auf einmal nicht einsetzt.
Die Folge ist, dass er sich einbildet, er müsse die Dosis erhöhen, weil die bisherige Dosierung offenbar nicht mehr ausreicht, sein Körper offenbar immun geworden ist.
Also besteht die Gefahr, dass der Patient - wenn er die Arznei eigenverantwortlich einnimmt - höher dosiert. Und genau an diesem Punkt beginnt das Problem!
Er weiß ja nicht, wann er statt einer behaupteten Substanz XYZ "nur" ein harmloses Austauschmittel in Händen hat, und so schwebt er - selbstredend unabsichtlich - in der permanenten Gefahr, eine Überdosis einzunehmen!



So, und nun bin ich gespannt, aus welchen Gründen ich nur Unfug geschrieben habe....
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