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Alt 27.04.2015, 11:12
tcb262 tcb262 ist offline
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Und genau dass kann ich nicht nachvollziehen - zumindest für die damalige Zeit. Nach dem Militärdienst hat er doch weitaus berechtigt noch Rock'n Roll gemacht. Die zunächst als zweites Standbein aufgenommene Filmkarriere war in den USA in den Jahren doch auch nicht unüblich. Was hat man denn erwartet? Dass er spätestens im Jahr 1962 an einer Überdosis Heroin zu Grunde geht oder besoffen aus dem 12. Stock eines Hochhauses fällt? Der King hat sich nach 1960 zum "All-American-Boy" entwickelt und daraus resultiert auch letztlich sein Ruhm. Die Presse benötigt hier offensichtlich ein Blaupause, ein vorgefertigtes Abbild. Wie bereits erwähnt, in den letzten 40 Jahren ist man dem Lebenslauf des Elvis Presley journalistisch in keinster Weise gerecht geworden. Es gibt da immer die zwei Kontrahenten: der junge Elvis in den 50'gern (meist wird ein Liveauftritt in schwarz-weiss abgebildet) und dann den dicken Showstar (gezeigt wird gaaaanz oft die Aufnahmen aus Hollywood, Florida vom 12. Februar 1977 - da ist der King bis zur Halskrause mit Kortison vollgepumpt). Das sind die beiden journalistischen Bilder, die die gesamte Karriere erfassen sollen. Irgendwie schade. Ich kenne keinen anderen Künstler, der ein derartige vielfältige Repertoire vorlegen kann wie Elvis Presley und der nach Guralnick zwei dicke Bände einer Biographie vorlegen kann, die es in sich hat. Ich jedenfalls habe noch kein Buch so oft vor die Nase gehalten wie die Guralnick-Biografie. Es gibt immer wieder was neues und spannendes zu entdecken.
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