Thema: CD FTD Omaha, Nebraska '74
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Alt 12.05.2018, 14:41
Thomas Weiß Thomas Weiß ist offline
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Im Gegensatz zur Afternoon-Show ist Elvis bei der Evening-Show in Omaha agiler, die Interaktion mit dem Publikum ist größer. Störend ist diese aber nicht, es gehört meines Erachtens einfach zu einem Elvis-Konzert dazu.

Die Abmischung ist ähnlich wie die der Show wenige Stunden zuvor, im Großen und Ganzen ausgewogen. Hier und da könnte es mal etwas mehr Gitarre sein. Nach Hören beider Shows wird aber einmal mehr klar, warum der Drummer aus Dallas von Elvis oft als „hard working Ronnie Tutt“ vorgestellt wurde. Was der wohl während einem solchen Konzert an Kalorien verbraucht hat? Auch der Bass von Duke Bardwell kommt wieder sehr gut zum Tragen, insbesondere natürlich mit eingeschaltetem Subwoofer.

Im puncto Tonqualität reicht auch diese Aufnahme nicht an die Murfreesboro-Shows vom März 1974 heran, ist jedoch im oberen Frequenzbereich etwas besser als die Aufnahme von knapp sechs Stunden vorher. Das Ganze schränkt die Genießbarkeit dieser Aufnahme jedoch nicht ein.

Im Unterschied zur Afternoon-Show singt Elvis hier nun „Bridge Over Troubled Water“ anstatt der patriotischen „An American Trilogy“. Im ersten Teil der Show baut er (wohl auch zur Überraschung seiner Band) zwischen „Love Me Tender“ und „Hound Dog“ noch „How Great Thou Art“ ein. Eine sehr schöne Fassung dieses Gospels, auch wenn es hier knapp vor Schluss des Liedes bei 2:36 min einen Drop-Out gibt. Warum werden solche Fehler beim Mastern eigentlich nicht korrigiert?

Neben dem Gospel sind für mich noch „Help Me“, „Bridge Over Troubled Water“ und „Big Boss Man“ die Highlights. „Steamroller Blues“ ist leider nicht vollständig zu hören, da das Band ausgelaufen war.

Erwähnenswert sind auf alle Fälle noch die Spontanversion von „Happy Birthday“, bei der Elvis bereits während seinem typischen Vorgeplänkel vor „Funny How Slips Away“ (Saallicht anmachen etc.) plötzlich für Sweet Inspiration-Sängerin Sylvia Shemwell zu ihrem 33. Geburtstag ein Ständchen singt. Wie er plötzlich darauf gekommen ist (während der wenige Minuten zuvor stattgefundenen Vorstellung der Musiker hatte er dazu noch kein Wort erwähnt) wird akustisch nicht klar. Eine persönliche Gratulation von ihm oder eine Erinnerung an den Geburtstag durch Charlie Hodge sind jedenfalls nicht hörbar.

In der Reprise des nachfolgenden „Funny How Time Slips Away“ singt Elvis plötzlich urplötzlich die Titelzeile von „What A Friend We Have In Jesus“ an – und die Band steigt sofort ein! Nachdem der Chef dann allerdings nicht weitersingt, geht es ruckzuck mit „Funny …“ weiter. An solchen Situationen kann man sehr gut sehen, wie genial diese Band von Elvis war.

Nach „Big Boss Man“ folgt dann eine weitere große Überraschung: Elvis kündigt „My Way“ an, worauf Glen D. Hardin mit leichter Verzögerung (wahrscheinlich war auch er etwas überrascht) beginnt, das Intro zu spielen. Nach 25 Sekunden ist dann allerdings schon wieder Schluss, ohne dass Elvis nur eine Note gesungen hat. Schade, schade schade. Hat Charlie den Text nicht schnell genug finden können? Es wäre die bislang erste Live-Version dieses Liedes aus dem Jahre 1974 (allerdings fehlen uns noch die Setlists von 40 Konzerten – bei insgesamt 155 Konzerten in diesem Jahr – sodass man hier noch keine definitive Aussage machen kann).

Geändert von Thomas Weiß (12.05.2018 um 14:43 Uhr)
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