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Alt 05.03.2011, 17:16
John Burrows
Gast
 
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Ich weiß schon, dass Sound immer auch etwas Subjektives an sich hat. Es gibt unterschiedliche Hörgewohnheiten und -vorlieben. Aber auch wenn hier nicht immer Einigkeit herrschte, haben mir die Threads zu Soundfragen doch immer sehr geholfen. Man muss halt genau lesen und abwägen, was die Leute so schreiben (nach einer Weile weiß man auch, worauf die einzelnen User hier besonderen Wert legen).

Mir geht es einerseits um den Mix. Dabei bevorzuge ich es auch, bei räumlicher Ausgewogenheit alle Instrumente (aber auch die Harmoniestimmen und Chor) deutlich heraushören zu können, wobei es durchaus ok ist, wenn bestimmte Instrumente passend zu den Stücken eher im Vorder- bzw. Hintergrund stehen.

Dann ist es mir immer wichtig zu wissen, ob für hohe Grundlautstärke (entsprechend heutiger Hörgewohnheiten) stark compressed wurde und es Clipping gibt (hasse ich!). Ähnliches gilt für Übersteuerung.

Weiterhin bin ich immer an der Info interessiert, ob die Rauschunterdrückung behutsam vorgenommen wurde, oder ob die Höhen gelitten haben und eine gewisse "Leblosigkeit" Einzug gehalten hat.

Hinzufügung von Reverb ist für mich auch immer eine wichtige Info, weil das kann ich meist gar nicht. Ebenso stört es mich - zumindest ab einem bestimmten Punkt - immens, wenn die Sachen zu schnell oder zu langsam laufen (weswegen ich mir etwa die PAL-Version der Special Edition von TTWII schlicht nicht anhören kann).

Am besten gefällt es mir in aller Regel, wenn ein "warmer" Klang erreicht wurde (ist meine alte Vinyl-Hörgewohnheit), wo sich aber gleichwohl alle Instrumente gut differenzieren lassen.

Was meine aktuelle Frage angeht, hat mir (nicht zum ersten Mal) die Auskunft von Take1 besonders geholfen (danke!). Wenn die Akustikgitarre weggemischt wurde (wahrscheinlich um gleichzeitig das Klavier noch prominenter zu machen), dann ist das für mich eventuell ein Grund, vielleicht doch erst einmal nicht zuzugreifen.

Der neue Mix der 57er Tracks lässt mich ebenfalls zögern, obwohl ich persönlich finde, dass das allgegenwärtige Rumhacken auf "reprocessed stereo" nicht immer ganz fair ist. Ja, das war ne Mode und, nein, ich brauch' das auch nicht, weil ein schöner Monomix auch seine Vorteile und seinen Reiz hat. Jedoch: Solange es beim Reprocessing nur darum geht, bei einem Monotrack ein leicht räumlicheres Klangbild dadurch zu erreichen, dass man auf einem Channel eine minimale Laufzeitverzögerung hat, ist das per se überhaupt nicht schlimm, sofern es behutsam gemacht wurde. Problematischer ist schon der Versuch, Frequenzen künstlich zu trennen, weil dann eben nicht Instrumente, sondern Tonhöhen räumlich verteilt werden, was ganz schön weird klingen kann. Aber mit dem Bass geht das manchmal doch noch ok. Wirklich schlimm wird "elektronisches Stereo" meist deshalb, weil beim gleichen Vorgang in aller Regel noch eimerweise Reverb hinzugefügt wird. Grundsätzlich könnte ich mir aber durchaus vorstellen, dass jemand, der in sowas wirklich gut ist und sich für jedes Stück ausführlichst Zeit nimmt, ein Resultat hinkriegen könnte, dem man Respekt zollen darf.

Ganz weiß ich jetzt immer noch nicht, was ich machen soll. Ich bin glücklich mit den FTDs, aber die bieten eben nicht alle wichtigen Stücke. Die "Peace in the Valley" ist andererseits doch inzwischen unheimlich in die Jahre geraten und präsentiert sich mir deutlich zu dumpf (gestern hab' ich mal reingehört und relativ bald wieder ausgemacht). Wahrscheinlich wird's so ausgehen, dass ich irgendwann spontan zugreife, wenn mal gerade wieder genügend Geld auf'm Konto ist und keine anderen Ausgaben anstehen.

JB

Geändert von John Burrows (05.03.2011 um 17:23 Uhr)
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