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Alt 02.05.2006, 13:53
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...dieser herr hier ist der echte Engelbert Humperdinck !!



Wer war Engelbert Humperdinck?
Der Komponist Engelbert Humperdinck wurde am 1. September 1854 in Siegburg geboren und starb am 27. September 1921 in Neustrelitz. Von 1897 bis 1901 wohnte Humperdinck in Boppard, heute erinnern hier noch eine Straße und das "Humperdinck-Schlößchen" an den bekannten Tondichter.
Nach dem Besuch des Gymnasiums seiner Heimatstadt, einem sechsjährigen Studium am Konservatorium in Köln und einem vorübergehenden Studienaufenthalt in München und Italien verzog Humperdinck mit seinen Eltern nach Xanten am Niederrhein. Richard Wagner berief ihn für die Dauer von zwei Jahren nach Bayreuth. Nach dem Tode Wagners (1883) unternahm Engelbert Humperdinck Studienreisen nach Frankreich und Spanien, er lehrte in Köln, Barcelona und Frankfurt am Main. Längere Zeit war er Lektor beim Schott-Verlag in Mainz; 1896 erhielt er den Titel Professor.
Oft weilte Humperdinck bei seinen Eltern in Bonn, hier lernte er auch seine Lebensgefährtin kennen, hier komponierte er seine Märchenoper "Hänsel und Gretel" (1893), deren Partitur er in Frankfurt vollendete. Dieses Werk verhalf ihm zu weltweitem Ruhm, der künstlerische Erfolg ließ auch alle materiellen Sorgen verschwinden und gab ihm die Möglichkeit, in seinem geliebten Rheinland eine feste Wohnung zu nehmen. Er kaufte sich 1895 in Boppard das "Humperdinck-Schlößchen". Zwei Jahre später zog er hierher um und gestaltete Haus und Garten nach seinem Geschmack.
Dr. B. J. Kreuzberg schreibt in seinem Artikel "Engelbert Humperdinck in Boppard" u. a.: "Rauschender Welterfolg und eine Überfülle von Anerkennung haben Humperdinck nicht gewandelt: Er blieb der ausgeglichene, bescheidene, vornehm denkende, gütig handelnde, humorvolle und liebenswürdige Mensch, der - wie seine geist- und poesievolle Gattin Hedwig - ein schlichtes, inniges Familienleben schätzte und diesseits und jenseits der Grenzen viel herzliche Freundschaft pflegte.



Humperdincks Sohn Wolfram (geb. 1893) erzählte in der Lebensbeschreibung seines Vaters, daß die ebenso reizvolle wie verkehrsgünstig am romantischen Mittelrhein gelegene, geschichtsträchtige und lebendige Stadt mit ihren bewaldeten Höhen und anmutigen Tälern ganz den Vorstellungen des naturverbundenen rheinischen Tondichters entsprach. Er berichtet auch, wie schwer dem Vater die spätere Trennung fiel, wie zögernd er den so ehrenvollen Ruf nach Berlin annahm.
Humperdincks Bopparder Jahre waren nicht frei von Krankheitssorgen. Schwer traf die Familie der Tod des Töchterchens Olga (1899). Allzu oft wohl auch wurde das ruhige Gleichmaß durch unvermeidbare Kunstreisen (auch in ferne Länder) unterbrochen. Doch hat Engelbert Humperdinck in seinem Bopparder "Schlößchen" auch längere Phasen ruhigen Arbeitens und stillen Genießens gekannt. Was ihm auf einsamen, meist frühmorgendlichen Wanderungen an Melodien zuströmte, das hat der "poesievolle Tonpoet des deutschen Waldes" (Walter Niemann) in seinem "Bopparder Skizzenbuch" notiert. Sie leben fort in späteren Schöpfungen. Gerne aber wanderte er auch, munter plaudernd, mit seiner Familie, mit Freunden und Zunftgenossen, die sich - als willkommene Sommergäste - zahlreich im "Schlößchen" einfanden. Anregend und heiter waren die abendlichen Gespräche bei Bowle und Wein.
An einigen Schöpfungen entstanden damals neben der Kompositionsskizze zur Komischen Oper "Die Heirat wider Willen", der Konzertfassung der "Königskinder"-Ouvertüre und einigen Liedern als größeres Werk die "Maurische Rhapsodie".
Das Spätjahr 1900 brachte die Berufung an die Akademie der Künste und die Königliche Hochschule für Musik in Berlin. Aber auch nach der Übersiedlung nach Berlin im Herbst 1901 sollte das "Schlößchen" noch einer weiteren bedeutsamen Bestimmung dienen: In den Sommern der Jahre 1907 bis 1909 wurde es zum Refugium für die Umarbeitung der "Königskinder", die aus dem ursprünglichen Melodram (1897) in die Operngestalt umgegossen wurden. Die Zeit der Neugestaltung war eine der glücklichsten Schaffensperioden des Meisters. Diese Märchenoper, Ende Dezember 1910 an der Metropolitan Opera in New York uraufgeführt, wurde zu einem zweiten Welterfolg, der bis nach dem letzten Weltkrieg währte.



Das "Humperdinck-Schlößchen"
Das turmgekrönte, in beherrschender Hanglage im Landhausstil am Fuße des Bopparder Kreuzberges erbaute Schlößchen entstand Ende der siebziger Jahre des vorigen Jahrhunderts.
Erster Besitzer und Erbauer war der Kölner Otto Verhagen. Später gehörte das herrschaftliche Gebäude unter anderem Prinz Erich-Hermann zu Waldeck-Pyrmont (Hannover), ehe es dann von Julius Seyffardt an Engelbert Humperdinck verkauft wurde. Es blieb im Besitz der Humperdincks vom Frühjahr 1897 bis 1911, diente allerdings von 1901 an dem Künstler lediglich als Sommerresidenz. Unter anderem komponierte er hier 1898 die "Maurische Rhapsodie" und Teile der Oper "Die Heirat wider Willen". 1908-1909 ließ E. Humperdinck sein geliebtes Schlößchen als Refugium für die Komponisten der Märchenoper "Königskinder" herrichten. Am 28. Dezember 1910 an der Metropolitan Opera in New York uraufgeführt, sollte sie sein zweiter großer Welterfolg werden. 1911 ging das Humperdinck-Schlößchen für gut 60 000 Mark an den Holländer Karl-Wilhelm Layken. Von 1928 bis 1941 besaß das Haus Engelbert Humperdincks Sohn Wolfram. Dieser schrieb über das Haus und über seinen Vater.
"Als Naturfreund widmete sich mein Vater mit großer Liebe der Verschönerung und Vergrößerung des Gartens. Bald nach unserem Einzug kaufte er den oberen Teil des Grundstückes dazu, den man heute hinter dem Haus, von einer Mauer gestützt, findet. Damals war dieser "Obergarten" noch ein einfacher Kartoffelacker mit einigen Bäumen. Um daraus einen schönen Ziergarten zu machen, setzt sich mein Vater in das Türmchen auf dem Dach des Hauses, von wo er das Grundstück gut übersehen konnte, und entwarf auf dem Papier die zukünftige Gestaltung des Gartens."
Im Humperdinck-Schlößchen, heute von mehreren jungen Mietern bewohnt, tagt neuerdings die im Oktober 1991 gegründete Engelbert Humperdinck-Gesellschaft e.V. Der ehemals liebevoll gestaltete Ziergarten ist zum Teil in Baugrundstücke aufgeteilt worden.

Die "Humperdincks" in Boppard
Den Wunschtraum des freischaffenden Künstlers, an einem schönen Ort und ledig der Alltagssorgen sich seinen Schöpfungen und Neigungen zu widmen, erfüllte sich der Komponist Engelbert Humperdinck mit dem Erwerb eines rheinischen Anwesens in Boppard im Frühjahr 1897.
Nach seinem Welterfolg mit der Märchenoper "Hänsel und Gretel" wollte der Naturliebhaber Humperdinck in dem ansehnlichen Winzerstädtchen Ruhe und Erholung finden und sich zudem seiner Familie widmen. Bereits gegen Ende des Jahres 1900 folgte der Künstler jedoch einem Ruf an die Preußische Akademie der Künste nach Berlin.
Ende der zwanziger Jahre erstand Sohn Wolfram das Humperdinck-Haus, stattete es als Gedenkstätte zu Ehren seines Vaters aus und lebte mit seiner Familie bis Mitte der dreißiger Jahre in Boppard.

Die Engelbert Humperdinck-Gesellschaft e.V.
"Suse, liebe Suse, was raschelt im Stroh", "Brüderlein, komm tanz mit mir" oder "Abends will ich schlafen gehen" - wir verdanken Engelbert Humperdinck reizende Lieder aus gemütvollen Märchenopern. In Boppard am Rhein lebte und arbeitete der Komponist für mehrere Jahre. Grund genug für einige Humperdinck-Begeisterte, die Engelbert Humperdinck-Gesellschaft e.V. ins Leben zu rufen. Der Gründungstag war der 2. Oktober 1991 anläßlich eines Vortrages der Enkelin, Dr. Eva Humperdinck, im alten Rathaussaal der Stadt Boppard. Die Gesellschaft möchte das kulturelle Erbe, das Leben, Wirken und Schaffen des bedeutenden spätromantischen Komponisten bewahren, insbesondere im Hinblick auf seine Bopparder Jahre. Die Gesellschaft wird geführt von vier Vorstandsmitgliedern: Werner Treichel (1. Vorsitzender), Peter Bast (2. Vorsitzender), Sabine Naujack (Schriftführer), Trude Bast (Schatzmeister), Rüdiger Polster u. Werner Mitzscherlich (Beirat)
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