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Alt 27.10.2010, 07:04
gast-20100801
Gast
 
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Zitat von Joe S. Beitrag anzeigen
Wieder ein guter Review. Ich glaube aber , dass die Classic FTD´s der 76er Session (hoffentlich auch die Moody Blue) der Verkaufsschlager werden, obwohl nicht viel unveröffentlichtes Material übrig bleiben wird.
Klar werden sich die FTDs gut verkaufen. Zum einen, weil die Import-Käufer auch in aller Regel FTD-Käufer sind und zum anderen, weil die FTDs in viel größeren Stückzahlen auf den Markt kommen und auch die Fans ansprechen, die keinen Zugang zu/kein Interesse an Import-Veröffentlichungen haben.


Zum Thema depressiver Elvis finde ich, dass die Zwischentöne in den Takes nicht die tatsächliche Stimmung wiederspiegelt, wenn man auch die ganzen Interviews der Beteiligten heranzieht.Man musste stundenlang auf Elvis warten und hat im Februar gerade mal 12? Songs zusammen bekommen (am 3/4 FEbruar 1 Song am 6/7 Februar gerade mal 2 Songs), während der 1970 30 Lieder sang und im Oktober mit Way down waren es gerade mal 3 schwerfällige Tage und gerade bei Way down (auch wenn ich das Lied sehr mag) Elvis erst nach dem ersten Refrain langsam aufwacht.[/QUOTE]

Anno 1976 war Elvis bereits schwer abhängig. Ich würde sogar behaupten, er war gar nicht mehr in der Lage stundenlang am Stück konzentriert zu arbeiten. Und die Grundstimmung war -wie wir aus zahlreichen Büchern wissen- nicht gerade im Party-Bereich.

Trotzdem wird das stark negative Bild eines dauerbedröhnten und stark depressiven Fettwanst doch ein wenig geradegerückt. Elvis wirkt auf mich weder todtraurig, noch stoned. Es ist mir schon klar, dass der Mann unter Medikamenten stand, aber keinesfalls in einem Maße, in dem ich es als Zuhörer merken würde.

Ähnlich wie Michael Werner () bin auch ich ein Fan der Overdubbs, bzw. halte die nachträglich eingespielten Instrumente und Gesänge nicht für Teufelswerk, sondern für durchaus geschmackvolle Komponenten des Masters.

Aber auch die puren Versionen haben ihren Reiz, denn oft wirken die Lieder ohne den Bombast komplett anders. Die Aufnahmen offenbaren in der unbearbeiteten Form aber auch diverse Unsauberkeiten in Elvis' Gesang, die bei den schlussendlich veröffentlichten Fassungen nicht mehr zu hören sind.

WAY DOWN finde ich -auch wenn Elvis hier deutlich Energie vermissen lässt- recht gut. Die Oktober-Session wirkt auf mich eher so, als habe Elvis keine Lust (was so knapp nach dem Ende einer Tour auch verständlich ist) und sah sich auch nicht verpflichtet, seinen Vertrag mit RCA einzuhalten. Etwas mehr Druck seitens RCA hätte hier wohl nicht geschadet....
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