Thema: Diskussion Sammeln früher - und heute
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  #23  
Alt 16.06.2009, 23:49
Marty
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Zitat von Laser- Freak Beitrag anzeigen
Es trübte z.B. nicht meine Freude auf ein neues Stück, wenn solch eine Bootleg-LP (für 50 oder 100 DM) "den Weg in meine Sammlung fand". Und in der Tat, die Qualität war hier oft nebensächlich, die Suche nach Extras in der Verpackung nutzlos. Dennoch war es ein weiteres Schmuckstück!

ELVIS-Filme (VHS) zu den gleichen Preisen gekauft zu haben, sah und sehe ich heute noch immer nicht als Problem. Klar hätte so manche Doku, Pressekonferenz oder was auch immer für 30 oder mehr DM auch etwas länger sein können als nur eben 20 Minuten... Aber egal! Es waren eben Zeiten, als man noch häufiger hielt, was man versprach, wenn es um "neues, bis dato ungesehenes/ungehörtes Material" ging.

Ärgerlich dagegen fand ich es immer wieder, wenn sich der Verdacht bei Bestellung einer limitierten Sammler-VHS mit verminderter Bild- bzw- Tonqualität" (COLLECTORS SERVICE) beim Auspacken zu häufig bestätigte und sich als (Bamberger) Hinterzimmer-VHS-Kopie ("Umtausch ausgeschlossen!") herausstellte und eben nicht ein Import aus England oder sonstwoher war!

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ich kann mich mal erinnern, dass ich mir - lange bevor man das "graceland" am kiosk kaufen konnte, mal so ein elvis-magazin bestellte. das ding sollte 15 mark kosten und ich dachte natürlich, wunder was für ein heft ich da bekomme - das war für mich ein haufen schotter, soviel hab ich nicht mal taschengeld im monat bekommen.
als ich das ding bekommen habe, hab ich mich total gefreut. es nannte sich "all about elvis". ein schwarz-weiss heftchen mit vielleicht sechs seiten, kaum bilder drin. es war eher so ein billig gemachtes heftchen mit elvis biografie-daten. sah aus wie ein tabellarischer lebenslauf.
eigentlich betrug, wenn ich's mir heute überlege. 15 mark war ja wirklich viel geld. elvis-fans sind damals schon verarscht worden. meine entschuldigung ist zumindest die, dass ich noch ein kind war. ich weiss nicht, womit der eine, oder andere, das heute entschuldigen will.
damals konnte man gar keine filme kaufen. und in der videothek meines vertrauens gab es keine elvisfilme.
das einzige, was man hätte machen können, war die filme, oder konzerte im fernsehen aufzunehmen. die ersten leeren videocassetten kosteten
aber 50 mark, einen film zu kaufen 300 mark. da kann man sich mal vorstellen, was es brachte, dass es videorecorder GAB.
für normalsterbliche war das unbezahlbar.

ich kann dir aber nur beipflichten: diese unzufriedenheit kann ich auch nicht immer nachvollziehen.
aber es ist halt wie mit vielen dingen. die generationen vor uns, und die wiederum vor denen, werden das selber über uns sagen. es hat wohl weniger mit unzufriedenheit ansich zu tun, als damit, dass man etwas nicht schätzen kann, wenn man den mangel nicht kannte.
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