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Alt 13.05.2008, 02:46
gast-20090521
Gast
 
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Zitat von Blues Boy Beitrag anzeigen
Da bin ich mir sicher.

Und damit werden "falsche" Töne möglicherweise interessant, wenn man weiß, dass sie von ihm sind. Wenn man es nicht weiß, empfindet man sie als nervig...möglicherweise.
Oder man findet alles von Duke Ellington nervig, weil man seine Visage nicht ab kann usw usw usw....
Ich kenne natürlich nur recht wenig von Duke Ellington, aber bei dem, was ich kenne, konnte ich keinen "falschen" Ton hören. Ungeachtet der Tatsache, dass es der Duke ist. Nur weil er falsch spielt, wird ein falscher Ton nicht richtig.

Es gibt da einen klaren Unterscheid zwischen einem schrägen Ton, der einen ganz bestimmten Effekt erzeugen soll, und einem schrägen Ton, der einfach nur ein Verspieler ist. Das sollte man auch verstehen können, wenn man selber kein Musiker ist.

Ein einfaches Beispiel: Ein Fis kommt in C-Dur nicht vor. Spiele ich also ein Fis über einem C-Dur-Akkord, klingt das zunächst einmal schräg.
Frage: Ist das jetzt nun ein falscher Ton oder Kunst?
Antwort: Es kommt drauf an. Es gibt unter Musikern den lustigen Ausspruch "Es gibt keinen falschen Ton, es kommt immer nur darauf an, was man danach spielt." Spielt man also über C-Dur ein Fis, um eine Spannung zu erzeugen, die man dann in einem G (welches zur Tonart gehört) auflöst, dann ist es Kunst und somit "richtig", trotz eines klaren Bruchs der Harmonielehre. Spielt man das Fis aber, weil man aus Versehen auf die falsche Taste haut und eigentlich ein G spielen wollte, dann ist es ein Fehler, und keine Kunst, und noch viel weniger künstlerische Freiheit. Höchstens falsch verstandene.

Ist das jetzt einigermaßen plausibel?

Zitat:
Fazit: Der Prozess der Werksvollendung ist bei Musik nicht nur auf die schwingende Luft zu reduzieren.
Das hat doch auch niemand behauptet.