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Alt 13.01.2024, 19:23
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Dr.Nic Dr.Nic ist offline
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so, ich war am Donnerstag bereits hier in Bochum im UCI Kino, stolze 16 EUR - ich dachte erst, oh für 2 Personen ganz passabel, nee - denkste... war der Ticketpreis für eine Person


ich hatte von vornherein kein gutes Gefühl, aber alle Befürchtungen (falsche Datierungen, falsche Orte etc.) waren nicht eingetreten - im Gegenteil... ich war nach 20 Minuten schon so gelangweilt, weil ich überhaupt keinen Handlungssstrang erkennen konnte.


Das waren chronologisch irgendwelche Kleinsegmente & Anreißer von Anekdoten lieblos aneinandergereiht.


Ich kannte weder den Elvis-Darsteller noch die Priscilla-Darstellerin vorher, so dass ich neutral an die Sache heranging. Man erkennt, dass er Elvis darstellt daran, dass er meist der einzige Typ mit schwarzen Haaren ist und vermeintliche Koteletten trägt, die zu keinem Zeitpunkt denen von Elvis ähneln. Sein Schauspiel löst bei mir nichts aus, ich finde in ihm Elvis nicht wieder - noch nicht mal im Ansatz.


Gleiches gilt für die Priscilla Darstellerin, wobei ich Priscilla selbst nie "studiert" habe und mich von daher Bewegungen, Artikulierungen und Gestik / Mimik daher auch nicht an sie erinnern könnten.


Die ganze Zeit während der Vorstellung hatte ich das Bedürfnis das Licht anzumachen, weil es im Film einfach zu 90% "düster" ist... als hätte jemand ständig in allen Räumen entweder das Rolle zugezogen und statt Licht an einfach nur eine Kerze in der Ecke angezündet.


Dialoge waren auf Niveau von Grundschülern - Platt und unbeholfen, als wäre Elvis er letzte Volltrottel auf Erden; es gibt aus meiner Sicht keine nennenswerte Szene, die auch mal Freude, Fröhlichkeit oder Glück vermittelt.


Schreikrämpfe innerlich - als das erste Mal Graceland gezeigt wird und man uns den Billiard-Tisch im Erdgeschoss präsentiert - dort, wo dann auch wenige Szenen später plötzlich der Flügel steht.. hä ?? habt ihr Lack gesoffen, was soll das?

Während man bei der ABC - Serie mit Michael St. Gerard in den 90ern, und bei allen anderen Filmen / Serien versucht darauf zu achten, dass die Nebenrollen auch optisch passend besetzt sind, so hat der Darsteller von Vernon, die Darstellerin von Dodger und auch die Personen, die die Memphis Mafia Darstellen nicht im Ansatz etwas gemein, mit den Personen, die sie eigentlich verkörpern. Finde ich im Jahr 2023 einfach nen Ding der Unmöglichkeit; da hätten sie auch Elvis gleich blaue Haare färben können - um es überspitzt zu sagen; man weiß doch dass es Elvis sein soll, ist doch egal ob er die "richtige" Haarfarbe hat.


Graceland / der Pool & Meditation Garden / der vermeintliche "Parkplatz" von dem der Greyhound auf Graceland losfährt etc... liebe Frau Coppola, haben Sie wenigstens einen der Originalschauplätze mal selbst aufgesucht? Ich hatte nicht den Eindruck; warum wird da so wenig Wert drauf gelegt?

Ich war ebenfalls sprachlos als ich Priscilla Presley selbst im Vorspann als executive Producer lesen musste, meine Güte - und dann kommt da so ein Murks raus?

Also, ich hätte wenigstens damit gerechnet, dass dann Vollgas gegeben wird in Punkto "ich setze mir zu Lebzeiten mein eigenes Denkmal" - aber nichts dergleichen.


Das ist ein reines Trauerspiel - und da wo man bei "Mein Leben mit Elvis" zumindest sagt "ok, Szene hab ich verstanden - aber ob es wirklich so war, sei mal dahingestellt" - sind hier Szenen dabei, die kein Unbedarfter mehr im Ansatz versteht... konkret meine ich hier wo Elvis meint, es sei nicht der richtige Zeitpunkt (als er laut Priscillas Buch keine Lust mehr auf Sex hatte, weil er angeblich keinen Verkehr mehr haben wollte mit einer Frau, die ausgetragen hat) - auch die vermeintliche Szene, die im alten "Elvis & Me" noch als beinahe Vergewaltigung ausgelegt wurde, ist hier total vermurkst.


Da ich vorher keine Spoiler zugelassen hatte und wusste dass die 1988er Verfilmung ja quasi bis zur Beerdigung geht - war ich hier umso fassungsloser als der Film plötzlich und unerwartet ein Ende findet, als Cilla Graceland bzw. Elvis verlässt.


ich musste laut lachen in dem Moment, weil ich mich sowas von verarscht gefühlt hab
die Lebenszeit bekommt man nämlich nicht wieder.


Ich könnte den Film noch 5x gucken - ich würde ihn nicht verstehen und es würde ihn für mich keinen Deut besser machen.


Nein, ich vermisse noch nicht mal, dass wir keinen Original-Elvis Song bekommen... aber das ist wenigstens konsequent - immerhin hat der Film ja auch nichts mit Elvis zu tun.


Ich dachte immer "Angriff der Killertomaten" oder "Der Rasenmähermann" - das wären schlechte Filme; ich wurde eines besseren belehrt am letzten Donnerstag Abend.
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