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honeybee 04.06.2017 10:31

Glaubwürdigkeit von Berichten, allgemein
 
Ich möchte einmal etwas dazu sagen. :-)

Ich habe ein gewisses Verständnis dafür, dass die Fans, die sich seit Jahren oder Jahrzehnten mit dem Thema Elvis beschäftigen, Berichte über ihn skeptisch sehen.
Immerhin ist die interessierte Welt in den ersten Jahren nach seinem Tod mit einer Menge Müll zugeschüttet worden, der ihn diffamiert und in einem falschen Licht dargestellt hat.
Ich denke, man kann da eine grundsätzlich ablehnende Haltung entwickeln. Und es wird auch heute noch viel gelogen und betrogen wenn es um Elvis' Erbe geht und um das, was hier oder dort geschehen ist.
Trotzdem sollte man die Fähigkeit des Differenzierens nicht verlieren. Es ist mit Sicherheit nicht alles erfunden worden.
Ich lese hier seit 10 Monaten intensiv. Und es ist seltsam, wie mit Wahrheit/Unwahrheit umgegangen wird. Wenn Berichte gepostet werden, die unwahr sein könnten, werden sie entweder ignoriert (von dem friedlichen, ruhigen Fantyp) oder auf überhebliche Art kommentiert. (Ich meine jetzt nicht diese offensichtlichen Dinge, wie "Elvis war schwul" oder diesen Blödsinn).
Nur ein einziges Mal habe ich gelesen "Echt? Das wusste ich noch nicht."
Viele Bücher, die von ihm nahestehenden Menschen geschrieben wurden, sind erst in den letzten Jahren erschienen. In dem Fall wird am Erinnerungsvermögen des Autors gezweifelt und ihm Geldgier unterstellt. Das ist wirklich schlimm.
Wenn man sich die Mühe machen würde, das ein oder andere Buch einmal selbst zu lesen, würde man ein Gefühl für die Glaubwürdigkeit des Verfassers bekommen. Man lernt ihn nämlich während der Lektüre recht gut kennen.
Im Gegenzug ist es so, wenn der Name "Guralnick" auftaucht, ist die o.g. Skepsis wie weggeblasen! Warum? Auch Guralnick stützt sich nur auf Interviews und Hörensagen...
Manchmal denke ich, es gibt hier auch eine gehörige Portion Gruppenzwang. Wenn ein User, der hohes Ansehen im Forum genießt, schreibt "Glaube ich nicht!", dann glauben es die meisten (vorsichtshalber :grins:) auch nicht.

Ich finde es wirklich schade. Weil so wird jegliche Diskussion darüber im Keim erstickt.

Lakota 04.06.2017 13:03

Leider hat jeder Mensch seine eigene Wahrheit. Menschen können das Gleiche erleben und dennoch völlig verschieden darüber berichten.
Ich denke, man kann sich als geneigter Leser irgendwann sein eigenes Bild von der Person Elvis Presley machen. Quasi wie ein Puzzle Spiel. Es gibt Fakten die stehen außer Frage, dazu kommen viele Geschichten und Erlebnisse.
Es wurde viel berichtet, von seinen Musikern, Memphis Mafia, Familie, bis hin zur Krankenschwester etc.
Am besten pickst du dir für dich das Sinnvollste heraus und nehme es einfach nicht so schwer. :-)

Digger 04.06.2017 13:17

Du musst schon jedem selbst überlassen w a s er für glaubhaft hält bzw. welchen Aussagen er nicht für seriös erachtet.
Ich z.b habe glaube ich an die 2 bis 3 Dutzend Elvis Bücher gelesen. Irgendwann macht man sich dann eben sein eigenes Bild.

Guralnek ist ein viel geachteter und geschätzter Autor. Er hat für seine Werke hunderte Interviews mit Zeitzeugen geführt und sehr ausgewogen berichtet. Bei Dingen die a l l e gleich erzählten war es einfach aber bei Sachen die unterschiedlich wieder gegeben wurden von mehreren Leuten nahm er beide Sichtweisen in seine Werke auf sodass der Leser sich dann (s)ein eigenes Bild machen konnte.

Wenn man zudem seit 30/40 Jahren aufmerksam Aussagen und Berichte rund um Elvis verfolgt fallen einem natürlich auch Leute auf die e i n e Geschichte mehrere Male unterschiedlich erzählten, so dass diese auch als unglaubwürdig abgetan werden können. Oder ein Red West der viele Jahre nach What Happend zugab dass so einiges damals im Buch
aufgebauscht und übertrieben geschrieben war was ihm nun leid tue.
Die Definitive Collection DVD Box die unzählige Zeugen befragte usw. 100% kommt keiner von uns an die Wahrheit heran aber die belesenen Langzeitfans schaffen es zumindest relativ weit vorzudringen und wie mir in unzähligen Gesprächen mit Fans aufgefallen ist unterscheidet sich deren Meinung über viele Dinge nur in Nuancen und es gibt eine sehr große Schnittmenge an Details die man ähnlich sieht/bewertet...

honeybee 04.06.2017 21:17

Zitat:

Zitat von Digger (Beitrag 992902)
Er hat für seine Werke hunderte Interviews mit Zeitzeugen geführt und sehr ausgewogen berichtet. Bei Dingen die a l l e gleich erzählten war es einfach aber bei Sachen die unterschiedlich wieder gegeben wurden von mehreren Leuten nahm er beide Sichtweisen in seine Werke auf sodass der Leser sich dann (s)ein eigenes Bild machen konnte.

Da war er aber nicht der einzige, der das so gehandhabt hat.

Zitat:

Wenn man zudem seit 30/40 Jahren aufmerksam Aussagen und Berichte rund um Elvis verfolgt fallen einem natürlich auch Leute auf die e i n e Geschichte mehrere Male unterschiedlich erzählten, so dass diese auch als unglaubwürdig abgetan werden können. Oder ein Red West der viele Jahre nach What Happend zugab dass so einiges damals im Buch aufgebauscht und übertrieben geschrieben war was ihm nun leid tue.
Das wird so sein und ist okay.

Zitat:

aber die belesenen Langzeitfans schaffen es zumindest relativ weit vorzudringen
Es gibt aber auch belesene Kurzzeitfans

Dark Moon 04.06.2017 21:31

...und DU bist tatsächlich ein belesener Kurzzeitfan!

Großartig, Birgit!

honeybee 04.06.2017 22:59

:ups::ups::ups: Danke.... :knuddel:

Jetzt könnte man natürlich einwenden, dass mir die Erfahrung fehlt, um die Dinge einschätzen zu können - egal wieviele Texte und Bücher ich gelesen habe.
Aber ich bringe eine gesundes Maß an Skepsis und Menschenverstand mit - und kann differenzieren. Ich wusste vorher schon, dass man nicht alles glauben darf, was über ihn geschrieben wurde.
Vielleicht habe ich auch den kleinen Vorteil, dass bei mir die Infos alle sehr present sind. Ich habe ja alles innerhalb der letzten 10 Monate gelesen. (Manchmal bringe ich dann aber auch etwas durcheinander)

Ich fände es halt schön, wenn nicht direkt alles ins Reich der Märchen verbannt würde. Das ist eigentlich schon alles.

Dark Moon 05.06.2017 00:15

...du machst dir zuviele Gedanken!

:-)

Digger 05.06.2017 10:07

Zitat:

Zitat von Mrs. Pres (Beitrag 992907)
Da war er aber nicht der einzige, der das so gehandhabt hat.

Mir ist kein
anderer Autor neben Guralnek bekannt, der soviele Interviews für ein zweiteiliges Buch geführt hat und so lange recherchiert hat...und der zudem eine derart hoch angesehene und seriöse Person ist als Musik Kenner und Journalist wie er. Auch andere Werke von ihm erreichten größtes Ansehen. In Sachen Elvis ist und War er auch.mit seinen Filmen und seinem kompletten Musikwerk sehr vertraut ...hörte sich sogar intensiv in viele Imports hinein...usw
Daher sehe ich sein Doppelband-Buch bis heute als die ultimative Biographie über unseren Mann an, die wohl am allerweitesten an das heranreicht was gewesen sein wird.... Sicher kann und darf jeder für sich selbst noch andere /weitere Quellen für sein
eigenes Bild dazu nehmen...

burroughs 05.06.2017 19:35

Zitat:

Zitat von Dark Moon (Beitrag 992908)
...und DU bist tatsächlich ein belämmerter Kurzzeitfan!

also bitte :tsk:

honeybee 05.06.2017 19:38

Belämmert..... Was ist das überhaupt für ein Wort!

burroughs 05.06.2017 19:40

ist das eine Frage? dann nimm bitte dieses ? an :brav:

honeybee 05.06.2017 19:45

Zitat:

Zitat von burroughs (Beitrag 992947)
ist das eine Frage? dann nimm bitte dieses ? an :brav:

Wenn ich es recht überlege, ist es eine Frage. Ich wusste noch nie, was dieser Ausdruck wirklich bedeutet. Weißt du es? Dann erkläre mal bitte :brav:
Also den übertragenen Sinn kenne ich selbstverständlich.

burroughs 05.06.2017 19:50

Lamm bzw Schaf .. im Volksmund eher dümmlich und tumb behaftet :brav:

Dark Moon 05.06.2017 19:52

Zitat:

Zitat von burroughs (Beitrag 992942)
also bitte :tsk:


:brick::brick::brick:

honeybee 05.06.2017 19:56

Zitat:

Zitat von burroughs (Beitrag 992951)
Lamm bzw Schaf .. im Volksmund eher dümmlich und tumb behaftet :brav:

Ja danke, so weit war ich auch schon. :noidea:

burroughs 05.06.2017 20:00

was willst du denn NOCH wissen? :roll:

honeybee 05.06.2017 20:08

Zitat:

Zitat von burroughs (Beitrag 992956)
was willst du denn NOCH wissen? :roll:

Da ich nicht dümmlich oder tumb behaftet bin, interessiert mich natürlich die Herkunft des Wortes "belämmert" :roll:

burroughs 05.06.2017 20:10

frag doch darky, ich hab sie nur zitiert :behindsofa:

Tafka S. 06.06.2017 13:41

Zitat:

Zitat von Mrs. Pres (Beitrag 992899)
Nur ein einziges Mal habe ich gelesen "Echt? Das wusste ich noch nicht."

Darf man fragen, von wem da die Rede ist? ;-)

Zitat:

Viele Bücher, die von ihm nahestehenden Menschen geschrieben wurden, sind erst in den letzten Jahren erschienen. In dem Fall wird am Erinnerungsvermögen des Autors gezweifelt und ihm Geldgier unterstellt. Das ist wirklich schlimm.
Naja, ich persönlich kann das durchaus nachempfinden, denn einen Grund müssen die späten Erinnerungen ja haben. Ob es immer finanzielle Gründe sind, kann ich nicht beurteilen, aber die Frage/Überlegung, warum sich ein Zeitzeuge z.T. Jahrzehnte damit Zeit lässt, ein Erinnerungsbuch zu veröffentlichen, sollte schon erlaubt sein.
Hätte bspw. ein George Nichopoulos schon in den Achtzigern oder Neunzigern sein Buch geschrieben, wäre es - allein schon durch die zusätzliche PR wegen der damals laufenden Prozesse - wohl sehr viel ernster genommen worden als vor ein paar Jahren, vermute ich.

Zitat:

Im Gegenzug ist es so, wenn der Name "Guralnick" auftaucht, ist die o.g. Skepsis wie weggeblasen! Warum? Auch Guralnick stützt sich nur auf Interviews und Hörensagen...
Manchmal denke ich, es gibt hier auch eine gehörige Portion Gruppenzwang. Wenn ein User, der hohes Ansehen im Forum genießt, schreibt "Glaube ich nicht!", dann glauben es die meisten (vorsichtshalber :grins:) auch nicht.

Ich finde es wirklich schade. Weil so wird jegliche Diskussion darüber im Keim erstickt.
Da ist mit Sicherheit was dran.
Auch mir ist das schon öfter aufgefallen, dass einige User als eine Art "Vortester" stillschweigend anerkannt sind und voll auf deren Urteil vertraut wird.
Einerseits ist das eine ganz gute Richtschnur, nach der sich ein weniger erfahrener Fan richten kann; andererseits wird dadurch aber auch der wache Blick des Einzelnen verstellt, wenn man nicht mehr selbst aktiv sein muss und die lohnenswerten "Happen" von Anderen vorgesetzt bekommt.
Soll jeder machen, wie er meint, doch das Kennenlernen von abc aus Eigenantrieb/persönlicher Neugier ist mir persönlich lieber.

Tafka S. 06.06.2017 13:53

Zitat:

Zitat von Mrs. Pres (Beitrag 992914)
Jetzt könnte man natürlich einwenden, dass mir die Erfahrung fehlt, um die Dinge einschätzen zu können - egal wieviele Texte und Bücher ich gelesen habe.

Lass mich dieses "Wirrwarr" ;-) in die richtige Reihenfolge bringen:
"seit 10 Monaten" ist ein relativ kurzer Zeitrahmen, ja, doch die Erfahrung wächst ja nicht nur mit der Zeit sondern auch mit dem quantitativen Input. Und dieser ist bei Dir offenbar so groß, dass Du trotz der vglw. kurzen Zeit sehr wohl gewisse Erfahrungen gemacht hast - wer Deine Überlegungen zum Thema Elvis aufmerksam und vorurteilsfrei liest, wird das bemerken!

Mach' Dir also keine Sorgen, was Dein vermeintliches "Manko" an "nachweisbarer Fan-Zeit" :gruebel: betrifft - mit jedem Buch, mit jeder CD, mit jedem guten Gedankenaustausch wächst Deine Erfahrung von ganz allein - und weil Du so wissbegierig und aufgeschlossen bist (und mir bis jetzt noch nicht durch Engstirnigkeit aufgefallen bist ;-)), weißt Du wahrscheinlich schon jetzt mehr über Elvis als manch ein "alter Hase" hier. :-)

honeybee 06.06.2017 15:42

Achja, Tafka, das warst du mit dem: "Echt?..."

Zu den späten Erinnerungen:
Im Gegensatz zu dem Argwohn gegenüber späten Erinnerungen, habe ich auch schon öfter von der Motivation der Autoren gelesen, doch irgendwann einmal mit den erfundenen Geschichten aufräumen zu wollen. Soll heißen, einige haben sich angeblich jahrelang alles mit angesehen, was so veröffentlicht wurde und sich dann iwann gesagt: so war das nicht - jetzt muss ich auch mal meinen Senf dazu geben.
Bei Linda und Ginger im speziellen, wird die Frage "Warum jetzt erst?" im Vorwort durch beide Damen persönlich beantwortet.
Wenn ich mich recht erinnere, haben beide geschrieben, dass sie Jahre gebraucht hätten, das ganze Verhältnis zu Elvis und die Umstände und die Turbulenzen zu verarbeiten. Persönliche Veränderungen, wie Karriere, Heirat und Mutterschaft hätten Ihnen zunächst nicht die Zeit gelassen. Beide haben mit ihren Erinnerungen begonnen, als die eigenen Kinder groß waren.

Und danke für den Rest, Tafka.

Tafka S. 06.06.2017 15:52

Okay, wenn das späte Buchpublizieren derart begründet wird, geht das natürlich in Ordnung.
Das leuchtet mir ein.

Allerdings war das "Mutterwerden" mit allem drum und dran bei des Königs Leibarzt wohl eher nicht der Grund dafür, mit einem Erinnerungsbuch bis ins Seniorenalter zu warten.... ;-)


Zitat:

Und danke für den Rest, Tafka.
Ich liebe es, wenn Leute sich die Zeit nehmen, um derart detailliert auf Geschriebenes einzugehen.... :hurra:



:gruebel:


;-)

honeybee 06.06.2017 17:09

Zitat:

Zitat von Tafka S. (Beitrag 993031)
Allerdings war das "Mutterwerden" mit allem drum und dran bei des Königs Leibarzt wohl eher nicht der Grund dafür, mit einem Erinnerungsbuch bis ins Seniorenalter zu warten....

Der hatte auch erst mal andere Sorgen!

Zitat:

Ich liebe es, wenn Leute sich die Zeit nehmen, um derart detailliert auf Geschriebenes einzugehen....
Waren doch nur noch zwei Sachen :noidea:


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