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MysteryTrain 12.01.2014 16:53

Talfahrt im Cadillac (Der Spiegel 1/1985)
 
Bin beim Googlen zur "Hallo Elvis" TV Sendung auf das hier gestossen:

Talfahrt im Cadillac
Der Spiegel 1/1985

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13513506.html

Selten einen solch zynischen Zeitungsbericht über Elvis gelesen :noidea:

Off-Topic:

Und ich kenne schon 1 User dieses Forums, der den Artikel super finden wird :lol:

Gast 15.01.2014 04:57

Der Artikel ist nicht zynisch. Er trifft den Nagel auf den Kopf und ist zudem noch unterhaltsam geschrieben. :top:

Charles Hardin 15.01.2014 06:59

Der Artikel spricht so manche Dinge an, die leider einfach wahr sind.
Besonders nett ist der Artikel allerdings nicht geschrieben, recht einseitig, außer den Anfangsjahren und dem 68er Special wird nur negativ geschrieben.
Der Artikel ist 1985 erschienen, sich heute darüber zu ärgern wäre etwas verspätet.

Oliwa 15.01.2014 07:44

Zitat:

"Wenn ich einen Weißen finden würde, der im Neger-Sound und mit dem Neger-Feeling singt, könnte ich eine Milliarde Dollar verdienen." Statt der Milliarde hatte Phillips Ende 1955 dann allerdings nur den Spottpreis von 35 000 Dollar kassiert ...
ab hier konnte man getrost aufhören zu lesen. :roll:

Was will uns dieser Artikel eigentlich sagen? Einmal bitte Elvis durch den Dreck ziehen? Jeder andere Künstler hatte mehr drauf als Elvis?

Ob es Artikel, die in einem solch abwertenden Tonfall geschrieben wurden, auch über andere Künstler gibt? Ich glaube kaum das sich ein so ein Schmierfink in ähnlichem Ton über einen Cash oder Sinatra geäussert hätte.

cos 15.01.2014 09:38

Zitat:

Zitat von Oliwa (Beitrag 926342)
Ich glaube kaum das sich ein so ein Schmierfink in ähnlichem Ton über einen Cash oder Sinatra geäussert hätte.

Ist wie mit den Imitatoren. Wer nix kann, wird halt Autor in Sachen Elvis. :grins:

Gast 16.01.2014 05:48

Zitat:

Zitat von cos (Beitrag 926351)
Ist wie mit den Imitatoren. Wer nix kann, wird halt Autor in Sachen Elvis. :grins:

Wo genau liegt der Autor denn falsch? :gruebel:

funkdoobiest 16.01.2014 10:24

Zitat:

Zitat von A. C. van Kuijk (Beitrag 926441)
Wo genau liegt der Autor denn falsch? :gruebel:

Hier: "In Las Vegas, wo der besessene Spieler Parker zu Sonderkonditionen zocken durfte,..".
Oder etwa nicht?

MysteryTrain 16.01.2014 10:35

Zitat:

Zitat von A. C. van Kuijk (Beitrag 926441)
Wo genau liegt der Autor denn falsch? :gruebel:

Es geht da weniger um richtig oder falsch, sondern um den bösartigen Unterton, der vom ersten bis zum letzten Buchstaben zu spüren ist.

Falsch ist z.B. auch der "Superman-Umhang". Den benutzte Elvis 1974 zum letzten Mal und da waren seine Konzerte noch weitgehend solide. :noidea:

cos 16.01.2014 11:24

Der Schmierfink war seiner Zeit voraus. Glücklicherweise ist das oft auftretende asoziale Bashing von Möchtergernautoren mittlerweile so an der Tagesordnung (vor allem im Internet), dass es mir nur noch ein müdes Lächeln rauslockt, denn einen oberflächlichen und bösartigen Artikel kann jeder Grundschüler schreiben. Etwas mit Sinn und Verstand, Kritik verpackt mit einem gewissen Niveau, zu schreiben, benötigt leider echte Intelligenz. Dies fehlt aber diesen aus dem Boden spriessenden Deppen, die ihre Schmiertexte in jedem Magazin/Zeitung/billigen, selbstgebastelten Homepages im Internet veröffentlichen, offensichtlich. Aber in Zeiten von Facebook geht es nicht mehr im Inhalte, sondern nur noch um Aufmerksamkeit. Aufmerksamkeit, die temporär kurz vorliegt, aber keinen bleibenden Eindruck hinterlässt. Solche Typen sind Randerscheinungen, Qualität hat sich bisher immer durchgesetzt. :top:

Charles Hardin 16.01.2014 13:35

Vielleicht hat der Autor des Artikels vor dem Verfassen zuviel in Goldmans Machwerk gelesen :gruebel:
Würde zumindest den abfälligen Tonfall erklären :noidea:

RETROLUXE 16.01.2014 15:21

Nur ein Hinweis, der Autor Barry Graves war bekennender Elvis-Fan und anerkannter Musik-Journalist und besonders Radio-DJ. Ältere Berliner werden ihn sicher von unzähligen Radio-Sendungen (RIAS-Country, Studio 89 etc.) und Special-Features kennen. Er war sicherlich sehr kritisch, was seine Aussagen betrifft. Er hat nicht nur Elvis sondern auch den American Way of Life und andere US-Amerikanische Phänomene, wie Michael Jackson in speziellen mehrteiligen Radio-Features (Bei Elvis waren es 10 Sendungen zu je 55 Minuten) betrachtet. Seine Biografien oder biografischen Artikel waren niemals einfache Auflistungen von Fakten. Er versuchte mit seiner Sprache Bilder im Kopf zu erzeugen und hat sich durchaus auch des Stilmittels der Provokation oder der Überhöhung der Tatsachen bedient. Leider ist er zu früh von uns gegangen.

Übrigens viele wussten, wie er zu Elvis stand. Daher hatten seine Kollegen damals zu seinem Tod eine Todesanzeige geschaltet, ich meine es war im Stadtmagazin »TIP«, welche die Überschrift »That’s Someone You Never Forget« trug …

burroughs 16.01.2014 16:42

zum einen geh ich davon aus, dass phillips nicht neger sondern schwarzer gesagt hat [davon gabs bei sun ja auch einige..]..
und zum anderen hat er wohl eine million gemeint statt der milliarde;

aber der tumbe deutsche der nachkriegszeit hat es so wohl besser verstanden :tape2:

Gast 16.01.2014 21:04

Naja, der tumbe Schwede hat ja auch kein Problem damit, dass der Vater von Pippi Langstrumpf NEGERKÖNIG in Takatukaland war. Wenn man nicht zur Fraktion der Gutmenschen gehört, sind solche Ausdrücke erträglich.

PS (auf die Allgemeinheit bezogen): Wo liegen denn nun die Gemeinheiten in diesem Artikel? Nutzt doch einfach mal die Zitierfunktion und stellt ein paar dieser Ungeheuerlichkeiten richtig.

MysteryTrain 16.01.2014 21:30

Zitat:

Zitat von A. C. van Kuijk (Beitrag 926482)

PS (auf die Allgemeinheit bezogen): Wo liegen denn nun die Gemeinheiten in diesem Artikel? Nutzt doch einfach mal die Zitierfunktion und stellt ein paar dieser Ungeheuerlichkeiten richtig.

Kannst du nicht lesen?
Es geht nicht um richtig oder falsch (obwohl man da auch einiges aufzählen könnte). Es geht um den Stil, der durschweg bösartig ist.

Zitat:

Dieser wabblig aufgedunsene Typ im Glitzeranzug und mit dem lächerlichen Superman-Umhang
Zitat:

der Koloß von Memphis
Zitat:

kläglich und tragisch verendete
Zitat:

Bild eines verfetteten Monstrums
Zitat:

schließlich eine satte Meise hatte
Zitat:

allmählich verrottete.
Zitat:

zur tragischen, hochbezahlten Rummelplatzattraktion
Muss man das so formulieren? Oder geht es nicht auch zivilisiert? :gruebel:
Man kann kritische und negative Aspekte durchaus auch mit Würde und Anstand ausdrücken.

Charles Hardin 16.01.2014 22:44

Leute, ärgert euch doch nicht wegen eines 30 Jahre alten Artikel!
Sicher ist der Artikel respektlos verfasst, keine Frage, aber doch nicht aktuell erschienen, sondern von vorvorgestern.

Mich berührt der Artikel in keinster Weise, denn ich weiß um Elvis' Qualitäten, da kann mich so ein Artikel nicht erschüttern.

Immer wieder mal wird Geschreibsel in dem Tonfall verfasst, auch über andere Künstler, damit muss man als Fan leben können.

Warum immer diese persönliche Betroffenheit?
War doch niemand hier persönlich bekannt, befreundet oder gar verwandt mit Elvis.

charro 16.01.2014 23:12

Zitat:

Zitat von Charles Hardin (Beitrag 926490)
Leute, ärgert euch doch nicht wegen eines 30 Jahre alten Artikel!
Sicher ist der Artikel respektlos verfasst, keine Frage, aber doch nicht aktuell erschienen, sondern von vorvorgestern.

Sofern der Artikel wirklich von Barry Graves ist bzw. diesen umfänglich zitiert, sollte man schon Barry Graves kennen, um zu fragen, inwieweit der Artikel resepktlos ist. Da Graves, wie hier irgendwoe schon gesagt, bekennender großer Elvis-Fan war, würde ich vieles eher als Verbitterung über das unsägliche Ende seines Idols lesen, was er mit recht drastischen Worten ausdrückt.

Daneben darf auch nicht übersehen werden, dass Graves bzw. der Artikel exakt das ausdrückt, was damals Mitte der 80er der allgemeine Tenor über Elvis und dessen Ende war: abgehalfterter Rock 'n' Roller, der aufgedunsen gerade mal ein paar Mitvierziger Hausfrauen zum Höschen-Weitwurf mit abgedroschenen Fassungen seiner alten Kamellen bewegen kann.

Im Übrigen, wenn ich mir mal die Mühe mache und über die zitierten "bösen" Stellen hinweglese, dann finde ich auch eine ganz andere Grundaussage, welche wiederum bestätigt, dass Graves bzw. der sonstige Autor des Artikels eher verbittert mit Elvis Ende und dem Umgang mit seinem musikalischen Erbe hadert:

Zur Golden Celebration:
Zitat:

Überraschend ist die Sorgfalt, mit der die Firma RCA sich dieser Edition gewidmet hat, dieselbe RCA, die jahrelang hauptsächlich Elvis-Schrott in die Läden brachte und fast jede musikalische Tat ihres Stars doppelt und dreifach verhökerte.
Zitat:

Die Geburtstagskassette führt nun wieder den "anderen", den "eigentlichen" Elvis vor
Aber auch darüber hinaus:

Zitat:

Bill Haley, der große Fade aus dem Norden, hatte den Rhythmus, Elvis hatte Stil...
Oder aber:
Zitat:

Wie er beispielsweise den Song "One Night" herausschrie und dabei Dimensionen der Besessenheit und des Wahnsinns streifte, ist auf der letzten der zwölf Plattenseiten von "A Golden Celebration" nachzuhören. In dieser Form könnte Elvis heute noch ganze Popstar-Hundertschaften in Grund und Boden singen.
Kritiker sind nunmal dafür da, ohne Umschweife und Verpackung das zu sagen, wofür andere wohl eher ein Blumenbouquet vorschieben. Von daher macht es wenig Sinn, nun mit erhobenen Finger auf den bösen Schreiberling zu zeigen um ihm vorzuhalten, er habe zwar recht, möge sich doch aber bitte weniger deutlich ausdrücken. Dies erst recht dann, wenn der Artikel nahezu 30 Jahre alt ist.....

:-)

MysteryTrain 17.01.2014 09:01

Zitat:

Zitat von Charles Hardin (Beitrag 926490)
Warum immer diese persönliche Betroffenheit?
War doch niemand hier persönlich bekannt, befreundet oder gar verwandt mit Elvis.

Das hat überhaupt nichts mit "persönlicher Betroffenheit" zu tun, sondern mit einer Grundhaltung!
Ich nehme Artikel 1 des Grundgesetzes ernst. Dort steht, dass die Würde [eines JEDEN] Menschen unantastbar ist und sich nicht nach persönlicher Bekanntschaft oder Verwandtschaft zu richten hat! :cool:

Off-Topic:

Oder denkst du auch, wenn wieder ein Flüchtlingsboot mit 200 Menschen an Bord im Mittelmeer gekentert ist: "Sorry, geht mich nichts an, ich kannte ja keinen davon persönlich" ?

Charles Hardin 17.01.2014 10:52

Zitat:

Zitat von MysteryTrain (Beitrag 926502)
Das hat überhaupt nichts mit "persönlicher Betroffenheit" zu tun, sondern mit einer Grundhaltung!
Ich nehme Artikel 1 des Grundgesetzes ernst. Dort steht, dass die Würde [eines JEDEN] Menschen unantastbar ist und sich nicht nach persönlicher Bekanntschaft oder Verwandtschaft zu richten hat! :cool:

Off-Topic:

Oder denkst du auch, wenn wieder ein Flüchtlingsboot mit 200 Menschen an Bord im Mittelmeer gekentert ist: "Sorry, geht mich nichts an, ich kannte ja keinen davon persönlich" ?


Was hat das tragische Schicksal von Flüchtlingen hier zu suchen?
Und was hat das Grundgesetz mit dem von dir gebrachten uralten Artikel zu tun?
Und wozu unterstellst du mir Ausländerfeindlichkeit/Rassismus in Bezug auf Flüchtlinge?

Jesse 17.01.2014 11:22

Zitat:

Zitat von charro (Beitrag 926491)

Kritiker sind nunmal dafür da, ohne Umschweife und Verpackung das zu sagen, wofür andere wohl eher ein Blumenbouquet vorschieben. Von daher macht es wenig Sinn, nun mit erhobenen Finger auf den bösen Schreiberling zu zeigen um ihm vorzuhalten, er habe zwar recht, möge sich doch aber bitte weniger deutlich ausdrücken. Dies erst recht dann, wenn der Artikel nahezu 30 Jahre alt ist.....

:-)


Nein! Kritik in Ehren und jederzeit, aber nicht auf diese herabwürdigende Art und Weise. Solange man von Menschen spricht gilt für mich, dass ein gewisser Anstand, gerade in der Ausdrucksform, zu wahren ist. Das gilt besonders, wenn man glaubwürdig und kompetent erscheinen will. Aber diesen Anspruch hatte der Autor scheinbar nicht, also ist der ganze Artikel wohl doch nicht so ernst zu nehmen. :cool:

Jesse ;-)

MysteryTrain 17.01.2014 13:00

Zitat:

Zitat von Charles Hardin (Beitrag 926510)
Was hat das tragische Schicksal von Flüchtlingen hier zu suchen?
Und was hat das Grundgesetz mit dem von dir gebrachten uralten Artikel zu tun?
Und wozu unterstellst du mir Ausländerfeindlichkeit/Rassismus in Bezug auf Flüchtlinge?

Off-Topic:

Das hast du falsch verstanden. Ich spielte auf die von dir genannte "persönliche Betroffenheit" an und darauf, dass man doch beleidigende Ausdrucksformen gegen Menschen, die man nicht persönlich kennt, nicht so ernst nehmen muss.

Die logische Konsequenz aus deiner Sichtweise wäre also, dass man auch nicht betroffen sein darf, wenn ein Boot mit 200 Flüchtlingen untergeht, wenn man keinen davon persönlich gekannt hat.

Deshalb schrieb ich ganz zu Beginn, dass es da um eine generelle Grundhaltung geht.
Auf den Artikel bezogen: Mir ist es völlig egal, ob es darin um Elvis oder sonst jemanden geht. Es wird eine beleidigende, herablassende Sprache gebraucht und DAS ist es, was ich kritisiere. Man kann sachlich sehr hart über eine Person schreiben, ohne sie zu beleidigen.

Kritik, so hart sie auch sein mag, sollte immer so sein, dass man danach mit der betreffenden Person noch ein Bier trinken gehen kann.


funkdoobiest 17.01.2014 13:24

Zitat:

Zitat von Oliwa (Beitrag 926342)
Ich glaube kaum das sich ein so ein Schmierfink in ähnlichem Ton über einen Sinatra geäussert hätte.

Aber nur, weil sich das niemand traut.:grins:

Gilla 17.01.2014 13:28

Jetzt kann ich auch den Autor zuordnen. Ich habe schon seit langer Zeit sein Buch: Elvis - King der verlorenen Herzen, von 1984

In seinem Vorwort schreibt er: "Ich war nie ein Elvis Presley Fan, ich war ein Bewunderer aus kritischer Distanz. Ich habe gerade noch miterlebt, wie er als Heulboje diffamiert wurde. Ich habe seine Platten gesammelt, weil die Musik großartig war, wobei mich die Personality Story hinter dem Künstler weniger interessierte. Ich habe an manchen Abenden meinen Lieblingssong "A Fool such as I" zigmal hintereinander gespielt und gehofft, dass er immer so gute Platten machen würde
Ich habe mich in den sechziger Jahren über viele schlechte und lieblos zusammengestellte LPs geärgert. Ich mochte die meisten seiner Filme nicht anschauen- und war dann doch wieder glücklich, als ihm einüberzeugendes Comeback gelang.

Das erste Album von 1956 hatte es deutlich gemacht, er war schon vollendet als er ganz unbedarft vor den Mikrofonen stand und nie wieder hat ein weißer Künstler mit so viel Soul, so viel Wehmut, unterdrückter Lust, morbidem Schmerzempfinden und ungenierter frömmigkeit gesungen. Er war der King...



Sein letzter Satz: "Ein besonderer Dank gilt meinen Eltern, die keine Vorurteile hatten, mir " All Shook Up" schenkten und damit eine Begegnung der ungewöhnlichen Art einleiteten".

Das alles klingt mir schon sehr nach einem Elvis Bewunderer.
Ich werde mir bei Gelegenheit das Buch nochmals durchlesen :-)

MysteryTrain 17.01.2014 13:44

Zitat:

Zitat von Gilla (Beitrag 926526)

Das alles klingt mir schon sehr nach einem Elvis Bewunderer.

Mir scheint, dass das in dem Punkt eine zwiespältige Persönlichkeit war. Im tiefsten Innern wahrscheinlich ein großer Elvisfan. Aber gerade in den 80er Jahren war es höchst verpönt, sich öffentlich als solcher zu outen, gerade als Journalist. Wenn er allerdings der Meinung war, dies mit solchen Kraftausdrücken verschleiern zu müssen, dann ist das irgendwie schäbig.
Hätte Elvis da noch gelebt, hätte man es als eine drastische Aufforderung ansehen können, gefälligst seinen Lebenswandel zu ändern.
Aber was soll es bringen, auf diese Art und Weise über einen Toten zu schreiben? :gruebel:

Gilla 17.01.2014 14:04

Mir scheint, er war ein großer Fan des jungen Elvis und war persönlich enttäuscht über Elvis' weitere Entwicklung, dass er sich zu solch gespektlosen Äußerungen hinreißen ließ.

Gast 17.01.2014 20:52

Keine einzige Äußerung von Graves ist respektlos oder herablassend. Der Mann sagt einfach nur die Wahrheit und tut dies auch noch auf humorvolle Art und Weise. Der 08/15-Fan ist damit offenbar überfordert....

Gilla 17.01.2014 21:06

Stimmt, ist eher deine Art von Humor. ;-)

Geht's auch etwas weniger anmaßend?

Gast 18.01.2014 14:24

Nein. :brav:

Loverdoll 18.01.2014 18:17

Zitat:

Zitat von A. C. van Kuijk (Beitrag 926569)
Keine einzige Äußerung von Graves ist respektlos oder herablassend. Der Mann sagt einfach nur die Wahrheit und tut dies auch noch auf humorvolle Art und Weise. Der 08/15-Fan ist damit offenbar überfordert....

Am besten du kopierst gleich den ganzen Mura und fügst ihn, wie Cercle G mal schrieb, auf deine "liebevoll gestalteten" Elvis Seiten ein :top:

Gast 18.01.2014 18:39

1) Warum wirst Du in diesem Zusammenhang persönlich und kritisierst meine Homepage?
2) Aus rechtlichen Gründen könnte ich den Artikel nicht einfach irgendwo einfügen.

PS: Auf diesem Forum gibt es eine Internet-Rubrik, auf der auch meine Homepage vorgestellt wird. Dort kannst Du gerne Kritik anbringen.
PS: Die besagte Userin nennt sich CIRCLE G.

:-)

Loverdoll 18.01.2014 19:15

Ich hab deine Homepage nicht kritisiert, ich hab lediglich gemeint, dieser anspruchsvolle Artikel, würde auf die anspruchsvolle Homepage, eines anspruchsvollen Elvisfan, wie du einer bist, gut passen! (mit Quellenangabe gehts schon)!

Ich bin nur ein 08/15 Fan :yo:

Das gerade du jeden Furz persönlich nimmst ist mir unverständlich, wo du doch mit einer Leidenschaft, dem armen, toten Elvis, permanent, auf penetrante Weise das Fell über die Ohren ziehst!

Gast 18.01.2014 19:23

Wie gesagt, wenn Du meine Homepage thematisieren möchtest, kannst Du das in der dafür vorgesehenen Rubrik tun. :ranger:

Loverdoll 18.01.2014 19:49

Nein möcht ich nicht :smash: ich verzieh mich mit einer Tüte Chips vor den Fernseher :-)

TheKing 19.01.2014 08:00

bereinigt
 
Ehrlich und unverblümt auch die Probleme von Elvis anzusprechen ist die eine Sache, eine Sprache dazu zu wählen die herablassend und beleidigend ist eine andere... Einen Mann, den man schätzt und verehrt und dessen Probleme man auch glasklar sieht, möchte man in der Öffentlichkeit und auch sonst nirgendwo, derart garstig und bösartig beschimpft sehen.

Wie man das noch bejubeln kann ist mir vollkommen suspekt und mit charakterlicher Fehlstellung erklärbar.

Gast 19.01.2014 10:28

Ja, wenn es sachlich nichts dagegen zu setzen gibt, dann stimmen halt Tonfall und Intension des Autors nicht. :roll:

Dark Moon 19.01.2014 10:58

Diese sachlichen Gespräche von Möchtegern Sachlichen sind irgendwie lustig!

:-)

Charles Hardin 19.01.2014 11:56

Zitat:

Dieser wabblig aufgedunsene Typ im Glitzeranzug und mit dem lächerlichen Superman-Umhang, der seinen Bewegungsdrang auf der Bühne zügeln mußte, damit ihm nicht die Hose platzte, soll der König des Rock ''n'' Roll gewesen sein?
Wabbelig und aufgedunsen war Elvis höchstens gegen Ende seines Lebens, vielleicht die letzten beiden Jahre. Aber auch da kam es drauf an wie er fotografiert wurde, das kennt man doch von sich selber, dass man auf manchen Fotos extrem unvorteilhaft aussieht.
Die Jumpsuits taten ihr Übriges dazu, betonten Elvis Figur und zeigten seine Problemzonen gnadenlos.
Das die Hosen platzten passierte auch schon zu TTWII Zeiten durch seinen Bewegungsdrang.
Die Superman-Umhänge sahen allerdings gut aus, vor allem wenn Elvis sich in Pose warf.
Manche Jumpsuits lösen bei mir zumindest Fremdschämgefühle aus, die tuntigen Exemplare waren verzichtbar.


Zitat:

Dem Heer von Hausfrauen mittleren Alters, die bis zu seinem Tod am 16. August 1977 in Elvis Presleys Shows strömten, ihm zujubelten und in höchster Erregung Schweißtücher vom King als Reliquien mit nach Hause nahmen, war es völlig gleichgültig, daß der Koloß von Memphis seine Auftritte nur noch mit angezogener Handbremse über die Bühne bringen konnte.
Die Schweißtüchergeschichte stimmt, die verteilte Elvis ja und die Frauen rissen sich drum!
Koloß von Memphis hätte der Autor nicht schreiben müssen, mit der angezogenen Handbremse hat er leider recht, wir kennen doch alle die Sommer 76 Shows, da kann man leider nicht widersprechen.

Zitat:

Zum Schluß war Elvis ein rundes Stück Nostalgie. Er verkörperte Erinnerungen an die ferne Zeit, als Amerikas Teenager im Stumpfsinn der fünfziger Jahre ihre eigene Power und Herrlichkeit entdeckt hatten - und von der Musik- und Filmindustrie als ein neuer, lukrativer, bis dahin brachliegender Markt entdeckt worden waren.
Mit der Nostalgie hat der Autor wieder Recht, es waren die vergangenen Zeiten und nicht unbedingt die damals aktuellen Alben, die die Leute in die Shows trieben. Man erinnerte sich eine Stunde zusammen mit Elvis an die großen Hits und wilden Zeiten vor der Army.

Zitat:

Warum Elvis so kläglich und tragisch verendete, war nach seinem Tod in einer Flut von Enthüllungsbüchern und Skandalchroniken nachzulesen. Geblieben ist das Bild eines verfetteten Monstrums, das in einem goldenen Käfig gefangen war und schließlich eine satte Meise hatte.
Die Enthüllungsbücher und Skandalchroniken zerstörten viel vom Image des Saubermanns und Frauenschwarm, und wem Elvis Veränderungen der letzten Jahre nicht auffallen wollte, der wurde spätestens durch das Leibwächterbuch auf die dunklen Seiten des Meisters gestoßen.
Elvis lebte in einem goldenen Käfig, aber in einem zum Teil selbst geschmiedeten, in dem er Wochen hindurch sich von seiner Umwelt abschottete - sein Schlafzimmer und Badezimmer.
Die satte Meise und das verfettete Monstrum sind nicht gerade glückhaft formuliert, diese Form der Abwertung lässt mich den Artikel einfach nicht ernst nehmen.

Damit ich nun kein Endlosposting schreibe, zitiere ich nur mehr die Stellen des Artikels, die nicht besonders nett formuliert wurden:

Zitat:

Südstaaten-Gargantua mit Junk-Food vollfraß
Elvis mit einem verfressenen Riesen gleichzusetzen, geht gar nicht!
Junk Food mochte Elvis, aber das tun die meisten Amerikaner.

Zitat:

unentwegten Konsum von Aufputschmitteln und Tranquilizern, von Appetitzüglern und Schlaftabletten allmählich verrottete
Hier hätte der Autor etwas Zurückhaltung üben sollen, denn obwohl ich an Elvis oft Kritik übe, "verrottete" wäre nicht mal mir eingefallen.
Mit der Sucht hat der Autor recht, wissen wir und muss ich nicht zum millionsten Mal ausführen.

Zitat:

monumentalen Kitsch-Grab
Ja, vor allem die Plastikblumen fand ich immer schon kitschig, ein schlicht geschmücktes Grab gefiele auch mir besser.

Zitat:

undurchdringlichen Sumpf von Schnulzen
Offensichtlich ist der Autor eher ein Rcok 'n' Roller, dabei finde ich gerade die Schnulzen unverzichtbar.

Zitat:

der besessene Spieler Parker zu Sonderkonditionen zocken durfte
An dieser Stelle dürfte Ciscoking das Herz lachen! :grins:

Zitat:

endgültige Abstieg Elvis'' zur tragischen, hochbezahlten Rummelplatzattraktion, und manchmal wirkte er schon selbst wie einer seiner zahlreichen Imitatoren
Tja, beinhart geschrieben, aber beinhart richtig!
Die ganze Imikatastrophe verdanken wir dem Meister selbst, der soweit in seiner Darbietung, in seinem Können, abfiel, das sich bierbäuchige Clowns geradezu ermuntert sahen, selbst auf eine Bühne zu klettern, und sei es bei einem Seniorennachmittag im Blinden und Taubenheim, und einen auf King zu machen.

Zusammenfassen kann ich sagen, ein sehr unangenehm formulierter Artikel, der zwar durchaus etliche Wahrheiten enthält, aufgrund der Formlierung allerdings sauer aufstößt.

Nachdem der Artikel 30 Jahre am Buckel hat, sollte man eher gelassen bleiben.

Ciscoking 19.01.2014 13:57

Hast Du gut zusammen gefasst..TOP !...:-)

MysteryTrain 19.01.2014 14:26

Man hätte auch ganz einfach schreiben können:
"Ein übergewichtiger, von Drogenmissbrauch gezeichneter Elvis betrat die Bühne und war nur noch ein Schatten seiner selbst. Fans aus allen Generationen jubelten ihm dennoch zu."
Das sagt alles aus, ist nicht beleidigend oder anmaßend und kommt völlig ohne Zynismus aus. An einer sachlichen Darstellung war der Autor aber offensichtlich nicht interessiert. Bei einem Journalisten, der sich kaum mit Elvis beschäftigt hat und nur Blitzlicher vom 56er und 77er Elvis vor Augen hat, lasse ich so etwas noch durchgehen (die Respektlosigkeit allerdings auch nicht). Wenn ich aber weiß, dass der Autor Elvisfan war, dann geht so etwas gar nicht.

Gast 19.01.2014 17:22

Ihr müsst Euch wohl oder übel damit abfinden, dass es Elvis-Fans mit Humor gibt. :cool:

monipenny 19.01.2014 17:39

Du verwechselst "Humor" mit "Geschmacklosigkeit"!


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