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allerteuerste 31.01.2024 19:47

Welttournee
 
Da wir (einige Freunde und ich) neulich mal wieder auf das Thema "Elvis und Welttournee" und "Warum eigentlich nicht?" zu sprechen kamen, aber keiner so genau wusste, warum Elvis eigentlich nie eine solche startete, frage ich Euch mal, wieso Elvis nie auf Welttournee ging.

Die Sache mit "Der Colonel hatte keinen Pass" hat sich ja inzwischen als falsch heraus gestellt, und abgesehen davon hätte ja nur Elvis, aber nicht der Colonel touren müssen.

Auch die Aussage, von wegen, es gebe in Europa keine so großen Turnhallen, dürfte doch wohl eher Mythos sein.

Also, was war es in Wirklichkeit? Oder könnte wahr sein?

Glen D. 31.01.2024 20:38

Ein Elvis Spezi von mir sagte einmal: " Hätte Elvis seinen Medikamentenmißbrauch in einem anderen Land ebenfalls frönen können ? "

Gute Frage.

Ich denke, wäre Elvis 1977 nicht gestorben, wäre er sicherlich irgendwann im Ausland aufgetreten, vielleicht schon 1978 !?

King77 31.01.2024 20:38

Elvis war mit allem Drum u. Dran mit ca. 100 Leuten unterwegs u. da kann man sich leicht ausrechnen was eine Welttournee gekostet hätte. Deshalb konnte man zu Hause wesentlich mehr Geld verdienen ohne lästige kostspielige Reisen u. Strapazen. Warum eine Welttournee wenn man ohnehin immer Sold Out ist ?

Oliwa 01.02.2024 00:33

Zitat:

Zitat von King77 (Beitrag 1045909)
Warum eine Welttournee wenn man ohnehin immer Sold Out ist ?

Was sich wie bei jedem anderen grossen Künstler auch in Kürze erledigt hätte (Sold out) und spätestens dann, hätten wir mit einer WT rechnen dürfen. Natürlich nur unter dem Gesichtspunkt, Elvis wäre gesund gewesen.

Ciscoking 02.02.2024 17:44

Zitat:

Zitat von King77 (Beitrag 1045909)
Elvis war mit allem Drum u. Dran mit ca. 100 Leuten unterwegs u. da kann man sich leicht ausrechnen was eine Welttournee gekostet hätte. Deshalb konnte man zu Hause wesentlich mehr Geld verdienen ohne lästige kostspielige Reisen u. Strapazen. Warum eine Welttournee wenn man ohnehin immer Sold Out ist ?



So gesehen dürfte es keine Welttourneen geben weil jeder zufrieden ist.
Ich denke dass es einen Unterschied macht ob ich in Wembley oder in Rio oder Barcelona vor 100.000 Fans spiele oder vor 6000 in irgend einem "College Park..vom Verkauf von Fan Artikeln möchte ich gar nicht sprechen.....Elvis hätte sich die Welt damit kaufen können. und eine Armee von Leuten mitnehmen können
Er war zu seiner Zeit bekannter als Jesus ....
Der Grund für die Ablehnung einer Welttournee lag wohl an Bequemlichkeit und an seiner Tablettensucht...da fehlten wohl dann die Anlaufstellen oder Verbindungen..man sollte
auch nicht vergessen dass nicht alle Shows ausverkauft waren und dass es für Elvis ein Armutszeugnis gewesen wäre wenn er nicht wenigstens diese Locations einigermaßen voll
bekommen hätte...er war zu seiner Zeit ein Superstar..das zum Thema.."sold out".
Für mich eher traurig.

Glen D. 02.02.2024 18:35

Ich denke, zu Beginn seiner Konzerte und Tourneen, also ab 1969, wurde eine Welttournee sicherlich in Betracht gezogen, jedoch je weiter Elvis in seine Medikamenabhängigkeit schlitterte, umso unwahrscheinlicher wurde dieser Plan dann.

Man denke nur daran, Elvis wäre in irgendeinem Land kolabiert und müsste im Spital behandelt werden, was gäbe es da für Berichte in den Medien.

Ciscoking 02.02.2024 18:37

Sehe ich genauso...eine seriöse Welttournee hätte wahrscheinlich alle Rekorde bis dato gebrochen.

allerteuerste 02.02.2024 20:02

Zitat:

Zitat von Ciscoking (Beitrag 1045917)
So gesehen dürfte es keine Welttourneen geben weil jeder zufrieden ist.

Richtig. Es gab und gibt jede Menge Weltstars, die bereits reich genug wären, aber dennoch ab und an auf Welttournee gehen.

Zitat:

Zitat von Ciscoking (Beitrag 1045917)
es für Elvis ein Armutszeugnis gewesen wäre wenn er nicht wenigstens diese Locations einigermaßen voll bekommen hätte....

Ich denke, das wäre ihm, zumindest zu den richtigen Zeitpunkten (nach der Armee / nach der ´68 Show / nach dem ´69 Comeback / nach TTWII / nach Aloha) nicht passiert. Es hätte jedenfalls genügend Zeitpunkte in seinem Leben gegeben, an denen er eine Welttournee oder mehrere (Es müssen ja nicht alle Länder auf einmal abgearbeitet werden, er hätte auch zwei oder drei mal kürzer loslegen können; mach(t)en andere ja auch - heute Europa, morgen Australien, das nächste Mal Asien, etc) erfolgreich hätte absolvieren können.

Zitat:

Zitat von Ciscoking (Beitrag 1045917)
Der Grund für die Ablehnung einer Welttournee lag wohl an Bequemlichkeit und an seiner Tablettensucht...

Wie man es dreht und wendet, diese Erklärung klingt nach wie vor leider am plausibelsten.

Im Grunde genommen hätte Elvis so eine Tournee ja gleich an den Wehrdienst anhängen können, zumindest eine durch einige große europäische Städte. Er war immerhin bereits vor Ort.

Zitat:

Zitat von Glen D. (Beitrag 1045918)
Man denke nur daran, Elvis wäre in irgendeinem Land kolabiert und müsste im Spital behandelt werden, was gäbe es da für Berichte in den Medien.

Nicht nur das. Ich denke, es hätte bereits Probleme bei jeder Überschreitung von Landesgrenzen mit der Zollkontrolle gegeben.
Und selbst, wenn Elvis jedesmal mit der Erklärung, er brauche das Zeugs für seine Mannschaft, durch gekommen wäre, so hätte es sich doch als negative Publicity rum gesprochen. Man denke nur mal an den Wirbel, den allein die Veröffentlichung des Buches "What Happened?" ausgelöst hatte.

honeybee 03.02.2024 19:35

Ich weiß nicht - das mit seiner Tabletten-Abhängigkeit erscheint mir ein wenig an den Haaren herbei gezogen.

Er hat ja nicht irgendwelche exotischen selbstgemischten Pillen genommen, sondern Medikamente, die auch im Ausland Standard waren. Es wären bestimmt überall Ärzte zu finden gewesen, die sie ihm verschrieben hätten. Einem gut zahlenden Privatpatienten erfüllt man so manche Bitte.
Auch Dr. Nichopoulos hätte da etwas organisieren können. In so einem Gespräch unter Kollegen.

Wobei das alles auch gar nicht nötig gewesen wäre: verschriebene Medikamente darf jeder überall mit hinnehmen! Da beurteilt ja nicht der Zoll, ob da jetzt ne Suchtproblematik besteht, oder ob jemand krankheitsbedingt drauf angewiesen ist. Ein Schreiben des Arztes kann da hilfreich sein.
Auch andere, wirklich schwerkranke Menschen verreisen.

Wenn ein Drogenproblem Stars davon abhalten würde, auf Tournee zu gehen, dann gäbe es kaum Auftritte außerhalb ihrer Heimatländer.



Ich sehe da eventuell einen anderen Grund:

Um eine Welttournee möglichst effizient zu gestalten, hätte er in möglichst großen Locations auftreten müssen:
Arenen und Sportstadien.

Aber bei Musikern sind diese Orte nicht die beliebtesten. Habe neulich eine Doku darüber gesehen. Da waren einige große Stars, die gesagt haben, dass sie ungern vor diesen Menschenmassen auftreten. Die Größe macht ihnen zu schaffen, die fehlende Interaktion, die schwierige Akustik, die Anonymität.
Auch Elvis mochte diese riesigen Locations nicht.

Glen D. 03.02.2024 20:00

Ich denke, Amerika hatte damals einen anderen Zugang zu Medikamente, und Colonel Parker wußte ja von Elvis Abhängigkeit und auch seinen immer schlechter werdenden Gesundheitszustand, dass er es nicht in Kauf nehmen wollte, Elvis außer Landes auftreten zu lassen.

Und ob bei den Medikamenten, die Elvis zu sich nahm, und das sollen ja nicht wenige gewesen sein, irgendein Land nicht stutzig geworden wäre !?

Ich glaube, da hätte auch dieser kuriose Doc im Ausland nichts arrangieren können.

honeybee 03.02.2024 20:24

Das ist nicht richtig, Glen.

Elvis nahm starke Opioide, Aufputschmittel und Downer. Neben allgemein üblichen Medikamenten wie Blutdrucksenkern, Diuretika, Cholesterinsenkern und so ein Zeug.

Das alles gab es auch damals schon in anderen Ländern, wenn wir nicht gerade von sog. Entwicklungsländern sprechen.

Und wer wäre denn stutzig geworden? Der Zoll? Selbst wenn ein Weltstar wie Elvis überhaupt gefilzt worden wäre, was hätte man tun können? Ihn verhaften wegen Medikamentenbesitzes? Obwohl der Arzt gerade bescheinigt, dass Elvis unter einer schmerzhaften Erkrankung leidet?

Das ist wirklich unrealistisch.

Glen D. 03.02.2024 20:37

Ey, Ey, Ey, und ich glaube trotzdem, dass der Colonel da seine Finger mit drin gehabt hat, weil er sah, was mit Elvis abging und seinem Medikamentenmißbrauch.

Mir fällt jetzt kein Sänger ein, der so rapide gesundheitlich abnahm bedingt durch seine Sucht.

Auch, dass Elvis selbst das wußte und nicht in diesem Zustand ins Ausland konnte.

Ich sag Euch, wenn sich Elvis von dieser Sucht befreit hätte und gesundheitlich ein Aufbruch zu sehen war, hätten sie dieses Projekt weiter verfolgt und Elvis wäre im Ausland aufgetreten.

honeybee 03.02.2024 20:42

Wir reden doch hier gar nicht von einem bestimmten Zeitraum. Du beziehst deine Ansicht jetzt auf seine letzten zweidrei Lebensjahre.

Nimm mal 1969/1970:

Da musste man noch nicht ständig Angst haben, dass er einfach umkippt.

Glen D. 03.02.2024 20:54

Sind Frank Sinatra oder andere Kaliber sofort im Ausland aufgetreten ?

Nein, das dauerte eine gewisse Zeit.

Ich sag ja, die hatten sicher Pläne, Elvis im Ausland auftreten zu lassen, die Zeit verstrich und dann nahm Elvis Gesundheitszustand rapide ab und er starb leider viel zu früh.

honeybee 04.02.2024 12:05

Zitat:

Zitat von Glen D. (Beitrag 1045935)
Sind Frank Sinatra oder andere Kaliber sofort im Ausland aufgetreten ?.

Wie 'sofort'? Seine Karriere war 1969 ja wohl kaum mehr taufrisch!


Ich habe lediglich begründet, warum ich das Tabletten-Thema für irrelevant halte, zumindest bis circa 1975. Danach war sein Zustand nicht mehr stabil genug.
Aber grundsätzlich wäre es kein Problem gewesen, ihn auch im Ausland mit seinem Zeugs zu versorgen.

Vielleicht waren es auch tatsächlich finanzielle Gründe. Eine Welttournee wäre ein enormes logistisches Unterfangen gewesen. Eine Menge Organisation und Planung. Wer hätte das übernehmen sollen? Da braucht man ein ganzes Bataillon an Köpfen, die sich damit über eine lange Zeit beschäftigen. Das hätten allein Parker und die Kumpels nicht zustande gebracht.
Es hätten weitere Leute eingestellt werden müssen.

Gleichzeitig hätte Elvis in der Vorbereitungsphase nicht so oft auftreten können. Auch er wäre ja eingespannt gewesen. Er hätte ordentlich in Vorkasse gehen müssen. Bei seinen hohen Ausgaben, die ohnehin monatlich anfielen, wahrscheinlich nicht ganz problemlos.

Dazu kommt: Parker kannte die Entertainment-Landschaft im Ausland nicht so gut. Er hätte sich reinknien müssen in Vorschriften und Bestimmungen.
Kurz: alle hätten ihre Komfortzone verlassen und eine Menge Energie und Zeit investieren müssen.

Vielleicht hatte man auch Bedenken, dass Elvis woanders gar nicht soooo populär wäre. Er hatte gerade sein Comeback hingelegt und war auf nationaler Ebene wieder Thema. Aber international?
Das hat dann ja doch nochmal ein bisschen gedauert.

Das Aloha wäre ein guter Startpunkt für die Vorbereitungen gewesen. Er war mal wieder ganz oben. In der Zeit war es wohl bei ihm und seinen Leuten auch Thema, aber die Energie verließ ihn bereits in den folgenden Wochen.
Vielleicht war das alles auch viel zu aufregend für ihn. Durch das Aloha hatte er ja einen Vorgeschmack bekommen, was es heißt, alles zu geben für einen einzigen Auftritt.

allerteuerste 04.02.2024 14:55

Sorry, irgendwie doppelt. Lösche daher diesen Post hier.

allerteuerste 04.02.2024 14:57

Zitat:

Zitat von honeybee (Beitrag 1045930)
Wobei das alles auch gar nicht nötig gewesen wäre: verschriebene Medikamente darf jeder überall mit hinnehmen!

Ganz so einfach ist das nicht. Zum Einen sind Medis nicht überall gleich. Ich kann mir da schon vorstellen, dass man nicht einfach auf ausländische Stoffe zurück greifen möchte.

Zum Anderen ist nicht jedes Medikament in jedem Land zugelassen, auch dann nicht, wenn es verschrieben wäre.
Contagan zB war bereits ab Ende 1950 in Österreich verboten.

Zitat:

Zitat von honeybee (Beitrag 1045932)
Elvis nahm starke Opioide,

Die auch heutzutage hierzulande noch immer nicht erlaubt sind.

Ein drittes Problem ist einfach die Menge, die Elvis so mit sich rumschleppte. Auch wenn sie verschrieben waren, geguckt hätte man und es wäre heraus gekommen. Irgendwer hätte schon davon erzählt, dass der King mit seiner eigenen Apotheke anreist.

Das Problem müsste noch nicht einmal real so groß gewesen sein, es hätte genügt, wenn es Elvis selbst peinlich gewesen wäre. Und das war es ziemlich sicher, wie man an seinen späteren Reaktionen auf das Ausplaudern dieses "Geheimnisses" ja sehen kann.

Glen D. 04.02.2024 15:11

Und Parker & sein Team hätten da in einem anderen Land, so wie in Amerika, mit den dortigen Veranstaltern & Co zusammen arbeiten müssen, hat ja soweit auch in Amerika geklappt.

Dieses " Problem " bestand ja nicht nur bei Parker, sondern auch bei jedem anderen Künstler Manager.

Und ja, seine Karriere war nicht mehr frisch, seit 1956, und in den 60ern war die Filmkarriere im Weg, da gab es für Elvis nur die Filmerei.

honeybee 04.02.2024 17:13

Zitat:

Zitat von allerteuerste (Beitrag 1045941)
Ganz so einfach ist das nicht. Zum Einen sind Medis nicht überall gleich. Ich kann mir da schon vorstellen, dass man nicht einfach auf ausländische Stoffe zurück greifen möchte.

Es kommt auf die Inhaltsstoffe an. Ich habe damals seine komplette Medikamentenliste ergoogelt. Gab es alles hier zu der Zeit auch. Teilweise sogar unter gleichem Namen.



Zitat:

[Opioide] Die auch heutzutage hierzulande noch immer nicht erlaubt sind.
Wie kommst du darauf?
Er nahm Oxycodon und Hydromorphon. Beides auch bei uns gängige BTMs, die seit vielen Jahren in der Schmerztherapie eingesetzt werden.

King77 04.02.2024 17:34

Wenn schon dann Europa Tournee aber sicher nicht Welttournee ? Elvis in den Jahren 69 - 77 in Asien , Afrika u. Australien u. das als finanziell erfolgreiches Geschäft , nie im Leben. Aber nicht wegen den Medikamenten sondern einfach wirtschaftlich undenkbar u. sicher für die meisten Länder uninteressant.

Glen D. 04.02.2024 17:46

Ich frag da einmal, gab es zur Zeit von Elvis überhaupt Künstler, die auf Welttournee gingen ?

Das waren soweit ich weiß immer Tourneen, die auf ein bestimmtes Gebiet begrenzt waren, zum Beispiel Europa, aber eine Welttournee ?

honeybee 04.02.2024 18:43

Ab wann spricht man denn eigentlich von einer Welttournee? Welche Kontinente müssen besucht werden? Alle?

- Also, die Stones waren 1965 mehrfach in Europa, Nordamerika, Asien und Ozeanien unterwegs.

- Die Beatles waren 1964 auf Welt-Tournee. (Offizielle Bezeichnung)

- David Bowie war 1978 auf Welt-Tournee

- ABBA 1977 Welt-Tournee

honeybee 04.02.2024 19:23

- Bob Dylan ging 1964 und 1966 auf Welt-Tournee

Glen D. 04.02.2024 23:14

Elvis ging eben zwischen 1969 und 1977 nicht auf " Welttournee ", was aber nicht heißen soll, dass es nicht in Betracht gezogen wurde, zumindest in den ersten Jahren, dann, als es gesundheitlich mit ihm bergab ging, nahm man Abstand davon, was auch, für mich zumindest, verständlich war.

Ich bleib dabei:

Wäre Elvis 1977 nicht gestorben, sondern hätte sich von seiner Medikamentensucht befreit und gesundheitlich wieder on Top gewesen wäre, wäre es zu einer " Welttournee " gekommen.

Kann man diese Tourneen von Dylan & Co denn wirklich als Welttourneen bezeichnen ?

honeybee 05.02.2024 00:55

Zitat:

Zitat von Glen D. (Beitrag 1045949)

Kann man diese Tourneen von Dylan & Co denn wirklich als Welttourneen bezeichnen ?

Zumindest bezeichnen diverse Datenbanken sie als solche. Sobald Nordamerika, Europa und Asien dabei sind, scheint man allgemein von "Welt-Tournee" zu sprechen.

michl1976 05.02.2024 02:37

Buddy Holly, Eddie Cochran, Little Richard, Gene Vincent, Jerry Lee Lewis,…. traten in den 50ern schon in England, Australien,etc auf…

Elvis war in vielerlei Hinsicht leider ein fauler, bequemer Sack, der seine Komfortzone viel zu selten verließ…

allerteuerste 06.02.2024 04:34

Zitat:

Zitat von Glen D. (Beitrag 1045946)
Ich frag da einmal, gab es zur Zeit von Elvis überhaupt Künstler, die auf Welttournee gingen ?

Also, ich kenne nicht alle Künstler, aber einige von Elvis Zeitgenossen, um nur ein paar Beispiele zu nennen, wie Buddy Holly, Gene Vincent doer auch The Everly Brothers flogen öfters über den großen Teich, zumindest in den frühen Sechzigern.
Und dort auch richtig beliebt.
Gene Vincent zog sogar nach England um.

Elvis Nr II, Roy Orbison, war beinahe permanent außerhalb der USA unterwegs.
Zwar nicht alle Länder auf einmal, aber stückchenweise. Also, jeweils Canada (öfters) - England & Irland & Benelux (geradezu regelmäßig) - Australien (sieben Mal), selten, aber doch Deutschland, Frankreich und sogar einmal in Bulgarien (Gerade der Ostblock war scharf auf westliche Künstler).

Im Gegenteil, gerade, wenn die Plattenverkäufe nachließen, war das "große" Geld eher mit Tourneen zu machen. Außerdem blieb man so auch im Ausland lange im Gedächtnis der Fans.

Möglicherweise verdiente Elvis aber mit dem Verkauf seiner Platten und den USA Auftritten ausreichend oder/und war einfach auch weltweit bekannt genug, sodass er sich dieses bequeme Dasein leisten konnte.

Glen D. 07.02.2024 08:26

Elvis ist ja nicht einmal in anderen Shows aufgetreten, ja, 1960 bei Frank Sinatra, aber wie wäre es gewesen, wenn er zum Beispiel in der Dean Martin Show aufgetreten wäre !

Dino war eines seiner Idole, wenn nicht DAS Idol für ihn.

Dies und warum Elvis niemals auf " Welttournee " ging, werden wir nie erfahren.

honeybee 07.02.2024 10:12

Zitat:

Zitat von allerteuerste (Beitrag 1045959)
Möglicherweise verdiente Elvis aber mit dem Verkauf seiner Platten und den USA Auftritten ausreichend oder/und war einfach auch weltweit bekannt genug, sodass er sich dieses bequeme Dasein leisten konnte.

Vielleicht hielten andere Künstler dieses bequeme Dasein aber auch nicht für erstrebenswert.
Die Stones und die Beatles hatten es finanziell bestimmt auch nicht nötig, auf Welt-Tourneen zu gehen.

Gerade wenn es um Elvis geht, wird immer furchtbar viel von Geld gesprochen. Als wenn der Verdienst das einzige Zugpferd sei, irgendetwas zu tun. Das trifft ja noch nicht einmal auf alle Normalos in ihren Berufen/Ehrenämtern zu.

Wie kann man bei Künstlern, deren Motivation normalerweise essenziell ist, immer von Geld und finanziellen Interessen reden? Viele tingeln ihr Leben lang über kleine Bühnen, verdienen praktisch nix, und sie brennen trotzdem für ihre Sache.
Manche malen oder bildhauern ohne jemals reich zu werden. Trotzdem lassen sie es nicht und leben lieber bescheiden.

Ich kann nicht verstehen, warum man bei Elvis nie von künstlerischem Antrieb spricht. Immer dieses Geld…

Es wäre eine Schande, wenn es einem solchen Talent nur darum gegangen wäre. Normalerweise kann man einen Job als Entertainer nicht so lange machen, wenn man ausschließlich Dollar-Zeichen in den Augen hat. Da gehört eine Haltung zu dem Business dazu. Ein Wunsch, sich auszudrücken, zu performen, sein Publikum zu begeistern. Ein innerer Antrieb.

Es glaubt doch wohl niemand, dass Mitglieder der Stones noch heute im Rampenlicht stehen, weil ihnen ansonsten das Geld ausgeht? Nein, das sind Vollblutmusiker, die ihre Instrumente mit ins Grab nehmen.

Wieso wird das bei Elvis immer so anders gesehen? Das wäre mal ne Frage.

Tat er das alles tatsächlich nur wegen des Geldes? Hätte er das überhaupt so gekonnt, wenn es ihm nur darum gegangen wäre?
Das kann man doch nicht ernsthaft annehmen.

honeybee 07.02.2024 12:18

Gegendarstellung:

Elvis wollte, dass er und seine Familie nie wieder in Armut leben müssen. Doch wie anstellen?

Es folgt eine Kette von Zufällen, und er ist bereits 1956 Millionär. Durch sein enormes Talent und viel Fleiß.
Es folgen die ersten Filme und die Army-Zeit. Er kommt zurück und hat nichts von seiner Popularität eingebüßt.

Hat er schon zu dem Zeitpunkt damit begonnen, sich auf seinem Erfolg auszuruhen? Hat er sich gedacht, dass das ja alles sehr bequem ist, wenn er sich mit wenig Aufwand im Gespräch halten kann? Tat er darauf hin nur noch das Nötigste, um seinen Lebensstandard zu halten?

Kann sein. Es würde sein desolates Verhalten bezüglich der Filmkarriere erklären. Gleichzeitig würde es aber bedeuten, dass er keinerlei Anspruch an sich selbst gehabt hätte.
Dass ihm total unwichtig gewesen wäre, WIE er sein Geld verdient.

Vielleicht war es so. Er hatte soviel Talent, dass niemand bemerkt hat, dass er nur seinen Job macht. Vielleicht war er sogar deswegen immer so erstaunt, dass er so viele Fans hat. Weil er wusste, dass er nur Show macht, während die Fans Gott persönlich singen hören.
Vielleicht hatte er deswegen auch oft Angst, die Gunst seiner Fans verlieren zu können. Und dass er vergessen werden könnte.

Wurde und wird viel zu viel Seele in seinen Gesang hinein interpretiert? War das alles Show? Oder hatte er nicht doch ein gewisses Mitteilungsbedürfnis, welches die Motivation eines jeden Künstlers befeuert?

Kirsten 07.02.2024 19:20

Tom Jones ist Jahrgang 1940 und war bekanntlich ein Freund von Elvis. Seit vielen Jahren geht er immer wieder auf Welttournee, trotz körperlicher Beschwerden. Er sagt selbst, dass er nichts anderes machen möchte. 2022 haben wir ihn bei einem unvergesslichen Open Air Konzert in der eher unbedeutenden Stadt Halle erlebt. Seine Aura und Stimme sind immer noch toll. Er braucht keine Backgroundsänger und Tänzer.
Ach, wenn wir nur eine Chance für so ein Erlaubnis mit Elvis gehabt hätten...:-(
Dann muss es wohl doch irgendwann die Avatar - Show sein.:gruebel:

allerteuerste 07.02.2024 19:58

Zitat:

Zitat von honeybee (Beitrag 1045963)
Ich kann nicht verstehen, warum man bei Elvis nie von künstlerischem Antrieb spricht.

Ein Grund dafür könnte sein, dass dieser einfach nicht so ersichtlich war/ist. Gerade der Mangel in späteren Jahren an guten Songs bzw fehlenden Weiterentwicklungen (ewig das gleiche Konzertschema) sowie eben keine Welttournee unterstützen diese Sicht natürlich.

Zitat:

Zitat von honeybee (Beitrag 1045963)
Es glaubt doch wohl niemand, dass Mitglieder der Stones noch heute im Rampenlicht stehen, weil ihnen ansonsten das Geld ausgeht? Nein, das sind Vollblutmusiker, die ihre Instrumente mit ins Grab nehmen.

Eben. Und schon fragt man sich unwillkürlich, warum Elvis all das eben nicht tat.
War er denn kein Vollblutmusiker?

Natürlich haben die Stones und etliche andere den Vorteil, dass sie sich ihr Liedmaterial (größtenteils) selbst schreiben. Gerade der Mangel an gutem Material hat in Sachen Elvis sehr wohl dazu beigetragen in späteren Jahren kaum noch Hits zu haben.
Was wiederum einen Thread wert wäre, warum er sich nicht besser darum gekümmert hätte.

Wir kennen zwar des Colonels Methoden, die zu diesem Dilemma führten, nur auch hier gilt: Elvis hätte das verhindern können. Hat er aber nicht.

Zitat:

Zitat von honeybee (Beitrag 1045963)
Wieso wird das bei Elvis immer so anders gesehen? Das wäre mal ne Frage.

Wird er gar nicht.
Wir stellen nur fest, dass er diese Dinge anders handhabte, und das nicht zu seinem Besten.

Zitat:

Zitat von honeybee (Beitrag 1045963)
Tat er das alles tatsächlich nur wegen des Geldes? [...] Das kann man doch nicht ernsthaft annehmen.

Zumindest spielte es eine große Rolle.
Elvis konnte mit Geld nicht umgehen und soll bei seinem Tod "nur" vier Millionen Dollar auf der hohen Kante gehabt haben. Das ist echt wenig für jemanden seines Formates.
Der Betrieb von Graceland soll pro Monat eine halbe Million verschlungen haben, was sehr wohl Elvis Tournee Rhythmus (fast jeden Monat eine Tournee) erklären würde.

honeybee 08.02.2024 00:24

Zitat:

Zitat von allerteuerste (Beitrag 1045966)
War er denn kein Vollblutmusiker?

Ja, die Frage habe ich mir schon öfter gestellt.
Er bietet in seiner Biografie nicht diese Beschreibungen, die man von Menschen wie Paul Mc Cartney, John Lennon, Jimmy Hendrix, David Bowie, Keith Richard, Bruce Springsteen, Freddy Mercury, Johnny Cash und so weiter und so weiter, kennt.

Vielleicht bot die Musik für ihn nicht ausreichend die Möglichkeit, sich zu entfalten, weil er kein Songwriter war.
Viele große Singer-Songwriter haben ihr halbes Leben in Form von Songs verarbeitet. Er musste sich mit kleinen Textänderungen begnügen, und mit seiner Art, einen Song zu interpretieren. Das konnte er hervorragend, aber vielleicht konnte er nicht diese persönliche Befriedigung da raus ziehen.

allerteuerste 08.02.2024 19:32

Zitat:

Zitat von honeybee (Beitrag 1045967)
aber vielleicht konnte er nicht diese persönliche Befriedigung da raus ziehen.

Das ist durchaus möglich. Vor Allem, wenn man bedenkt, dass er ja durchaus damit liebäugelte, Schauspieler zu werden (alleine schon die große Anzahl an Filmen, die er sich quasi hat "aufdrängen" lassen, spricht dafür) und in den Sechzigern im Grunde genommen sogar seine Musikkarriere, vor Allem live, brach liegen ließ.

michl1976 08.02.2024 22:47

Das wird mir hier jetzt aber zu negativ!

Elvis konnte in seinenm kleinen Finger mehr Gefühl und Emotionen transportieren,als alle Stones gemeinsam.
Er war halt manchmal ein fauler Sack, jo mei und trotzdem hat er uns die schönsten Lieder aller Zeiten geschenkt.
Lieder, die nur er so singen und fühlen konnte…

Gehe gerade privat durch eine unglaublich schwere Zeit und Elvis‘ Lieder spenden soviel Trost.

honeybee 09.02.2024 09:50

Zitat:

Zitat von michl1976 (Beitrag 1045972)
Das wird mir hier jetzt aber zu negativ!

Elvis konnte in seinenm kleinen Finger mehr Gefühl und Emotionen transportieren,als alle Stones gemeinsam.
Er war halt manchmal ein fauler Sack, jo mei und trotzdem hat er uns die schönsten Lieder aller Zeiten geschenkt.
Lieder, die nur er so singen und fühlen konnte….


Dem hat hier niemand widersprochen.

Wenn du nochmal nachlesen willst: Es ging um Motivation und persönliche Befriedigung durch seine Arbeit.

allerteuerste 11.02.2024 11:05

==Sorry, Doppelpost.==

allerteuerste 11.02.2024 11:07

Zitat:

Zitat von michl1976 (Beitrag 1045972)
Das wird mir hier jetzt aber zu negativ!

Das wurde ja weder behauptet, noch ist es Thema.

Zitat:

Zitat von michl1976 (Beitrag 1045972)
Er war halt manchmal ein fauler Sack,

No, siehste. DAS ist der Knackpunkt, der zur Debatte steht.

tcb262 12.02.2024 17:40

Im August 1977 wurde eine jähes Ende gesetzt. Ich denke, die US-Tourneen wären irgendwann ausgelutscht gewesen und man hätte durchaus etwas zukünftiges geplant. Aber Elvis war elendig krank. Eine Welttournee hätte er nur dann geschafft, wäre er gesund gewesen.

Glen D. 12.02.2024 17:58

Das habe ich vor Tagen ähnlich erwähnt.

Die Antwort: dass die Medikamentensucht KEIN Grund gewesen wäre, im Ausland aufzutreten, das wäre alles kein Problem gewesen.

Was soll man dazu noch sagen ?


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